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Ausgeknipst: Deutschlands größte Fotostudiokette ist insolvent

Der Marktführer für Fotoporträts und größte Ausbilder im Fotografenhandwerk hat kein Geld mehr. Betroffen sind auch sieben Filialen in Chemnitz, Dresden und Leipzig.

Von Ulrich Wolf
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Die nun insolvente Studiokette Studioline betrieb unter anderem in der Dresdner Altmarktgalerie eine Filiale.
Die nun insolvente Studiokette Studioline betrieb unter anderem in der Dresdner Altmarktgalerie eine Filiale. © SZ-Archiv: Sven Ellger

Dänischenhagen/Kiel/Dresden. Die größte deutsche Kette für Porträtfotografie, die Studioline Photostudios GmbH, mit Sitz im schleswig-holsteinischen Dänischenhagen hat einen Insolvenzantrag gestellt. Betroffen davon sind 75 Tochtergesellschaften, die eigene Studios betreiben. Zehn davon liegen in Sachsen: Studioline ist je dreimal vertreten in Dresden (in der Altmarkt- und Centrum-Galerie sowie im Elbepark), in Leipzig und einmal in Chemnitz.

Das zuständige Amtsgericht in Kiel bestellte den Sanierungsspezialisten Reinhold Schmid-Sperber zum vorläufigen Verwalter des Unternehmens. Seinen Angaben zufolge wird der Geschäftsbetrieb "uneingeschränkt fortgeführt". Alle bereits reservierten Fototermine können wahrgenommen werden. Die Löhne der rund 500 Beschäftigten seien bis einschließlich September 2024 gesichert. Mit rund 50 Auszubildenden ist die Studioline-Gruppe der größte Ausbilder im deutschen Fotografenhandwerk.

Ein Insolvenzgrund: weniger Kunden in Einkaufszentren

Hintergrund der Unternehmenskrise sei die allgemeine Kaufzurückhaltung der Kunden infolge der Inflation, der geringere Kundenverkehr in den Einkaufszentren sowie die gestiegenen Kosten der Studios infolge von Mieterhöhungen, hieß es. Hinzu habe die langfristig geplante Neueröffnungen von Filialen die Liquidität belastet. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1910 zurück.

Schmid-Sperber sagte dem Fachmagazin InDat, er sei zuversichtlich, eine Lösung für das Traditionsunternehmen zu finden. "Die meisten Fotostudios der Gruppe arbeiten profitabel." Er sehe "eine langfristige Perspektive für die Beschäftigten", sagte der vorläufige Verwalter.