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Zugriff auf der Autobahn

Wochenlang hat Huhn Gerda die Autofahrer an der A4 bei Dresden in Schach gehalten. Am Dienstagabend beendete ein 31-Jähriger das Schauspiel.

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© Norman Reßler

Gerda ist in Sicherheit: Das Huhn, das wochenlang an der A4 entlang spazierte, wurde am Dienstagabend von einem Autofahrer eingefangen. Nach Polizeiangaben sei der 31-jährige Mann mit seinem Seat in Richtung Dreieck Dresden-West unterwegs gewesen, als er das Federvieh zwischen den Anschlussstellen Neustadt und Altstadt auf dem Mittelstreifen entdeckte. Daraufhin drehte er eine Schleife und kehrte zur besagten Stelle zurück.

Die Gerda von der A4

Wochenlang sorgte Gerda für Meldungen im Verkehrsfunk.
Wochenlang sorgte Gerda für Meldungen im Verkehrsfunk.
Auf der Suche nach Futter ließ sich das Tier auch von vorbeifahrenden Autos und Lkw nicht beirren.
Auf der Suche nach Futter ließ sich das Tier auch von vorbeifahrenden Autos und Lkw nicht beirren.
Am Dienstagabend gelang es jedoch diesem Mann, Gerda zu fangen.
Am Dienstagabend gelang es jedoch diesem Mann, Gerda zu fangen.
Er sah das Federvieh zwischen den Anschlussstellen Neustadt und Altstadt auf dem Mittelstreifen, fuhr eine Extraschleife und parkte dann auf dem Seitenstreifen.
Er sah das Federvieh zwischen den Anschlussstellen Neustadt und Altstadt auf dem Mittelstreifen, fuhr eine Extraschleife und parkte dann auf dem Seitenstreifen.
Von dort aus lockt er Gerda zu sich.
Von dort aus lockt er Gerda zu sich.
Das Huhn rannte ein letztes Mal über die A4 und wurde schließlich eingefangen.
Das Huhn rannte ein letztes Mal über die A4 und wurde schließlich eingefangen.
Eine Nacht schlief das Huhn bei Yvonne Heine (rechts) im Notquartier. Jetzt kümmert sich Romy Morsch (l) um das Huhn.
Eine Nacht schlief das Huhn bei Yvonne Heine (rechts) im Notquartier. Jetzt kümmert sich Romy Morsch (l) um das Huhn.
Gerda beäugt ihre neue WG.
Gerda beäugt ihre neue WG.
Die Polizei, die Gerda so intensiv beschäftigt hat, „wünscht Huhn Gerda einen friedvollen und vor allem gefahrlosen Lebensabend“.
Die Polizei, die Gerda so intensiv beschäftigt hat, „wünscht Huhn Gerda einen friedvollen und vor allem gefahrlosen Lebensabend“.

Dort angekommen, parkte der Mann sein Auto auf dem Standstreifen und hielt nach Gerda Ausschau. Lange musste er nicht warten, bis das Huhn auftauchte. Schnurstracks rannte das Federvieh von der Mitte der Autobahn in Richtung Fahrbahnrand. Eine Steilvorlage für den 31-Jährigen. Er griff beherzt zu und bugsierte das Tier in sein Fahrzeug. Er hätte nachts nicht schlafen können, wenn er Gerda an der Autobahn zurückgelassen hätte, zitiert ihn die Polizei.

Wochenlang hatten zuvor die Beamten versucht, das Tier zu fangen. Selbst mit Futter konnten sie das Huhn nicht locken. Mit einer gewissen Akrobatik ist Gerda immer wieder entwischt und hat damit bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Es war ein Dauerthema im Verkehrsfunk. Denn Gerda rannte immer wieder in Kamikaze-Manier quer über die Autobahn. Zwar gilt an der Stelle Tempo 120, dennoch hätte das Huhn irgendwann einen Autofahrer so erschrecken können, dass er das Steuer panisch herumreißt und einen Unfall verursacht. Die Gefahr ist nun gebannt.

Die anschließend von dem 31-Jährigen alarmierten Beamten nahmen Gerda fest und brachten es zunächst auf das Revier. Dort übergaben sie es einer 37-jährigen Tierschützerin, die sich um das Huhn kümmern wird. Ein Video von der Ankunft des Tiers hat die Frau bereits auf Youtube gestellt. (szo)