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Neuer Investor für Traditionshotel in Schwarzenberg im Erzgebirge gefunden

Die Insolvenz des bekannten Neustädter Hofes hat die erzgebirgische Kleinstadt Schwarzenberg getroffen. Doch nun gibt es eine gute Nachricht: Es geht weiter.

Von Ulrich Wolf
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Seit 1910 empfängt der Neustädter Hof seine Gäste im Erzgebirge. Im Sommer ging er pleite, nun gibt es einen neuen Investor.
Seit 1910 empfängt der Neustädter Hof seine Gäste im Erzgebirge. Im Sommer ging er pleite, nun gibt es einen neuen Investor. © PR

Schwarzenberg/Chemnitz. Die Geschichte des traditionsreichen Hotels Neustädter Hof im erzgebirgischen Schwarzenberg geht weiter. Ende August war das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Betreiber-GmbH eröffnet worden, nun teilte der Verwalter Heiko Schaefer der Zeitung Freie Presse mit, er habe den Geschäftsbetrieb an einen Investor veräußert.

Der Neustädter Hof war bereits 1910 als Hotel im klassischen Stil eröffnet worden, idyllisch gelegen am Flüsschen Schwarzwasser. In der DDR diente das Gebäude als Großküche und Ausbildungsstätte für das Waschgerätewerk. 1995 eröffnete es wieder als Hotel, seit 2019 gehört es den beiden Betreibern, die in diesem Jahr Insolvenz anmelden mussten. Schaefer sagte der Freien Presse, der neue Investor übernehme alle 29 Beschäftigten. Wer der Käufer ist, und wie viel er gezahlt hat, ist nicht bekannt.

Hotelchef Daniel Frisch zeigte sich der Zeitung zufolge erleichtert. Das Hotel sei somit weiterhin für Übernachtungen und Konferenzen buchbar. Auch das im Hotel untergebrachte Restaurant Valentin werde fortgeführt. Zuvor hatte Frisch angekündigt, gemeinsam mit dem Verwalter den Geschäftsbetrieb neu zu strukturieren, unter anderem durch Einschränkungen im Restaurant sowie dem Biergarten. Zudem waren zuletzt Arbeitsplätze nicht mehr nachbesetzt worden.

IHK: drastische Zunahme von Pleiten im Erzgebirge

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz hat für den Erzgebirgskreis, zu dem auch Schwarzenberg gehört, einen drastischen Insolvenzanstieg im ersten Halbjahr 2024 registriert. In dem Landkreis habe sich die Zahl der Pleiten binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt: von 15 auf 27.

Dennoch sei Südwestsachsen insgesamt weniger stark von Insolvenzen weniger betroffen als die Regionen Dresden und Leipzig, teilte der für Standortpolitik zuständige Geschäftsführer der IHK, Martin Witschaß, mit. Viele Unternehmen seien bereits durch die Corona-Pandemie und die Energiepreiskrise angeschlagen gewesen, sie könnten die aktuelle konjunkturelle Flaute nicht mehr kompensieren, sagte er.

In ganz Sachsen nahmen die Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zu. Das Statistische Landesamt in Kamenz registrierte von Januar bis Juni 437 Firmenpleiten, das entspricht einem Anstieg um 16 Prozent. Den Zahlen zufolge sind die Baubranche, der Handel, das Gastgewerbe und der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie besonders betroffen.