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Taifun "Gaemi" wütet in Taiwan - Frachtschiff sinkt

Starke Regenfälle, Überschwemmungen, umgestürzte Bäume. Taifun "Gaemi" hat nach den Philippinen auch in Taiwan schwere Schäden angerichtet. Nun zieht er weiter Richtung China.

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Ein Bus steht in Manila auf den Philippinen wegen starker Regenfälle unter Wasser. Vor Taiwan traf "Gaemi" die Philippinen und tötete 16 Menschen.
Ein Bus steht in Manila auf den Philippinen wegen starker Regenfälle unter Wasser. Vor Taiwan traf "Gaemi" die Philippinen und tötete 16 Menschen. © Rouelle Umali/XinHua/dpa

Taipeh/Peking. Bei heftigem Regen und Sturm sind in Taiwan mindestens zwei Menschen durch den Taifun "Gaemi" getötet worden. 284 Menschen wurden verletzt, wie die taiwanischen Behörden mitteilten. Vor der Küste der Inselrepublik sank durch den Sturm zudem ein Frachtschiff. Die Behörden warteten noch auf bessere Wetterbedingungen, um die Suche nach den neun Besatzungsmitgliedern aus Myanmar fortzusetzen, hieß es vom taiwanischen Notfallzentrum (CEOC).

Fernsehaufnahmen zeigten heftige Regenfälle und großflächige Überschwemmungen. Fahrzeuge wurden von umgestürzten Bäumen beschädigt. Zeitweise waren nach offiziellen Angaben mehr als 450.000 Haushalte ohne Strom.

Das Zentrum des Tropensturms erreichte am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) die osttaiwanische Küstenstadt Yilan, von wo der Sturm weiter Richtung Westen zog. Wie schon am Vortag, als erste Ausläufer von "Gaemi" große Teile der Inselrepublik lahmlegten, blieben auch am Donnerstag Schulen und Büros geschlossen. Auch an der taiwanischen Börse wurde den zweiten Tag in Folge nicht gehandelt.

Tropensturm zieht weiter Richtung China

In der südlichen Stadt Kaohsiung wurde eine 64-jährige Rollerfahrerin von umgestürzten Bäumen getötet. In der osttaiwanischen Stadt Hualien wurde eine 45 Jahre alte Frau in einem Auto getötet, das von einer einstürzenden Mauer getroffen wurde. Ihr Kind befand sich demnach in einem kritischen Zustand. Ein weiterer Todesfall wurde zunächst in der Stadt Neu Taipeh gemeldet. Später teilte das Notfallzentrum mit, dass der Unfall mit einem Bagger nicht im Zusammenhang mit dem Taifun stehe.

"Gaemi" ist auf Kurs Richtung China, wo die Behörden bereits seit Tagen vor dem sich nähernden Sturm warnten. Das Zentrum des Sturms sollte am Donnerstagnachmittag die Küstenprovinz Fujian erreichen. In China gab es bereits den ganzen Sommer über immer wieder starke Regenfälle und Überschwemmungen mit vielen Opfern. Auch in der Hauptstadt Peking regnete es seit Mittwoch stark.

16 Tote durch den Sturm auf den Philippinen

Der Taifun "Gaemi" sorgte zuvor auf den Philippinen für Chaos. Die Zahl der Toten im Zuge des Tropensturms ist mittlerweile auf 16 gestiegen. Wegen Starkregens und heftiger Überschwemmungen wurden im gesamten Großraum der philippinischen Hauptstadt Manila die meisten Regierungsgebäude und alle Schulen geschlossen. Auch die Börse setzte den Handel aus. Die Regierung von Präsident Ferdinand Marcos Jr. reagierte damit auf eine Empfehlung des Katastrophenschutzes.

Manila: Straßen werden von Monsunregen überschwemmt, der durch den Taifun "Gaemi" noch verstärkt wurde.
Manila: Straßen werden von Monsunregen überschwemmt, der durch den Taifun "Gaemi" noch verstärkt wurde. © Joeal Capulitan/AP

Nach Angaben des philippinischen Wetterdienstes Pagasa hat der Taifun zuletzt den Südwestmonsun, der bereits seit dem 11. Juli heftige Niederschläge gebracht hatte, noch verstärkt. In den vergangenen beiden Wochen seien bei Sturzfluten und Erdrutschen bereits 16 Menschen ums Leben gekommen.

Unter den Opfern waren eine schwangere Frau und ihre neunjährige Tochter, teilten die Behörden mit. Sie wurden südlich von Manila durch eine Schlammlawine getötet. Zehntausende seien obdachlos und in Evakuierungszentren untergebracht worden. (dpa)