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Jeder in die TU Dresden investierte Euro zahlt sich doppelt aus in Sachsen

Die Exzellenzuniversität hat ihre wirtschaftlichen Wachstumseffekte für den Freistaat analysieren lassen - mit sehr guten Ergebnissen. Nur bei einer Sache gibt es Aufholbedarf.

Von Nora Miethke
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Professorin Ursula Staudinger, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Jan Gerken, Kanzler der TU Dresden, pflanzten Mitte August um Schloss Grillenburg in Tharandt Pflanzen.
Professorin Ursula Staudinger, Ministerpräsident Michael Kretschmer und Jan Gerken, Kanzler der TU Dresden, pflanzten Mitte August um Schloss Grillenburg in Tharandt Pflanzen. © Egbert Kamprath

Viele Unternehmensansiedlungen in Sachsen werden oft begründet mit der hervorragenden Forschungslandschaft und der Nähe zu den sächsischen Hochschulen. Die Technische Universität Dresden (TUD) hat nun ihre wirtschaftlichen Effekte für den Freistaat Sachsen vom Beratungsunternehmen des Wirtschaftsforschungsinstitut DIW Berlin analysieren lassen und das Ergebnis ist beachtlich. Laut der Studie, die sächsische.de exklusiv vorliegt, kommt jeder vom Freistaat Sachsen in die TU Dresden investierte Euro verdoppelt als Wirtschaftsleistung dem Freistaat wieder zugute.

Durch Ausgaben und Nachfrage der Studierenden und Beschäftigten entstanden im Bezugszeitraum 2022 rund eine Milliarde Euro an Bruttowertschöpfung in Sachsen. Im gleichen Jahr betrugen die für die TU Dresden aufgebrachten Landesmittel 486 Millionen Euro. Weiterhin werden rund 16.000 Arbeitsplätze in Sachsen gesichert. Die Universität ist mit 8.000 festangestellten Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Dresden.

Die Universität leiste durch die Ausbildung von derzeit etwa 29.000 Studierenden einen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung, heißt es. 58,9 Prozent der Absolventen und Absolventinnen starten ihre Berufstätigkeit in Sachsen. Die daraus resultierenden Wachstumseffekte führten zu einer rund 1,5 Milliarden Euro höheren Wirtschaftsleistung im Freistaat. Ein Drittel rührt aus durch die TU Dresden initiierte Innovationen.

Zur Motivation für die Analyse betont Rektorin Ursula M. Staudinger: „Es ist uns wichtig, den Steuerzahlern und Steuerzahlerinnen in Sachsen zu demonstrieren, dass sich die Investitionen in exzellente Lehre, Forschung und Technologietransfer lohnen für Sachsen. Wir wollen zeigen, dass wir einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand des Landes leisten.“

Mehr Patente, weniger Ausgründungen

Zwischen den Jahren 2000 und 2022 wurden insgesamt 1.683 Patente angemeldet – so viele wie an keiner anderen Hochschule Deutschlands – und 301 Unternehmen ausgegründet. Im Vergleich zu anderen größeren Hochschulen erzielte die TU Dresden im Gründungsradar 2022 jedoch nur ein durchschnittliches Ranking. Bei den „Gründungsaktivitäten“ liegt sie unter den Top 10. Wurden 2010 insgesamt 25 Startups im Jahr gegründet, waren es Jahr 2022 nur noch 6.

Während der Gründungsradar alle Ausgründungen in der Breite betrachte, habe die TU Dresden ihre Gründungsaktivitäten auf technologiebasierte Deep-Tech Unternehmen fokussiert, begründet Andreas Pinkwart die Entwicklung. "Die Platzierung in Gründungsradar ist daher auch Ausdruck der Strategie der TUD: Wir machen nicht alles Mögliche für und mit Gründungen, sondern fokussieren uns darauf, was uns als Exzellenzuniversität auszeichnet", sagt der Direktor des Exzellenzcenters für Innovation, Transfer und Entrepreneurship der TU Dresden (TUDExicite). Das neue Zentrum soll für eine Intensivierung des Gründungsgeschehen sorgen. Einer der ersten Schritte ist ein Inkubationsprogramm für Patente in Doktorandenhände, dessen erste "International Summer School" in dieser Woche in der Lausitz stattfindet. 30 Doktoranden entwickeln in Teams auf Basis von Patenten aus der TUD erfolgversprechende neue Geschäftsmodelle.