Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Freital

Was macht Primagas in Kesselsdorf?

Der Flüssiggasversorger testet hier nicht nur ein neues Bioflüssiggas, sondern betreut auch einen Teil seiner Kundschaft von hier aus. Und das schon sehr lange.

Von Maik Brückner
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Jens Pietzsch arbeitet seit 25 Jahren bei Primagas, seit 2008 als Vertriebsleiter für Neukunden in Sachsen.
Jens Pietzsch arbeitet seit 25 Jahren bei Primagas, seit 2008 als Vertriebsleiter für Neukunden in Sachsen. © SZ/Maik Brückner

Bisher führte der Flüssiggasversorger Primagas in Kesselsdorf eher ein Schattendasein. Das Bürogebäude am Frankenring im Gewerbegebiet unweit der B173 fiel nicht weiter auf. In den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückte es erst, als das Unternehmen vor gut einem Jahr im Beisein von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auf dem Gelände eine Versuchsanlage für neues Bioflüssiggas in Betrieb nahm. Diese besichtigte kürzlich auch Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).

Unabhängig von dieser Anlage wird im Bürogebäude gearbeitet, sagt Jens Pietzsch. Der 47-jährige Dresdner ist seit 25 Jahren bei Primagas, seit 2008 als Vertriebsleiter für Neukunden in Sachsen, Südbrandenburg und Ostthüringen. Mit der Versuchsanlage haben er und seine Kollegen direkt nichts zu tun. "Von Kesselsdorf aus betreuen wir die Kunden in den neuen Bundesländern", sagt Pietzsch. Die wohnen in Sachsen, auf Rügen oder auch auf dem Fichtelberg. Die Kesselsdorfer kümmern sich auch um Neukunden und solche, die kein Flüssiggas mehr brauchen. Die Anfragen werden telefonisch, per Mail und über das Kundenportal bearbeitet. Derzeit werden 43.000 Kunden von Kesselsdorf aus betreut.

Das Gebäude, in dem Primagas sitzt, wurde 1992 errichtet. Dass sich der Energieversorger für diesen Standort entschied, lag nicht nur an der Nähe zur Autobahn A4, sondern auch an der zügigen Erschließung des Gewerbegebietes. Nach dem Mauerfall gehörten die Kesselsdorfer zu den ersten, die Flächen ausgewiesen haben. Derzeit beschäftigt Primagas am Standort 30 Mitarbeiter, überwiegend gelernte Kaufleute. Im Innendienst sind 18 Kolleginnen und Kollegen beschäftigt, die anderen sind im Außendienst tätig.

Am Standort wird auch ausgebildet, so Pietzsch. Neue Auszubildende zu finden, sei schon eine Herausforderung, sagt er. Denn die Anforderungen sind hoch: Wer hier arbeiten will, muss zum einen gut mit Menschen am Telefon umgehen können und deren Anliegen verstehen. Als Vertriebler müsse man aber auch den "technischen Blick für die Gasanlagen" haben und die Zusammenhänge verstehen.

So betreut Primagas seine Kunden

  • Primagas versorgt Kunden mit Flüssiggas
  • Das Unternehmen mit dem Stammsitz in Krefeld (Nordrhein-Westpfahlen) betreut rund 100.000 Kunden in ganz Deutschland
  • Dazu betreibt es insgesamt drei Regionalzentren.
  • Neben Kesseldorf besteht ein weiteres am Stammsitz des Unternehmens in Krefeld und ein anderes in Würzburg.

Denn von Kesselsdorf werde kein reiner Telefonverkauf betrieben. Die Arbeit vor Ort übernehmen zum einen Ingenieure, die die größeren Anlagen betreuen. Um die Privatkunden kümmern sich regionale Firmen, die als zertifizierte Vertragsunternehmen für Primagas arbeiten. Sie reparieren die Anlagen oder führen kleine Verbesserungen durch. Das habe sich bewährt, weil die Kunden nicht an einem Ort konzentriert sind, sondern in der Fläche verteilt sind, so Pietzsch.

Er hat aber auch die Testanlage in der Nachbarschaft im Blick. Er würde sich freuen, wenn die Feldversuche, die nach dem Test im nächsten Jahr geplant sind, in der Nähe von Kesselsdorf stattfinden würden. "Dann können wir die Erfahrungen nutzen, die wir hier gemacht haben", sagt er.