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Finanzaufsicht: Bußgeld für Partner eines Fraunhofer-Instituts in Dresden

Das Dresdner Fraunhofer-IKTS bastelt in Schwarze Pumpe an Batterien der Zukunft, gemeinsam mit einem Partner aus Australien. Doch der hat nun Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht.

Von Ulrich Wolf
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Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologie und Systeme hat eine gemeinsame Firma mit dem australischen Altech-Konzern. Und der hat jetzt Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht.
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologie und Systeme hat eine gemeinsame Firma mit dem australischen Altech-Konzern. Und der hat jetzt Ärger mit der deutschen Finanzaufsicht. © Archivbild: dpa/Martin Schutt

Frankfurt am Main/Dresden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hat eine Geldstrafe gegen einen Geschäftspartner des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologie und Systems (IKTS) verhängt. Der Bußgeldbescheid in Höhe von 90.000 Euro sei rechtskräftig, teilte die Bafin in Frankfurt am Main mit.

Bezahlen muss die Summe die Altech Batteries Limited. Grund sei ein Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz. Demnach meldete Altech Batteries eine Veränderung der Stimmrechte unter den Anteilseignern nicht rechtzeitig. IKTS-Sprecherin Katrin Schwarz betonte auf Anfrage von Sächsische.de, die Kooperation sei dadurch nicht gefährdet, da das Bußgeld an einen australischen Anteilseigner des Partners ergangen sei.

Altech Batteries ist ein Unternehmen für Spezialbatterietechnologie. Gemeinsam mit dem IKTS in Dresden vermarktet es unter der Bezeichnung Cerenergy Natriumchlorid-Festkörperbatterien, um eine Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien zu bieten. Die Partner betonen, ihre Batterien seien feuer- und explosionssicher, hätten eine Lebensdauer von mehr als 15 Jahren und funktionierten auch in extrem kalten und wüstenartigen Klimazonen.

Große Pläne für Schwarze Pumpe bei Hoyerswerda

Altech Batteries gehört zur Altech-Group mit Sitz im australischen Perth. Schon 2022 kündigte der Konzern an, neben keramisch beschichteten Anoden in Schwarze Pumpe bei Hoyerswerda auch Cerenergy-Festkörperbatterien herstellen zu wollen. Der Elektrolyt besteht aus Keramik, die Kathode aus mit ein wenig Nickel versetztem Natriumchlorid.

Das IKTS und Altech gründeten dazu im September 2022 gemeinsam die Altech Battery GmbH. Für den Technologietransfer in die Produktreife erhalte man einen Forschungsauftrag in zweistelliger Millionenhöhe, teilte das Fraunhofer-Institut seinerzeit mit. IKTS-Leiter Alexander Michaelis betonte, man werde damit zusammen mit der Altech Group "in die finale Phase der industriellen Produktentwicklung für die globale Vermarktung" eintreten.

Dieses Joint-Venture, an dem das IKTS mit 25 Prozent beteiligt ist, untersteht letztendlich der in Frankfurt am Main börsennotierten Altech Advanced Materials AG. Das teilt in seinem jüngsten Halbjahresbericht mit, für die Cerenery-Fabrik seien Investitionen von rund 156 Millionen Euro notwendig. Der Abschluss der Finanzierungsphase werde im ersten Quartal 2025 erwartet.

Für die Produktion der Anoden für E-Auto-Anlagen sowie der Stromnetz-Batterien erwarb man bereits 14 Hektar Land. Im März 2023 ging eine Versuchsanlage in Betrieb. Anvisiert sind in beiden Fabriken insgesamt 120 Jobs, bislang sind es aber erst 19. Bundes- und Landesregierung unterstützen das Projekt. Zuletzt rechnete der Altech-Vorstand damit, dass alle Anträge im Genehmigungsverfahren positiv beschieden werden.