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Stromsparendes Mini-Display aus Dresden wird Produkt des Jahres

Jetzt auch in Farbe zu haben: Forscher des Dresdner Fraunhofer-Instituts FEP haben ein winziges Display entwickelt, das wenige Milliwatt verbraucht. Das ist einen Preis wert.

Von Georg Moeritz
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Winzige Anzeige in Rot und Grün: Forscher vom Fraunhofer FEP in Dresden machen Displays immer kleiner.
Winzige Anzeige in Rot und Grün: Forscher vom Fraunhofer FEP in Dresden machen Displays immer kleiner. © Fraunhofer FEP/Claudia Jacquemin

Dresden. Solche Displays können Warnhinweise in Feuerwehrhelme einblenden oder geben Informationen beim Sport: Mikrodisplays gewinnen an Bedeutung, wo wenig Platz ist. Eine Forschergruppe um den Mikrochip-Designer Stephan Brenner vom Dresdner Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) weiß jetzt, dass ihre Entwicklung zu den Produkten des Jahres 2023 zählt.

Das "ultrahelle und ultrastromsparende Mikrodisplay" vom Fraunhofer FEP kam auf den ersten Platz in der Kategorie "Optoelektronik und Displays", einer von zehn Kategorien bei einem Wettbewerb der Fachzeitschrift Elektronik samt Online-Plattform elektroniknet.de. Dort standen laut Fraunhofer-Mitteilung vom Mittwoch 111 Produkte den Lesern zur Wahl - Erfindungen aus der Elektronikbranche, die zu den innovativsten zähle.

Mehr Farben und Helligkeitsstufen möglich gemacht

Die Dresdner FEP-Wissenschaftler erkannten nach eigenen Angaben bereits vor Jahren, dass integrierte Mikrodisplays am nützlichsten sind, wenn sie in einem System extrem wenig Strom verbrauchen und so eine lange Akkulaufzeit gewährleisten. So entstanden die ersten Generationen von "ultra-low power" Mikrodisplays, bei denen die Forschenden dank des Aufbaus den Stromverbrauch auf wenige Milliwatt verringerten.

Bisher bot diese Mikrodisplay-Plattform aus Sachsen nur monochrome Displays an - das genügte für einfache Einblendungen in Datenbrillen und andere tragbare Geräte ("wearables"). Doch zumindest die Signalfarben rot und grün wurden zum Ziel der Dresdner Forscher. Um den Einsatz attraktiver zu machen, entwickelten sie neue Varianten, darunter auch verschiedene Helligkeitsstufen.

Ohne Ladepause zum Feuerwehreinsatz

Diese Oled-Mikrodisplays können in Systemen wie Helmen bei Feuerwehreinsätzen nun hellere Navigationshinweise anzeigen und trotzdem ohne Ladepausen auskommen. Oleds sind organische Leuchtdioden, eine Spezialität Dresdner Forscher. Eine Version eines Vollfarb-Displays ist laut Fraunhofer-Institut "prädestiniert für die Integration in Augmented-Reality-Anwendungen", also zur Darstellung erweiterter Realität.

Designer Brenner sagte, die "Farbsubpixel" der neuen Displays seien nur halb so groß wie in der einfarbigen Variante - und das bei gleichen optischen Eigenschaften und höherer Schaltungsdichte, also auch höheren Datenraten. Brenner nahm die Auszeichnung stellvertretend für die Designer, Technologen und Forschenden des Bereichs Mikrodisplays und Sensoren entgegen.