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Trotz Vorwurf der Vergewaltigung auf Mallorca: Deutsche frei

Seit mehr als einem Jahr sitzen vier Deutsche auf Mallorca hinter Gittern. Ihnen wird eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen. Nun kommen sie frei. Aber ein Freispruch ist es nicht.

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Im vergangenen Sommer sorgte eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca für Schlagzeilen. Vier Deutsche saßen deshalb in Untersuchungshaft.
Im vergangenen Sommer sorgte eine mutmaßliche Gruppenvergewaltigung auf Mallorca für Schlagzeilen. Vier Deutsche saßen deshalb in Untersuchungshaft. © Clara Margais/dpa

Palma. Vier junge Deutsche, denen eine Gruppenvergewaltigung vorgeworfen wird, sind nach mehr als einem Jahr Untersuchungshaft auf Mallorca gegen Kaution freigelassen worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus sicherer Quelle in Palma. Weitere Details und Gründe für die Freilassung, von der zunächst "Bild" berichtet hatte, wurden zunächst nicht bekannt.

Die Touristen werden beschuldigt, eine damals 18-jährige Urlauberin aus Deutschland, die einer von ihnen am Ballermann am Strand kennengelernt hatte, im Hotel zum Geschlechtsverkehr gezwungen oder dabei tatenlos zugeschaut zu haben. Nach Angaben der Polizei hat einer der Verdächtigen die Tat im Juli 2023 sogar mit seinem Handy gefilmt.

Ermittlungen werden fortgesetzt

Die fünf damals 21 bis 23 Jahre alten Männer, die wegen des Vorwurfs der Gruppenvergewaltigung auf Mallorca in U-Haft genommen worden waren, stammen aus Nordrhein-Westfalen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur kommen sie aus dem Märkischen Kreis im Sauerland. Die für den Kreis zuständige Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt weiter gegen die fünf, wie sie am Mittwoch auf dpa-Anfrage mitteilte.

Ein Angehöriger der deutschen Freundesgruppe war schon nach kurzer Zeit freigekommen. Er habe glaubhaft machen können, dass er nicht an der mutmaßlichen Vergewaltigung beteiligt gewesen sei, hieß es damals.

Die Freilassung aller Verdächtigen bedeutet nun nicht, dass der Fall zu den Akten gelegt wird. Die Ermittlungen werden nach den vorliegenden Informationen vorerst fortgesetzt. Den Verdächtigen drohen in Spanien bei einer Verurteilung Freiheitsstrafen von bis zu zwölf Jahren. (dpa)