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Feralpi hat im vorigen Jahr rund 170 Millionen Euro investiert

Mit der Fertigstellung eines neuen Walzwerks sollen künftig die schwersten Stahlbänder Deutschlands produziert werden. 2023 machte Feralpi Gewinn - aber deutlich weniger.

Von Ulrich Wolf
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Blick auf das Stahlwerk des italienischen Feralpi-Konzerns in Riesa: Dort will das Unternehmen ein weiteres Walzwerk errichten.
Blick auf das Stahlwerk des italienischen Feralpi-Konzerns in Riesa: Dort will das Unternehmen ein weiteres Walzwerk errichten. © SZ-Archiv: PR/Feralpi Stahl

Lonato del Garda/Riesa. Die Feralpi-Gruppe hat im vergangenen Jahr rund 170 Millionen Euro insgesamt investiert. Einen großen Teil des Geldes steckte der italienische Stahlkonzern in den Ausbau seines Standorts in Riesa. Das Geld sei in die Elektrifizierung der Produktion sowie in den Bau des neuen Walzwerks geflossen, teilte die Feralpi-Gruppe am Donnerstag am Unternehmenssitz in Lonato del Garda mit.

Den Angaben zufolge soll der Testbetrieb der neuen Anlage Ende dieses Jahres anlaufen. Dort sollen "erstmals in Deutschland" Stahlbänder, sogenannte Coils, mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen für die Baubranche produziert werden. Dies geschehe "in einem innovativen, vollständig elektrifizierten und emissionsfreien Prozess". Darüber hinaus sei im vorigen Jahr eine neue Schrottaufbereitung eröffnet worden, teilte der Konzern mit. Hinzu kämen Investitionen in zwei Werke in Italien.

Die Firmengruppe betonte, man habe im gesamte Konzern die Kohlendioxidemissionen binnen eines Jahres um fast ein Viertel gesenkt. Diese sollen im Kerngeschäft, dem Herstellen warmgewalzter Produkte, bis Ende 2030 sogar um die Hälfte gesenkt werden.

Die Feralpi Holding bezifferte ihr Produktionsvolumen im Jahr 2023 auf rund 2,42 Millionen Tonnen. Daraus erlöste man 1,73 Milliarden Euro, was einem Umsatzrückgang von 27 Prozent entspreche. Da gleichzeitig die Produktion teurer wurde, fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 334 Millionen Euro deutlich auf 64 Millionen Euro.

Die Konzernspitze hat sich nach eigenen Angaben verpflichtet, "die Umweltbelastung zu reduzieren sowie die Wiederverwendung und das Recycling von Produktionsabfällen zu steigern". Diese Recycling-Strategie hatte zuletzt in Riesa Diskussionen ausgelöst, Anrainer fürchten mehr Schrotttransporter auf der B6.

Feralpi beschäftigt in sieben Ländern 1.900 Mitarbeiter, davon rund 750 in Riesa. Nach der Inbetriebnahme des neuen Walzwerks sollen dort 1,3 Millionen Tonnen Stahl jährlich hergestellt werden.