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Lausitzer Füchse erkämpfen den nächsten Auswärtssieg

Beim Verlängerungs-Sieg in Kaufbeuren waren die Füchse in Unter- und Überzahl überragend. Und ein Füchse-Rückkehrer trifft doppelt.

Von Frank Thümmler
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Füchse-Stürmer Charlie Jahnke (links) hatte viele starke Szenen, brachte die Füchse mit seinem energischen Nachsetzen auch in Führung und sorgte schließlich in der Verlängerung für den entscheidenden Treffer.
Füchse-Stürmer Charlie Jahnke (links) hatte viele starke Szenen, brachte die Füchse mit seinem energischen Nachsetzen auch in Führung und sorgte schließlich in der Verlängerung für den entscheidenden Treffer. © nordphoto GmbH / Hafner

Die Lausitzer Füchse habe ihr Auswärtsspiel in Kaufbeuren mit 5:4 Nach Verlängerung verloren, nachdem sie im Spiel dank des überragenden Über- und Unterzahlspiels zweimal mit zwei Toren führten, aber kurz vor Schluss noch den Ausgleich hinnehmen mussten.

Füchse-Trainer Christof Kreutzer hatte für dieses Spiel die Center seiner beiden ersten Sturmreihen getauscht: Mäkitalo begann zwischen Scheidl und Zerter-Gossage, Jahnke wechselte zu Taupert und Grafenthin. Das Spiel begann dann völlig ausgeglichen. Bei den Kaufbeurern misslang oft der letzte Pass vor das Tor, die Füchse fanden nach und nach besser ins Spiel, setzten sich im Drittel der Gastgeber fest. Ritter traf mit einem Schlenzer Richtung Tor den Pfosten. Dann gewann Grafenthin ein Laufduell gegen den Kaufbeurer Bindels, der sich nur noch mit einem Foul behelfen konnte. Die Parade-Überzahlformation der Füchse schaffte einige Direktschüsse Richtung Tor, den Treffer erzielte aber dann die zweite Überzahlformation, nachdem Jordan Taupert mit einer tollen Einzelaktion mehrere Spieler aussteigen ließ. Im Durcheinander danach konnte Jahnke die Scheibe über die Linie drücken. Der Rettungsversuch des Kaufbeurers kam kurz hinter der Torlinie zu spät. Unmittelbar danach musste hintereinander Breitkreuz und Plouffe auf die Strafbank, wobei mindestens die zweite für Kopfschütteln bei den Füchse sorgte, weil der Kaufbeurer „Provokateur“ nicht mit auf die Strafbank beordert wurde. Die Füchse überstanden beide Unterzahlspiele ohne die ganz großen Probleme, aber Kraft hatte das allemal gekostet. Der Druck der Gastgeber blieb auch nach Ablauf der Strafen erhalten. Füchse-Torwart Morrone musste gegen Yaremko die erste starke Parade mit seinem Schoner zeigen. Kurz vor Drittelende kassierte Zerter-Gossage die bereits dritte, diesmal unstrittige Strafe gegen die Füchse, die mit einer 1:0-Führung in die Drittelpause gingen.

Die Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels überstanden die Füchse. Die größte Gefahr entstand, als die Füchse nach einer Befreiung den komplett den weiten Weg zur Wechselbank gingen und die neuen Spieler fast zu spät kamen, um den Angriff der Kaufbeurer zu stoppen. Dann musste Torwart Morrone eine Glanzparade gegen den Kaufbeurer auspacken, der sich zuvor gegen mehrere Füchse-Spieler durchgesetzt hatte. Wenig später war der Füchse-Torwart aber machtlos, als Watson den Puck von der Blauen Linie einfach Richtung Füchse-Tor „warf“, Morrone die Sicht verdeckt war und der Puck genau im Dreiangel einschlug. Wenig später kassierten die Füchse die bereits vierte Strafe – zu viel des Guten. Diesmal hatten die Füchse Glück, dass auch die Gastgeber eine Strafe zogen, nachdem „Sünder“ McAuley kurz zuvor das Dreiangel des Füchse-Tores knapp verfehlt hatte. Die eine Minute verbleibende Überzahl, nachdem der fünfte Füchse-Spieler wieder zurück auf dem Eis waren, nutzten die Füchse zum zweiten Treffer. Lane Scheidl nutzte den Freiraum am kurzen Pfosten, um von hinter der Grundlinie blitzschnell vor das Tor zu ziehen und abzuschließen. Die „Special Teams“ der Füchse in Unter- und Überzahl funktionierten bis dahin perfekt. Nach einer klasse Vorarbeit von Zerter-Gossage hatte dann Tim Sezemski das 1:3 auf dem Schläger, verfehlte aber aus Nahdistanz die freie kurze Ecke. Die Füchse kamen dann nach Fehlern der Gastgeber zu mehreren 2:1-Situationen, vergaben aber diese guten Chancen. Bis Zerter-Gossage erneut ein Zaubertor auspackte, indem er aus spitzem Winkel über die Schulter von Fließinger zum 1:3 traf. Lange konnten sich die Füchse nicht über die Zwei-Tore-Führung freuen. Nach einem Puckverlust von Beaudry kamen die Gastgeber zu einer 3:1-Situation, die die Kaufbeurer gut ausspielten. Svoboda konnte ins halbleere Tor einnetzen. Die dritte Überzahl des Spiels konnten die Füchse nicht nutzen, dafür aber wenig später die vierte. Am Ende einer Passkombination über Mäkitalo und Scheidl konnte Zerter-Gossage die Scheibe problemlos zum 2:4 einnetzen. Wenig später kassierten die Füchse zwei Spieler in Folge vom Eis. Die erste Strafe gegen Plouffe war unstrittig, die zweite gegen Scheidl, der seinen Torwart gegen den nachsetzenden Kaufbeurer verteidigte, schon eher. Aber der Füchse-Stürmer übertrieb es dabei mit zu viel Härte. Die Füchse verhinderten in den 45 Sekunden doppelte Unterzahl bis zur Drittelpause ein Gegentor, aber das Schlussdrittel begann mit weiteren 34 Sekunden doppelter Unterzahl.

Die Füchse überstanden auch die kritische Phase zu Beginn des Schlussdrittels. Die Füchse schienen das Spiel im Griff zu haben, aber dann ließen sich die Füchse ausspielen. Nach dem 3:4 waren die Gastgeber wieder im Spiel (44.). Danach schafften die Füchse nur noch selten Entlastung, beschränkten sich fast nur aufs Verteidigen. Es schien auch eine Kraftfrage zu sein. Als die Füchse ihre Gelegenheiten nicht nutzten sich zu befreien, folgte die nächste Strafe. Die Unterzahl konnten die Füchse erneut abwehren. Es blieb die Abwehrschlacht der Füchse bis in die Schlusssekunden. Als die Gastgeber den sechsten Feldspieler für ihren Torwart brachten, gelang ihnen der angesichts des Schussverhältnisses von 18:5 im Schlussabschnitt der längst verdiente Ausgleich. Oswald hämmerte 17 Sekunden vor Schluss den Puck mit einem Direktschuss in die Maschen.Es ging in die Verlängerung.

In der waren aber plötzlich wieder die Füchse das bessere Team. Beaudry scheiterte noch mit einem Alleingang an Torwart Fließinger, aber dann netzte Charlie Jahnke nach einer schönen Kombination eiskalt in die frei kurze Ecke ein.