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Wie fahrradfreundlich ist Döbeln?

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club lädt Radfahrer zum dritten Mal nach 2020 und 2022 ein, ihre Stadt zu bewerten. Was bereits erreicht worden ist.

Von Dirk Westphal
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Ein Projekt für 2024/25 ist die Aufweitung der Fahrbahn im Einmündungsbereich Luxemburg-Straße/Bahnhofstraße, damit die Einbahnstraßenregelung für Fahrradfahrer künftig aufgehoben werden kann.
Ein Projekt für 2024/25 ist die Aufweitung der Fahrbahn im Einmündungsbereich Luxemburg-Straße/Bahnhofstraße, damit die Einbahnstraßenregelung für Fahrradfahrer künftig aufgehoben werden kann. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Wie fahrradfreundlich ist Döbeln? Wo hat sich in den vergangenen Jahren für die Radfahrer etwas verbessert? Was bieten lebenswerte Städte und Gemeinden, damit sich Radfahrende mit unterschiedlichen Bedürfnissen und in allen Altersgruppen sicher fühlen?

Diese und ähnliche Fragen stellt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) im Fahrradklima-Test, der zum elften Mal durchgeführt wird.

Döbeln zum dritten Mal dabei

Bereits 2020 und 2022 gehörte Döbeln zu den Städten, in denen es die Befragung gab. Zwei Drittel der Teilnehmer gaben dabei an, dass sie sich auf dem Rad im Straßenverkehr gefährdet fühlen.

„Für ein realistisches Bild vom Radverkehr in Döbeln ist es wichtig, dass möglichst viele Personen beim Fahrradklima-Test mitmachen“, sagte Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen.

Die Befragung soll eine Bestandsaufnahme zum Radverkehr in allen deutschen Städten ermöglichen. Sowohl dem ADFC als auch den Kommunen geben die Ergebnisse eine Orientierungshilfe, um gezielt den Radverkehr vor Ort zu verbessern.

„In den vergangenen Jahren gab der Fahrradklima-Test den Kommunen wichtige Impulse für Verbesserungen im Radwegenetz“, so Krause. „Wir sind optimistisch, dass sich dieser Effekt auch nach dem Fahrradklima-Test 2024 zeigt.“

Mehrere Maßnahmen umgesetzt

In Döbeln hat es nach den vergangenen Umfragen Erkenntnisse und Anregungen gegeben, die laut Thomas Mettcher, Pressesprecher der Stadt Döbeln, in eine Maßnahmeliste des Fahrradkonzeptes eingeflossen sind und umgesetzt wurden.

Dazu gehören, der Einbau von Fräsgut auf dem Weg zwischen Leipziger Straße und Holländerweg (2024), die Markierung von Schutzstreifen auf der Albert-Schweitzer-Straße bergauf (2023) und der Schillerstraße (2022), die Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Friedrichstraße zwischen Burg- und Bahnhofstraße (2023), der Bau eines gemeinsamen Geh- und Radweges für die Zufahrt zu Karls Erlebnisdorf (2023), die Deckensanierung der Wege zwischen Schweimnitz und Auterwitz (2022) sowie Schweimnitz und Meila (2023).

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Weiterhin geplant ist es, dass 2024/2025 die Einbahnstraßenregelung auf der Bahnhofstraße zwischen Rosa-Luxemburg-Straße und Theaterkreuzung für den Radverkehr aufgehoben wird.

„Dazu ist eine Aufweitung der Fahrbahn im Einmündungsbereich Rosa-Luxemburg-Straße/Bahnhofstraße notwendig“, sagte Thomas Mettcher. Zudem werde gegenwärtig der Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/ 2026 vorbereitet. Dabei werde auch über Mittel für den Radverkehr diskutiert, so Mettcher.

Allerdings würden nicht alle Maßnahmen im Radwegekonzept durch die Stadt finanziert, auch die Landestalsperrenverwaltung beziehungsweise das Landesamt für Straßenbau und Verkehr seien beteiligt, so der Stadtsprecher.

Ergebnisse sind Gradmesser

Ob sich die Bemühungen der Stadt, den Radverkehr zu fördern, in der öffentlichen Wahrnehmung widerspiegeln, soll auch der Fahrradklima-Test ans Licht bringen. Die Ergebnisse seien, laut ADFC, ein Gradmesser dafür, wie gut die Bedingungen zum Radfahren in einer Stadt sind.

Je mehr Radfahrende ihre Stadt bewerten, desto besser ließen sich konkrete Aussagen darüber treffen, ob Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs fruchten oder ob die Stadt mehr für sicheres Radfahren getan werden muss.

Bei der Befragung untersucht der ADFC vielfältige Aspekte des Radfahrens, von der Beschaffenheit der Radwege über sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im öffentlichen Raum, bis zur Frage, ob das Radfahren im Alltag eher als entspannt oder belastend wahrgenommen wird.

Mitmachen kann jede Person, die Rad fährt, egal ob ADFC-Mitglied oder nicht. Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden.

Auch der QR-Code auf Flyern und Plakaten leitet direkt zur Umfrage. Die 32 Fragen des Fragebogens lassen sich in zehn Minuten beantworten. Zudem besteht die Möglichkeit für Anmerkungen und Hinweise auf lokale Probleme.

Die Umfrage läuft seit 1. September bis zum 30. November 2024. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2025 präsentiert.

www.fahrradklima-test.adfc.de