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Kommentar zu Ariane-Raketentests: Dresdner sind Hoffnung für Europa

Warum diese Raketentests an der neue Ariane für den Freistaat gut sind und was folgt.

Von Stephan Schön
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Blick auf die Montagehalle der Ariane 6 auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana: Ab 2024 soll die neue Europa-Rakete Lasten ins All befördern.
Blick auf die Montagehalle der Ariane 6 auf dem europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana: Ab 2024 soll die neue Europa-Rakete Lasten ins All befördern. © Manuel Pedoussaut/ESA/dpa

Die europäische Raumfahrt ist am Boden. Nichts geht derzeit mehr bei der Esa ins All. Seit Ende der 80er Jahre, als es die Ariane 4-Rakete gab, stand Europa nie schlechter da als heute, Probleme waren zwar schon immer da und Gezerre um Aufträge und Anteile beim Raketenbau. Aber Europa ist geflogen. Derzeit nicht und bleibt desaströs am Boden.

Die kleine Vega-Rakete ist explodiert und hat Startverbot. Die Sojus, ein Projekt gemeinsam mit den Russen ist weg. Kourou wurde von ihnen verlassen, die Kooperation seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine von Europa beendet. Die Ariane 5 gibt es nicht mehr und hat vor zwei Monaten ihren letzten Flug absolviert und der Nachfolger, Ariane 6, kommt nicht vom Boden weg. Sie hat schon drei Jahre Verspätung. Einen Erstflug, wenn überhaupt, wird es wohl erst kommendes Jahr geben.

Managementfehler bei der Esa und eine teure wie aufwendig zerstückelte und verteilte Produktion der Europa-Raketen sind die Ursachen. Die Ariane 4 galt damals noch als der profitabelste Himmels-Lastenträger weltweit. Jetzt fliegen SpaceX und Sojus um die Wette und an Europa vorbei.

In diesen abgehängten Zeiten für Europa kommen gute Zeichen aus Dresden. Die neue Ariane-Rakete hat ihre Belastungstests bestanden. Wären jetzt Schwächen aufgetreten, Monate bis Jahre hätte es weiteren Verzug gegeben.

Diese erfolgreichen Belastungsversuche sind aber auch für Sachsen wichtig. Selten nur hatte der Freistaat die Chance, sich mit so einem prestigeträchtigen Projekt in Szene zu setzen. Dass die hier entwickelten Tests, die hier gefertigten Laboranlagen genau das taten, was sie sollten, ist ein Beleg für das vorhandene Ingenieur-Know-how. Die Raumfahrt ist in Sachsen spät dran, aber nun doch noch angekommen. Solche Projekte wie die neue Ariane 6 machen Sachsen in diesem Bereich endlich sichtbar.