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Purem feiert 10 Jahre in Wilsdruff

Die Geschäftsführung erinnert an die schwierigen Jahre - auch während der Corona-Pandemie - und lobt den Teamgeist, der sich hier gebildet hat.

Von Maik Brückner
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Stefan Müller, Michael Höller (beide von Purem), Martin Peters (geschäftsführender Gesellschafter) feiern mit Bürgermeister Ralf Rother (v.li.) zehn Jahre Purem by Eberspächer in Wilsdruff.
Stefan Müller, Michael Höller (beide von Purem), Martin Peters (geschäftsführender Gesellschafter) feiern mit Bürgermeister Ralf Rother (v.li.) zehn Jahre Purem by Eberspächer in Wilsdruff. © Karl-Ludwig Oberthür

Jeder zweite Lkw auf Europas Straßen fährt mit einer Abgasanlage aus Wilsdruff. Hergestellt werden sie im Werk der Unternehmensgruppe Eberspächer. Seit genau zehn Jahren wird dort produziert. Für Martin Peters, seit 2001 geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Eberspächer, war das Anlass, nach Wilsdruff zu kommen. Vor der Belegschaft erinnerte er an die Anfänge.

Eine Schlagzeile von damals fasziniert ihn noch heute: "Das Ufo ist gelandet. Die Form unseres Werkes hatte Aufmerksamkeit erregt", sagt Peters. Man sei sehr stolz auf das Ufo. Das liege nicht nur an der Architektur, sondern vor allem an der Entwicklung des Werkes. Hier habe sich "ein wunderbares Team" gebildet. Es gebe hochqualifizierte und vor allem "hochmotivierte Kollegen", lobte Peters. Gestartet sei man mit 284 Mitarbeitern, heute seien 500 Menschen am Standort beschäftigt. "Das zeigt, dass die Entscheidung für diesen Standort absolut richtig war."

Seit der Eröffnung des Werkes wurden zwei Millionen Abgasreinigungssysteme gebaut, das sind 200.000 Systeme pro Jahr oder 700 pro Tag. Ursprünglich war eine Jahresproduktion von 150.000 Systemen geplant. Zu den Kunden gehören Lkw-Hersteller wie Daimler, Volvo und Iveco. Das zeigt die Bedeutung des Werkes.

Für die Zukunft des Werkes sei man bestens gerüstet. "Während andere noch diskutieren, sind wir schon an der Umsetzung", so Peters. Erste Kundenprojekte für Euro 7-Abgasreinigungssysteme seien bereits angelaufen. "Damit stellen wir die Weichen für eine langfristige Geschäftsentwicklung und leisten einen Beitrag zu sauberer Mobilität."

Lob für die Arbeit des Bürgermeisters

Das Werk in Wilsdruff sei von Anfang an von einer besonderen Willkommenskultur geprägt gewesen. Von Anfang an habe es eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Freistaat gegeben. Peters lobte besonders Bürgermeister Ralf Rother (CDU), der sich sehr für das Werk eingesetzt habe. "Ich erinnere mich an den vielen Papierkram, um die Baugenehmigung zu bekommen." Es habe damals untypische Gemeinderatssitzungen gegeben, die bis tief in die Nacht gedauert hätten. Dafür bedankte sich Peters persönlich beim Bürgermeister - und erntete Applaus von der Belegschaft.

Bürgermeister Rother überbrachte die Glückwünsche der Stadt. "Das Projekt hat von Anfang an nur Freude gemacht." Die Mitarbeiter von Eberspächer seien Partner gewesen, mit denen man gerne zusammengearbeitet habe. Er freue sich, dass das Unternehmen inzwischen so viele Mitarbeiter beschäftige. Das sei für viele - vor allem für die Medien - ein Gradmesser. Er wünschte Purem weiterhin eine gute Entwicklung.

Martin Peters, geschäftsführender Gesellschafter, spricht zu seinen Mitarbeitern.
Martin Peters, geschäftsführender Gesellschafter, spricht zu seinen Mitarbeitern. © Karl-Ludwig Oberthür

Michael Höller, der geschäftsführende Vizepräsident des Geschäftsbereichs Europa & weltweite Operationen, erinnerte daran, dass es auch schwierige Zeiten gab. 2018/2019 liefen die Geschäfte nicht wie geplant. "In verschiedenen Bereichen waren Anpassungen notwendig." Aber auch in diesen Zeiten hätten die Mitarbeiter zum Standort gestanden. Man habe die Zeit genutzt, um die Produktion zu optimieren.

2022 Rekordergebnis eingefahren

Werksleiter Stefan Müller erinnert an 2020/21: "Die Covid-Pandemie hatte uns noch im Griff, gleichzeitig haben wir die Produktion hochgefahren." Viele Mitarbeiter in der Produktion und Logistik wussten zu Dienstbeginn nicht, wer morgens zum Dienst kommen würde. Die Probleme in der Lieferkette führten dazu, dass nicht klar war, was am nächsten Tag produziert wird. Im Oktober 2021 wurde das Werk von einem Cyberangriff heimgesucht. "Einige Mitarbeiter sind so weit gegangen, dass sie in Papierkörben nach Stücklisten gesucht haben, um das Werk irgendwie wieder zum Laufen zu bringen." Innerhalb einer Woche sei das auch gelungen.

"Keiner unserer Kunden ist zum Stillstand gekommen", so Müller. Er erinnerte an einen Mitarbeiter von Scania, der nach Wilsdruff gekommen war, um Kuchen zu verteilen. "Das war ein kleines, aber deutliches Zeichen der Wertschätzung für das, was die Mitarbeiter in dieser schwierigen Zeit geleistet haben." Trotz dieser Schwierigkeiten stellte das Unternehmen 2022 einen Jahresrekord auf. 220.000 Anlagen liefen damals vom Band. "Das macht uns keine Organisation nach", lobte Müller. Hier seien nicht nur Maschinen aufgestellt worden, hier wurde ein Team geformt. "Es macht so viel Spaß, hier zu arbeiten." Dafür gab es Applaus. Danach lud die Geschäftsführung, die die Produktion für gut zwei Stunden unterbrochen hatte, zu einem kleinen Fest ein.