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Olbersdorfer Wohnblock ist geschrumpft - weitere folgen

Die KWV hat ein Haus in der Grundbachsiedlung um zwei Geschosse verkleinert. Die nächsten beiden Blöcke sollen 2025 folgen. Dann wird auch ein neuer Park gebaut.

Von Thomas Christmann
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Die Bauarbeiten im Wohnblock Zum Grundbachtal 37 bis 41 sind fast fertig.
Die Bauarbeiten im Wohnblock Zum Grundbachtal 37 bis 41 sind fast fertig. © Jens Kaczmarek

Der Rückbau am Wohnblock Zum Grundbachtal 37 bis 41 in Olbersdorf ist planmäßig zu Ende gegangen. "Aktuell laufen noch Rest- und Installationsarbeiten im Inneren", teilt Geschäftsführer Karsten Hummel von der KVW mit. Ihr gehört das Gebäude in der Grundbachsiedlung.

Das kommunale Unternehmen hat vom ehemals sechsgeschossigen Gebäude die beiden oberen Etagen wegnehmen lassen. Der Rückbau begann im Mai und dauerte rund zwei Wochen. Die darunter wohnenden Mieter mussten ihre Wohnungen deshalb tagsüber verlassen und kamen in möblierten Räumen des Nachbarobjekts unter. Nach dem Abriss erhielt der Wohnblock einen neuen Anstrich. Als frisch, warm und lebendig bezeichnet Karsten Hummel die in gelb gehaltene Fassade. Sie soll sich von den umliegenden Gebäuden absetzen. Bei den Kosten blieb die KVW in dem geplanten Rahmen von 1,3 Millionen Euro.

An der Straße folgen 2025 noch die Objekte mit den Nummern 1 bis 7 und 9 bis 15, die auf vier und drei Geschosse schrumpfen. "Wir warten auf eine Baugenehmigung", sagt der Geschäftsführer und spricht von einer Formsache. Die KWV hat in der Siedlung in den Vorjahren schon die Wohnblöcke an der Buchbergstraße 10 bis 14 und Töpferstraße 9 bis 15 sowie 17 bis 23 auf vier Etagen geschrumpft. Seither fällt der Leerstand laut des Geschäftsführers deutlich geringer aus als in anderen Häusern des Unternehmens. Auch das Gebäude Zum Grundbachtal 37 bis 41 ist "sehr gut" vermietet.

Die Siedlung soll zudem grüner werden. Nach dem Abriss von vier Wohnblöcken an der Lauschestraße und Zum Grundbachtal von 2011 bis 2019 verschwinden derzeit die dazugehörigen Anlieger-Straßen und Parkplätze. "Erste Ergebnisse sind sichtbar", informiert Karsten Hummel. Rund 2.000 Quadratmeter misst die Gesamtfläche. Auf der werden Blühwiesen angelegt. Dieses Jahr könnte die erste Ansaat erfolgen, sodass ab kommenden Frühjahr Insekten und andere Kleintiere einen natürlichen Lebensraum mit Nahrungsquellen und Unterschlupf-Möglichkeiten vorfinden. Die Kosten für die Umgestaltung betragen etwa 250.000 Euro. Solche Wiesen bestehen bereits als Inseln auf dem Freizeitplatz am Heizhaus und zwischen Töpferstraße und Zum Grundbachtal.

Frühjahr 2024: Der eingerüstete Block mit sechs Geschossen.
Frühjahr 2024: Der eingerüstete Block mit sechs Geschossen. © undefined
Herbst 2024: Der fertige Block mit vier Geschossen.
Herbst 2024: Der fertige Block mit vier Geschossen. © Jens Kaczmarek

Aus dem Bau des generationsübergreifenden Freizeit- und Sensorikparks zwischen Töpfer- und Hochwaldstraße wird dieses Jahr hingegen nichts mehr. Die KWV hat die Ausschreibung aufgehoben, weil nach Aussage des Geschäftsführers die erzielten Preise das Budget überschritten. Das kommunale Unternehmen will 2025 einen neuen Anlauf nehmen, bis dahin den Umfang der Kosten reduzieren, dafür beispielsweise auf andere Materialien setzen. "Ohne das Projektziel zu gefährden", so Karsten Hummel.

So plant die KWV auf einer Fläche von über 4.200 Quadratmetern unter anderem einen Retrospielplatz. Dafür werden Geräte aus DDR-Zeit aufgearbeitet, aber auch neue installiert. Für Menschen mit Rollator oder Arthrose stehen spezielle Bänke bereit. Durch den Park fließt ein künstlich angelegter Bach. Unterirdische Zisternen fangen dafür Regenwasser auf, das über Solartechnik nach oben gepumpt wird. Flankierend zum Park gibt es Bienen- und Blühwiesen, auch Insekten-Nisthilfen werden geschaffen. Die Kosten betragen etwa eine halbe Million Euro.