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Baustart für Erweiterung der Parkschule in Zittau

Der Rohbau zur Erweiterung der Parkschule am Stadtring soll noch in diesem Jahr fertig werden - die Stadt verspricht das ohne Kostensteigerung.

Von Markus van Appeldorn
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Beim 1. Spatenstich: Osteg-Chef Marco Matthäi, Stadtbauleiter Maik Kleemann, Schulleiterin Nicole Frenzel und Nico Neumann vom Bauplaner AIZ.
Beim 1. Spatenstich: Osteg-Chef Marco Matthäi, Stadtbauleiter Maik Kleemann, Schulleiterin Nicole Frenzel und Nico Neumann vom Bauplaner AIZ. © Matthias Weber/photoweber.de

Lange ist um die Erweiterung der Parkschule am Zittauer Stadtring gerungen worden. Doch ein Bürgerentscheid im September 2021 zeigte dann ein klares Stimmungsbild. Zwei Drittel der abgegebenen Stimmen entfielen damals auf ein Ja zum Anbau für weitere Unterrichtsräume. Ein klarer Sieg auch für Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zkm) und die Stadtverwaltung, die das Unternehmen unterstützt von den Fraktionen Zkm, CDU/Freie WZ/Grüne auf den Weg gebracht hatten - gegen den Rest des Stadtrats aus den Fraktionen von AfD, Linke und FUW/FWZ/FDP. Am Montagmorgen nun starteten die Bauarbeiten zur Erweiterung mit einem symbolischen 1. Spatenstich.

Dass die Vorarbeiten zum Anbau bereits im vollen Gange sind, zeigte der Umstand, dass sich die Ehrengäste für den symbolischen Akt erst einmal einen Augenblick Ruhe verschaffen mussten - neben der Schule lärmten nämlich bereits ein Bagger und ein Presslufthammer. Als die schwiegen, ging es dann aber ohne große Vorreden los. Helme auf, zum glänzenden Spaten gegriffen - möge der Bau gelingen.

Am glücklichsten war Schulleiterin Nicole Frenzel. "Wir freuen uns über zusätzlichen Raum mit sechs weiteren Lernräumen", sagte sie. Derzeit werden an der Parkschule 400 Schüle unterrichtet - doch Frenzel rechnet auch hier mit Wachstum. "Der Anbau ermöglicht es uns, in allen Jahrgangsstufen dreizügig zu werden", erklärte sie. Genau diesen Schülerzuwachs und den Raumbedarf für die Zukunft hatten die Baugegner im Stadtrat bestritten - auch wenn die Schülerzahl zuletzt etwa durch Ukraine-Flüchtlinge gestiegen ist.

Die Stadtverwaltung sieht den Ausbau hingegen als völlig gerechtfertigt an. So habe der Landkreis Görlitz für die sogenannte "Teilschulnetzplanung der allgemeinbildenden Schulen" eine Erweiterung der Oberschulkapazitäten in Zittau "dringend empfohlen", informiert Stadtsprecher Kai Grebasch auf SZ-Anfrage. In dieser Planung seien auch die Prognosen der Schülerzahlen enthalten.

So soll der Anbau von der Max-Müller-Straße aus betrachtet aussehen.
So soll der Anbau von der Max-Müller-Straße aus betrachtet aussehen. © AIZ/Stadt

Geringe Verkehrseinschränkung für Anwohner

Dennoch musste die Stadt bei ihren Erweiterungsplänen für die Parkschule erheblich abspecken. Allein zwischen den ersten Forderungen nach der Erweiterung und dem Bürgerentscheid sind Jahre ins Land gegangen - und die brachten besonders im Bausektor Kostensteigerungen mit sich. Dadurch hätte sich der ursprüngliche Entwurf von 3,5 Millionen Euro auf beinahe fünf Millionen Euro verteuert. Um im geplanten Kostenbereich zu bleiben, wurde eine Verkleinerung des Anbaus beschlossen, der aber für die Bedürfnisse immer noch genügend Raum bietet.

Und zwischen dem Bürgerentscheid und dem Spatenstich ist nun wieder viel Zeit vergangen - und Bauen ist abermals teurer geworden. Wird das Geld trotzdem reichen? Denn allein der Rohbau soll sich um 9,9 Prozent verteuert haben. Und fest steht: Der Zuschuss vom Freistaat bleibt bei 2,1 Millionen Euro gedeckelt. Stadtsprecher Grebasch dazu auf SZ-Anfrage: "Die aktuelle Kostenberechnung mit geplanten Gesamtkosten von rund 3,751 Millionen Euro hat weiterhin Bestand." Der Rohbau solle noch in diesem Jahr fertiggestellt werden - inklusive Fenster, Türen und Dach. Ende 2024 soll der Bau fertig sein und 2025 bezogen werden. Schulleiterin Frenzel dazu: "Wir hoffen, dass alles im Zeitplan bleibt und es so wenig Einschränkungen wie möglich gibt." Sie weiß, dass nicht nur Schüler und Lehrer vom Baulärm betroffen sein werden, sondern auch die Nachbarn - hofft aber, dass sich alle gegenseitig unterstützen.

Eine kleine Verkehrseinschränkung müssen die Anwohner der neben der Parkschule vom Stadtring abzweigenden Max-Müller-Straße hinnehmen. Die ist nämlich bereits seit dem 1. Juni auf dem kurzen Abschnitt bis zur Juststraße voll gesperrt. Diese Sperrung wird noch bis zum 31. Oktober 2024 Bestand haben. "Anwohner fahren bitte aus Richtung Juststraße zu ihren Grundstücken", heißt es dazu von der Stadt. Auf den Schulbetrieb habe das Bauvorhaben dagegen keine Auswirkungen.