Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Wie die Haie den Eislöwen helfen

Mick Köhler trifft bei seinem Profi-Debüt für Dresden – er ist nicht das einzige Beispiel für die funktionierende Kooperation.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dehli-News

Von Sven Geisler

Die Sorge war groß, aber offenbar unbegründet. Als die Eislöwen ihren Kooperationspartner, die Eisbären Berlin, vor der Saison an Weißwasser verloren hatten, fürchteten die Fans einen Qualitätsverlust. Schließlich hatten in den vergangenen Jahren einige Talente aus der Hauptstadt mit einer Förderlizenz in Dresden gespielt wie Vladislav Filin. Der 21 Jahre alte Stürmer hatte vorige Saison mit 17 Toren und 18 Vorlagen Anteil am Einzug ins Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga 2.

Doch auch von den Kölner Haien kommen nun Spieler mit Potenzial wie Mick Köhler. „Als mich unser Manager angerufen und gesagt hat, dass ich in den Schulferien in Dresden trainieren und spielen soll, habe ich mich gefreut“, sagt der 18 Jahre alte Abiturient. Im Sachsenderby gegen Crimmitschau gab der Stürmer am Freitagabend sein Debüt für die Eislöwen – und was für eins. Mit dem Treffer zum 4:1-Endstand in seinem ersten Profi-Einsatz überhaupt machte er den Erfolg perfekt.

Den nächsten Schritt machen

„Das Tor ist natürlich schön für mich, aber der Sieg wichtiger. Wenn ich mit einem Treffer nach Hause fahren würde, aber wir hätten verloren, wäre das weniger schön.“ Köhler, der seit der U16 in der deutschen Nachwuchsauswahl spielt, ist ein gutes Beispiel für den Sinn dieser doppelten Spielberechtigungen. „Genau darum geht es in dieser Liga“, meint Chefcoach Bill Stewart, „den jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, den nächsten Schritt zu gehen.“

Der in Bonn geborene Köhler fing mit vier Jahren in der Eislaufschule des Kölner Traditionsvereins an und konnte sich in der Juniorenliga mit 50 Scorer-Punkten (13 Tore und 37 Assists) für einen Profivertrag empfehlen. Seit Sommer trainiert der 1,90 Meter große, kräftige Angreifer regelmäßig im Team von Trainer Cory Clouston, das die Tabelle in der DEL anführt. „Der Kader ist groß und die Aussicht für mich noch klein, dort zu spielen. Deshalb bin ich froh, diese Chance hier in Dresden bekommen zu haben. Ich hoffe, ich habe sie genutzt, damit ich hier öfter zum Zug komme.“

Am Sonntagabend in Bayreuth – das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet – fehlte Köhler jedoch. Auf seinem Einsatzplan für das Wochenende stand die Partie mit den Kölner Junghaien gegen Schwenningen in der Nachwuchsliga. Beim 9:2 traf er dreimal. Wann er das nächste Mal für Dresden stürmt, ist offen, aber auf die Abstellung der Kölner Förderlizenzspieler kann sich Eislöwen-Coach Stewart verlassen.

Torwart Hannibal Weitzmann (21 Jahre) durfte bereits ran, als Stammkeeper Kevin Nastiuk schwächelte. Die Stürmer Eric Valentin und Lucas Dumont (beide 19), die zum Kader der deutschen U20-Auswahl gehören, waren bisher in allen Spielen dabei, Verteidiger Maximilian Faber gab seinen Einstand beim 5:4-Erfolg gegen Heilbronn – und zwar ebenfalls mit einem Tor. „Das Team hat es mir leichtgemacht, mich reinzufinden“, sagte der 23-Jährige danach. Genauso empfindet es nun auch Köhler: „Der Trainer und die Mannschaft haben mich gut aufgenommen, das war klasse.“

Damit ist der Sinn dieser Kooperation erfüllt, meint auch Haie-Manager Mark Mahon: „Die Eislöwen haben ein sehr professionelles Umfeld, in dem sich unsere jungen Spieler weiterentwickeln können.“