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In Dresden-Rossendorf werden jetzt radioaktive Medikamente entsorgt

Bald strahlt es hier hinter dicken Wänden: In Dresden-Rossendorf erweitert der Pharmaspezialist Eckert & Ziegler seine Produktion. Und entsorgt radioaktive Medikamente.

Von Luisa Zenker
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Einweihung der neuen Pharmagebäude in Dresden unter anderem mit:
Andreas Eckert (Aufsichtsratsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE, Berlin) 
Martin Dulig (Staatsminister für Wirtschaft)
Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung)
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Einweihung der neuen Pharmagebäude in Dresden unter anderem mit: Andreas Eckert (Aufsichtsratsvorsitzender der Eckert & Ziegler SE, Berlin) Martin Dulig (Staatsminister für Wirtschaft) Thomas Schmidt (Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung) s © kairospress

In Dresden-Rossendorf wird die Kernphysik wiederbelebt: An diesem Dienstag hat der Berliner Pharmaspezialist Eckert & Ziegler SE die neuen Betriebsgebäude eröffnet. Dort werden Maschinen hergestellt, um radiopharmazeutische Medikamente für die Krebsthearpie zu produzieren - alles in Handarbeit. Die Anlagen werden weltweit ausgeliefert, zur Zeit arbeiten die Ingenieure an einem Kernfusions-Forschungsreaktor für Großbritannien. Neben dem Anlagenbau sollen dort ab September radioaktive Produkte aus der Krebsmedizin recycelt oder entsorgt werden. Mit Roboter-Greifarmen und 1,50 Meter dicken Bleiglaswänden werden die Beschäftigten vor der Strahlung geschützt.

Der Konzern Eckert & Ziegler investierte deshalb rund 50 Millionen Euro in den Ausbau des Produktionsstandortes. Das Unternehmen will von 80 auf 200 Mitarbeiter in Dresden wachsen. Vier Hallen stehen schon, zwei davon sind neu, ein fünftes Gebäude ist in der Planung. Zudem will man weitere Hallen errichten.

Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Eckert spielt mit dem Gedanken, noch mehr zu investieren, erklärt jedoch: "Die Energiekosten stehen im Weg. In China zahle ich nur ein Bruchteil." Neben Braunschweig und Berlin produziert der Konzern mit 1.000 Mitarbeitern auch in Amerika sowie in China.

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Dresden gehört zum dritte Standort für Eckert & Ziegler in Deutschland. Hier haben sie 2017 das Dresdner Unternehmen "Gamaservice" mit damals über 100 Mitarbeitern übernommen. Das Unternehmen hat sich auf nukleare Entsorgung von Rauchgasmeldern spezialisiert. Es ist aus den Nachlässen des Forschungszentrums für Kernphysik in Dresden-Rossendorf während der DDR-Zeit hervorgegangen.

Die Eröffnung erhielt Besuch vom sächsischen Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) sowie dem Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert. "Das ist vergleichbar mit dem Silicon Saxony. Es geht hier nicht um den Umsatz, sondern um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung", erklärt Minister Dulig. Dem Cluster "LifeSciences - Innovationen für Gesundheit und Technik" werden in Sachsen mehr als 300 Unternehmen zugeordnet. 15.000 Beschäftigte arbeiten hier, besonders um Dresden und Leipzig. Bekannte Unternehmen der Radiopharmazie in Sachsen sind unter andere ABX Cro, Trimt und Rotop Pharmaka.