Hochwasserscheitel an der Elbe am Donnerstag erwartet
Wetter in Deutschland und Sachsen – das Wichtigste in Kürze:
- Pegel der Elbe in Sachsen steigt weiter
- Überschwemmungen in Tschechien, Polen und Österreich
- Hochwasserscheitel in Dresden am Donnerstagmorgen erwartet
- Aktuelle Wetterwarnungen des DWD
- Aktuelle Pegelstände der Flüsse in Sachsen
- Hochwasser in den einzelnen Regionen: Dresden | Görlitz | Pirna | Bautzen | Meißen | Zittau
17.53 Uhr: Hochwasserscheitel an der Elbe am Donnerstag erwartet
Während sich die Situation an den Flüssen in Ostsachsen deutlich entspannt, steigt das Wasser an der Elbe in Sachsen noch leicht an. Der langgestreckte Hochwasserscheitel in Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut Landeshochwasserzentrum für die zweite Nachthälfte zum Donnerstag erwartet, in Dresden dann am Donnerstagvormittag. Die Alarmstufe 4, die unter anderem eine unmittelbare Gefährdung für Menschen bedeutet, wird den Angaben zufolge an keinem der sächsischen Elbpegel erreicht. In Dresden wurde die Sechs-Meter-Marke und damit Alarmstufe 3 am Mittwochmorgen überschritten.
Für die anderen sächsischen Flüsse im Osten des Bundeslandes sind die Hochwasserwarnungen bereits aufgehoben. Sowohl Lausitzer Neiße als auch Spree und Schwarze Elster waren wieder aus dem Alarmbereich heraus. Hier waren die Pegelstände wieder deutlich gesunken.
Im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien beobachten die Behörden nur noch langsam steigende bis gleichbleibende Wasserstände.
15.10 Uhr: Sachsen startet Hochwasserhilfe für Niederschlesien
Sachsen hat eine Hilfslieferung in die vom Hochwasser stark betroffene Partnerregion Niederschlesien auf den Weg gebracht. Das DRK Sachsen habe eine Hilfslieferung zur Versorgung von evakuierten Personen auf den Weg gebracht, teilte die Sächsische Staatskanzlei am Mittwoch mit. Die Hilfsgüter haben einen Wert in Höhe von 50.000 Euro.
Ministerpräsident Kretschmer hatte den vom Hochwasser besonders betroffenen Regionen Niederschlesien, Ústecký kraj und Liberecký kraj sowie Niederösterreich Unterstützung angeboten. Niederschlesien habe daraufhin eine Liste von benötigten Gütern übersandt.
13.40 Uhr: Zahl der Toten in Tschechien steigt auf vier
Die Zahl der Toten nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist auf vier gestiegen. In der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou wurde die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt, wie die Polizei mitteilte.
Der Ort liegt im Bezirk Jesenik im Nordosten des Landes. Die Gegend im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen war von den Unwettern besonders stark betroffen. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.
Wo die Wassermassen zurückgegangen sind, beginnt das große Aufräumen. Trinkwasser und Stromgeneratoren werden verteilt. Mehr als 300 Soldaten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Unterstützung der zivilen Behörden im Einsatz: Sie sollen unter anderem Ersatzbrücken bauen.
Nach Einschätzung des Bürgermeisters von Ostrava, Jan Dohnal, könnte die Beseitigung der Schäden Jahre dauern. In der drittgrößten Stadt Tschechiens waren ein ganzes Viertel, der Hauptbahnhof, ein Fernwärmekraftwerk und die Kläranlage überflutet worden.
12.52 Uhr: Hochwasserwarnung für Lausitzer Neiße aufgehoben
Die Lausitzer Neiße zieht sich stetig in ihr Bett zurück. Die Hochwasserwarnung für das Flussgebiet im äußersten Osten Sachsens wird aufgehoben und die Berichterstattung eingestellt, wie das Landeshochwasserzentrum mitteilte. In Görlitz wurde am Mittag ein Pegelstand von 2,75 Meter gemessen, normal sind hier 1,61 Meter.
Im Zuge des Dauerregens und der Starkniederschläge auch im benachbarten Polen und Tschechien schwoll der Fluss vom vergangenen Freitag bis Sonntag jeweils binnen 24 Stunden von 1,63 Meter über 2,80 Meter auf 4,52 Meter am Pegel Görlitz an. In der Nacht zum Montag erreichte er den Richtwert für die zweithöchste Alarmstufe 3 von 4,80 Meter. Und am Morgen dann war mit 5,57 Meter das Maximum erreicht - seitdem sinkt der Wasserstand langsam.
12.03 Uhr: Dynamo räumt Trainingsplätze in der Ostrarinne
Das Elbe-Hochwasser macht auch vor Dynamo Dresden nicht Halt, allerdings trifft es nicht die Profis. Die Trainingsplätze des Nachwuchses in der Ostrarinne liegen jedoch im Flutgebiet und mussten daher beräumt werden. "Am Sonntag sowie am Montagvormittag hatten die hauptamtlichen Mitarbeiter des Vereins, die Trainer, Betreuer und Geschäftsführer Arbeitseinsätze. Es gibt da einen Plan, den wir abarbeiten. Wir wissen, was wir tun müssen", erklärt Dynamo-Pressesprecher Christoph Antal.
Im Detail heißt das, so Antal: "Es mussten alle Tore weggetragen, alle Ersatzbänke abgeschraubt und alle Werbebände abmontiert werden, ebenso Zäune, die in Flussrichtung stehen." Container, in denen sich die Nachwuchskicker umziehen, wurden weggefahren. Die Kleinfeldtore werden nun im Trainingszentrum der Profis zwischengelagert, die Großfeldtore stehen an der Eishalle. Die Heimspiele von Dynamos U19 und U17 am kommenden Samstag wurden bereits verlegt. Das Trainingszentrum der Profis liegt leicht erhöht und ist deshalb vom Hochwasser nicht betroffen.
11.28 Uhr: Klimaforscher: "Wir sind mitten in unseren Szenarien"
Das aktuelle Hochwasser an Elbe, Oder und Neiße ist laut dem Potsdamer Klimaforscher Fred Hattermann eindeutig eine Folge des Klimawandels. Den Zusammenhang zwischen der Häufung von Extremwetterereignissen wie Trockenheit und Hochwasser und dem Klimawandel hätten wissenschaftliche Modelle bereits vor Jahrzehnten aufgezeigt, sagte der Leiter der Forschungsgruppe zu Hydro-klimatischen Risiken am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Mittwoch im RBB-Inforadio: "Im Grunde rollt das gerade so ab, wie uns das die Szenarien damals gezeigt haben. Wir sind also mitten in unseren Szenarien."
Der Ursprung der aktuellen Regenmassen habe sich über dem Mittelmeergebiet gebildet. "Dort waren die Meeresspiegeltemperaturen vier bis fünf Grad höher, als sie normal sind", sagte Hattermann. Dadurch habe sich die Atmosphäre, die auch sehr warm ist, sehr stark mit Wasser aufgefüllt. Dass die Wolken dann an der Ostseite der Alpen abregneten und besonders Südosteuropa trafen, habe dann auch eine zufällige Komponente, sagte der Klimaforscher: "Das hätte auch uns treffen können." Auch die durch Regenmassen ausgelösten Hochwasser 1997 an der Oder, 2002 und 2013 an der Elbe und 2021 im Ahrtal hätten ihren eigentlichen Ursprung im Mittelmeerraum gehabt.
10.38 Uhr: Erste Plünderungen in Tschechien - Aufräumarbeiten beginnen
In Tschechien ist es vereinzelt zu ersten Plünderungen in den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten gekommen. Der Polizei seien bisher drei derartige Fälle bekannt, sagte Innenminister Vit Rakusan nach einer Krisensitzung in Prag. Das Gesetz sehe in Katastrophenlagen wie dieser deutlich höhere Strafen für solche Taten vor. Für das Ausrauben eines Hauses drohten bis zu 15 Jahre Gefängnis ohne Bewährung.
Nach den verheerenden Überflutungen im Osten des Landes laufen dort bereits die ersten Aufräumarbeiten. Vielerorts bot sich den Helfern ein Bild der Zerstörung. Schlammmassen drangen in Geschäfte, Wohnungen und Schulen ein. Die Armee kam mit schwerem Gerät zum Einsatz. Hubschrauber brachten Trinkwasser und Lebensmittel in Städte und Gemeinden im Altvatergebirge an der Grenze zu Polen, die wegen beschädigter Straßen und eingestürzter Brücken von der Außenwelt abgeschnitten waren.
Die Regierung in Prag richtete ein Hilfeersuchen an andere EU-Länder mit der Bitte um 15.000 Bautrockner zur Entfeuchtung von Räumen. Rund 8.000 Geräte werden derzeit aus den eigenen Reserven verteilt.
10.22 Uhr: Hochwasserwelle der Oder erreicht die Region um Breslau
Bei den schweren Überschwemmungen im Südwesten Polens hat die Hochwasserwelle nun die Region nahe Breslau (Wrocław) erreicht. In der Kleinstadt Oława 26 Kilometer südöstlich der niederschlesischen Metropole sei der Wasserstand der Oder in der Nacht zu Mittwoch um anderthalb Meter gestiegen, teilte der Generalstab der polnischen Armee auf X mit.
Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt mit 33.000 Einwohnern werde die Flutwelle mit maximal 7,70 Metern niedriger als erwartet - normal sind mehr als zwei Meter. Der hohe Wasserstand könne aber länger anhalten als ursprünglich prognostiziert. Dies bedeutet eine große Belastung für die Deiche, die dem Wasser standhalten müssen. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte der Nachrichtenagentur PAP, viele Bürger würden den Einsatzkräften dabei helfen, die Deiche mit Sandsäcken zu verstärken.
Auch in Breslau wurden der Hochwasserschutz vorsorglich verstärkt. Die Flutwelle der Oder wird für Donnerstag oder Freitag erwartet. Beim Oderhochwasser 1997 wurde die Stadt mit 630.000 Einwohnern zu einem Drittel überschwemmt.
9.48 Uhr: Grenznahe Pegel der Elbe steigen auch in Tschechien nur langsam
Die Elbe in Tschechien schwillt aktuell weiter an, wenn auch nicht überall. Nach Angaben der Behörden in Sachsens Nachbarland steigen die Pegel an den grenznahen Messstellen Děčín, Ústí nad Labem oder Mělník sehr langsam, nach wie vor gilt dort jeweils die dritte Warnstufe.
Der Scheitel des Hochwassers wird nach Prognosen des tschechischen Hydrologischen Instituts etwa in Ústí in der kommenden Nacht erwartet. Dort sollen Hochwasserbarrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen. An der Marienbrücke wurde ein Mensch in der Elbe gesehen, eine Suchaktion blieb indes erfolglos. Viele Uferflächen waren überflutet, der Ortsteil Dolni Zleb im Elbtal war nur mit der Bahn zu erreichen.
Flussaufwärts zieht sich die Elbe indes zurück. In Kostelec nad Labem nordöstlich der Hauptstadt Prag galt noch Warnstufe 2, viele andere Meldepegel in Tschechien liegen bereits unter Stufe 1 oder weisen überhaupt kein Hochwasser mehr aus.
9.10 Uhr: Sportscheck Run in Dresden wegen Hochwasser abgesagt
Erst der Einsturz der Carolabrücke, dann das Elbe-Hochwasser - und nun die Absage: Der Sportscheck Run an diesem Sonntag in Dresden findet aufgrund der benannten Einschränkungen nicht statt. "Der Sportscheck Run Dresden 2024 fällt ersatzlos aus. Wir bedauern das zutiefst, auch wenn wir natürlich aufgrund der aktuellen Ereignisse Verständnis dafür haben", teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für die Veranstaltung bereits angemeldet. Mehr dazu im Artikel Sportscheck Run in Dresden abgesagt
8.18 Uhr: Noch fünf offizielle Meldepegel in Sachsen im Alarmstufen-Bereich
Die Pegelstände der Elbe steigen weiter langsam an, in Dresden wurde bei einem Wasserstand von 6 Metern nun Alarmstufe 3 erreicht - siehe Blogeintrag von 7.50 Uhr. Außer in der Landeshauptstadt wurde der Richtwert dieser Warnstufe nur in Schöna nahe der Grenze zu Tschechien erreicht – allerdings schon am Montag. Aktuell beträgt der Wasserstand dort 6,56 m.
Die beiden anderen offiziellen Hochwassermeldepegel an der Elbe – Riesa und Torgau – weisen derzeit Alarmstufe 2 bzw.1 aus. Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums besteht zudem noch am Pegel Neuwiese an der Schwarzen Elster Hochwasseralarm der Stufe 1. An allen anderen Messstellen ist das Wasser unter die jeweiligen Grenzwerte gefallen.
7.50 Uhr: Elbe in Dresden erreicht die 6-Meter-Marke
Die Elbe in Sachsen steigt weiter an: Aus Tschechien kommende Wassermassen haben den Fluss in Dresden bis zum Mittwochmorgen auf 6 Meter anschwellen lassen. Der Pegel zeigte den Wert um 7.45 Uhr an. Die 6-Meter-Schwelle gilt als Richtwert für Alarmstufe 3, diese wurde aber noch nicht ausgerufen.
Von einer großen Katastrophe bleibt der Freistaat aber offenbar verschont. Das Landeshochwasserzentrum rechnet bis Donnerstagmorgen mit Werten um 6,20 m in Dresden, bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Allerdings müssen sich die Sachsen dieses Mal auf sehr langsam fallende Pegel einstellen.
7.41 Uhr: Am Mittwoch viel Sonne in Sachsen
Nach dem jüngsten Dauerregen können sich die Sachsen über spätsommerliches Wetter freuen. An diesem Mittwoch wird nach Auflösung von Nebel viel Sonnenschein erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Temperaturen klettern auf Höchstwerte bis 25 Grad.
Nachts sind nur wenige Wolken am Himmel zu sehen, bei Temperaturen zwischen 12 und 9 Grad bleibt es trocken. Der Donnerstag startet zunächst heiter, später können sich aber Quellwolken ausbilden. Örtlich könnte es regnen, am Nachmittag sind laut DWD auch einzelne Gewitter möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 21 und 24 Grad. Nach einer weitgehend trockenen Nacht soll es am Freitag dann heiter, teils wolkig und trocken werden. Dazu weht bei Höchsttemperaturen von bis zu 23 Grad ein schwacher bis mäßiger Ostwind.
Mittwoch, 18. September, 5.27 Uhr: Ostsachsens Talsperren sind wieder gut gefüllt
Nach dem tagelangen Regen und dem Hochwasser sind die Talsperren und Rückhaltebecken in Ostsachsen wieder gut gefüllt. Die Zuflüsse halfen, die Wasserstände nach der Trockenheit im Sommer wieder auszugleichen. Nach Angaben der Landestalsperrenverwaltung werden auch die Rückhaltebecken im Einzugsgebiet des Hoyerswerdaer Schwarzwassers, der Gottleuba sowie der Pließnitz, einem Nebenfluss zur Neiße, in Anspruch genommen.
So ist der Stauraum der Talsperre Bautzen zu 100 Prozent genutzt, bei der Talsperre Quitzdorf sind es 96 Prozent, bei der Talsperre Gottleuba 97 Prozent und bei der Lehnmühle 63 Prozent. Zusätzlich steht an den Talsperren aber auch Rückhalteraum zur Verfügung. Mehr zur Situation der Talsperren
16.50 Uhr: Polen: Zahl der Todesopfer nach Hochwasser steigt
In den polnischen Hochwassergebieten sind nach Polizeiangaben zwei weitere Tote gefunden worden. Es handele sich um zwei Männer, sagte eine Sprecherin der Polizei in Klodzko der Nachrichtenagentur PAP. Die Leiche des einen Mannes sei in einem Auto in dem Dorf Ladek-Zdroj entdeckt worden. Der zweite Tote wurde in Stronie Slaskie im Flussbett der Biala Ladecka gefunden. Damit steigt die Zahl der Toten auf sechs. Am Dienstag war laut PAP von zunächst vier Toten die Rede gewesen.
Nach anderen Berichten liegt die Zahl der Todesopfer höher. So berichtete das Portal Onet unter Berufung auf Angaben der Regionalverwaltung in Klodzko von insgesamt zehn Toten, darunter drei in Ladek-Zdroj und sieben in Stronie Slaskie.
15.25 Uhr: Neiße, Elbe und Spree in Brandenburg über Ufer getreten
Angesichts steigender Wasserstände sind in Brandenburg die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer getreten. Es gilt bislang Hochwasser-Alarmstufe 1 am Pegel der Spree in Spremberg, bei Klein Bademeusel und der Elbe-Stadt-Mühlberg, wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht.
Die Regionen treffen erste Vorkehrungen, Krisenstäbe tagten. In Spremberg wurden etwa Fahrrad- und Fußgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt, wie eine Sprecherin mitteilte. Vorsorglich ist in der Stadt Wittenberge an der Elbe die Baustelle der neuen A14-Brücke gesichert worden. Kritischer kann die Lage an der Oder werden. Dort ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich, etwa am Sonntag bei Ratzdorf südlich von Frankfurt an der Oder.
13.45 Uhr: Umweltminister Günther: Sachsen kommt bei Hochwasser glimpflich davon
Sachsen kommt nach Einschätzung von Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) beim aktuellen Hochwasser "mit einem blauen Auge davon, vielleicht noch nicht mal". Angesichts der dramatischen Bilder aus Osteuropa und Südosteuropa mit Todesopfern und Zerstörungen werde der Freistaat "vergleichsweise glimpflich davonkommen", sagte er nach der Kabinettssitzung in Dresden.
Die Pegelstände seien insgesamt niedriger als zwischenzeitlich zu befürchten war. "Das ist noch keine Entwarnung." Bei der Elbe werde es noch dauern, bis sie unter die Alarmstufe 1 komme, eventuell bis Ende September, da Tschechien die Talsperren nach und nach ablassen werde.
Günther verwies darauf, dass sich diese Ereignisse seit der Jahrhundertflut 2002 wiederholten, der Freistaat aber seitdem auch massiv gehandelt habe. "Wir haben 3,3 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert." Beim Hochwasser 2013 habe der Hochwasserschutz die Belastungsprobe bestanden und geschätzt 450 Millionen Euro Schäden verhindert.
Investiert wurde auch in die Informations- und Vorhersage-Dienste sowie das Alarmsystem. "Das ist eine Herausforderung, denn es geht immer um Voraussagen für die Zukunft in dramatischer Lage", erklärte Günther.
12.38 Uhr: Hochwassergefahr in Ostsachsen geringer
Die Hochwasserlage in Ostsachsen entspannt sich zunehmend. An den Hochwassermeldepegeln seien überwiegend rückläufige Wasserstände zu beobachten, teilte das sächsische Landesamt für Umwelt mit. "Infolge ausbleibender Niederschläge in den kommenden Tagen wird die Wasserführung überall weiter zurückgehen."
Am Pegel Lieske an der Spree bewegt sich der Wasserstand noch knapp über dem Richtwert der Alarmstufe 1, sinke aber weiter, hieß es. Am unterhalb gelegenen Pegel Spreewitz bildet sich derzeit der Hochwasserscheitel knapp unter dem Richtwert der Alarmstufe 1 aus. Bei dieser Stufe beginnt die Ausuferung der Gewässer, und die Lage wird ständig überwacht.
An den übrigen Hochwassermeldepegeln im Flussgebiet der Spree ist eine rückläufige Wasserführung zu beobachten. Auch in den Flussgebieten der Schwarzen Elster und der Lausitzer Neiße sinken die Wasserstände langsam.
12.01 Uhr: Kretschmer bietet Partnerregionen Unterstützung an
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat den besonders vom Hochwasser betroffenen Regionen in Europa die Unterstützung Sachsens zugesagt. Konkret habe der Freistaat der polnischen Partnerregion Niederschlesien, den unmittelbar an Sachsen angrenzenden tschechischen Ústecký kraj und Liberecký kraj sowie der besonders stark vom Hochwasser betroffenen Region Niederösterreich Hilfe angeboten, heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.
"Die Staatsregierung verfolgt die Nachrichten über die verheerenden Überschwemmungen in den Regionen mit großer Bestürzung und Anteilnahme", so Kretschmer. "Wir sind in Gedanken bei den Familien und Freunden der Opfer, den Menschen, welche ihr Haus, ihre Wohnung und ihren Besitz verloren haben und bei allen Hilfskräften (...)."
Man könne die Situation nur zu gut einordnen, weil Sachsen selbst in der Vergangenheit mehrfach von derartigen verheerenden Katastrophen betroffen war, erläuterte Kretschmer. Man stehe im engen Austausch mit den Regionen zu konkreten Hilfen.
9.49 Uhr: Pegelstand der Elbe in Dresden nähert sich Sechs-Meter-Marke
An der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke. Das Wasser stand am Pegel Dresden am Dienstagmorgen bei 5,87 Metern (Stand 9.15 Uhr), wie aus Daten des sächsischen Hochwasserzentrums hervorging. Demnach könnte noch die Alarmstufe 3 erreicht werden, die an dem Pegel ab gut sechs Metern Wasserstand gilt - normal sind 1,42 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. Derzeit gilt Alarmstufe 2.
Bereits am Montag hatte sich ein weniger drastischer Verlauf des Hochwassers an der Elbe abgezeichnet als ursprünglich befürchtet. Hydrologen hatten eingeschätzt, dass die Elbe den Richtwert der Alarmstufe 4 weder am Pegel Schöna noch am Pegel Dresden erreichen wird. In Schöna, nahe der tschechischen Grenze, galt am Dienstagmorgen weiter Alarmstufe 3, das Wasser stand dort bei 6,31 Metern (Stand: 9.15 Uhr).
Auch die Feuerwehr habe die Lage in der Landeshauptstadt weiterhin im Blick. Jedoch musste laut Pressesprecher Michael Klahre bisher noch kein einziger Keller ausgepumpt werden. "Die Menschen und wir sind sehr gut vorbereitet, da Hochwasser in Dresden keine Ausnahmesituation ist." Man müsse jedoch weiter wachsam bleiben, sagte Klahre weiter. Mehr zur Hochwasserlage in Dresden lesen Sie hier.
8.58 Uhr: Hochwasser: Kommunen fordern mehr finanzielle Unterstützung
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, hat angesichts der Hochwasserkatastrophe in Österreich, Tschechien und Polen Bund und Länder aufgefordert, die Kommunen beim Ausbau des technischen Hochwasserschutzes finanziell stärker zu unterstützen: "Die Starkregen- und Hochwasserereignisse der letzten Tage machen einmal mehr deutlich, dass dem vorbeugenden Hochwasserschutz weiterhin hohe Priorität eingeräumt werden muss", sagte Berghegger der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag).
Neben einer hochwasserangepassten kommunalen Bauleitplanung sei ein konsequenter Ausbau des technischen Hochwasserschutzes erforderlich. "Der Aufwand für technische Schutzmaßnahmen wie Spundwände, mobile Hochwasserschutzmaßnahmen oder Regenrückhaltebecken zahlt sich aus", sagte Berghegger der Zeitung. Damit einhergehen müsse zudem ein konsequenter Ausbau von Flutpoldern und Deichen an den großen Flüssen. "Da zukünftig mit weiteren Großschadenslagen zu rechnen ist, müssen die Frühwarnsysteme weiter optimiert und an die Gefahrenlagen angepasst werden", erklärte Berghegger.
Auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, forderte angesichts der dramatischen Hochwasserlage in Teilen Europas und erwarteter Überschwemmungen in Deutschland deutlich mehr Investitionen in die Katastrophenvorsorge. Hasselfeldt sagte der "Rheinischen Post" : "Investieren wir nicht massiv in den nächsten Jahren, werden wir mit kommenden Katastrophen nicht mehr Schritt halten können."
Die Regenmengen und Hochwasser der vergangenen Tage zeigten eindrücklich und wiederholt, wie wichtig die Katastrophenvorsorge sei, ergänzte Hasselfeldt. "Die Vorbereitung auf solche Situationen ist bereits jetzt mit enormen Herausforderungen verbunden und wird nicht leichter in der Zukunft - im Zuge des Klimawandels müssen wir mit mehr und intensiveren Extremwettereignisse rechnen."
8.13 Uhr: Polen: Tausende Bürger kämpfen in Nysa um ihren Deich
Mit vereinten Kräften kämpfen Menschen im Südwesten Polens gegen das Hochwasser. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) drohen die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt. In der Nacht halfen viele Bewohner der Stadt den Einsatzkräften von Armee und Feuerwehr, die angegriffene Stelle im Deich mit Sandsäcken zu verstärken. "Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren", sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren.
In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Tusk sagte, es gebe derzeit sehr widersprüchliche Prognosen der Meteorologen dazu, wann das Hochwasser die Stadt Breslau erreichen könne. Zunächst hatte es geheißen, dass die Flutwelle in der Oder am Mittwoch auf Höhe der Stadt ankommt. Mittlerweile ist von Freitag die Rede. Dies müsse noch genau analysiert werden, forderte Tusk. Beim Oderhochwasser 1997 stand Breslau zu einem Drittel unter Wasser.
8.00 Uhr: Die Flutrinne in Dresden-Kaditz ist gefüllt
Im nordwestlichen Dresdner Stadtteil Kaditz hat sich in den letzten 24 Stunden die Flutrinne mit Elbwasser gefüllt. In diesem fast immer trockenen Altarm des Flusses läuft das Wasser immer dann, wenn der Pegel an der weiter östlich gelegenen Augustusbrücke über etwa 5,50 Meter steigt. Dieser Wert wurde dort schon am frühen Montagmorgen erreicht. Durch das Wasser in der Flutrinne ist der Stadtteil Übigau einmal mehr zur Insel geworden. Größere Verkehrsbehinderungen gibt es dadurch nicht, lediglich die ufernahe Böcklinstraße musste gesperrt werden. An den anderen Straßenverbindungen nach Übigau - Washingtonstraße und Sternstraße - führen Brücken über die Flutrinne.
7.41 Uhr: Verheerende Zerstörungen in polnischer Kleinstadt
In der polnischen Kleinstadt Kłodzko rund 100 Kilometer südlich von Breslau ist das Hochwasser mittlerweile weitgehend weg, jetzt werden die Schäden richtig sichtbar: Ein Teil der Fußgängerzone dort sieht aus wie nach einer Bombenexplosion. In den Läden im Erdgeschoss waren Schaufenster und Türen herausgerissen. Drinnen waren Regale umgestürzt, lose Kabel hingen herum. In Kłodzko war die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, über die Ufer getreten.
7.16 Uhr: So ist die Lage an den Elbepegeln in Sachsen
An diesem Dienstagmorgen weist der Pegel in Schöna nahe der tschechischen Grenze als einziger in Sachsen Werte oberhalb der Grenze zur Alarmstufe 3 aus. Aktuell beträgt der Wasserstand dort 6,30 Meter, Tendenz schwach steigend. In Dresden liegt der Wasserstand um 7 Uhr bei 5,86 m, es gilt Warnstufe 2. Hier könnte ab dem Abend eine höhere Stufe gelten, wenn die Elbe die 6-Meter-Marke übersteigt. In Riesa, derzeit mit einem Stand von 6,32 m, könnte der Fluss ebenfalls Alarmstufe 3 erreichen. Allerdings soll dies erst am Mittwochmittag der Fall sein.
In Torgau gilt bei 5,88 aktuell Alarmstufe 1. In Pirna und Meißen, die beide nicht als offizielle Hochwassermeldepegel gelten, beträgt der Stand der Elbe aktuell 6,11 bzw. 6,27 m. Den Prognosen des Landeshochwasserzentrums zufolge wird die höchste Warnstufe 4 an keiner der Messstellen erreicht.
6.00 Uhr: Mittlerweile wohl 18 Tote durch Hochwasser in Mitteleuropa
In weiten Teilen des riesigen Hochwassergebietes von Rumänien, Polen über Tschechien bis Österreich herrscht weiter Land unter. Bisher kamen durch die Katastrophe mindestens 18 Menschen ums Leben. In Österreich wurde am Montagabend ein weiterer Toter in den Fluten entdeckt. Ob der etwa 40- bis 50-jährige Mann auch ein Hochwasser-Opfer ist, blieb zunächst unklar. Zahlreiche weitere Menschen werden vermisst.
Dienstag, 17. September, 4.47 Uhr: Elbe steigt langsam weiter
In Sachsen richten sich auch am Dienstag bange Blicke die Elbe. Die Wassermassen aus dem Nachbarland Tschechien erreichen den Freistaat mit Verzögerung. In Dresden stieg das Wasser am Morgen auf 5,84 Meter, was nach wie vor Alarmstufe 2 entspricht. Mit einem Überschreiten der Sechs-Meter-Marke und damit der zweithöchsten Warnstufe wird für heute Abend gerechnet. Die ganz große Katastrophe bleibt aber offenbar aus. Das Landeshochwasserzentrum rechnet bis Donnerstagmorgen mit Werten um 6,20 in Dresden. Bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter.
22.01 Uhr: Tschechien setzt Armee im Katastrophengebiet ein
Die Regierung in Tschechien hat wegen der Hochwasser- und Überschwemmungskatastrophe im Land den Einsatz der Armee beschlossen. Es sei geplant, dass bis zu 2.000 Soldaten mit entsprechender Technik die zivilen Behörden bis Ende Oktober unterstützen, wie Verteidigungsministerin Jana Cernochova auf X mitteilte.
Armeehubschrauber sollen Menschen in den am stärksten betroffenen Regionen im Nordosten Tschechiens mit Trinkwasser und Lebensmitteln versorgen. Soldaten sollen zudem bei den Aufräumarbeiten nach der Flut helfen.
Nach intensivem Regen sind in Tschechien zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer getreten. Bisher wurden drei Todesfälle bestätigt, mindestens sieben weitere Menschen gelten als vermisst. In Ostrava, der drittgrößten Stadt des EU-Mitgliedstaats, kam es zu Dammbrüchen am Zusammenfluss von Oder und Opava. Am Montag rettete die Feuerwehr allein dort mehr als 500 Menschen mit Schlauchbooten und Hubschraubern aus den Fluten.
20.02 Uhr: Schwarze Elster in Neuwiese erreicht Warnstufe 2
Der Wasserstand am Pegel der Schwarzen Elster in Neuwiese im Landkreis Bautzen hat Alarmstufe 2 erreicht. Prognosen hatten das ursprünglich erst für die kommende Nacht vorausgesagt. Derzeit liegt der Pegelstand bei 2,32 Meter, Tendenz leicht steigend.
18.45 Uhr: Hochwasser: Bisher keine Veränderung an Carolabrücke-Teilen
Auf die teilweise eingestürzte Dresdner Carolabrücke hat das Hochwasser nach aktuellem Stand keine Auswirkungen. "Die Experten, die ununterbrochen dieses Bauwerk beobachten, haben rückgemeldet, dass es keine signifikanten Veränderungen gab", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei das Hochwasser in keiner Weise kritisch für die noch stehenden Teile der Brücke.
17.50 Uhr: Landratsamt Pirna: Leichte Entspannung an der Elbe
Angesichts der jüngsten Hochwasserprognosen sieht das Landratsamt Pirna eine leichte Entspannung an der Elbe. Der langsamere Anstieg des Wasserstandes gibt laut Mitteilung Anlass "zu vorsichtigem Optimismus". Für eine Entwarnung sei es aber noch zu früh.
Der Elbpegel Schöna weist laut der Behörde aktuell 6,17 Meter aus, damit gilt Alarmstufe 3. Das Landeshochwasserzentrum erwarte dort den Hochwasserscheitel am Mittwochvormittag im mittleren Bereich der Alarmstufe 3 zwischen sechs Metern bis 7,50 Meter - normal sind im Mittel hier 1,58 Meter.
Die Prognose veränderte sich laut der Behörde in den vergangenen Tagen mehrmals, auch weil auf tschechischer Seite die Wasserstände der Elbe durch Anstauen und Entlasten der Staustufen ausbalanciert werden. In den nächsten Tagen werden aber dort keine nennenswerten Niederschläge mehr erwartet.
17.24 Uhr: Überblick - Hochwasser in den Regionen
- Elbe-Hochwasser in Dresden: Scheitel bei 6,04 Meter erwartet
- Hochwasser im Landkreis Bautzen: Pegel steigen leicht - Lage im Landkreis dennoch entspannt
- Sachsens Innenminister kündigt weitere Schritte beim Hochwasserschutz an
- Hochwasser an der Neiße: "Wir haben einfach Glück gehabt"
- Hochwasser in Görlitz: Erleichterung bei Anwohnern - Feuerwehr im Dauereinsatz
- Hochwasser: Frau stürzt in Görlitz in reißende Neiße - und rettet sich selbst
- Hochwasser: Neiße-Pegel in Görlitz kurz vor höchster Alarmstufe
- Das Neiße-Hochwasser in Görlitz in Bildern
- Hochwasser: B99 am Montag dicht, "blaues Auge" am Wochenende
- Hochwasser: Meißen zuversichtlich, dass der Flutschutz die Altstadt trocken hält
- Hochwasser in Pirna: Gefahr entlang der Elbe noch nicht gebannt
17.02 Uhr: Pegelstände sinken leicht im Landkreis Görlitz
Im Landkreis Görlitz hat sich die Hochwasserlage am Nachmittag stabilisiert. Die Pegelstände der Flüsse und Bäche sinken nach Angaben des Landratsamtes leicht. Die Situation werde von Einsatzkräften und Behörden aber weiter aufmerksam beobachtet. Einzelne Schauer, die in den nächsten Stunden noch möglich seien, hätten voraussichtlich keine erheblichen Auswirkungen auf die Pegelstände.
Die Behörde rief dennoch die "Bevölkerung dazu auf, wachsam zu bleiben", um auf mögliche Veränderungen reagieren zu können. Es sei weiter äußerste Vorsicht geboten, vor allem die Uferbereiche von Gewässern sollten "unbedingt gemieden werden". Die Bundesstraße 99 im Bereich Hagenwerder bleibt vorerst gesperrt.
15.53 Uhr: Sachsens Innenminister kündigt weitere Schritte beim Hochwasserschutz an
Sachsens amtierender Innenminister Armin Schuster (CDU) hat in Görlitz den Hochwasserschutz sowie das Agieren der Katastrophenschutz-Einheiten am Wochenende an Neiße und Elbe gelobt. "Bislang hat alles gut funktioniert", sagte er am Montagmittag in Görlitz. Schuster will nun simulieren lassen, wie das Hochwasser ausgefallen wäre, wenn die 5b-Wetterlage genau über dem Osten Sachsens gelegen hätte. Möglicherweise würden die Unwetter wegen des Klimawandels noch dramatischer verlaufen als um das Jahr 2000 ursprünglich einmal angenommen. "Das könnte bedeuten, dass wir weitergehen und den Hochwasserschutz auch ausbauen müssen".
15.40 Uhr: Dresden: Hochwasserscheitel bei 6,04 Meter erwartet
Aktuelle Hochrechnungen erwarten den Scheitel des Elbe-Hochwassers in Dresden am Mittwochmorgen gegen 7 Uhr. Der Pegel soll dann bei 6,04 Metern liegen. Bei 6,00 Metern wird eigentlich Alarmstufe 3 ausgerufen. Aufgrund der anschließend deutlich sinkenden Pegelstände könnte jedoch sogar darauf verzichtet werden.
- Mehr dazu in unserem Newsblog zur Lage in Dresden
15.26 Uhr: Polen ruft Katastrophenzustand für Hochwassergebiete aus
Polen hat nach schweren Überschwemmungen den Katastrophenzustand für die Hochwassergebiete ausgerufen. Eine entsprechende Verordnung verabschiedete die Regierung in Warschau in einer Krisensitzung.
Der Katastrophenzustand gilt für einen Zeitraum von 30 Tagen für Teile der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln. Er gibt den Behörden mehr Befugnisse, Anordnungen zu erlassen, da die bürgerlichen Freiheiten und Rechte vorübergehend eingeschränkt werden. Beispielsweise können die Behörden leichter anordnen, dass bestimmte Orte, Gebiete oder Einrichtungen evakuiert werden müssen. Sie können auch verbieten, dass sich Bürger an bestimmten Orten aufhalten.
Anhaltende Regenfälle haben im Südwesten Polens an der Grenze zu Tschechien zu Hochwasser geführt. In der niederschlesischen Kleinstadt Klodzko standen ganze Straßenzüge unter Wasser, hier gab es auch ein Todesopfer. Das Dorf Glucholazy in der Region Oppeln wurde von Wassermassen verwüstet. In der Kleinstadt Nysa in der Region Oppeln drang das Wasser auf der Glatzer Neiße in das örtliche Kreiskrankenhaus ein. Die Klinik wurde mittlerweile komplett evakuiert, wie der nationale Gesundheitsdienst NFZ mitteilte.
15.10 Uhr: Tschechien: Troubky versank in der Flut 1997 und entrinnt jetzt neuer Katastrophe
Im Juli 1997, beim großen Hochwasser, das damals vor allem Mähren heimgesucht hatte, wurde der 2.000-Seelen-Ort Troubky nahezu dem Erdboden gleichgemacht. Die Bečva schoss durch die Gemeinde und zerstörte 150 Häuser. 200 weitere Häuser mussten nach der Flut abgerissen werden. Hubschrauber holten seinerzeit in einer hochdramatischen Nacht zahlreiche Hilfesuchende von den Dächern. Nicht alle Einwohner des Ortes konnten gerettet werden. Neun Menschen fanden in den Wassermassen den Tod. Seither ist Troubky ein Symbol in Tschechien dafür, welche Verwüstungen Wasser anzurichten vermag.
Am Sonntag entschied Bürgermeister Martin Frgal den Ort evakuieren zu lassen. Viele bleiben. Stunden der Ungewissheit folgen. In der Nacht sinkt das Wasser langsam. Bürgermeister Frgal ist erleichtert. „Das ist großartig. Dabei sah es gestern Nachmittag alles andere als rosig aus“, sagt er am frühen Montag einem Radioreporter. Mit anderen Verantwortlichen kontrolliert er noch den Damm, kann aber keinen Schaden feststellen.
13.27 Uhr: Herbst- und Weinfest in Radebeul findet trotz Hochwasser statt
Trotz des Elbehochwassers geht die Radebeuler Stadtverwaltung davon aus, dass das Herbst-und Weinfest am letzten Septemberwochenende wie geplant stattfinden kann. Grund sind die aktuellen Prognosen zu den Maximalpegelständen des Landeshochwasserzentrums.
Laut der Vorhersage am Montagmittag, wird am Pegel Dresden der Scheitelpunkt mit rund sechs Metern am Mittwochmorgen erwartet. Bei diesem Wasserstand erreichen die Elbfluten zwar den Parkplatz an der Festwiese. Auch die Elbwiesen am Seegraben, östlich der Panzerstraße und bis zum Sommerdeich in Altkötzschenbroda stehen unter Wasser. Doch die Streuobstwiese bleibt trocken. Mehr dazu lesen Sie hier.
13.13 Uhr: Hochwasser in Österreich: Zwei Menschen tot in Häusern gefunden
Beim Hochwasser in Österreich sind nach Angaben der Polizei zwei weitere Menschen ums Leben gekommen. Ein 70 Jahre alter Mann und ein 80-Jähriger seien in ihren jeweiligen Häusern in Gemeinden in Niederösterreich gestorben, teilten die Behörden mit. Die beiden Männer seien im Inneren der Gebäude den Wassermassen zum Opfer gefallen. Bereits am Sonntag war ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers gestorben.
Die Häuser lagen jeweils nah an einem Bach, der zum reißenden Fluss geworden war. Besonders dramatisch muss die Situation bei dem 70-Jährigen gewesen sein. Dessen Ehefrau hatte sich laut Polizei noch in den ersten Stock retten können. Ohne Handy habe sie dort wohl stundenlang um Hilfe geschrien, aber zunächst habe sie niemand gehört, schilderte ein Polizeisprecher. Das 80-jährige Opfer war als vermisst gemeldet worden. Beim Auspumpen des Kellers stieß die Feuerwehr dann auf die Leiche.
Im Osten Österreichs herrscht aufgrund des seit Tagen andauernden Regens der Ausnahmezustand. Mehr als 1.800 Gebäude wurden bisher geräumt. Zahlreiche Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt.
12.53 Uhr: Tschechien ordnet weitere Evakuierungen an
Wegen akuter Überflutungsgefahr sind in Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens, die Evakuierungen ausgeweitet worden. "In mehreren Stadtteilen ist es offensichtlich zu Deichbrüchen gekommen", sagte Umweltminister Petr Hladik nach einer Krisensitzung. Die Bewohner wurden teilweise mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht. Durch die Risse sollen Schätzungen zufolge rund 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen. Es soll versucht werden, die Lücken mit Steinen aufzufüllen.
Ostrava mit rund 285.000 Einwohnern liegt am Zusammenfluss mehrerer Flüsse, darunter der Oder und der Opava. Die Bergbau- und Industriestadt befindet sich knapp 280 Kilometer östlich von Prag. Der Bahnverkehr nach Ostrava und weiter in Richtung Polen war weiter komplett unterbrochen. Ein Kraftwerk musste abgeschaltet werden. Im nahen Bohumin fielen wegen der Überschwemmungen die Strom- und Mobilfunknetze aus. Die Trinkwasserversorgung brach vielerorts zusammen.
12.20 Uhr: Dresden sperrt Sportstätten nahe der Elbe
Wegen des Hochwassers hat die Stadt Dresden am Montag mehrere an der Elbe gelegene Sportstätten gesperrt. Dazu zählen etwa alle Bootshäuser entlang des Flusses, das Ruderhaus Cotta oder der Wassersportbetrieb im Sportzentrum Blasewitz. Zudem werde der Flutrinnenbereich im Sportpark Ostra beräumt und stehe zeitweise nicht zur Verfügung. Mehr dazu in unserem Newsblog zur Lage in Dresden
12.01 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz schickt Soforthilfe aus Sachsen nach Polen
In Polen ist in der Nacht eine erste Hilfslieferung aus Sachsen eingetroffen. Wie das Deutsche Rotes Kreuz (DRK) mitteilt, wurden nach einem Hilfeersuchen des Nachbarlandes am Sonntag Güter im Wert von 13.500 Euro durch den Kreisverband Döbeln-Hainichen verladen und auf den Weg nach Hirschberg (Jelenia Góra) in Niederschlesien gebracht. Neben einer Feldküche habe man Hygienesets und Feldbetten an das Polnische Rote Kreuz übergeben, hieß es.
Seit dem Wochenende befindet sich den Angaben zufolge das Führungs- und Lagezentrum des DRK Sachsen in erhöhter Alarmbereitschaft. Dazu zähle neben der Lagebeobachtung in Sachsen auch der Austausch mit tschechischen und polnischen Rotkreuz-Verbänden. Aktuell geht das DRK davon aus, dass weitere Hilfeersuchen eintreffen werden. Daher wurde bereits ein Spendenkonto eingerichtet. Sachspenden könne das DRK in Sachsen derzeit nicht sammeln, hieß es weiter.
11.44 Uhr: Leichte Entspannung an der Lausitzer Neiße
Mit dem im Tagesverlauf erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen gehen die Hydrologen von einer Entspannung der Lage in den ostsächsischen Flussgebieten aus. "In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch, dort geht das Wasser leicht zurück", sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
In Spree, Schwarzer Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der Anstieg hingegen leicht fort. Die Lage dort blieb aber beherrschbar.
11.41 Uhr: Habeck: Extreme Wetterereignisse werden zunehmen
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnt angesichts der Hochwasserkatastrophe in Österreich, Tschechien und Polen vor einer Zunahme solcher Wetterextreme. "Immer häufigere Hochwasser, Katastrophen wie im Ahrtal, dieses Jahr in Bayern - sie sind eine Folge der Klimakrise", sagte Habeck, der auch Vizekanzler ist, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Anstrengungen für den Klimaschutz wie der schnellere Ausbau erneuerbarer Energien, die Wärmewende und eine klimafreundliche Produktion in der Industrie seien "ein Mammutprojekt, das langen Atem braucht". Der Minister räumte ein, dass es "Folgen gibt und geben wird, die wir nicht mehr vermeiden können". Deutschland müsse sich auf mehr Extremwetterereignisse einstellen und dafür Vorsorge treffen. Daher arbeite die Bundesregierung daran, den Hochwasserschutz auszubauen: "starke Deiche, Rückhaltesysteme, mehr Raum für Flüsse". Bei diesen Maßnahmen gehe es vor allem um den Schutz von Menschen, erklärte Habeck.
11.16 Uhr: Tschechien drosselt jetzt Abfluss der Moldau-Talsperren
Die Elbe steigt mittlerweile weniger als zunächst befürchtet. Maßgeblicher Grund dafür ist die Tatsache, dass in Tschechien seit Mitternacht der Abfluss an den Moldau-Talsperren gedrosselt wird. Der Fluss vereint sich bei Mělník mit der Elbe. Da dort nun weniger Wasser ankommt, rechnen tschechische Hydrologen für die Elbe mit niedrigeren Höchstständen als ursprünglich prognostiziert. Zudem wird in den grenznahen Städten der Hochwasserscheitel früher erreicht, in Ústí und Děčín könnte das nun bereits am frühen Dienstagabend der Fall sein. Allerdings werden die Pegelstände auch danach nur langsam sinken, weil die Moldau-Talsperren nach und nach wieder Wasser ablassen müssen.
- Lesen Sie dazu auch: Tschechien meldet für die Elbe Entspannung
10.46 Uhr: Überschwemmungen auch in Rumänien: Lage bleibt angespannt
Bei Starkregen und schweren Überschwemmungen sind in Rumänien mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Betroffen waren vor allem die Regionen Galati, Vaslui und Iasi im Osten des Landes. Etwa 300 Menschen mussten dort in Sicherheit gebracht werden, rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst. Unter den Opfern sind hauptsächlich ältere Menschen, unter ihnen zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren. Die höchste Hochwasser-Warnstufe gilt zunächst noch bis zum Mittag. Von den Wassermassen sind meist abgelegene Dörfer betroffen.
10.30 Uhr: Hochwasser auch im Gebiet der Schwarzen Elster in Ostsachsen
Sachsens Landeshochwasserzentrum rechnet auch im Flussgebiet der Schwarzen Elster mit steigenden Pegelständen. Derzeit bewege sich die Wasserführung am Hoyerswerdaer Schwarzwasser an den Pegeln Prischwitz und Zescha im Bereich oberhalb der ersten Alarmstufe. Die Experten gehen davon aus, dass auch Stufe 2 überschritten wird. Am Pegel der Schwarzen Elster in Neuwiese soll sich am Dienstag der Hochwasserscheitel im Bereich der Alarmstufe 2 bewegen. Ein Erreichen höherer Stufen sei ausgeschlossen, hieß es. Vergleichsweise entspannt ist die Lage an der Großen Röder und an der Pulsnitz. Diese Flüsse schwellen zwar auch an, bleiben aber dennoch unterhalb der niedrigsten Alarmstufe.
9.51 Uhr: Regen in Sachsen lässt endlich nach
Während Flüsse wie die Elbe in Sachsen weiter anschwellen, soll der Regen laut Wetterexperten im Laufe des Tages nachlassen. Es sei "leichter bis mäßiger Regen" in Sachsen zu erwarten, der bis zum Nachmittag gänzlich aufhört, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig. Auch in Polen regne es kaum noch.
In Tschechien hingegen gebe es weiter mäßige Niederschläge. Dort soll der Regen erst in der ersten Nachthälfte zu Dienstag nachlassen, sagte der DWD-Meteorologe. In den kommenden Tagen gebe es dort dann "keinen nennenswerten Niederschlag" mehr.
9.15 Uhr: Ein Toter und viele Vermisste in Tschechien
Beim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrášek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Zu den Vermissten zählten drei Menschen, die mit einem Auto bei Jesenik im Altvatergebirge in einen reißenden Fluss gestürzt seien. Von dem Fahrzeug fehlt jede Spur. Die anderen Personen seien in verschiedene Gewässer wie den Fluss Otava gestürzt. Zudem werde ein Mann aus einem Altersheim an der Grenze zu Polen vermisst.
8.49 Uhr: Nach dem Regen kommt die Sonne nach Sachsen
Zum Start in die neue Woche bleibt es in Sachsen regnerisch und stürmisch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt dabei noch immer vor Dauerregen, der vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz bis zu 50 Liter pro Quadratmeter mit sich bringen kann. Auch mit einzelnen, starken Sturmböen sei zu rechnen.
Heute regnet es bei bis zu 18 Grad zunächst kräftig. Zum Nachmittag hin klare es laut DWD kurz ein wenig auf, bevor aus Tschechien die nächste Regenfront eintrifft. In der Nacht zum Dienstag setzt sich der Regen bei Tiefstwerten von bis zu 8 Grad vor allem im südlichen Sachsen fort. Doch es lockert von Osten her langsam immer weiter auf.
Am Dienstag steigen die Temperaturen auf bis zu 24 Grad und die Sonne lässt sich mitunter hinter den Wolken sehen. In der Nacht zum Mittwoch sei dann mit keinem weiteren Niederschlag zu rechnen, so der DWD. Dies setzt sich zur Mitte der Woche weiterhin fort und die Menschen in Sachsen können ab Mittwoch mit schönstem spätsommerlichem Wetter rechnen.
8.43 Uhr: Flutrinne in Dresden-Kaditz füllt sich
Im nordwestlichen Dresdner Stadtteil Kaditz füllt sich mittlerweile die Flutrinne. In diesen meist trockenen Altarm der Elbe läuft das Wasser immer dann, wenn der Flusspegel an der weiter östlich gelegenen Augustusbrücke über etwa 5,50 Meter steigt. Allerdings wird durch die Flutrinne der an der Elbe gelegene Nachbarstadtteil Übigau bei Hochwasser zur Insel. Mehr dazu in unserem Newsblog zur Lage in Dresden
8.24 Uhr: Neiße in Görlitz kratzt an Alarmstufe-4-Schwelle
An der Lausitzer Neiße in Görlitz ist offenbar der Höchststand des Wassers erreicht. Aktuell werden dort 5,57 Meter gemessen - drei Zentimeter unter der Grenze für Alarmstufe 4. Noch am Vormittag soll des Flusses wieder fallen, das Landeshochwasserzentrum erwartet etwa für 10 Uhr einen Wert von 5,53 m. Mehr zur Lage an der Neiße
8.09 Uhr: Hochwasser hat Tschechien weiter fest im Griff
In den Hochwasser- und Überschwemmungsgebieten in Tschechien ist noch keine Entspannung in Sicht. Die Flutwelle an der March (Morava) erreichte Litovel, knapp 200 Kilometer östlich von Prag. Dort standen ganze Straßenzüge unter Wasser, wie die Agentur CTK berichtete.
Auch an vielen anderen Orten stiegen die Pegelstände noch an. Für die Gegend um die Stadt Frydlant in Nordböhmen wurde eine Gefahrenlage ausgerufen. In Ústí nad Labem nahe der sächsischen Grenze sollten im Laufe des Tages weitere Hochwasser-Schutzwände errichtet werden, die das Zentrum und den Stadtteil Strekov schützen sollen. Der Scheitelpunkt der Elbe wurde dort erst am Mittwoch bei rund 7,65 Metern über dem Pegel-Nullpunkt erwartet.
In der Gemeinde Troubky in der Verwaltungsregion Olomouc gab es bislang keine größeren Auswirkungen - anders als befürchtet. Die Bečva trat vorerst nicht über die Ufer. Der Ort war zum Symbol der Hochwasser-Katastrophe von 1997 in Mähren geworden, als dort neun Menschen starben und 150 Häuser verwüstet wurden.
7.57 Uhr: Verkehrsbehinderungen durch Hochwasser in Sachsen
Das Hochwasser in Sachsen sorgt auch für Behinderungen des Straßenverkehrs. So wurde die Bundestraße 99 zwischen Hagenwerder und Görlitz in beiden Richtungen voll gesperrt, in Pirna die Pratzschwitzer Straße zwischen Borsbergblick und Fährstraße. In Dresden steht das Terrassenufer unter Wasser, wegen der eingestürzten Carolabrücke war es aber ohnehin gesperrt.
In Dresden ist nach der Autofähre nun auch der Betrieb der Personenfähre zwischen Pillnitz und Kleinschachwitz eigestellt worden. Zudem verkehren laut Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) folgende Elbfähren nicht mehr:
- F1 Schöna - Hřensko
- F2 Schmilka
- F3/4 Postelwitz - Krippen - Bad Schandau
- F5 Bad Schandau Stadt - Bahnhof
- F6 Königstein - Halbestadt
- F7 Kurort Rathen
- F8 Stadt Wehlen - Bahnhof
- F9 Pirna Altstadt - Copitz
- F10 Birkwitz - Heidenau
- F17 Johannstadt - Neustadt
- F24 Coswig-Kötitz - Gauernitz
- F28 Diesbar-Seußlitz - Niederlommatzsch
- F29 Riesa - Promnitz
- F30 Strehla - Lorenzkirch
Die Dresdner Verkehrsbetriebe teilten am Morgen mit, dass zumindest die Fähre zwischen Tolkewitz und Niederpoyritz noch in Betrieb ist.
7.38 Uhr: Frau in Görlitz prüft Pegelstand und fällt in Neiße
Eine Frau ist in Görlitz beim Prüfen des Pegelstandes in die Neiße gefallen. Laut ersten Angaben der Polizei ist die Frau am Parkhotel Merkur am Wasserrand ausgerutscht und in den Fluss gefallen. Sie sei etwa 700 Meter in der Neiße getrieben, bis sie sich kurz vor dem Wehr Vierradmühle aus dem Wasser ziehen konnte. Mehr dazu im Artikel Frau stürzt in Görlitz in reißende Neiße - und rettet sich selbst
7.26 Uhr: Polnische Großstadt Wroclaw (Breslau) ruft Hochwasseralarm aus
Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Breslau (Wroclaw) in Niederschlesien auf eine Flutwelle vor. Bürgermeister Jacek Sutryk rief Hochwasseralarm für die Stadt an der Oder aus. Zu den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen gehörten die Überwachung der Deiche rund um die Uhr, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schließung von Deichübergängen, sagte Sutryk in einem auf Facebook verbreiteten Video.
Voraussichtlich wird die Flutwelle Breslau am Mittwoch erreichen. Die bisherigen Prognosen, wonach Breslau nicht so stark betroffen seien werde, seien korrigiert worden, sagte der Bürgermeister. Voraussichtlich werde die Flut aber nicht so hoch wie beim Oderhochwasser 1997. Damals wurde ein Drittel der Stadt überflutet. Sutryk betonte, heute sei die Infrastruktur jedoch in einem viel besseren Zustand. Es gebe neue Deiche, Rückhaltebecken und Polder. Er hoffe, dass das Hochwasser nicht in die Stadt eindringen werde.
7.00 Uhr: Elbe in Dresden steigt offenbar weniger als befürchtet
Die Lage an der Elbe in Dresden bleibt angespannt, aber offenbar beherrschbar. Nach neuen Prognosen des sächsischen Landeshochwasserzentrums steigt der Fluss weniger stark an als zunächst befürchtet. Demnach wird Alarmstufe 3, die ab einem Pegelstand von 6 Metern gilt, erst am Dienstagmorgen erreicht. Danach soll das Wasser weiter nur langsam steigen, den Vorhersagen zufolge wird die Sieben-Meter-Marke und damit Warnstufe 4 nicht erreicht werden. Mehr dazu in unserem Newsblog zur Lage in Dresden
6.34 Uhr: Ausnahmesituation in Niederösterreich
Im österreichischen Bundesland Niederösterreich spülten in der Nacht reißende Wasserfluten durch Straßen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen. Zwar ließ der Regen in einigen Regionen nachts etwas nach - aber Wetterdienste haben für Montag weitere schwere Niederschläge vorausgesagt.
Das Bundesland um Wien ist vom Hochwasser so stark getroffen wie nie zuvor und komplett zum Katastrophengebiet erklärt worden. Am Stausee Ottenstein wird durch die Hochwasserklappen kontrolliert Wasser abgelassen. Das soll plötzliche Flutwellen verhindern, verschärft aber zunächst flussabwärts am Lauf des bereits angeschwollenen Flusses Kamp die dramatische Hochwasserlage.
6.22 Uhr: An der Neiße wird möglicherweise Warnstufe 4 erwartet
An der Lausitzer Neiße in Görlitz geht das Landeshochwasserzentrum Sachsen vom kurzzeitigen Erreichen der höchsten Warnstufe aus. In der Stadt an der polnischen Grenze lag der Pegel um 6.15 Uhr bei 5,52 Meter. Die Schwelle zur Warnstufe 4 liegt in Görlitz bei 5,60 m. Dieser Wert soll möglicherweise am Morgen kurzzeitig erreicht werden, danach gehen die Experten jedoch von fallenden Wasserständen aus.
In Zittau zieht sich die Neiße bereits zurück, dort gilt derzeit bei 2,04 m noch Alarmstufe 1. Noch an diesem Morgen könnte die Warnstufe allerdings aufgehoben werden.
5.17 Uhr: Dramatische Hochwasserlage in Tschechien
Besonders dramatisch ist die Hochwassersituation in Sachsen Nachbarland Tschechien. In der Stadt Krnov, die am Sonntag fast komplett überflutet wurde, sagte der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar der Agentur CTK zufolge, die Lage sei schlimmer als bei der Flutkatastrophe von 1997. In der Kleinstadt, die 23.000 Einwohner hat und rund 240 Kilometer östlich von Prag liegt, vereinen sich die Flüsse Opava und Opavice. Hubschrauber waren im Einsatz, um Menschen in Not aus der Luft zu retten. Kritisch war die Lage auch an vielen anderen Orten im Osten des Landes, etwa in den Städten Opava und Ostrava.
Die Regierung in Prag will an diesem Montag zusammenkommen, um über Nothilfen für Betroffene zu entscheiden. Der tschechische Präsident Petr Pavel rief zu Spenden für die Hochwasser-Opfer auf. Er merkte an, dass die am stärksten betroffenen Gebiete - etwa um Jesenik im Altvatergebirge und Frydlant in Nordböhmen - auch einige der ärmsten Regionen des Landes seien.
Montag, 16. September, 4.50 Uhr: Zweithöchste Hochwasser-Warnstufe an Elbe und Neiße
In Sachsen schwellen die Flüsse weiter an. Am Elbe-Pegel in Schöna an der Grenze zu Tschechien wurde am frühen Montagmorgen um 2 Uhr der Richtwert der Alarmstufe 3 überschritten. Der Pegelstand lag dort nach Angaben des Landeshochwasserzentrums um 4.45 bei 6,05 Meter und damit knapp über dem Richtwert von 6 Metern. Ab Stufe 3, der zweithöchsten Warnstufe, sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
Auch das Wasser der Lausitzer Neiße steigt weiter. Am Pegel in Görlitz wurde am Morgen ein Wasserstand von 5,38 Metern erreicht. Ein Abschnitt der Bundesstraße 99 sei in Görlitz aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Richtwert für Warnstufe 3 liegt hier bei 4,80 Metern.
Zu größeren Einsätzen kam es nach Auskunft des Lagezentrums und der Polizei zunächst nicht. "Wir mussten noch niemanden in Sicherheit bringen, aber das Wasser steigt", sagte der Sprecher der Polizeidirektion Görlitz. Das Wasser sollte in den Regionen voraussichtlich weiter steigen.
18.15 Uhr: Weiter steigende Pegelstände in Sachsen
Nach den Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke am Dresdner Elbufer liegt der Fokus auf der Hochwasserabwehr - nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch in Ostsachsen. "Wenn eine Katastrophe kommt, ist die andere nicht weit", sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).
In Dresden lag der Hochwasserspiegel um 18 Uhr bei 5,01 Metern. Damit gilt ab sofort Hochwasser-Alarmstufe 2. Zum Vergleich: Der Normalstand der Elbe beträgt am Dresdner Pegel rund 2 Meter, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es am Höhepunkt 9,40 Meter.
Alarmstufe 2 bedeutet unter anderem mögliche Überflutungen von Grünflächen, zusätzliche Einsatzkräfte müssen alarmiert werden. Bei Stufe 3 sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich. Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen.
Hochwasserscheitel der Elbe Mitte der Woche
Am Elbpegel Schöna an der Grenze zu Tschechien ist Alarmstufe 2 bereits erreicht. Der Wasserstand lag am Nachmittag bei 5,78 Metern (Stand: 17.15 Uhr). Für den Abend werden mehr als 6 Meter (Alarmstufe 3) erwartet.
Der Hochwasserscheitel der Elbe wird für Mitte der Woche erwartet. Am Mittwoch und Donnerstag sollen sich nach Angaben des Landeshochwasserzentrums die Wasserstände um den Richtwert der Alarmstufe 4 - rund 7 Meter - bewegen.
Auch Neiße betroffen
Auch an der Neiße müssen sich die Bewohner in den kommenden Tagen weiter auf steigende Pegelstände an den Flüssen einstellen. Am Pegel Görlitz sei in der Nacht zu Sonntag der Richtwert der Alarmstufe 2 erreicht worden.
Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung galt in Zittau ab dem Nachmittag ebenfalls wieder Alarmstufe 2. Das Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 3 sei nicht ausgeschlossen, teilte das Landeshochwasserzentrum mit.
16.20 Uhr: Hochwasserscheitel in Dresden ab Mittwoch
In Dresden wird für Mitte der Woche der Hochwasserscheitel der Elbe erwartet. Am Mittwoch und Donnerstag sollen sich nach Angaben des Landeshochwasserzentrums die Wasserstände um den Richtwert der Alarmstufe 4 - rund sieben Meter - bewegen.
Am Pegel Schöna kurz nach der deutsch-tschechischen Grenze wird der Scheitel bereits am Mittwoch in den frühen Morgenstunden erwartet. Auch hier dürfte der Richtwert der Alarmstufe 4 erreicht werden.
Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen.
13.55 Uhr: Alarmstufe vier an der Elbe wird am Dienstag erwartet
Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums (Stand: 12.45 Uhr) hervorgeht.
Seit dem frühen Morgen gilt in Schöna Alarmstufe 2, bei zuletzt 5,59 Metern Wasserstand (Stand: 12.45 Uhr). Der Mittelwert liegt dort bei 1,58 Metern. Bereits heute Abend soll der Richtwert von 6 Metern für Alarmstufe 3 erreicht sein.
Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen. Bereits am Samstag hatte das Landeshochwasserzentrum mitgeteilt, dass auch für Dresden das Erreichen von Alarmstufe 4 in der kommenden Woche nicht ausgeschlossen sei.
13.25 Uhr: Schutzwände für Dresdner Altstadt sollen aufgebaut werden
Die Dresdner Altstadt soll durch mobile Schutzwände vor dem steigenden Hochwasser geschützt werden. Entsprechend aktueller Pegelstandprognosen sind die Aufbauarbeiten für Montagmorgen geplant, wie die sächsische Landeshauptstadt mitteilte. So soll verhindert werden, dass Wasser über das Terrassenufer in die Altstadt fließt. Sollte der Wasserstand schon früher 5,50 Meter erreichen, wird der Beginn der Arbeiten vorgezogen.
Ab einem Pegelstand von etwa sechs Metern beginnt den Angaben nach der Verschluss der Flutschutztore Weißeritzstraße und Ostra-Ufer, die ebenfalls die Altstadt schützen.
Für Dresden meldete das Landeshochwasserzentrum zuletzt einen Wasserstand von 4,66 Metern, es gilt Alarmstufe 1 (Stand: 13.15 Uhr). Der Normalstand der Elbe liegt am Dresdner Pegel bei 2 Metern, beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es 9,40 Meter. Am Nachmittag oder frühen Abend soll der Richtwert von 5 Metern für Alarmstufe 2 erreicht werden, am Montagnachmittag dann 6 Meter (Alarmstufe 3).
Terrassenufer wird am Abend überflutet
Über das unter der Altstadt gelegene Terrassenufer wird laut Angaben der Stadt zwischen 18 Uhr und Mitternacht Oberflächenwasser fließen. Über die Straßeneinläufe an der Augustusbrücke werde bereits zuvor Wasser nach oben drücken. Die Straße ist an dieser Stelle bereits seit des Teileinsturzes der Carolabrücke am Mittwoch größtenteils gesperrt.
Am Neustädter Elbufer wurden die ersten Abriss- und Räumarbeiten an der Carolabrücke am Samstagabend beendet. Der freigeräumte Uferbereich ist laut Dresdner Umweltamt wichtig, um der Strömung bei Hochwasser eine Ausweichmöglichkeit um die noch im Wasser liegenden Brückenteile zu ermöglichen. Der bereits am Mittwoch in die Elbe gestürzte Teil der Brücke bleibt zunächst an Ort und Stelle, hat jedoch nach derzeitiger Einschätzung keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand.
13.10 Uhr: Fähren an der Elbe stellen Betrieb ein
Aufgrund des Hochwassers der Elbe müssen die Fähren ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Betroffen sind unter anderen folgende Fähren:
- Autofähre Dresden-Kleinzschachwitz-Pillnitz
- Fähre Dresden-Johannstadt
- Fährstelle F1 Schöna <> Hřensko
- Fährstelle F3/F4 Postelwitz <> Krippen <> Bad Schandau, Elbkai
- Fährstelle F6 Königstein <> Halbestadt
- Fährstelle F9 Pirna, Altstadt <> Copitz
12.45 Uhr: Fährgarten in Dresden bereitet Evakuierung vor
Da der Elbpegel in Dresden weiter steigt, steht im Johannstädter Fährgarten das zweite Mal innerhalb eines Jahres der Kran vor der Tür. Der Verkaufstresen des beliebten Biergartens an der Elbe ist geschlossen.
12.00 Uhr: Pegelstand an der Neiße in Görlitz sinkt
An der Neiße in Görlitz ist seit Sonntagfrüh Alarmstufe 2 erreicht, aktuell liegt dort der Wasserstand bei 4,38 Metern (Stand: 12.00 Uhr) - nach 4,42 Metern um 10 Uhr. Die Tendenz ist aktuell sinkend, bis 13 Uhr soll der Pegel wieder unter 4 Meter zurückgehen. Durchschnittlich beträgt der Wert dort 1,61 Meter.
11.20 Uhr: Erster City-Biathlon in Dresden findet wohl trotz Hochwassers statt
Heute findet in Dresden erstmals der City-Biathlon statt - trotz steigenden Elbpegels. Sehr wahrscheinlich geht alles gerade noch gut, weil es erst nach dem Ende der Wettkämpfe am Sonntagnachmittag kritisch wird. Am ehesten betroffen wäre der Streckenabschnitt auf dem Elberandweg unterhalb des Landtages, der direkt am Fluss langführt. "Sollte es dort eng werden, könnten wir auf Alternativrouten ausweichen", erklärte Veranstaltungsleiter Ralf Niedermeier auf Nachfrage von Sächsische.de. Am Start sind auch die zwei besten Skijäger der Welt.
10.45 Uhr: Alarmstufe 2 in Schöna
Am heutigen 15. September 2024, 06:15 Uhr, hat der Elbepegel in Schöna die Fünf-Meter-Marke überschritten und damit die Alarmstufe II erreicht. Das teilte das Landratsamt Pirna am Sonntag mit.
Die Behörde erwartet, dass dort in den Abend- bzw. Nachtstunden ein Wasserstand von 6,16 Meter sowie die Alarmstufe III erreicht wird. Der Hochwasserscheitel für den Pegel Schöna wird am 17. und 18. September 2024 erwartet. Die aktuellen Wasserstände gibt es beim Landeshochwasserzentrum.
Die Behörde schließt das Erreichen von mehr als 7,50 Meter Wasserstand am Elbpegel Schöna und damit der Alarmstufe IV nicht aus. Die Landkreisverwaltung als untere Katastrophenschutzbehörde muss in diesem Fall den Katastrophenvoralarm ausrufen.
Der Betrieb des Wanderschiffs, der Fähre F1 Schöna – Hřensko sowie der Fähre F9 Pirna Altstadt – Copitz wurde eingestellt. Weitere hochwasserbedingte Einschränkungen gibt es derzeit nicht.
Nach jetzigem Kenntnisstand sind die Schulen im Landkreis am 16. September 2024 geöffnet und der Schülerverkehr kann ohne Einschränkungen planmäßig durchgeführt werden.
9.10 Uhr: Elbpegel in Dresden steigt weiter
Die Elbe in Dresden hat am Sonntagvormittag, 9 Uhr, laut Landeshochwasserzentrum die Marke von 4,38 Metern erreicht. Laut Dresdens Feuerwehrsprecher Michael Klahre sind aktuell jedoch noch keine weiteren Maßnahmen geplant, man beobachte vorerst die Entwicklung der Lage.
8.41 Uhr: Elbwiesen bei Scharfenberg teils überflutet
Nach Tagen des Niedrigwassers steigt der Elbpegel auch im Elbland rasant. Die Elbwiesen bei Scharfenberg sind in Teilen bereits überflutet. Das Western Inn hat bereits die Unterstände für seine Rinder von den Elbwiesen in höhere Lagen gebracht.
8.25 Uhr: Tausende Evakuierungen in der Nacht in Tschechien
Die durch massiven Regen hervorgerufene Hochwasserlage in weiten Teilen Tschechiens hat sich in der Nacht weiter verschärft. Die Zahl der Messstellen, die extreme Pegelstände vermeldeten, hat sich noch einmal erhöht. Namentlich in den Regionen Mährisch-Schlesien und Olomouc, in denen die Gefahr am größten ist, sind tausende Evakuierungen nötig geworden. Hier weiterlesen
7.30 Uhr: Elbe in Dresden am Sonntagmorgen bei 4,28 Metern
In Dresden hat die Elbe in der Nacht zum Sonntag die Vier-Meter-Marke überschritten. Damit gilt dort Alarmstufe 1. Am Sonntagmorgen um 7.15 Uhr erreichte der Elbpegel die Marke von 4,28 Metern.
Am Samstagabend waren in Dresden wichtige Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke über die Elbe abgeschlossen worden. Die Einsatzkräfte hatten wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Beräumung des Ufers gearbeitet. Brückenteile wurden zerkleinert und mit dem Lastwagen abtransportiert. Beim Abschluss der Abrissarbeiten gegen 22 Uhr lag der Pegelstand bei 3,76 Metern. Bei einem Pegelstand ab vier Metern wären die Arbeiten am Ufer nicht mehr möglich gewesen.
Ein Teil der Brücke liegt aber noch immer in der Elbe. Nach derzeitiger Einschätzung hat das in der Elbe liegende abgestürzte Teil der Betonbrücke keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand. Es kann nach Angaben der Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer, erst entfernt werden, wenn das Hochwasser abgeklungen ist. Ein Konzept für den Abbruch sei in Arbeit.
7.25 Uhr: Erneut Dauerregen in Bayern und Sachsen erwartet
In Teilen von Bayern und Sachsen ist am Sonntag erneut mit Dauerregen zu rechnen. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am frühen Morgen nach aktuellen Prognosen mit. Ab dem Nachmittag sei von den Alpen über das Vorland bis nach Niederbayern mit aufkommendem und unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Bis in den Dienstag hinein können dort gebietsweise 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von knapp 48 Stunden fallen. Am östlichen Alpenrand 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter im selben Zeitraum.
In Sachsen ist laut DWD ab Sonntagmittag bis zum Montagnachmittag wieder mit Dauerregen zu rechnen. Vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz können demnach Regenmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. In Staulagen im Osterzgebirge seien eng begrenzt auch Mengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich.
Sonntag, 7.15 Uhr: Überschwemmungen in Österreich, Polen und Tschechien
Während es in Deutschland bislang nur kleinere Überschwemmungen gibt, hat sich die Hochwasser-Lage in mehreren Nachbarländern bereits zugespitzt. In Polen nannte Regierungschef Donald Tusk die Nacht zum Sonntag eine "dramatische Herausforderung". Dort lief am Abend ein Staudamm über. In Österreich wurden Dutzende Orte zu Katastrophengebieten erklärt. Auch Tschechien ist betroffen. In Rumänien kamen mindestens vier Menschen ums Leben.
An mehreren Orten in Polen sei bereits mehr Regen niedergegangen als bei der sogenannten Jahrtausendflut im Jahr 1997, sagte Tusk. Er appellierte angesichts steigender Pegelstände vieler Flüsse im Südwesten von Polen an die Bürger, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
Im Glatzer Schneegebirge an Polens Grenze zu Tschechien war die Situation an einem Staudamm kritisch. "Der Damm in Miedzygorze läuft über. Obwohl Wasser abgelassen wurde, hat er seinen Höchststand erreicht! Der Wasserzulauf ist riesig", schrieb die niederschlesische Gemeinde Bystryca Klodzka auf X. Bewohner tiefer gelegenen Dörfer wurden laut Wasserwirtschaftsbehörde evakuiert.
Wegen drohender Überschwemmungen wurden auch die Evakuierungen in Tschechien ausgeweitet. In Opava an der Grenze zu Polen mussten Tausende Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden am Samstagabend mitteilten. Auch in anderen Orten der Region mussten Hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.
In Österreich ist die Lage besonders in der Region Waldviertel in Niederösterreich nördlich von Wien angespannt. Dort führte der Kamp, ein Zufluss der Donau, schon massives Hochwasser. Der stellvertretende Landeshauptmann von Niederösterreich, Stephan Pernkopf, sprach von der "Größenordnung eines hundertjährlichen Hochwasserereignisses". Gemeint ist, dass solche Zustände im langjährigen Durchschnitt nur alle 100 Jahre einmal vorkommen.
Auch in der Nacht zum Sonntag wurden weitere Niederschläge erwartet. Der Stausee Ottenstein am Kamp droht überzulaufen. Nach Angaben von Bundeskanzler Karl Nehammer spitzt sich die Situation zu. Das Militär stehe bereit, Unterstützung zu leisten. 42 Gemeinden wurden wegen Überschwemmungsgefahr zum Katastrophengebiet erklärt - am frühen Abend waren es noch 24.
An der Donau in Österreich wird ein Hochwasser erwartet, wie es im langjährigen Durchschnitt nur alle 30 Jahre einmal vorkommt. Der Höhepunkt der Pegelstände dürfte in der Nacht zu Montag erreicht werden.
In Teilen Deutschlands regnet es weiter
In Deutschland gibt es nach Unwettern mit starken Regenfällen im Südosten Bayerns kleinere Überschwemmungen. Die Niederschläge am Alpenrand sollen laut Deutschem Wetterdienst bis Sonntagmorgen nachlassen. Die Polizei in Rosenheim sagte am späten Samstagabend, ihr seien keine größeren Einsätze im Zusammenhang mit dem Wetter bekannt. Vereinzelt seien Bäche über die Ufer getreten und Straßen überschwemmt worden.
Zu den Aussichten teilten die Meteorologen mit: "Ab Sonntagmittag in Sachsen sowie in Teilen Bayerns von Osten erneut aufkommende länger anhaltende Regenfälle." In Ostsachsen werden zwischen Sonntag- und Montagmittag Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter erwartet.
Dort und in Brandenburg könnten nach Behördenangaben auch die Regenfälle in Tschechien und Polen zu Hochwasser führen. "Bleibt es bei den vorhergesagten hohen Niederschlägen, dürfte sich eine Hochwasserwelle am Sonntag zu Montag an der Lausitzer Neiße sowie ab Mitte der nächsten Woche an Oder und Elbe ausbilden", sagte etwa eine Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums.
21.00 Uhr: Erste Vermisste in Tschechien
Die Unwetterkatastrophe in Tschechien hat vermutlich erste Opfer gefordert. Im Südosten des Landes stürzte am Samstag ein Mann beim Reinigen seines Hauses in einen überfluteten Bach. Ein Zeuge beobachtete den Vorfall, konnte dem Mann aber aufgrund der starken Strömung nicht helfen, informierte die Polizei, die den Mann bislang vergeblich suchte.
Im Nordosten Tschechiens stürzte ein mit vier Menschen besetztes Auto in den reißenden Fluss Staríč. Nur ein Insasse des Autos konnte sich aus dem Fahrzeug befreien, das von den Wassermassen mitgerissen wurde. Die bisherige Suche hat nach Angaben der Polizei nichts ergeben.
20.17 Uhr: Elbe in Mělník mit rasch steigendem Pegel
Während die Moldau in Prag bei der ersten Hochwasserstufe verharrt, wächst der Pegel am Zusammenfluss von Moldau und Elbe im mittelböhmischen Mělník. Schuld daran ist der massive Eintrag der Elbe aus dem Riesengebirge. Am Abend stieg der Pegel auf die zweite Hochwasserstufe. Die dritte Stufe soll gegen 23 Uhr erreicht werden. Die Stadt erhöht deshalb die mobilen Wände gegen Hochwasser.
17.25 Uhr: Eingestürzte Carolabrücke lässt Elbe-Pegel in Dresden steigen
Die Stadt Dresden befürchtet einen Anstieg des Elbe-Pegels in Dresden durch die Überreste der Carolabrücke, die eine Art ungewollte Staumauer bilden. Dadurch verändert sich der Strömungs-Verlauf, wodurch ein zusätzlicher Anstieg von 30-50cm elbaufwärts möglich sind. Das wäre kein Problem, wenn nicht schon in der Nacht zu Montag die Hochwasser-Warnstufe 2 ab einem Pegel von fünf Metern erreicht werden. Die Stadt sieht jedoch keinen Grund zur Panik: "Dies ist im Rahmen der Hochwasserabwehr jedoch beherrschbar", sagt Umweltamtsleiter René Herold.
15.49 Uhr: Krakau bietet Bürgern Sandsäcke zum Abholen
Auch Polens zweitgrößte Stadt Krakau kämpft nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen. An 28 Stellen im Stadtgebiet könnten sich Bürger, die ihre Gebäude selbst schützen wollen, Sandsäcke abholen, schrieb die Stadtverwaltung auf X.
Der öffentliche Nahverkehr in der südpolnischen Metropole mit rund 800.000 Einwohnern war am Samstag vorübergehend gestört, nachdem mehrere Unterführungen im Zentrum mit Wasser vollgelaufen waren. Straßenbahnen und Busse mussten zeitweise umgeleitet werden. Am Nachmittag meldete die Stadtverwaltung, dass die Probleme behoben worden seien.
15.41 Uhr: Ausnahmezustand in zwei tschechischen Regionen ausgerufen
In den Regionen Mährisch-Schlesien und Olomouc haben die Verwaltungschefs in Abstimmung mit der Regierung in Prag den Ausnahmezustand ausgerufen. Das macht aufgrund der extremen Regenfälle unter anderem größere Evakuierungen möglich. In den zwei Regionen werden rasche Evakuierungen vorbereitet, die mehrere tausend Menschen betreffen sollen.
Leute, die in der Nähe von Gewässern leben, wurden aufgerufen, womögliche Unterkunftmöglichkeiten bei Familien oder Freunden anzugeben. Sie sollen zudem Medikamente, Dokumente, Grundnahrungsmittel, ein aufgeladenes Telefon, einen Schlafsack oder Decken und Matten zum Mitnehmen vorbereiten. „Die Lage ist nicht gut und wird noch schlimmer werden“, sagte der Bürgermeister von Opava (Troppau), Tomáš Navrátil.
Die Aufnahmekapazität für den Regen durch Böden und Wälder sei erreicht, die Niederschläge füllten somit jetzt die Wasserstraßen, sagen Experten. Umweltminister Petr Hladík erklärte: „In den letzten 24 Stunden fielen im gesamten Gebiet des Landes 20 bis 100 Millimeter Regen.“ Die schlechte Nachricht sei, dass es auch am Montag regnen werde. Für die Hauptstadt Prag gab Landwirtschaftsminister Marek Výborný indes eine Art Entwarnung: „Für Prag besteht keine Gefahr“, sagte er.
15.05 Uhr: Alarmstufe 3 an der Elbe in der Nacht zum Sonntag, Alarmstufe 4 möglich
Aufgrund anhaltender Regenfälle und steigender Wasserstände könnte die Alarmstufe 4 an den Elbe-Pegeln Schöna und Dresden erreicht werden. Das teilte das Landeshochwasserzentrum am Samstagnachmittag mit. Auch in anderen Flussgebieten, wie der Lausitzer Neiße und der Spree, drohen erhöhte Pegel. Die Hochwassergefahr bleibt in weiten Teilen Sachsens bestehen. Das in den vergangenen Tagen wetterbestimmende und derzeit südöstlich liegende Vb-artige Tief schwächt sich nach und nach ab, bleibt aber zunächst noch wirksam.
Elbe: Im tschechischen Einzugsgebiet von Moldau und Elbe sind die Pegestände stark angestiegen. In Sachsen wird an den Pegeln Schöna und Dresden mit einem Überschreiten der Alarmstufe 3 (600 cm) gerechnet. In Schöna könnte dies bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag passieren. Auch danach wird ein langsamer Anstieg der Wasserstände erwartet. Alarmstufe 4 (Schöna: 750 cm, Dresden: 700 cm) kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Hochwasserscheitel wird für Donnerstag, 19. September, erwartet. In Riesa könnte ebenfalls die Alarmstufe 3 überschritten werden, in Torgau ist dies ebenfalls möglich (Richtwert: 740 cm).
Lausitzer Neiße, Spree, Schwarze Elster: In den Flüssen Lausitzer Neiße, Spree und Schwarzer Elster haben die Niederschläge die Wasserführung deutlich erhöht. In der Nacht zum Samstag überschritten einige Pegel Alarmstufe 1. Am Pegel Großschweidnitz (Löbauer Wasser) wurde Alarmstufe 2 erreicht. Im Tagesverlauf wird ein Rückgang der Wasserstände erwartet. Ab Sonntag könnte es jedoch erneut zu einem Anstieg bis in den Bereich von Alarmstufe 2 kommen. An der Lausitzer Neiße, vor allem nach der Einmündung der Smeda/Witka, ist ein rascher Anstieg der Wasserstände möglich, wodurch Alarmstufe 3 überschritten werden könnte.
So ist die Hochwasserlage im Landkreis Görlitz
14.45 Uhr: Řasnice in Frýdlant sinkt wieder, Jizera steigt noch
Das tschechische Frýdlant (Friedland) unweit der sächsischen Grenze scheint das Schlimmste vorerst hinter sich zu haben. Der Pegel des Flüsschens Řasnice war binnen eines Tages von 21 Zentimeter auf bis zu 1,40 Meter gestiegen und hatte damit die 3. Hochwasserstufe überschritten. Seit Samstagvormittag beginnt der Pegel langsam zu sinken, lag bei der letzten Messung kurz vor 14 Uhr nur noch bei 1,05 Metern. Die Řasnice fließt in die Smědá, die wiederum in die Neiße fließt.
Der Pegel der Iser (Jizera), die in die Elbe mündet, steigt dagegen weiter. In Jablonec nad Jizerou liegt der Fluss knapp unter der 3. Hochwasserstufe, soll die aber nicht überschreiten. Hier werden dennoch vorsorglich Evakuierungen vorbereitet, die möglichst bei Tageslicht über die Bühne gebracht werden sollen.
13.31 Uhr: Wetterdienst gibt "leichte Entwarnung"
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gibt bei den erwarteten Niederschlägen in Sachsen eine "leichte Entwarnung". Es gebe zunächst eine Regenpause, bevor es dann ab Sonntagmittag zu neuen Niederschlägen komme, sagte eine Sprecherin. Eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen wurde am Morgen aufgehoben.
Der meiste Regen fiel den Angaben zufolge im Osterzgebirge und in Ostsachen. So wurden an einer Messstation in Hermsdorf im Osterzgebirge rund 94 Liter pro Quadratmeter in den vergangenen 24 Stunden gemessen, in Altenberg waren es laut DWD 91,7 Liter. "Das sind durchaus beachtliche Mengen", so eine DWD-Sprecherin.
Im Osten Sachsens herrscht weiterhin Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Laut Karte des Landeshochwasserzentrums wurde an der Neiße in Zittau mit einem Pegel von 2,48 Metern die Alarmstufe 2 ausgerufen. Die Behörden appellieren an die Anwohnerinnen und Anwohner, Vorsorge zu treffen.
Auch für die Elbe werden steigende Pegelstände erwartet, voraussichtlich am Sonntagvormittag wird in Dresden ein Wasserstand von vier Metern und damit die Alarmstufe 1 erreicht. Dort arbeiten derzeit Einsatzkräfte mit Hochdruck an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke.
Wegen Unwetters sind derzeit tausende Haushalte in Tschechien ohne Strom. Am stärksten betroffen ist die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen.
Mehr zur Lage in Tschechien lesen Sie hier
13.10 Uhr: Stadt Meißen bittet, Elbparkplätze zu räumen
Wegen des steigenden Elbpegels ruft die Stadt Meißen dazu auf, elbnahe Parkplätze nicht mehr zu nutzen. Das teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit. Am Sonntagmorgen wird das Fluttor an der B 6 eingebaut. Die Pegel könnten ab Mittwoch Alarmstufe 3 erreichen. Erste Schutzmaßnahmen seien bereits ergriffen worden. Die Stadt rät, fließende Gewässer zu meiden und die Lage aufmerksam zu verfolgen.
10.30 Uhr: Bundeswehr schließt Hochwassereinsatz in Ostsachsen nicht aus
Die Bundeswehr rechnet damit, dass sie angesichts des erwarteten Hochwassers in Sachsen Unterstützung leisten wird. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Bundeswehr angesichts des Hochwassers auch in Ostsachsen oder anderen Regionen Deutschlands zum Einsatz kommt", sagte Oberstleutnant Robert Habermann vom Landeskommando Sachsen der Bundeswehr am Samstag in Dresden. Die Bundeswehr ist aktuell bei den Abriss- und Räumarbeiten nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden mit zwei Bergepanzern vom Typ "Büffel" vor Ort.
9.40 Uhr: Zehntausende Haushalte in Tschechien ohne Strom
Wegen Unwetters sind mehr als 60.000 Haushalte in Tschechien ohne Strom. Das berichtete die Agentur CTK unter Berufung auf die Energieversorger. Am stärksten betroffen sei die Verwaltungsregion um Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Sachsen. Allein dort waren demnach vorübergehend mehr als 20.000 Haushalte ohne Elektrizität. Als Grund wurde angegeben, dass wegen der durchnässten Böden und des starken Windes Bäume auf die Freileitungen fielen.
Auch im Bahnverkehr kam es zu Problemen: Auf die Gleise gestürzte Bäume blockierten mehrere Strecken. Zwischen dem westböhmischen Kurort Frantiskovy Lazne (Franzensbad) und dem sächsischen Bad Brambach wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die tschechische Staatsbahn (CD) ermöglicht Reisenden, ihre Fahrkarten für Reisen im Zeitraum bis Sonntag ohne Stornogebühren zurückzugeben.
9.07 Uhr: So wird das Wetter am Wochenende in Sachsen
Der anhaltende Dauerregen insbesondere im Osten Sachsens klingt am Samstag nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zunächst allmählich ab. In der zweiten Tagehälfte geht auch die Bewölkung zurück. Die Temperaturen liegen bei zwölf bis 16 Grad. Es weht ein mäßiger, teils böiger Nordwestwind. Auf dem Fichtelberg sind schwere Sturmböen möglich. Die Nacht zum Sonntag verläuft weitgehend niederschlagsfrei, bevor am Sonntag von Osten her neuer, teil ergiebiger Regen einsetzt.
8.57 Uhr: Hochwasser in Tschechien und Polen - zwei Orte evakuiert
In Polen und Tschechien sind nach anhaltenden Regenfällen die Wasserstände in vielen Flüssen stark gestiegen. In der Nähe der Stadt Oppeln in Schlesien mussten zwei Dörfer evakuiert werden. In Tschechien wurde in mehreren Regionen die dritte Hochwasserstufe ausgerufen, wie die Nachrichtenagentur CTK meldete.
Andernorts kam es durch plötzlichen Starkregen zu Überschwemmungen. Das tschechische Fernsehen veröffentlichte auf X Aufnahmen aus dem Dorf Mikulovice nahe der Grenze zu Polen. Dort ist zu sehen, wie am frühen Morgen die Wassermassen Häuser, Garagen und Straßen überfluten. "Das Wasser floss von den umliegenden Feldern ins Dorf herab", hieß es. Die Feuerwehr habe den Bewohnern angeboten, sich in der örtlichen Turnhalle in Sicherheit zu bringen. Bislang habe dies aber niemand genutzt.
Im südböhmischen Budweis (Ceske Budejovice) errichteten Feuerwehrleute seit Freitagabend Hochwasserschutzwände. Sie luden Sandsäcke am Fluss Maltsch und errichteten am Moldauufer eine vorgefertigte Barriere. Meteorologen zufolge werden die Pegelstände der Flüsse in Tschechien am Wochenende weiter ansteigen. Mancherorts hat es seit Freitag bereits 50 bis 110 Liter pro Quadratmeter geregnet.
Auch im Südwesten Polens ist die Lage ernst. In der Region Oppeln trat der Fluss Biala Glucholaska über die Ufer. Aus dem Dorf Glucholazy nahe der Grenze zu Tschechien mussten 400 Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Innenminister Tomasz Simoniak war vor Ort und postete auf X Bilder von der Arbeit der Rettungskräfte. Hundert Feuerwehrleute und 60 Polizisten seien in dem Dorf im Einsatz, schrieb Simoniak. Auch aus dem Dorf Morow musste ein Teil der Bewohner evakuiert werden, weil hier der Fluss Mora über die Ufer getreten war. Insgesamt fuhr die Feuerwehr in der Region 400 Einsätze.
Samstag, 14. September, 7.35 Uhr: Hochwasser in Ostsachsen und an der Elbe erwartet - Anwohner sollen sich vorbereiten
Im Osten Sachsens herrscht am Wochenende Hochwassergefahr. Dauerregen östlich von Elbe und Spree und vor allem heftige Niederschläge in Polen und Tschechien lassen die Flüsse in der Region anschwellen. Die Behörden rufen die Anwohnerinnen und Anwohner auf, Vorsorge zu treffen. Auch für die Elbe werden steigende Pegelstände erwartet. Deswegen stehen in Dresden die Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke unter Druck. Das Landeshochwasserzentrum hat Warnungen für die Einzugsgebiete von Lausitzer Neiße und Spree sowie für die Elbe herausgegeben. Auch kleinere Zuflüsse könnten Hochwasser führen.
Die Menschen sollten sich fortlaufend über Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen informieren, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Je nach Lage sollten Fahrzeuge rechtzeitig aus Tiefgaragen und von anderen gefährdeten Orten gefahren werden. Wertvolle Gegenstände und Dokumente sollten gesichert werden. Zudem sollten sich die Menschen auf eine eventuelle Evakuierung vorbereiten.
Die Katastrophenschutzbehörden seien auf ein schnelles Eingreifen eingestellt. Im Fall der Fälle nähmen sogenannte Verwaltungs- oder Krisenstäbe in den Kreisen und Städten die Arbeit auf. Der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker (parteilos) warb in einem öffentlichen Appell um Verständnis. Man wolle weder Panik verbreiten noch den Menschen das Wochenende vermiesen. "Aber wenn unser aller Vorbereitungen unnötig gewesen sein werden, dann betrachten wir das gern als gemeinsam Übung für den Ernstfall", schrieb er.
An der Elbe wird laut Landeshochwasserzentrum voraussichtlich am Samstagabend am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet. "Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen", so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.
19.30 Uhr: Hochwasserwarnung auch für Nebenflüsse der oberen Elbe
Die Hochwassergefahr in Sachsen weitet sich auf weitere Regionen aus. Nach Spree, Lausitzer Neiße und Elbe hat das Landeshochwasserzentrum auch für die Nebenflüsse der oberen Elbe eine Warnung herausgegeben. Bis Samstagmittag sei in deren Einzugsgebiet mit 50 bis 80 Litern Regen pro Quadratmeter zu rechnen, ab Sonntagmittag wird erneuter Dauerregen erwartet.
Vor allem bei Wesenitz, Sebnitz und Polenz sowie Flüssen aus dem Osterzgebirge würden die Wasserstände deutlich steigen. "Dabei ist ab heute Nacht mit einem Überschreiten von Meldestufen zu rechnen, beginnend bei den kleineren Gewässern", hieß es am Freitagabend. Die Scheitel wurden zunächst aber höchstens im Bereich der Alarmstufe 2 erwartet.
17.07 Uhr: Auch Kreis Meißen bereitet sich auf Hochwasser vor
Der Landkreis Meißen ist auf hohe Flusspegel vorbereitet. Mit der Elbe, Mulde und Röder gibt es in der Region gleich drei Flüsse, an denen Hochwasser droht. Das Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen und die Untere Wasserbehörde hätten einen ständigen Bereitschaftsdienst eingerichtet und stünden regelmäßig im Austausch über die aktuellen Prognosen, heißt es aus dem Landratsamt. Die heiße Phase beginne am Sonntag. Mehr dazu: So ist die Lage im Kreis Meißen
16.45 Uhr: Dauerregen und Hochwasser: Diese Events in Sachsen fallen aus
Aufgrund der Warnungen vor ergiebigem Dauerregen sowie Hochwasser in Sachsen sind einzelne Veranstaltungen abgesagt oder verschoben worden. So wurde das Konzert des Pianisten Nils Frahm, das am Freitagabend in Dresden stattfindet, von der Junge Garde in den Alten Schlachthof verlegt. Einlass ist um 18 Uhr, das Konzert beginnt um 20 Uhr. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Wegen des drohenden Hochwassers schließt die Festung Dresden am Sonntag vorsorglich. Bereits gekaufte Tickets können für die ZwingerXperience im Dresdner Zwinger genutzt werden. Gäste, die ihre Tickets zurückgeben wollen, bekommen ihr Geld erstattet.
Abgesagt wurde wegen der vorhergesagten Wetterlage das Kreuzkirchenparkfest in der Görlitzer Südstadt. Dies gaben die Veranstalter über Facebook bekannt. Sämtliche Programmpunkte entfallen. Außerdem fällt der Kunnerwitzer Herbst, der von mehreren Vereinen geplant wurde, aus. "Bei Kälte und Regen ist leider nicht abzusehen, ob die Kosten gedeckt werden können", teilten die Verantwortlichen auf der Website des Görlitzer Ortsteils mit.
16.40 Uhr: Fähre in Dresden stellt Betrieb wegen Hochwassers ein
Wegen des erwarteten Hochwassers an der Elbe hat die Personenfähre zwischen den Dresdner Stadtteilen Johannstadt und Neustadt vorsorglich den Betrieb eingestellt. Das Schiff könne ab einem Pegelstand von 3,40 Metern nicht mehr übersetzen, teilten die Dresdner Verkehrsbetriebe mit. Zudem muss der Anleger mittels Kran eingeholt werden, um Schäden zu verhindern. Daher sei schon reagiert worden.
Wie mit den anderen Fähren verfahren werde, werde je nach Gefährdung und Wetterlage entschieden. Die Fähre in Laubegast könne noch bei deutlich höheren Pegelständen nach Niederpoyritz übersetzen, hieß es. Die Autofähre in Pillnitz stelle ab einem Wasserstand von 4,50 Metern den Betrieb ein, die Personenfähre könne aber auch dann noch weiterfahren, hieß es.
16.25 Uhr: Landkreis Bautzen bereitet sich auf Hochwasserlage vor
Der Landkreis Bautzen bereitet sich auf eine mögliche Hochwasserlage vor. "An den Hochwassermeldepegeln im Flussgebiet der Spree wird sich die Wasserführung ab heute deutlich erhöhen", schreibt das LHWZ. "Dabei ist ab heute Nacht mit einem Überschreiten von Meldestufen zu rechnen, beginnend bei den kleineren Gewässern." Dabei werden die Scheitel im Bereich der Alarmstufe 2 erwartet. Worauf sich die Menschen in der Region Bautzen einstellen müssen, lesen Sie hier.
14.57 Uhr: Hochwasserzentrum warnt vor Anstieg der Elbe in Sachsen
Nach heftigem Regen in Tschechien wird am Wochenende in Sachsen ein starker Anstieg des Wasserstands der Elbe erwartet. Voraussichtlich am Samstagabend werde am Pegel Schöna die Alarmstufe 1 erreicht, für Dresden wird damit am frühen Sonntagmorgen gerechnet, wie das Landeshochwasserzentrum in einer Warnmeldung informierte. Riesa wird nach aktuellem Stand im Laufe des Sonntags betroffen sein, Torgau am Montag.
"Die Wasserstände werden weiter sehr schnell bis in den Bereich der Alarmstufe 3 ansteigen", so die Experten. Die höchsten Wasserstände an den sächsischen Elbepegeln werden derzeit ab Mittwoch und Donnerstag kommender Woche erwartet.
Ursache für das Anschwellen der Elbe sind den Angaben nach heftige Regenfälle im Einzugsgebiet von Elbe und Moldau in Tschechien. Nachdem es schon in den vergangenen 24 Stunden dort ergiebig geregnet habe, würden bis Montag weitere Niederschläge von 100 bis 250 Litern pro Quadratmeter erwartet.
14.12 Uhr: Unwetter mit Starkregen auch in Kroatien und Slowenien
Der vorhergesagte Zyklon "Boris" hat auch an der Adria den Sommer vorerst schlagartig beendet. Die Temperaturen sanken auf deutlich unter 20 Grad. Vor allem in Kroatien rechnen die Katastrophenschützer mit Starkregen, heftigem Wind und sogar Sturzfluten. Es gilt die zweithöchste Unwetter-Alarmstufe. Wegen drohender Stürme wurden manche Fernstraßenabschnitte in Kroatien und im Nachbarland Slowenien für bestimmten Fahrzeugtypen wie Doppeldeckerbusse, Motorräder und Wohnwagen gesperrt. Der Verkehr der Fähren an der Adria liegt teilweise lahm.
Bereits am Donnerstag hatten die Unwetter vor allem den kroatischen Küstenabschnitt bei Zadar betroffen. Landstraßenabschnitte standen wegen der hohen Wellen und des Regens unter Wasser, zahlreiche Windhosen waren auf der Adria zu sehen.
In manchen Höhenlagen der Dinarischen Alpen in Kroatien und der Julischen Alpen in Slowenien hat es bereits geschneit. Auf der slowenischen Straße über den Vrsic-Pass nahe der Grenze zu Italien und Österreich ist wegen Schneefalls bereits Winterausrüstung Pflicht, zudem wird die Verwendung von Ketten empfohlen.
12.38 Uhr: Hochwasser in Görlitz und Zittau angesagt
Das Landratsamt im Kreis Görlitz warnt vor Hochwasser. Ab 19 Uhr am Freitagabend kann es zu lokalem Hochwasser nach Starkregen kommen, heißt es. Diese Warnung gilt zunächst bis Dienstag. Das Landeshochwasserzentrum Sachsen hat sowohl für die Neiße in Görlitz als auch für die Neiße in Zittau bereits eine Warnung herausgegeben. So ist jeweils ab der Nacht zum Sonnabend mit Hochwasser zu rechnen. Für Zittau geht der Freistaat aktuell mindestens von Hochwasseralarmstufe 2 aus, in Görlitz von Stufe 1 aus – schon bis morgen früh. Mehr dazu lesen Sie hier.
12.25 Uhr: Wetterdienst warnt vor Dauerregen in Sachsen
Für Teile Sachsens gelten seit dem Morgen Unwetterwarnungen es Deutschen Wetterdienstes (DWD). Sie gelten zunächst von Freitag (9 Uhr) bis Samstag (12 Uhr).
Sie erstrecken sich auf die Kreise Bautzen, Görlitz, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und das Bergland Mittelsachsens. Dort können im Warnzeitraum Niederschlagsmengen zwischen 50 und 70 Liter pro Quadratmeter fallen.
Auch für die Stadt Dresden und Teile der Kreise Meißen, Erzgebirge und Vogtland wird gewarnt, wobei es dort mit zwischen 30 und 50 l/m² etwas weniger regnen soll. Es bestehe Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen und gewässernahen Gebäuden sowie mögliche Erdrutsche. Die Höchstwerte liegen zwischen 10 und 14 Grad.
In der Nacht zu Samstag tritt vor allem östlich der Elbe und im Osterzgebirge weiter kräftiger Regen auf. Im Bergland kommt es zu stürmischen Böen, auf dem Fichtelberg sind Orkanböen möglich. Die Tiefstwerte liegen zwischen 5 und 10 Grad.
Am Samstag wird vor allem im Süden und Osten noch Regen erwartet. Nachmittags lockert die Wolkendecke auf und der Regen klingt ab. Auf dem Fichtelberg treten Sturmböen auf. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 12 und 16 Grad, im Bergland kühler.
Nachts wird es laut DWD wechselnd bewölkt und überwiegend trocken. Die Temperaturen fallen auf Werte zwischen 4 und 9 Grad.
- Aktuelle Wetterwarnungen des DWD
Vb-Wetterlage zieht knapp an Sachsen vorbei, aber starkes Hochwasser kommt
Freitag, 13. September, 9.10 Uhr: Dauerregen in Polen - Behörden warnen vor Hochwasser
Die Behörden in Polen haben angesichts anhaltender Regenfälle die Bürger aufgerufen, Vorkehrungen für den Fall von Überschwemmungen zu treffen. Menschen, die in der Nähe von Flüssen im Erdgeschoss wohnten, sollten sich auf Hochwasser einstellen, sagte Vize-Innenminister Wieslaw Lesniakiewicz dem Radiosender Rmf.fm. Garagen sollten geräumt und Autos an einem sicheren Ort geparkt werden. "Es können auch Situationen eintreten, wo zeitweise kein Trinkwasser vorhanden ist oder kein Strom."
Das Meteorologische Institut gab aufgrund der in den kommenden Tagen erwarteten intensiven Regenfälle eine Hochwasserwarnung für die Woiwodschaften Niederschlesien, Oppeln, Schlesien und Kleinpolen heraus. Dort könnten bis zu 150 Liter Wasser pro Quadratmeter niedergehen, hieß es in einem Statement.
Regierungschef Donald Tusk traf am Freitag in Breslau ein, um an einer Besprechung des Krisenstabs teilzunehmen. Die niederschlesische Stadt war beim Oder-Hochwasser 1997 zu einem Drittel überschwemmt worden.
13.16 Uhr: Starkregen in Bautzen - Anwohner sollen sich vorbereiten
Die Menschen in Bautzen müssen sich auf Hochwasser an diesem Wochenende einstellen. Der Einsatzstab ist bereits einberufen worden, wie die Stadt mitteilte. Eine genaue Unwetter-Prognose sei derzeit noch nicht möglich. In Bautzen sei aber mit Starkregen zu rechnen. Eine akute Überschwemmungsgefahr liege nicht vor. Mit ansteigenden Wasserständen der Spree könnten jedoch Uferbereiche betroffen sein.
Anwohner und Gewerbetreibende in Ufernähe der Spree sollen sich informieren. Die Feuerwehr Bautzen rät außerdem, Parkplätze nahe der Spree zu räumen und betreffende Grundstücke zu sichern.
13.03 Uhr: Auch in Polen erwarten die Behörden Extremregen und Hochwasser
In Polen bereiten sich die Behörden auf Extremregenfälle, Hochwasser und Überschwemmungen in den kommenden Tagen vor. Für die Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln gelte angesichts des zu erwartenden Dauerregens die höchste Alarmstufe 3, teilte das Meteorologische Institut (IMGW) mit. In der Stadt Breslau (Wroclaw) rief Bürgermeister Jacek Sutryk den Krisenstab zusammen, weil ein Hochwasser der Oder erwartet wird. Zwei für das Wochenende geplante Festivals wurden vorsorglich verschoben. Beim Oder-Hochwasser 1997 war in Breslau ein Drittel der Stadt überschwemmt worden.
Das Meteorologische Institut warnte vor einem raschen und gefährlichen Anstieg der Wasserstände in den Flüssen. "Trotz der derzeit niedrigen Pegelstände und der Dürrewarnungen werden die intensiven Niederschläge nicht die Möglichkeit haben, in relativ kurzer Zeit tief in den Boden zu versickern, sodass die Wassermassen an der Oberfläche abfließen", hieß es. Zudem sei damit zu rechnen, dass vielerorts die städtischen Abwassersysteme die Regenwassermengen nicht aufnehmen könnten, weshalb Überschwemmungen drohten. In der Kreisstadt Ostrow Wielkopolskie, die erst kürzlich von Hochwasser betroffen war, gaben die örtlichen Behörden Sandsäcke an die Bürger aus, damit diese ihre Häuser schützen können.
Donnerstag, 12. September, 9.55 Uhr: Tschechien bereitet sich auf Extremregen und Hochwasser vor
Tschechien bereitet sich auf drohende Extremniederschläge und Hochwasser in den nächsten Tagen vor. An zahlreichen Staudämmen wurde Wasser abgelassen, um Kapazitäten zu schaffen. Am Wasserkraftwerk Vrané nad Vltavou südlich von Prag etwa wurde der Abfluss von zuletzt 40 auf 120 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Das hat Einfluss auf die Elbe, die sich bei Mělník mit der Moldau vereint. Am Pegel in Ustí nad Labem (Aussig an der Elbe) stiegen die Wasserstände an. Auch an der Morava (March), der (Thaya) und der Oder im Osten des Landes wurde versucht, Platz in den Stauanlagen zu schaffen.
Der tschechische Wetterdienst ČHMÚ warnte vor einer extremen Gefahr von Starkregen, Hochwasser und Überschwemmungen in den nächsten Tagen. Betroffen sei vor allem der östliche Teil des Landes. "Die Situation, die wir in den nächsten vier, möglicherweise fünf Tagen erwarten, ist leider sehr ähnlich zu der Lage bei den großen Hochwassern der Jahre 1997 und 2002", warnte der tschechische Umweltminister Petr Hladík. Damals war es zum Oderhochwasser (1997) und zum Elbehochwasser (2002) gekommen.
Tschechiens Innenminister Vít Rakušan rief dazu auf, für die nächsten Tage geplante gesellschaftliche Veranstaltungen abzusagen, falls die Sicherheit nicht gewährleistet werden könne. Dies betreffe insbesondere Aktivitäten in der Nähe von Fluss- und Bachläufen. Wer in Überschwemmungsgebieten wohne, solle Evakuierungsgepäck bereithalten. In der Stadt Jeseník im Altvatergebirge und an anderen Orten, wo extreme Niederschläge erwartet wurden, begannen Feuerwehrleute damit, Sandsäcke zu füllen.
11.47 Uhr: Das Wetter in Deutschland zeigt sich herbstlich
Das Wetter in Deutschland steht im Zeichen des Herbsts und es wird wechselhafter. "Der Wetterumschwung ist voll im Gange: vom Sommer in den Frühherbst", sagte der Meteorologe Marco Manitta vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Am Dienstag erreicht den Nordwesten Deutschlands eine Kaltfront - mit im Gepäck: Regen und kräftiger Wind sowie Temperaturen um die 17 Grad. Im Rest des Landes zeigt sich ab und zu die Sonne und es treten nur vereinzelte Schauer auf. Unter den dichten Wolken und bei längerem Sonnenschein erreicht der Süden auch mal 21 Grad.
Am Mittwoch kommt die Kaltfront inklusive Regen dann bis zu den Alpen voran. Vom Saarland bis nach Vorpommern wird es laut DWD regnerisch, vor allem im Norden treten weitere Schauer und kurze Gewitter auf.
Mit der Kaltfront hält zudem noch mehr kältere Meeresluft Einzug, sodass die Temperaturen im ganzen Land kaum die 20-Grad-Marke erreichen. Auch nachts wird es deutlich kälter - Die Tiefstwerte liegen bei 10 bis 6, im Bergland bei 6 bis 2 Grad. An der Küste bleibt es milder.
Auch am Donnerstag und Freitag zeigt sich das Wetter herbstlich: "Im Süden fällt Regen, die Schneefallgrenze sinkt in den Alpen auf 1.500 Meter und im Rest des Landes gibt es Schauer und an der Nordseeküste auch kurze Gewitter", sagte der Meteorologe. Die 20 Grad werden nirgendwo mehr geknackt: "Im Norden werden maximal 17 Grad erreicht und an den Alpen liegen die Höchstwerte sogar unter 10 Grad." Nachts sinken die Tiefstwerte auf 11 bis 2 Grad.
Auch am Wochenende bessert sich das Wetter nicht. Im Süden und Osten erwartet der DWD weiterhin kräftigen und langanhaltenden Regen. Die Temperaturen bleiben ebenfalls weiter niedrig.
8.44 Uhr: Lage am Brocken: "Prüfen, welchen Effekt der Regen hatte"
Nach nächtlichen Regenfällen am Brocken sollen Einsatzkräfte am Vormittag in das Gelände gehen, um sich einen Überblick über die Waldbrandlage zu verschaffen. Es habe über mehrere Stunden konstant geregnet, sagte der Leiter des Krisenstabes, Immo Kramer, der Deutschen Presse-Agentur. Es sei guter Hoffnung, dass sich die Lage dadurch weiter entspannt habe. Nun sollen Erkundungsfahrten durchgeführt werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Montag, 9. September, 5 Uhr: Herbst in den Startlöchern - Wetterumschwung steht an
Die Temperaturen sinken deutlich: Mit dem spätsommerlichen Wetter ist es in Deutschland vorerst vorbei. Es stehe ein markanter Wetterumschwung an, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Grund dafür sei vor allem eine Kaltfront eines Tiefs namens "Yonca", das von Westen her auf Deutschland übergreife. In den nächsten Tagen würden zunächst die 20-Grad-Grenze, später dann sogar die Marke von 15 Grad nicht mehr erreicht. "Der Herbst steht in den Startlöchern", fasste der DWD die Wetterlage zusammen.
Am Montag ziehen demnach die Regenfälle Richtung Nordosten und schwächten sich ab. Der Start in die Woche werde unbeständig mit Schauern und einzelnen Gewittern bei Höchstwerten von nur noch 17 bis 22 Grad, teilte der DWD mit. Für viele werde sich das Wetter frühherbstlich anfühlen. In der zweiten Wochenhälfte kommen die Temperaturen laut Wetterdienst nicht mal mehr über die 15 Grad, erst am kommenden Wochenende deute sich wieder eine leichte Erwärmung an.
15.31 Uhr: Waldbrand in der Sächsischen Schweiz: Feuerwehr am Pfaffenstein im Einsatz
achdem erst am Freitag ein Feuer auf dem Lilienstein gelöscht worden war, kämpfen Feuerwehr und Forstleute nun am Pfaffenstein gegen die Flammen. Am Sonntagmorgen gegen 6.22 Uhr war das Feuer an dem Tafelberg südlich von Königstein entdeckt worden.
Wie es heißt, hat das Feuer drei- bis fünfhundert Quadratmeter Gelände erfasst. Etwa einhundert Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren sind mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Mehr dazu lesen Sie hier.
10.30 Uhr: Warnung vor Gewittern in Teilen von Sachsen
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in der Nacht von Sonntag auf Montag vor Gewittern (Stufe 2 von 4) in Teilen von Sachsen. Demnach treten örtlich Gewitter und Sturmböen sowie Starkregen und Hagel auf. Die Warnungen gelten von 19 Uhr bis 8 Uhr.
Diese Regionen in Sachsen sind betroffen:
- Vogtlandkreis
- Erzgebirgskreis
- Kreis Zwickau
- Kreis Leipzig
- Kreis Mittelsachsen
- Kreis Nordsachsen
- Stadt Chemnitz
- Stadt Leipzig
10.06 Uhr: Einsatzkräfte hoffen auf Wetterwechsel am Brocken
Die mit einem großen Waldbrand am Brocken kämpfenden Einsatzkräfte hoffen auf einen Wetterwechsel, der ab dem späten Sonntagabend Regen bringen könnte. "Wir rechnen mit mehreren Tagen, hoffen aber, dass mit Änderung der Großwetterlage am Montag hier Schluss ist", sagte der Kreisbrandmeister des Landkreises Harz, Kai-Uwe Lohse.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet auch für Sonntag noch mit weiterhin sehr warmer Luft, die nach Sachsen-Anhalt strömt. Ab dem späten Sonntagabend gebe es von Westen her einsetzenden Starkregen oder Dauerregen. Dabei seien auch Unwetter mit mehr als 40 Litern Regen pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen.
In der Nacht zu Sonntag wurden die Löscharbeiten unterbrochen, es fanden nach Angaben des Kreises lediglich Patrouillenfahrten statt. Ab dem Morgen seien Löschflugzeuge und Hubschrauber dann wieder im Einsatz. Der Brand sei inzwischen aber unter Kontrolle. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sonntag, 8. September, 9.50 Uhr: Herbstlicher Wetterumschwung steht an
In den kommenden Tagen steht laut Meteorologen ein herbstlicher Wetterwechsel an. "Man kann mit Fug und Recht behaupten: Es steht wirklich ein markanter Wetterumschwung bevor", sagte der Meteorologe Robert Hausen vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Am Sonntag soll demnach eine Kaltfront über den Westen Deutschlands ziehen, dort aber zunächst nur gebietsweise Regen mit sich bringen.
Im Nordosten und Osten sowie in Ostbayern soll es am Sonntag heiter bis wolkig und überwiegend trocken werden. In den übrigen Regionen werde es wechselnd bis stark bewölkt. Dabei soll es zunächst nur stellenweise Schauer geben, später erwartet der DWD im Süden häufiger Schauer und teils gewittrigen Starkregen. Die Höchsttemperaturen liegen im Osten bei bis zu 33 Grad, im Westen wird es bei maximal 21 bis 25 Grad schon kühler.
In der Nacht zum Montag rechnen die Meteorologen teils mit ergiebigen Regenfällen mit Gewittern, die sich von Süddeutschland ausgehend über Thüringen und Sachsen nordwärts ausbreiten. "Dabei besteht lokal Unwettergefahr und es kann zu Überflutungen kommen", sagte Hausen. "Dann stehen auch die Regenchancen im Harz gut, die unterstützend gegen die dortigen Waldbrände vorgehen."
"In der neuen Woche nisten sich die Tiefdruckgebiete regelrecht über uns ein", sagte der Meteorologe. Bis zur Wochenmitte steigen die Thermometer dann kaum noch auf 20 Grad, meist liegen die Höchstwerte zwischen frischen 15 und 19 Grad.
7.10 Uhr: Viel Sonnenschein in Sachsen - wieder über 30 Grad
Spätsommerliche Temperaturen und viel Sonnenschein bestimmen am Wochenende die Wetterlage in Sachsen, am Freitag wird es mit bis 32 Grad Celsius erneut heiß. Zeitweise ziehen dünne Wolkenbänke oder hohe Schleierwolken durch, Regen wird nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Freistaat aber nicht erwartet. Auch in der kommenden Nacht bleibt es trocken.
Der Samstag zeigt sich dann wieder sonnig oder heiter, die Luft erwärmt sich auf bis zu 32 Grad und Niederschläge bleiben weiterhin aus. Dazu weht ein schwacher meist schwacher, zwischen Osterzgebirge, Dresden und der Neiße teils auch mäßiger Südostwind.
Auch am Sonntag hält sich die Sonne bei Höchsttemperaturen von 32 Grad zunächst hartnäckig am Himmel, später kann es aber wolkig werden. Die Schauer- und Gewitterneigung steigt laut DWD leicht an.
In der Nacht zum Montag soll es aus jetziger Sicht wolkig bis stark bewölkt werden, gebietsweise ist dann auch Regen mit eingelagerten Gewittern möglich. Zu Wochenbeginn wird es dann mit Maximaltempearturen von 24 Grad merklich kühler und unbeständiger.
Freitag, 6. September, 6.01 Uhr: Heißester Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen
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