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Ein Mutmacher – aber kein Punkt

Die Lausitzer Füchse spielen mit dem Topfavoriten Kassel auf Augenhöhe. Ein eigenes Tor aber ist zu wenig.

Von Frank Thümmler
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Das ist der Jubel nach dem ersten Füchse-Tor in dieser Saison mit Dylan Plouffe . dem Torschützen Lane Scheidl und einem Vorlagengeber Lewis Zerter-Gossage (von links).  Foto: Thomas Heide
Das ist der Jubel nach dem ersten Füchse-Tor in dieser Saison mit Dylan Plouffe . dem Torschützen Lane Scheidl und einem Vorlagengeber Lewis Zerter-Gossage (von links). Foto: Thomas Heide © Thomas Heide

Die Lausitzer Füchse haben zum Saisonauftakt zu Hause vor über 2.500 Zuschauern knapp mit 1:2 gegen den Ligafavoriten Kassel Huskies verloren. Dass es bis zur buchstäblich letzten Sekunde spannend blieb, lag einer insgesamt starken Leistung der Füchse, einer starken Abwehr mit einem überragenden Unterzahlspiel und einem überzeugenden Torwart. Offensiv zeigten die Füchse gute Ansätze. Chancen ergaben sich auch für mehr als ein Tor. Genau das erwies sich als zu wenig.

Es gab keine Anlaufzeit nach dem ersten Bully der Saison. Nach acht Sekunden musste der neue Füchse-Torwart Morrone erstmals eingreifen, 15 Sekunden später setzte Füchse-Verteidiger Beaudry den ersten Schuss Richtung Kasseler Tor ab. Nach und nach übernahmen die favorisierten Gäste das Kommando, angeführt vom sofort Ex-Fuchs Hunter Garlent. Es gab die ersten Gelegenheiten für die Gäste, bei denen Morrone auf dem Posten war. Die Füchse versuchten sichtlich, sich mit spielerischen Mitteln aus der eigenen Zone zu kommen. Das allerdings gelang nach und nach seltener. Eine eher unglücklich zustande gekommene Unterzahl überstanden die Füchse erstaunlich problemlos, aber die Gäste blieben am Drücker und gingen schließlich nicht unverdient durch Keussen in Führung, als die Füchse etwas die Ordnung verloren hatten (15.). Aber die Gastgeber hatten eine Antwort parat, spielten sich ins Gästedrittel und schafften nur 90 Sekunden später den Ausgleich. Lane Scheidl zog aus zentraler Position einfach ab und überraschte mit seinem Flachschuss den Kasseler Torwart Maxwell. In der verbleibenden Spielzeit im ersten Drittel hatten dann die Füchse die klarste Chance. Bartuli war auf und davon, zog vor das Tor und traf den Pfosten. Die Füchse können auch gegen das Topteam der Liga mithalten, lautete das erste Zwischenfazit.

Die Gäste setzten die Füchse zu Beginn des Mitteldrittels sofort unter Druck, die Probleme hatten, aus dem eigenen Drittel zu kommen. Als dann Beaudry den Puck hinter dem eigenen Tor an Kassels Garlent verlor, nutzte der Ex-Fuchs das blitzschnell, spielte vor das Tor auf Valenti, der problemlos zum 1:2 einschießen konnte. Die Füchse versuchten erneut eine schnelle Antwort. Die beste Chance hatte Ziesche nach einem 2:1-Konter und einem Anspiel von Dosch. Der Youngster traf jedoch nur den Außenpfosten und kassierte zudem unmittelbar danach eine von Fanpfiffen begleitete Strafe. Diesmal hatten die Gäste einige Großchancen in Überzahl, aber es blieb beim 1:2. Die Füchse schafften es danach, das Spiel völlig ausgeglichen zu gestalten. Bartuli nach einer tollen Einzelaktion und Mäkitalo mit einem Direktschuss hatten gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach vielen Situationen, in denen die Fans schon lautstark eine Strafe gegen die Kasseler forderten, war es nach gespielten 35 Minuten endlich so weit: die erste Überzahl für die Füchse in dieser Saison. Grafenthin hatte die beste Chance, aber Torwart Maxwell parierte mit der Schulter. Auch nach dem zweiten Drittel hatten die Füchse noch alle Chancen.

Die ersten Wechsel im Schlussdrittel gehörten wieder den Gästen, die offenbar eine schnelle Vorentscheidung wollten. Bei ein, zwei Chancen der Gäste hatten die Füchse jetzt das nötige Glück. Aber den Kasselern gelang der dritte Treffer nicht, auch nicht in einer weiteren Überzahl, weil die Füchse zu viele Spiele auf dem Eis hatten. In die Druckphase hinein hatte erst Dosch mit ganz viel Einsatz eine Chance, dann aber Jahnke, der allein aufs Gästetor zulaufen konnte, aber an Torwart Maxwell scheiterte. Direkt im Gegenzug musste Füchse-Torwart Morrone zwei Superparaden zeigen, um sein Team im Spiel zu halten. Aber nach und nach schienen die Füchse das Spiel zu übernehmen, vielleicht auch mit den größeren Kraftreserven. Das wurde unterbrochen durch ein Revanchefoul von Scheidl an keussen, der das clever annahm und theatralisch fallend eine Strafe herausholte. Die Unterzahl überstanden die Füchse und hatten mit Ablauf der Strafe mit Zerter-Gossage die Ausgleichschance. Dem Füchse-Stürmer brach beim Abschluss aber der Stock, und nach Jahnkes Nachsetzen blieb der Puck unter Torwart Maxwell liegen. Den Füchsen lief dann die Zeit gegen clever verteidigende Kasseler davon. Eine Minute vor Schluss ging Torwart Morrone vom Eis. Nach einem Bully 18 Sekunden vor Schluss ergaben sich noch mehrere Schusschancen für die Füchse, aber der Puck fand den Weg nicht mehr ins Tor.

Am Sonntag fahren die Lausitzer Füchse nach Rosenheim, die am Freitag beim Mitfavoriten Dresden imit 3:2 nach Verlängerung siegten.