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Attentatsversuch auf Donald Trump: So reagieren Politiker

Nach dem Attentatsversuch auf Donald Trump hat US-Präsident Joe Biden den Angriff scharf verurteilt. Auch zahlreiche andere Politiker zeigen sich entsetzt. Die Reaktionen im Überblick.

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US-Präsident Joe Biden hat den Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verurteilt.
US-Präsident Joe Biden hat den Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verurteilt. © Evan Vucci/AP/dpa

Butler/Washington. Ein versuchtes Attentat auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat weltweit großes Entsetzen ausgelöst.

US-Präsident Joe Biden hat den Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verurteilt. „Für diese Art von Gewalt gibt es in Amerika keinen Platz“, teilte der Demokrat in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die das Weiße Haus veröffentlichte. „Wir müssen uns als eine Nation vereinen, um sie zu verurteilen.“ Er sei dankbar zu hören, dass Trump in Sicherheit sei und es ihm gut gehe. „Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die an der Kundgebung teilgenommen haben, während wir auf weitere Informationen warten.“

In einem kurzfristig anberaumten Statement in Rehoboth Beach im Bundesstaat Delaware, wo er sich am Wochenende aufhielt, sagte Biden am Abend, jeder müsse den Angriff auf Trump verurteilen. „Das ist krank“, sagte Biden. „Das ist krank.“ Nach Angaben des Weißen Hauses sprach Biden am späten Abend persönlich mit Trump. Inhalte zu dem Gespräch wurden nicht genannt.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte nach der Attacke vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit.

Etliche hochrangige Vertreter beider Parteien verurteilten den Angriff, darunter Barack Obama. Der frühere US-Präsident schrieb bei X: „In unserer Demokratie gibt es absolut keinen Platz für politische Gewalt. Obwohl wir noch nicht genau wissen, was passiert ist, sollten wir alle erleichtert sein, dass der ehemalige Präsident Trump nicht ernsthaft verletzt wurde, und diesen Moment nutzen, um uns erneut zu Höflichkeit und Respekt in unserer Politik zu bekennen. Michelle und ich wünschen ihm eine schnelle Genesung.“

Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, schrieb auf der Plattform X, er bete für Trump. Der demokratische Minderheitsführer der Parlamentskammer, Hakeem Jeffries, äußerte sich bei X ähnlich. "Amerika ist eine Demokratie", schrieb er dort. "Politische Gewalt in jeglicher Form ist niemals akzeptabel."

Auch der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, teilte bei X mit, er sei erschüttert über den Vorfall und erleichtert, dass es Trump gut gehe. "Politische Gewalt hat keinen Platz in unserem Land."

Internationale Bestürzung

Auch international wurde der Vorfall mit Bestürzung aufgenommen. Bundeskanzler Olaf Scholz wünschte Trump nach dem Attentatsversuch eine schnelle Genesung . "Solche Gewalttaten bedrohen die Demokratie", schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. "Der Anschlag auf US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist verabscheuungswürdig. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung. Meine Gedanken sind auch bei den Personen, die bei dem Attentat in Mitleidenschaft gezogen wurden."

Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann verurteilte die Tat. "Gewalt ist nie ein legitimes Mittel, um einen politischen Konflikt zu lösen. Und dafür ist es völlig unerheblich, ob einem das politische Programm eines Kandidaten gefällt oder nicht", schrieb der FDP-Politiker ebenfalls auf X. "Zum Glück hat Donald Trump das Attentat überlebt."

Die deutsche Politik ist sich in der Bewertung des Attentats auf Ex-US-Präsident Donald Trump einig - so einig, dass der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz und die Grünen-Chefin Ricarda Lang nahezu wortgleiche Reaktionen formuliert haben.

"Furchtbare Bilder aus Amerika. Dieses abscheuliche Attentat auf Donald Trump wird den Wahlkampf weiter vergiften", schrieb Merz auf der Plattform X. "Ich wünsche Donald Trump schnelle Genesung."

Lang wählte fast identische Worte: "Schockierende Bilder aus den USA. Dieses Attentat wird den Wahlkampf weiter vergiften", schrieb sie ebenfalls auf X. "Ich wünsche Trump schnelle Genesung." Allerdings fügte sie noch hinzu: "Gewalt darf niemals Mittel der demokratischen Auseinandersetzung sein. Wahlen werden mit dem Stimmzettel entschieden, nicht mit Waffengewalt."

EU-Chefdiplomat Josep Borrell schrieb, er sei schockiert über die Nachricht. "Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X, sie wünsche Trump eine schnelle Genesung und spreche der Familie des unschuldigen Todesopfers ihr Beileid aus. "Politische Gewalt hat keinen Platz in einer Demokratie."

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich erschüttert. Israels Präsident Izchak Herzog schrieb auf X, er wünsche Trump "im Namen des gesamten israelischen Volkes" schnelle Genesung.

UN-Generalsekretär António Guterres ließ über einen Sprecher ausrichten, er sende Trump die besten Wünsche für eine schnelle Genesung. Er verurteile die Gewalttat eindeutig.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich entsetzt von den Schüssen auf Trump. „Für solche Gewalt gibt es keine Rechtfertigung und keinen Platz auf der Welt“, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Er sei erleichtert, dass Trump nun in Sicherheit sei, und wünsche ihm eine rasche Genesung. Den Angehörigen des Todesopfers unter den Zuschauern sprach Selenskyj sein Beileid aus. Er wünsche allen, die entsetzt seien, Kraft und dass Amerika gestärkt aus diesem Ereignis hervorgehe.

Kanadas Regierungschef Justin Trudeau verurteilte den Angriff scharf. Der Vorfall mache ihn wütend, schrieb Trudeau in der Nacht zum Sonntag bei X. „Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel.“ Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern.

Weitere Reaktionen aus der ganzen Welt

Chinas Staatschef Xi Jinping hat Donald Trump sein Beileid ausgesprochen. China "besorgt über die Schüsse auf den ehemaligen Präsidenten Trump", hieß es in einer knappen Stellungnahme des Außenministeriums in Peking. Die Attacke auf den republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber war auf Chinas sozialen Medien das dominierende Thema.

Brasiliens linker Präsident Luiz Inácio Lula da Silva macht klar: „Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden“, teilte Lula in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X mit. „Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel.“

Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei solidarisierte sich nach dem Angriff mit Trump. Er sprach auf X von einem „feigen Attentat“. Im Zusammenhang mit dem Vorfall warf Milei internationalen Linken unter anderem vor, „Gewalt zu fördern“. Aus Angst, Wahlen zu verlieren, griffen sie auf Terrorismus zurück, so Milei. Er hoffe auf eine rasche Genesung des Ex-Präsidenten und „auf eine faire, friedliche und demokratische Wahl in den Vereinigten Staaten“.

Ungarns Regierungschef Viktor Orban drückte Trump seine Solidarität aus. „Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump“, schrieb Orban in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X. Die beiden Rechtspopulisten Orban und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis.

Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump – „in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten“, schrieb Meloni in der Nacht zum Sonntag bei X.

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer verurteilte jegliche politische Gewalt. „Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche“, teilte Starmer, der erst seit Anfang Juli im Amt ist, auf der Plattform X mit. „Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs.“

Der britische Rechtspopulist Nigel Farage hetzte nach dem Angriff auf Trump Medien. „Mainstream-Medien haben ein Narrativ des Hasses gegen meinen Freund Donald Trump verbreitet“, schrieb Farage, der den Brexit vorangetrieben hatte, auf der Plattform X. „Ich hoffe, dass sie stolz auf sich sind. Ekelhafte Leute.“

Worte des Bedauerns oder Genesungswünsche für Trump gab es von offizieller russischer Seite zunächst nicht. Moskau hat das versuchte Attentat als eine Folge von Washingtons "Politik des Schürens von Hass" bezeichnet. Die USA sollten eine Bestandsaufnahme ihrer Politik gegen politische Gegner, Länder und Völker machen, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie empfahl den USA, Geld lieber dafür auszugeben, im eigenen Land für Ordnung zu sorgen als etwa massenhaft und unkontrolliert Waffen in die Ukraine zu liefern.

Sacharowa kritisierte in diesem Zusammenhang, dass mit US-Finanzierung von der Ukraine auch Attentate auf Kremlchef Wladimir Putin vorbereitet würden. Zuvor hatte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, von solchen Plänen berichtet. Kiews Geheimdienste und das Präsidentenamt könnten nur mit amerikanischem Geld ihre Arbeit verrichten, sagte Sacharowa. Moskau hatte in der Vergangenheit immer wieder ukrainische Geheimdienste für Sprengstoffanschläge auf prominente Russen und für versuchte Attentate verantwortlich gemacht. (dpa/SZ)