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Wölfe breiten sich in Böhmen aus

Auf tschechischer Seite an der Grenze zu Sachsen leben derzeit etwa zehn Rudel.

Von Irmela Hennig & Petra Laurin
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Diesen Wolf im Schluckenauer Zipfel haben Wissenschaftler mit einem Sende-Halsband ausgestattet.
Diesen Wolf im Schluckenauer Zipfel haben Wissenschaftler mit einem Sende-Halsband ausgestattet. © Foto: Sammlung Aleš Vorel

Die Wölfe aus Sachsen sind inzwischen auch jenseits der deutschen Grenze heimisch. In Tschechien, im Schluckenauer Zipfel, in der Böhmischen Schweiz oder auch im Erzgebirge beispielsweise haben die Raubtiere nun feste Territorien. Wolfsnachweise gibt es fast überall an der tschechischen Grenze, von einem kleinen Abschnitt im Süden abgesehen. Auch im Landesinneren nehmen sie zu. Konkret geht es vor allem um Kot, Fotofallenaufnahmen, Pfotenspuren, Nahrungsreste und Risse von Nutztieren. Das erste böhmische Wolfsvorkommen wurde vor zwölf Jahren verzeichnet. Heute gibt es an der sächsisch-tschechischen Grenze im Nachbarland rund zehn Rudel. Die Hälfte davon hat ihr Revier im Erzgebirge. „Sie leben vor allem ringsum Děčín, Česká Kamenice und Hřensko. Sie bewegen sich frei über die Grenze“, sagte Aleš Vorel von der Fakultät für Umwelt der tschechischen landwirtschaftlichen Universität in Prag. Die Hochschulforscher beobachten die Wölfe im Rahmen eines EU-Projekts langfristig. Allerdings derzeit vor allem im Gebiet Šluknov (Schluckenau).

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