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Tschechien bereitet sich auf extremen Regen und Hochwasser vor

In Tschechien laufen die Vorbereitungen auf Hochwasser und mögliche Überschwemmungen auf Hochtouren. Für Dresden gibt es unterdessen ein Hilfsangebot aus Prag zur Bergung der Carolabrücke.

Von Hans-Jörg Schmidt
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Das Ufer der Moldau in Prag: Tschechien bereitet sich auf starke Regenfälle und Hochwasser vor.
Das Ufer der Moldau in Prag: Tschechien bereitet sich auf starke Regenfälle und Hochwasser vor. © Michael Heitmann/dpa

Prag. Am Donnerstag herrschte in Tschechien noch Ruhe vor dem Sturm. Es regnete zwar in weiten Teilen des Nachbarlandes, aber die Niederschlagsmengen hielten sich in Grenzen. Größere Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter wurden lediglich aus dem Riesengebirge gemeldet. Dieses Wasser landet letztlich in der Elbe.

Zu einem leichten Anstieg von Fließgewässern kam es im Tagesverlauf nur da, wo aus Stauseen vorsorglich Wasser abgeleitet wurde, um Platz zu schaffen. Das betraf auch Stauseen der Moldau südlich von Prag. Dort wurde die Abflussmenge von 40 auf 120 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Der steigende Pegel der Moldau wird später ebenfalls Auswirkungen auf die Elbe haben.

Starkregen in Tschechien in den kommenden Tagen erwartet

Der große Starkregen wird von den tschechischen Meteorologen für Freitag und vor allem Samstag erwartet. Die massiven Niederschläge sollen bis zu zwei Drittel des Landes betreffen. Der Schwerpunkt wird anfangs im mährischen Landesteil und dessen Höhenzügen erwartet. Am Samstag soll die Regenfront auch Mittelböhmen und Prag erfassen. Alles in allem rechnet man in Tschechien mit einer Regenmenge, die der Hälfte einer ganzen Jahresmenge entspricht.

Innenminister Vít Rakušan betonte nach einer Sitzung der zentralen Hochwasserkommission, man sei noch nicht in einer Krisensituation. „Wir wollen auch keine Angst oder Panik schüren. Nach den Erfahrungen mit den Hochwassern 1997 und 2002 nehmen wir derartige Situationen aber sehr ernst.“

Vor Übertreibungen der Lage und unzulässigen Vergleichen mit früheren Hochwasserkatastrophen warnte indes der Chef des Meteorologischen Dienstes, Mark Rieder. „Wir haben uns als Land im Kampf gegen Überschwemmungen im Vergleich zu den Vorjahren enorm verbessert. Die vergangenen großen Überschwemmungen haben uns gelehrt, das System so zu gestalten, dass Schäden an Menschenleben und Eigentum möglichst ausgeschlossen sind.“

Hilfsangebot für Bergung der Carolabrücke in Dresden

Landwirtschaftsminister Marek Výborný informierte vor der Presse auch über ein Angebot aus Prag an Sachsen, bei der womöglich raschen Bergung der Trümmer der eingestürzten Dresdner Carolabrücke zu helfen. Dazu stünden tschechische Kräfte der Feuerwehr mit entsprechenden Erfahrungen und der erforderlichen Technik bereit. Man erwarte eine Antwort aus Dresden noch im Laufe des Tages.