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Elsterheide: Schafherde bricht nach Wolfsangriff aus

102 Schafe sind am Sonntag von einer eingezäunten Weide in Elsterheide, nördlich von Hoyerswerda, ausgebrochen. 15 Tiere wurden tot aufgefunden. Verantwortlich für den Vorfall ist ein Wolf.

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Ein Wolf hat am Sonntagmorgen in Elsterheide, nördlich von Hoyerswerda im Landkreis Bautzen, eine Schafherde angegriffen. Die Herde - insgesamt 102 Schafe - konnte aus der eingezäunten Weide ausbrechen.
Ein Wolf hat am Sonntagmorgen in Elsterheide, nördlich von Hoyerswerda im Landkreis Bautzen, eine Schafherde angegriffen. Die Herde - insgesamt 102 Schafe - konnte aus der eingezäunten Weide ausbrechen. ©   dpa (Symbolfoto)

Elsterheide. Ein Wolf hat am Sonntagmorgen in Elsterheide, nördlich von Hoyerswerda im Landkreis Bautzen, eine Schafherde angegriffen. Die Herde - insgesamt 102 Schafe - konnte aus der eingezäunten Weide ausbrechen. Der Tierhalter entdeckte zehn tote und fünf verletzte Tiere und meldete den Vorfall der Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). Den Rest der Herde konnte er zunächst nicht auffinden.

Rissgutachter der Fachstelle Wolf untersuchten am Sonntag die toten Tiere und bestätigten, dass ein Wolf für den Vorfall verantwortlich ist. Trotz ausreichender Schutzmaßnahmen wurden insgesamt 19 Tiere geschädigt: 15 Schafe wurden tot aufgefunden und vier bleiben vermisst.

Erst am Montagabend konnte die restliche Herde wieder zusammengetrieben werden, teilte das LfULG am Dienstag mit.

Dr. Mario Stenske, der Geschäftsführer der Landschaft-, Nutz- und Wildtierpflege GmbH Elsterheide, der diese Schafe gehören, beziffert den Schaden durch den Verlust der Tiere auf 5.000 bis 7.000 Euro. Erst im Oktober war eine Herde mit 16 Tieren von Wölfen angegriffen und fast ausgelöscht worden.

Aktuell hält das Unternehmen zwei Herden Coburger Fuchsschafe, eine Muttertierherde und getrennt davon die Böcke. Die Schafhaltung aufzugeben, daran denkt Mario Stenske nicht. Vielmehr sagt er: „Wir müssen uns eine intelligentere Lösung einfallen lassen, unsere Tiere zu schützen."


Trotz einer hohen staatlichen Förderung der Errichtung von Schutzanlagen für Weidetiere werden diese Sperren von Wölfen immer öfter überwunden, hieß es erst im Juni. Gab es demnach im Jahr 2020 lediglich 28 Übergriffe, bei denen Wölfe erfolgreich geschützte Weidetiere angegriffen haben, stieg die Zahl solcher Vorfälle danach kontinuierlich an und erreichte im vergangenen Jahr mit inzwischen 153 Übergriffen einen neuen Rekordwert. (SZ/fa)