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Kletterpark-Unfall am Berzi: Opfer glaubte sich offenbar in Sicherheit und sprang in die Tiefe

Offenbar führte ein technischer Defekt zu dem schweren Unglück - die Herstellerfirma reagiert nun in ganz Deutschland.

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Der Hochseilgarten an der Blauen Lagune.
Der Hochseilgarten an der Blauen Lagune. © Markus van Appeldorn

Am Sonnabend kam es zu einem schweren Unfall im Hochseilgarten im Kletterpark „Blaue Lagune“ am Berzdorfer See. Der eigentliche Hergang des Unfalls ist geklärt – "die Suche nach der Ursache läuft mit Hochdruck", teilt Betreiber Stefan Gläsel auf SZ-Anfrage mit. Erste Konsequenz: Ein Teil der Anlage wurde vorläufig stillgelegt - ebenso deutschlandweit alle Anlagenteile desselben Herstellers.

"Nach dem schweren Unfall in unserem Kletterpark, bei dem ein 34-Jähriger beim sogenannten Freefall abstürzte, teilen wir mit, dass sich der Verletzte in der Uniklinik Dresden befindet und uns derzeit noch keine Angaben zum Gesundheitszustand vorliegen" so Stefan Gläsel, und weiter: "Mein gesamtes Team und ich sind über das Unglück zutiefst erschüttert. Wir möchten uns bei dem Verletzten in aller Form entschuldigen und wünschen ihm alles Gute. Wir sind fassungslos, dass so ein Unfall überhaupt möglich war."

Beinahe ungebremst in die Tiefe

Passiert sei das Unglück am sogenannten "Freefall", mit dem "besonders Mutige" den Kletterparcours bislang abschließen konnten, als Alternative zum Treppenabgang. "Auf den "Freefall" werden wir in Zukunft verzichten", teilt Gläsel mit. Von einer Plattform konnten Besucher über diesen – sicher eingehängt – in die Tiefe springen und wurden dann abgebremst - das aber sei bei dem Verunglückten nicht komplett der Fall gewesen. Der Grund dafür werde nun ermittelt. "Wir stehen dazu in engem Kontakt mit den Behörden, dem Sachverständigen und Errichter des Kletterturmes – der Firma Kristall Turm aus Lenggries - sowie dem Hersteller des Abseilgerätes", erklärt Gläsel.

Die bayerische Herstellerfirma des Kletterturms habe inzwischen auch in allen anderen durch sie erbauten Kletterparks den "Freefall" außer Betrieb genommen. "Die letzte technische Überprüfung unseres Kletterparks durch einen Sachverständigen fand vor Saisoneröffnung vom 8. bis 10. April 2024 statt. Diese Überprüfung erfolgt jährlich", so Gläsel. Täglich werde zudem vor Eröffnung des Tagesgeschäfts der gesamte Parcours durch das Sicherheitspersonal des Kletterparks getestet. "Auch das betroffene Gerät ist an diesem Tag vom Sicherheitspersonal ordnungsgemäß getestet worden", erklärt der Betreiber. Der Kletterpark sei durch die Polizei am Sonnabend wieder freigegeben worden. Eröffnet wurde die Anlage im Jahr 2022. (SZ/mva)