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Wesen an der Grenze zwischen Leben und Tod: Kult der Mumifizierung in Europa

Der Drang, in irgendeiner Form weiterzuleben, durchzog die Mythologie. Dabei wurden irische Hilfsmittel genutzt und ihnen entsprechende magische Kräfte zugeschrieben. Die Mumifizierung war dafür ein bekanntes Beispiel.

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In Europa kamen die aufwendigen künstlichen Verfahren zur Mumifizierung erst im Mittelalter auf. Allerdings profitierten davon vorrangig standeshöhere Verstorbene. Ein frühes Beispiel für eine Mumifizierung im Mittelalter in Europa ist der Körper der Heiligen Margareta von Cortona († 1297). Ihr Leichnam wurde vermutlich mit Natron, das die natürliche Austrocknung beschleunigt, konserviert.

Bei besonders hochgestellten Personen (z. B. Rittern und Königen) wurde im Hochmittelalter zeitweise das Verfahren des „mos teutonicus“ (lat. „Deutsche Sitte“, „Deutsche Art“) praktiziert. Bei dieser Technik wird der Körper durch stundenlanges Abkochen in Fleischteile und Knochen zerlegt. Es handelt sich dabei zwar nicht um ein Verfahren zur Leichenkonservierung im engeren Sinne aber es ermöglichte die Überführung der Gebeine des Verstorbenen an ihre letzte Ruhestätte, ohne dass während der Reise die Verwesung eintrat. Insbesondere während der Kreuzzüge, bei denen viele Ritter fernab ihres Heimatortes fielen, wurde dieses Verfahren angewandt. Im Jahre 1300 verfügte Papst Bonifatius VIII. schließlich ein kirchliches Verbot dieser Praktik, die für ihn Missbrauch an den Toten bedeutete.

Das Verbot begünstigte jedoch die Suche nach alternativen Konservierungsverfahren, wie z.B. die Methode der Herzbestattung. Hierbei wurden dem Verstorbenen die inneren Organe und das Herz entfernt und getrennt vom Leichnam beigesetzt. Bekannt ist übrigens das Herz von August dem Starken, was in Krakau aufbewahrt wird.

Man stellte schnell fest, dass das Entfernen der Organe den Verwesungsprozess verlangsamen konnte. Außerdem salbte man die Leichen hochrangiger Verstorbener zusätzlich mit kostbaren Wässern und Salben ein. Verwendet wurden Kräuteressenzen, Essigsäure, Harze und aus unterschiedlichen Stoffen hergestellte Parfüme, deren Inhalt als Berufsgeheimnis gehandelt wurde. Die Wirkung dieser Essenzen auf den Leichnam war aber mehr von geruchshemmender denn konservierender Art.

Führten diese Methoden tatsächlich zu einer vorübergehenden Konservierung, dann lag das hauptsächlich an der Wirkung der Salze, die Bestandteil magischer und anderer Essenzen waren.

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