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Gewerkschaft warnt Beschäftigte in der Landwirtschaft vor Parkinson-Risiko

Mehr als 1.000 Menschen arbeiten im Landkreis Meißen in der Landwirtschaft. Die Nähe zu Pestiziden birgt Risiken, sagt die Gewerkschaft IG Bau.

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Symbolfoto: Pestizide bergen das Risiko einer Parkinson-Erkrankung für jene, die ihnen zu lange ausgesetzt sind.
Symbolfoto: Pestizide bergen das Risiko einer Parkinson-Erkrankung für jene, die ihnen zu lange ausgesetzt sind. © dpa Deutsche Presse Agentur

Landkreis. Parkinson-Gefahr durch Pestizide: Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau in einer Pressemitteilung. Wer auf dem Feld arbeite oder im Gewächshaus Pflanzen hochziehe, für den könne der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln ein erhöhtes Risiko bringen, an der Nervenkrankheit zu leiden. Rund 1.060 Menschen sind laut Angaben der Gewerkschaft im Landkreis Meißen in der Landwirtschaft beschäftigt.

Verbunden damit gebe es nun eine wichtige Neuerung: Das Parkinson-Syndrom durch Pestizide wird jetzt erstmals als Berufskrankheit anerkannt. Damit hätten Betroffene über die Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. „Wer welche Unterstützung bekommt, hängt vom Einzelfall ab. Es reicht von der medizinischen Versorgung bis zu Geldleistungen. Betroffene müssen allerdings nachweisen, dass sie in ihrem Berufsleben mindestens 100 Tage Pestiziden ausgesetzt waren“, so Jörg Borowski von der Gewerkschaft IG BAU.

Neben Beschäftigten in der Landwirtschaft sei dies auch für andere Branchen relevant, in denen Pestizide zum Einsatz kämen. Auch Menschen, die im Gartenbau, im Forst, in der Floristik oder auf dem Bau arbeiteten, seien möglicherweise Schädlingsvernichtern ausgesetzt. "Gerade im Sanitärbereich kommen häufig Baustoffe mit Anti-Schimmelmitteln zum Einsatz. Und die enthalten oft Pestizide", so Borowski. Der Gewerkschafter rät Menschen, die in gefährdeten Branchen arbeiten, sich bei Fragen an ihre jeweilige Berufsgenossenschaft zu wenden.

Parkinson wird charakterisiert durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn. Bewegungsarmut, Muskelstarre und Tremore - das häufig mit der Krankheit assoziierte Zittern - sind die häufigsten Symptome der Erkrankung. Eine ursächliche Behandlung von Parkinson ist bis heute nicht möglich, lediglich eine Therapie der Symptome. (SZ)