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Verfolgungsjagd auf 35 Kilometern

Die Polizei hat die spektakuläre Irrfahrt eines berauschten Lkw-Diebes nachgezeichnet.

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© Grafik: SZ

Von Sandro Rahrisch

Bei der Verfolgungsjagd mit der Polizei demoliert ein mutmaßlicher Lkw-Dieb drei Autos, rast über die Grünflächen im Großen Garten, und als er schließlich gegen eine Mauer prallt, verletzt er sich und zwei Passanten. Den Schaden schätzt die Polizei auf mindestens 51.000 Euro, so die Zwischenbilanz. Auch zwei Wochen nach der 35 Kilometer langen Irrfahrt bis Stolpen und zurück nach Dresden sind die Ermittler noch immer dabei, die genaue Strecke und Unfälle des 34-jährigen Fluchtfahrers nachzuzeichnen.

Lkw-Dieb flüchtet durch halb Dresden

Ende einer Flucht durch die halbe Stadt: Auf der Wiener Straße wurde der Dieb dieses Lkws durch Schüsse der Polizei gestoppt.
Ende einer Flucht durch die halbe Stadt: Auf der Wiener Straße wurde der Dieb dieses Lkws durch Schüsse der Polizei gestoppt.
Dabei rammte der unter Drogeneinfluss stehende Mann einen Baum und eine Sandsteinsäule samt Zaun.
Dabei rammte der unter Drogeneinfluss stehende Mann einen Baum und eine Sandsteinsäule samt Zaun.
Die Polizei bei der Unfallaufnahme.
Die Polizei bei der Unfallaufnahme.
Der Lkw war auf der Harkortstraße in der Leipziger Vorstadt gestohlen worden. Über Stolpen ging es auf der Flucht zurück nach Dresden.
Der Lkw war auf der Harkortstraße in der Leipziger Vorstadt gestohlen worden. Über Stolpen ging es auf der Flucht zurück nach Dresden.
Bei seiner Flucht war der Dieb auch über die Wiesen des Großen Gartens gefahren.
Bei seiner Flucht war der Dieb auch über die Wiesen des Großen Gartens gefahren.
Dabei hinterließ er eindeutige Spuren.
Dabei hinterließ er eindeutige Spuren.
Um den Mann zu stoppen, griffen die Beamten auch zur Schusswaffe. Unter anderem trafen sie die Frontscheibe des Lkw ...
Um den Mann zu stoppen, griffen die Beamten auch zur Schusswaffe. Unter anderem trafen sie die Frontscheibe des Lkw ...
... und die Stoßstange.
... und die Stoßstange.
Beamte bei der Spurensicherung.
Beamte bei der Spurensicherung.
Ein Bild der Verwüstung vor der "Villa Orange".
Ein Bild der Verwüstung vor der "Villa Orange".
Blick ins Fahrerhaus des Lkw.
Blick ins Fahrerhaus des Lkw.

Der Mann stahl am frühen Morgen einen Laster von einer Baustelle in Pieschen und fuhr nach Stolpen, wo die Polizei das Fahrzeug ortete. Unterwegs kehrte der mutmaßliche Dieb um und fuhr über die B 6 nach Dresden zurück. Hier begann die Verfolgungsjagd: Auf der Tolkewitzer Straße erkannten Polizisten den Lkw und forderten den Fahrer auf, anzuhalten. Er gab jedoch Gas, raste zeitweise mit 100 Stundenkilometern von der Leubener Straße über die Zamenhofstraße, die Breitscheidstraße, die Liebknecht-Straße bis zum Moränenende und danach weiter über einen Radweg auf die Prohliser Allee. Dort fuhr der Mann zunächst entgegengesetzt bis zur Elsterwerdaer Straße und stieß gegen einen geparkten Transporter.

Wieder zurück auf der Prohliser Allee führte die Strecke über die Georg-Palitzsch-Straße auf die Dohnaer Straße, weiter über die Tornaer Straße, die Reicker Straße, den Wasaplatz und die Oskarstraße zur Tiergartenstraße. Dort drehte er eine Runde im Großen Garten. Er fuhr wieder auf die Franz-Liszt-Straße und bog in die Wiener Straße ab. Da endete die Verfolgungsfahrt mit einem Unfall. Zwar versuchte der Mann, noch über einen Gehweg zu entkommen, fuhr sich jedoch zwischen einer Mauer und zwei Autos fest.