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Zwei Zwölfjährige wegen Randale in England angeklagt

Tagelang gab es in britischen Städten schwere Ausschreitungen Rechtsextremer gegen Ausländer. Die britische Justiz greift hart durch.

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Menschen stoßen während Unruhen in Southport mit der Polizei zusammen, in der Nähe des Ortes, an dem drei Mädchen bei einem Messerangriff getötet wurden.
Menschen stoßen während Unruhen in Southport mit der Polizei zusammen, in der Nähe des Ortes, an dem drei Mädchen bei einem Messerangriff getötet wurden. © Richard Mccarthy/PA Wire/dpa

Liverpool. Wegen der rechtsradikalen Ausschreitungen in britischen Städten hat die Justiz bisher Hunderte Menschen angeklagt, darunter auch zwei Zwölfjährige. Ein Junge soll sich in der nordwestenglischen Stadt Southport an Ausschreitungen beteiligt haben. In Manchester räumte ein gleichaltriger Junge ein, an zwei verschiedenen Tagen an Randalen teilgenommen zu haben.

Die Zwölfjährigen sind die bislang jüngsten Angeklagten, wie der Sender Sky News berichtete. In England beginnt die Strafmündigkeit ab dem Alter von zehn Jahren.

Bisher hat die Polizei insgesamt 927 Menschen festgenommen und davon 466 angeklagt. Mehrere Täter wurden bereits zu Haftstrafen verurteilt. Weil er sich an Unruhen an einem Hotel nahe Rotherham, in dem Asylbewerber untergebracht sind, beteiligte, muss ein 41-jähriger Mann für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis. Ein 18-Jähriger, der in der Stadt Darlington Steine auf Polizisten geworfen und über einen Treffer gejubelt hatte, erhielt anderthalb Jahre Jugendarrest.

Premier sagt Sommerurlaub ab

Die britische Regierung zeigte sich zufrieden, dass sich die Lage zuletzt entspannt hat. Man bleibe aber wachsam und werde nicht nachlässig, sagte eine Regierungssprecherin. Sie lobte die schnelle Reaktion der Justiz. Premierminister Keir Starmer habe seinen Sommerurlaub auch wegen der Ausschreitungen und die Reaktion der Behörden darauf abgesagt, sagte die Sprecherin.

Nach Angaben des Branchenverbandes UK Hospitality brach der Umsatz im Gastgewerbe wegen der Ausschreitungen teilweise stark ein. Vorausgegangen war ein Messerangriff in Southport, bei dem drei Mädchen erstochen und mehrere Kinder verletzt wurden. In sozialen Netzen war die Falschmeldung geschürt worden, der Täter sei ein muslimischer Migrant. Der 17 Jahre alte Tatverdächtige wurde als Sohn von Ruandern in Großbritannien geboren. (dpa)