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Halloren im Streit mit Discounter Lidl: Kurzarbeit für Hunderte Mitarbeiter

Der Süßwarenhersteller Halloren stoppt die Produktion für den Discounter Lidl. Das bedeutet Kurzarbeit für 280 Mitarbeiter. Der Halloren-Chef gibt sich aber kämpferisch.

Von Tobias Winzer
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Der Süßwarenhersteller Halloren aus Halle/Saale stoppt die Produktion für den Discounter Lidl.
Der Süßwarenhersteller Halloren aus Halle/Saale stoppt die Produktion für den Discounter Lidl. © dpa

Der Süßwarenhersteller Halloren aus Halle/Saale stoppt die Produktion für den Discounter Lidl und schickt deswegen Hunderte seiner Mitarbeiter bis zum Jahresende in Kurzarbeit. Das berichten sowohl Mitteldeutsche Zeitung als auch die Bild-Zeitung.

Betroffen sind nach Informationen der Mitteldeutschen Zeitung rund 280 Mitarbeiter der Produktion in Halle sowie in der Schwesterfirma Delitzscher Schokoladenfabrik in Sachsen. Insgesamt sind in beiden Werken etwas mehr als 400 Menschen beschäftigt. Sie sind dem Bericht zufolge nicht auf Kurzarbeit Null gesetzt, ihre Arbeitszeit wird infolge der wegfallenden Produktion für Lidl aber zum Teil deutlich gekürzt. Der Betrieb der Halloren-Erlebniswelt samt Shop und Museum in Halle soll davon nicht berührt sein.

Halloren-Chef: "Lange genug unter Wert verkauft"

Der Vorwurf an Lidl lautet, dass der Discounter die Preise so habe drücken wollen, dass eine Produktion nur noch mit hohen Verlusten möglich gewesen wäre. Diese wären nach Unternehmensangaben höher gewesen als die Folgekosten der Kurzarbeit, etwa Umsatzverluste. Halloren hat den Discounter bislang sowohl mit bekannten Markenprodukten wie etwa den Halloren-Kugeln beliefert als auch für die Kette Eigenmarken produziert.

Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung bestätigte Halloren-Vorstand Darren Ehlert den Schritt, nannte aber weder Namen noch Einzelheiten. "Halloren hat sich lange genug unter Wert verkauft", sagte Ehlert, "das machen wir nicht mehr. Wir haben den Streit nicht gesucht, aber es ging nicht anders. Eine Produktion nur um den Preis hoher Verluste ist nicht länger hinnehmbar."

Der Leipziger Volkszeitung sagt Ehlert: "Wir werden uns erholen." Aktuell liefen Gespräche mit Kunden, denen man noch vor einigen Monaten wegen fehlender Produktionskapazitäten habe absagen müssen. Er sei zuversichtlich, die entstandene Lücke in einem halben Jahr geschlossen zu haben. "Ein Risiko besteht immer, aber so ist das Geschäft."