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SZ + Freital

Wahlplakat-Ärger in Grumbach

Unbekannte haben in Grumbach ein Banner der CDU erst mehrmals beschädigt, dann geklaut. Es wurde Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet.

Von Annett Heyse
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Das Wahlplakat der CDU in Grumbach wurde in den vergangenen Wochen immer wieder zerstört.
Das Wahlplakat der CDU in Grumbach wurde in den vergangenen Wochen immer wieder zerstört. © Foto: Christian Fischer

Als Kandidat bei einer Landtagswahl in Sachsen muss man im Jahr 2024 ein dickes Fell haben und offenbar auch noch handwerklich geschickt sein. Das zumindest musste Christian Fischer erfahren. Der CDU-Mann bewirbt sich im Wahlkreis 48 um ein Mandat - er steht in Freital, Tharandt, Dorfhain und Wilsdruff zur Wahl.

Dort, genauer im Wilsdruffer Ortsteil Grumbach, hatten Fischer und seine Wahlhelfer am 23. Juli ein riesiges Banner aufgestellt. Es steht direkt an der Bundesstraße 173, nahe der Zufahrt zum Edeka-Markt. Es spannt sich über drei Bauzaunfelder, ist 10,50 Meter lang und besteht aus einem textilen Gewerbe. Es zeigt die Porträts von Fischer und dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).

Irgendwem muss das nicht gefallen haben. Fischer vermutet politische Gegner aus der rechten Ecke. Bereits in der Nacht zum 24. Juli, so berichtet es der Kandidat, wurde ein Teil des Banners zerstört - jener mit Kretschmers Porträt. "Wir haben es geflickt", erzählt Fischer. Die Reparatur hielt nicht lange.

Am 27. Juli waren alle drei Banner-Teile großflächig zerstört, eventuell hatten die Täter ein Cuttermesser benutzt. "Wir haben es in der Folge mit vielen freiwilligen Helfern vier Stunden lang wieder zusammen genäht. Da es ein 'Mesh-Banner' war, das kleine Löcher für die Winddurchlässigkeit hat, ging das", schildert Fischer. Das war nicht das Ende der Serie. Am 5. August war das Banner abermals zerschnitten, es folgte seitens der CDU-Mitglieder eine abermalige Nähaktion. Dann passierte erst 13 Tage lang einmal nichts. Am Morgen des 18. August jedoch war das Banner dann komplett verschwunden.

"Wir geben aber nicht auf. In einem freien Land muss jeder für seine Idee werben dürfen. Wer Wahlplakate zerstört, hat Demokratie nicht verstanden", sagt der CDU-Mann. Diese Taten würden ihn nicht einschüchtern, sondern anspornen. "Offensichtlich haben wir einen Nerv getroffen." Das nächste Banner hat Kandidat Fischer umgehend bestellt und möchte seinen Standort an der B173 in Grumbach verteidigen. Er hat in allen Fällen Anzeige bei der Polizei erstattet.