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Flucht von Russland in die Lausitz: Wie ein Exil-Forscher auf den Kohleausstieg blickt

Ein junger Professor flieht von Russland über Israel in die Lausitz. Hier forscht er für die Vereinten Nationen zum Bergbau. Und fragt sich, warum die Region nicht stolz ist.

Von Luisa Zenker
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„Die Lausitz kann ein Vorbild für die Welt sein“, sagt der russische Professor Alexej Alekseenko mit Blick auf den Tagebau bei Weißwasser.
„Die Lausitz kann ein Vorbild für die Welt sein“, sagt der russische Professor Alexej Alekseenko mit Blick auf den Tagebau bei Weißwasser. © Foto: SZ/Veit Hengst

Es ist im September 2022, als der russische Professor Alexey Alekseenko beschließt, zu fliehen. In der Zeit beginnt Russland, in großem Umfang zu mobilisieren, um junge Männer für den Angriffskrieg auf die Ukraine zu rekrutieren. Für den Familienvater zweier Kinder ist damit die rote Linie überschritten, er begibt sich wie Hunderttausende junge Männer auf die Flucht. Warum? „Mein Familienname ist ukrainisch“, erklärt Alekseenko zwei Jahre später in einem Büro im sächsischen Weißwasser. Hier arbeitet er jetzt für die Vereinten Nationen. Doch bis es dazu kam, hatte Alekseenko einen weiten Weg vor sich. Denn vor zwei Jahren konnte er in keinem westlichen Land Asyl suchen. „Niemand wollte dich mit einem russischen Pass“, erinnert sich der 32-jährige Alekseenko.

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