Leipzig. Mit einer großen Jubiläumstournee feiert Schlagersänger Roland Kaiser, dass er seit 50 Jahren erfolgreich auf den Bühnen dieses Landes unterwegs ist. Die Tour "RK50 – 50 Jahre – 50 Hits" startete am 26. Mai in Bad Segeberg und endet am 16. August in Berlin.

Erstmals wird der Wahl-Münsteraner auch in Stadien auftreten, die er bisher noch nie bespielt hat - wie Rostock, Köln, Frankfurt, Leipzig und Hannover. Doch es gibt Kritik. Nach dem Konzert im Rostocker Ostseestadion am 22. Juni beschwerten sich in den sozialen Netzwerken einzelne Besucher über den schlechten Sound.

"Am liebsten wären wir wir bereits beim ersten Titel schreiend davon gelaufen. Warum? Weil der Ton in der Nordkurve einer Körperverletzung glich. Es war leider kein Genuss, sondern nur Schmerz in den Ohren. Zu viel Bass, zu laut, einfach furchtbar", schreibt ein enttäuschter Kaiser-Fan auf Instagram. Und ein anderer: "Die Akustik war eine Katastrophe… die letzte halbe Stunde war es ok… echt schade und enttäuschend, wenn man bedenkt, dass die Karten auch einen gewissen Preis haben…"

Technische Probleme bei Konzert von Roland Kaiser in Rostock

Und auch in Hannover einen Tag zuvor soll es Probleme gegeben haben. Was war da los? Konzertveranstalter Dieter Semmelmann, der mit seiner Agentur Semmel Concerts Entertainment auch die Kaisermania am Dresdner Elbufer veranstaltet, erklärt es. „Ja, es gab in Rostock technische Probleme – die wurden aber nach einer halben Stunde gelöst“, so Semmelmann. Demnach betraf es die Plätze unter dem Dach. Dort komme es häufiger vor, dass sich der Ton „verfängt“ – statt klarem Sound würde es sehr bass-lastig klingen. Systemtechniker hätten auf ihren Runden durch das Stadion die Problem-Ecken in den oberen Rängen erkannt, und es umgehend behoben, so Semmelmann.

Dass sich Fans beschweren und nicht zufrieden sind, kommt immer wieder vor. "Von 200 positiven Rückmeldungen sind fünf negative dabei", sagt Semmelmann. Unter einem Instagram-Post von Roland Kaiser finden viele Fans auch positive Worte: "Vielen Dank für den super schönen Abend. Es ist einfach klasse und viel schöner so ein Konzert im Stadion. Habe durchgetanzt mit deinen Songs" und "Es war traumhaft. Der Abend hätte noch die ganze Nacht gehen können", heißt es da.

Semmelmann zu Stadion-Tour von Roland Kaiser: "Lernprozesse" mit jedem Konzert

Eine solch große Stadion-Tour für Roland Kaiser sei für das ganze Team Neuland. Mit jedem Konzert gebe es „Lernprozesse“, sagt Semmelmann. Besucher des Leipzig-Konzerts am 19. Juli in Leipzig bräuchten sich keine Sorgen um den Sound zu machen. Der Kaiser werde bis in die letzte Ecke super zu hören sein.

Der 72-Jährige will seine Fans mit exakt 50 Hits aus seiner Karriere begeistern. Die singt er nicht alle in voller Länge, sondern hat sie auch in verschiedene Medleys verpackt.

Der Schlagersänger braucht laut eigenen Worten auch nach einem Auftritt vor mehreren Tausend Fans nicht lange Zeit, um wieder entspannen zu können. "Wenn ich eine Bühne verlasse – Sie können sich das wahrscheinlich schwer vorstellen - bin ich innerhalb von zwei, drei Minuten wieder einer von vielen", sagte der 72-Jährige. Er nehme seinen Applaus nicht mit in die Garderobe und seinen Bühnenerfolg nicht mit in sein Privatleben.

"Ich versuche, die Leute damit auch nicht zu belästigen und an irgendwelchen Tischen zu erzählen, was für ein toller Hecht ich bin." Das sei einfach seine Arbeit und die mache er wahnsinnig gerne. "Aber mit dem letzten Klang gehe ich von der Bühne und bin nicht mehr Primus inter pares. Also ich bin einer von vielen, mehr nicht." Das sei durch seine Rolle als Vater gekommen. Kaiser hat drei erwachsene Kinder. (mit dpa)