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Nach Unwetter: Kreischa glimpflich davongekommen, die Anwohner nicht

Nach dem extremen Gewitter vor einer Woche hat die Verwaltung Bilanz gezogen - und beklagt lediglich Ausspülungen. Bei vielen Hausbesitzern sind die Schäden höher.

Von Annett Heyse
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So sah es nach dem ersten Gewitter am 18. August im Lockwitztal aus, hier nahe einem Seitental namens "Brause".
So sah es nach dem ersten Gewitter am 18. August im Lockwitztal aus, hier nahe einem Seitental namens "Brause". © Roland Halkasch

Gut eine Woche ist es jetzt her, als am Nachmittag des 18. August eine Gewitterzelle über den Kreischaern Ortsteilen Kautzsch und Bärenklause tobte. Mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter fielen innerhalb weniger Stunden, ein privater Wetterbeobachter vermeldete sogar knapp 160 Liter.

Aus Sicht der Gemeindeverwaltung Kreischa halten sich die kommunalen Schäden an Straßen, Wegen, Regenkanälen in Grenzen. "Es hat vor allem den Park in Bärenklause getroffen. Dort kam das Wasser von den Feldern durch den Park durch und spülte Wege aus", berichtet Bürgermeister Frank Schöning (Freie Bürgervertretung Kreischa).

Ein Teil des Schlamms und Gerölls blieb im Park zurück. Zudem setzten sich Abwasserleitungen und Regenwasserkanäle zu. "Das ist zwar ärgerlich, aber mit etwas Aufwand alles reparabel", sagt Schöning. Die Kanäle habe man innerhalb weniger Tage wieder freibekommen. Ein in der Nähe befindliches Abwasserpumpwerk habe unverdrossen seinen Dienst verrichtet - trotz der enormen Wassermengen.

Schlimmere Schäden mussten dagegen viele private Grundstückseigentümer hinnehmen. In Kautzsch war vor allem die Lindenstraße betroffen, in Bärenklause traf es die Babisnauer Straße sowie die Straßen Am Teich und Am Park.

"Das Problem war, dass es geschüttet hat wie aus Eimern. So schnell konnte der trockene Boden diese Wassermassen gar nicht aufnehmen", sagt Schöning. Das Wasser lief über die Felder und drückte von hinten in die Grundstücke rein. Dabei brachte es Schlamm, Kies und Geröll mit. Anschließend bahnten sich die Fluten ihren Weg in Richtung Lockwitztal.

Gewitter über Kreischa am 18. August, aus Richtung Seitenhain fotografiert.
Gewitter über Kreischa am 18. August, aus Richtung Seitenhain fotografiert. © Annett Heyse

Dort traf es vor allem den Bereich "Brause": ein kleines, unscheinbares Seitental, welches zwischen der Hummelmühle und dem Ortsteil Sobrigau liegt. Aus diesem Seitental des Lockwitzbaches schwemmte das Unwetter Unmengen an Material auf die Staatsstraße - und das an jenem Sonntag gleich zweimal. Am Abend nach dem ersten Gewitterguss, der zwischen 14 und 15 Uhr tobte, hatten die Kameraden der Feuerwehr aufgeräumt und die Staatsstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Knapp zwei Stunden später brach über Kautzsch und Bärenklause abermals ein Gewittersturm mit kräftigem Regen los und brachte mindestens noch mal so viel Regen wie am Nachmittag. Schöning: "Da mussten wir die Straße noch einmal sperren und von vorne beginnen."

Im Einsatz waren neben den Wehren aus Kreischa auch Helfer aus Bannewitz und Rabenau, die Feuerwehr aus dem Glashütter Ortsteil Oberfrauendorf, das Technische Hilfswerk aus Pirna und das DRK Freital. "Ich möchte mich bei allen Helfern, auch den vielen privaten Unterstützern im Namen aller Betroffenen bedanken", sagt der Bürgermeister.