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Update Sachsen

Hochwasser: Pegel der Elbe in Dresden erreicht Richtwert für zweithöchste Warnstufe

Elbe schwillt auf sechs Meter an, Sportscheck Run in Dresden abgesagt, spätsommerliches Wetter am Mittwoch - unser Newsblog zur Wetterlage.

Von Mirko Jakubowsky & Franziska Anders & Maximilian Helm & Jens Pabst & Stephan Schön & Philipp Siebert & Anja Sohrmann & Steffen Neumann & Erik-Holm Langhof & Henriette Kuhn & Hans-Jörg Schmidt
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Blick auf die Elbe in Dresden: Am Mittwochmorgen stieg der Flusspegel auf 6 Meter.
Blick auf die Elbe in Dresden: Am Mittwochmorgen stieg der Flusspegel auf 6 Meter. ©   dpa/Robert Michael

Wetter in Deutschland und Sachsen – das Wichtigste in Kürze:

10.22 Uhr: Hochwasserwelle der Oder erreicht die Region um Breslau

Bei den schweren Überschwemmungen im Südwesten Polens hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wrocław) erreicht. In der Kleinstadt Oława 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole sei der Wasserstand der Oder in der Nacht zu Mittwoch um anderthalb Meter gestiegen, teilte der Generalstab der polnischen Armee auf X mit.

Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mit 33.000 Einwohnern werde die Flutwelle mit maximal 7,70 Metern niedriger als erwartet - normal sind mehr als zwei Meter. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert. Dies bedeutet eine große Belastung für die Deiche, die dem Wasser standhalten müssen. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur PAP, viele Bürger würden den Einsatzkräften dabei helfen, die Deiche mit Sandsäcken zu verstärken.

Auch in Breslau wurden der Hochwasserschutz vorsorglich verstärkt. Die Flutwelle der Oder wird für Donnerstag oder Freitag erwartet. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.

9.48 Uhr: Grenznahe Pegel der Elbe steigen auch in Tschechien nur langsam

Die Elbe in Tschechien schwillt aktuell weiter an, wenn auch nicht überall. Nach Angaben der Behörden in Sachsens Nachbarland steigen die Pegel an den grenznahen Messstellen Děčín, Ústí nad Labem oder Mělník sehr langsam, nach wie vor gilt dort jeweils die zweithöchste Warnstufe. Der Scheitel des Hochwassers wird etwa in Ústí in der kommenden Nacht erwartet. Den Prognosen des tschechischen Hydrologischen Instituts zufolge wird wohl an keiner der Stationen die höchste Alarmstufe erreicht werden.

Flussaufwärts zieht sich die Elbe zurück. In Kostelec nad Labem nordöstlich der Hauptstadt Prag galt noch Warnstufe 2, viele andere Meldepegel in Tschechien liegen bereits unter Stufe 1 oder weisen überhaupt kein Hochwasser mehr aus.

9.10 Uhr: Sportscheck Run in Dresden wegen Hochwasser abgesagt

Erst der Einsturz der Carolabrücke, dann das Elbe-Hochwasser - und nun die Absage: Der Sportscheck Run an diesem Sonntag in Dresden findet aufgrund der benannten Einschränkungen nicht statt. "Der Sportscheck Run Dresden 2024 fällt ersatzlos aus. Wir bedauern das zutiefst, auch wenn wir natürlich aufgrund der aktuellen Ereignisse Verständnis dafür haben", teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für die Veranstaltung bereits angemeldet. Mehr dazu im Artikel Sportscheck Run in Dresden abgesagt

8.18 Uhr: Noch fünf offizielle Meldepegel in Sachsen im Alarmstufen-Bereich

Die Pegelstände der Elbe steigen weiter langsam an, in Dresden wurde bei einem Wasserstand von 6 Metern nun Alarmstufe 3 erreicht - siehe Blogeintrag von 7.50 Uhr. Außer in der Landeshauptstadt wurde der Richtwert dieser Warnstufe nur in Schöna nahe der Grenze zu Tschechien erreicht – allerdings schon am Montag. Aktuell beträgt der Wasserstand dort 6,56 m.

Die beiden anderen offiziellen Hochwassermeldepegel an der Elbe – Riesa und Torgau – weisen derzeit Alarmstufe 2 bzw.1 aus. Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums besteht zudem noch am Pegel Neuwiese an der Schwarzen Elster Hochwasseralarm der Stufe 1. An allen anderen Messstellen ist das Wasser unter die jeweiligen Grenzwerte gefallen.

7.50 Uhr: Elbe in Dresden erreicht die 6-Meter-Marke

Die Elbe in Sachsen steigt weiter an: Aus Tschechien kommende Wassermassen haben den Fluss in Dresden bis zum Mittwochmorgen auf 6 Meter anschwellen lassen. Der Pegel zeigte den Wert um 7.45 Uhr an. Die 6-Meter-Schwelle gilt als Richtwert für Alarmstufe 3, diese wurde aber noch nicht ausgerufen.

Von einer großen Katastrophe bleibt der Freistaat aber offenbar verschont. Das Landeshochwasserzentrum rechnet bis Donnerstagmorgen mit Werten um 6,20 m in Dresden, bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Allerdings müssen sich die Sachsen dieses Mal auf sehr langsam fallende Pegel einstellen.

7.41 Uhr: Am Mittwoch viel Sonne in Sachsen

Nach dem jüngsten Dauerregen können sich die Sachsen über spätsommerliches Wetter freuen. An diesem Mittwoch wird nach Auflösung von Nebel viel Sonnenschein erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Temperaturen klettern auf Höchstwerte bis 25 Grad.

Nachts sind nur wenige Wolken am Himmel zu sehen, bei Temperaturen zwischen 12 und 9 Grad bleibt es trocken. Der Donnerstag startet zunächst heiter, später können sich aber Quellwolken ausbilden. Örtlich könnte es regnen, am Nachmittag sind laut DWD auch einzelne Gewitter möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 24 Grad. Nach einer weitgehend trockenen Nacht soll es am Freitag dann heiter, teils wolkig und trocken werden. Dazu weht bei Höchsttemperaturen von bis zu 23 Grad ein schwacher bis mäßiger Ostwind.

Am Morgen war es in vielerorts noch neblig - wie hier am versunkenen Dresdner Elbufer.
Am Morgen war es in vielerorts noch neblig - wie hier am versunkenen Dresdner Elbufer. © SZ/Marco Klinger

Mittwoch, 18. September, 5.27 Uhr: Ostsachsens Talsperren sind wieder gut gefüllt

Nach dem tagelangen Regen und dem Hochwasser sind die Talsperren und Rückhaltebecken in Ostsachsen wieder gut gefüllt. Die Zuflüsse halfen, die Wasserstände nach der Trockenheit im Sommer wieder auszugleichen. Nach Angaben der Landestalsperrenverwaltung werden auch die Rückhaltebecken im Einzugsgebiet des Hoyerswerdaer Schwarzwassers, der Gottleuba sowie der Pließnitz, einem Nebenfluss zur Neiße, in Anspruch genommen.

So ist der Stauraum der Talsperre Bautzen zu 100 Prozent genutzt, bei der Talsperre Quitzdorf sind es 96 Prozent, bei der Talsperre Gottleuba 97 Prozent und bei der Lehnmühle 63 Prozent. Zusätzlich steht an den Talsperren aber auch Rückhalteraum zur Verfügung. Mehr zur Situation der Talsperren