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Tipps für den Traumberuf

830 Besucher informierten sich in der Berufsakademie Bautzen über Ausbildungsmöglichkeiten. Mehr als 80 Firmen präsentierten ihre Angebote.

Von Carmen Schumann
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Bei der Ausbildungsmesse berichtete Friseur-Azubi Christin Kracht (l.) den Schülerinnen Antonia Finkeisen, Lena Knothe und Alina Röschke (v.l.) von ihren Erfahrungen.
Bei der Ausbildungsmesse berichtete Friseur-Azubi Christin Kracht (l.) den Schülerinnen Antonia Finkeisen, Lena Knothe und Alina Röschke (v.l.) von ihren Erfahrungen. © Carmen Schumann

Bautzen. Der Stand von Christin Kracht war besonders dicht umlagert. Die Auszubildende im ersten Lehrjahr zeigte jungen Frauen die Frisierköpfe und beantwortete unzählige Fragen rund um den Friseurberuf. Auch Antonia Finkeisen, Alina Röschke und Lena Knothe sahen sich am Stand des Berufsschulzentrums (BSZ) für Ernährung und Hauswirtschaft um.

Die drei absolvieren zurzeit ein berufsvorbereitendes Jahr im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum an der Edisonstraße und haben schon vage Vorstellungen, wie es bei ihnen beruflich weitergehen könnte. Alina möchte tatsächlich Friseurin werden und bekommt von Christin Kracht wertvolle Tipps.

Unbeliebte Dienstleistungsberufe

Lena möchte lieber in einem Hotel oder im Büro arbeiten. Antonia könnte sich vorstellen, Bäckerin zu werden. Das freut Lutz Loewens vom Berufsschulzentrum. Denn wie er sagt, seien Dienstleistungsberufe momentan unter den Jugendlichen nicht sehr gefragt, vor allem wegen der teils ungünstigen Arbeitszeiten. Das sei auch an der Resonanz der Besucher spürbar. Doch das BSZ könne im Rahmen des Zukunftsnavis auf alle Fälle profitieren, indem es auf Aha-Effekte unter den Jugendlichen setzt, die sich auch woanders umtun. 

Das BSZ gehörte zu mehr als 80 Firmen und Bildungseinrichtungen, die auf der Ausbildungsmesse „Zukunftsnavi“ am Sonnabend in der Berufsakademie Bautzen ihre Angebote vorstellten. Die Schau richtete sich vor allem an Schüler, die sich Anregungen holen wollen, wie es für sie nach dem Schulabschluss weitergeht.

Leag sucht 100 Lehrlinge

Manchmal gelingt es, die jungen Besucher zum Umdenken zu bewegen. Justin Böstro, der zurzeit die 9. Klasse besucht, hatte im Hinterkopf die Idee, Straßenbauer zu werden. Am Stand der Leag wurde er aber mit der Möglichkeit konfrontiert, dass auch Maschinen- und Anlagenführer im Braunkohletagebau eine gute Alternative für ihn sein könnte. Das Unternehmen sucht aber auch Eisenbahner für den Betriebsdienst. Besucher konnten sich deren Arbeit per Virtual-Reality-Brille hautnah ansehen.

Wie Lutz Bretschneider, Ausbilder in Schwarze Pumpe, sagte, sucht die Leag 80 gewerblich-technische und 20 kaufmännische Lehrlinge. Bereits jetzt werde bei der Leag an Technologien gearbeitet, die das Unternehmen zukunftsfähig machen sollen. Für junge Leute sollte dies ein Anreiz sein, in der Region zu bleiben und die Zukunft mitzugestalten, sagte er.

Gute Lage in der Landwirtschaft

Händeringend Nachwuchs suchen viele Betriebe aus der Region, so unter anderem große Unternehmen wie Bombardier oder auch mittelständische Betriebe, wie der Werkzeugbau Wedo in Doberschau. In letzterem Betrieb gehen demnächst etliche Mitarbeiter in Rente, sodass dort Lehrlinge, die dreieinhalb Jahre zum Werkzeugmechaniker ausgebildet werden, sehr gefragt sind. Bei Bombardier werden vor allem Mechatroniker ausgebildet, die bei der Endmontage, dem Test und der Inbetriebnahme von Straßenbahnen und Doppelstockwagen zum Einsatz kommen.

Karola Urban, Ausbildungsleiterin bei der Budissa Agrar AG, kann nicht klagen. Die Nachfrage nach Berufen in der Landwirtschaft habe sich verbessert, sagt sie.

Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb

Mit ihr am Stand sitzt Azubi Mathias Eichler. Er ist ganz begeistert von seiner Ausbildung. Bei ihm liegt der Beruf des Landwirts in der Familie. Er möchte auf alle Fälle bei der Budissa bleiben, sagt er und macht auch anderen Mut für einen landwirtschaftlichen Beruf. 

Ausschau nach Nachwuchs hält auch die Kreissparkasse Bautzen. Wie Ausbildungsleiterin Ines Baier sagt, werden für das kommende Lehrjahr fünf Azubis in der Fachrichtung Bankkaufmann sowie ein BA-Student gesucht. Das duale Studium in Finanzwirtschaft findet an der BA in Dresden statt. Ines Baier setzt in der Berufsausbildung vor allem auf Realschüler und verweist darauf, dass die Kreissparkasse als Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb gilt.