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Verband der Schwimmmeister zu Gewalt in Freibädern: "Eine Portion Angst"

Zuletzt machten Berichte über gewalttätige Auseinandersetzungen in Freibädern Schlagzeilen. Wie geht es denen damit, die Badegäste beaufsichtigen müssen?

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Ein Schwimmmeister überwacht das Treiben in einem Freibad.
Ein Schwimmmeister überwacht das Treiben in einem Freibad. © dpa

Wesseling/Berlin. Bei manchen Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeistern "schwingt eine Portion Angst mit", wenn sie ihre Arbeit tun. Darauf hat der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister (BDS) angesichts erneuter Fälle von gewalttätigen Auseinandersetzungen in Freibädern hingewiesen. Man müsse auch in angespannten Lagen unbedingt "Herr der Lage bleiben" - und den meisten Kolleginnen und Kollegen gelinge das. Es habe auch verstärkt Schulungen gegeben, sagte Peter Harzheim der Deutschen Presse-Agentur. Er halte den Beruf nach wie vor für einen "sicheren Job".

Vor allem eskalierende Aggression im Columbiabad in Berlin hatte jüngst erneut hohe Wellen geschlagen. Auch aus Hamm wurde ein Vorfall bekannt. "Es gibt gewisse Ausfälle, die eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit erlangen", schilderte Harzheim vom BDS in Wesseling bei Köln.

Unter allen rund 6.000 öffentlichen Hallen- und Freibädern gehe es aber an mindestens 95 Prozent der Orte sicher zu. Badbetreiber hätten in den vergangenen Jahren bei Securitypersonal und Ordnungskräften aufgestockt.

Bei Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeistern sei der Fachkräftemangel allerdings schon seit einigen Jahren gravierend und werde bald auch mit verkürzten Öffnungszeiten oder tageweisen Schließungen nicht mehr aufzufangen sein.

Polizeipräsenz in bestimmten Freibädern wünschenswert

Nach Einschätzung des Verbandspräsidenten wäre es "nicht verkehrt", wenn die Polizei in bestimmten Freibädern Präsenz zeige. "Nicht als Dauer-Unterstützung gedacht, sondern nur mal kurz vorbeischauen."

Harzheim stellte klar: "Schwimmbäder sind Orte des Zusammenkommens, der Freude - und das soll auch so bleiben. Alle sind willkommen, müssen sich aber an die Regeln und Gepflogenheiten halten." Aus seiner Sicht spielt bei den Gewaltfällen eine Rolle, dass "verschiedene kulturelle Schichten vertreten sind, darunter viele junge Herren mit Migrationshintergrund." Nicht selten hätten Auseinandersetzungen mit "Männlichkeitsbildern" zu tun. Harzheim sprach von "Machos, die zugewandert sind." Der Funke könne bei großer Hitze schon nach kleinen Reibereien überspringen. (dpa)