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Rallye Elbflorenz und City-Biathlon: Doppelter Einsatz für Rösch in Dresden

Diesmal kann Michael Rösch bei der Rallye Elbflorenz nicht selbst mitfahren, freut sich aber über eine besondere Aufgabe. Danach ist der Olympiasieger beim City-Biathlon in Dresden gefragt. Für ihn eine Herzenssache.

Von Michaela Widder
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Kurzer Blick zurück: Biathlon Olympiasieger Michael Rösch (rechts) war dreimal schon bei der Rallye Elbflorenz dabei, hier 2018 mit Philipp Auerswald.
Kurzer Blick zurück: Biathlon Olympiasieger Michael Rösch (rechts) war dreimal schon bei der Rallye Elbflorenz dabei, hier 2018 mit Philipp Auerswald. © Christian Kuhnert

Dresden. Nur zu gern wäre er mal wieder mitgefahren. "Ich liebe es doch, wenn es brummt und kracht", sagt Michael Rösch. An diesem Freitag (13.9.) startet in Dresden die Rallye Elbflorenz, wenn man so will also das rollende Automobilmuseum - und das bereits zum zwölften Mal. Insgesamt 190 Zweier-Teams fahren in historischen Fahrzeugen aus der Hochzeit der europäischen und US-amerikanischen Automobilkultur Richtung diesmal von Sachsens Landeshauptstadt bis zum höchsten Punkt des Freistaats auf den Fichtelberg.

"Ich habe ja selbst mal mit 18 oder 19 so ein Ami-Auto besessen", erzählt Rösch, und der Biathlon-Olympiasieger aus Altenberg weiß gut 20 Jahre später natürlich, dass er damals wohl etwas über seine Verhältnisse lebte. Geblieben ist die Leidenschaft für PS und Benzingeruch. Inzwischen ist Rösch begeisterter Enduro-Fahrer, startet regelmäßig bei Rennen in Deutschland - und hat sogar wieder einen sportlichen Traum.

"Ich würde gern bei der Red Bull Romaniacs starten", verrät der 41-Jährige. In der bergigen Wildnis Rumäniens findet jedes Jahr das längste und härteste Enduro-Rennen der Welt statt. Fünf Tage geht es durchs Gelände im tiefsten Transsilvanien.

Rösch: "Ich entlasse die Fahrer ins Gebirge"

Deutlich ruhiger, aber nicht minder spannend verläuft die Rally Elbflorenz. Schon dreimal war der frühere Weltklasse-Biathlet selbst Teilnehmer bei der renommiertesten Oldtimer-Ausfahrt des Landes am Start - und gewann mit Philipp Auerswald, einem früheren Extremsportler und jetzigen Lehrer am Sportgymnasium Altenberg, sogar mal eine Wertungsprüfung.

Doch in diesem Jahr passt es terminlich nicht mit einem Start, Stichwort City-Biathlon in Dresden. Doch als der Anruf von den Organisatoren um Markus Hendel und Mandy Streit kam, wurde erst ein wenig geflachst - und dann aus der Idee eine Aufgabe.

Gesagt, getan: Rösch wird demnach den Fahrzeugtross am Porsche-Zentrum in Dresden auf die Rallye schicken. "Ich werde die Fahne schwenken und entlasse die Fahrer damit ins Gebirge", sagt er grinsend. Ziel des ersten Tages ist Oberwiesenthal. Am Samstag geht es dann hoch hinaus. Start ist auf dem 1.215 Meter hohen Fichtelberg, die Strecke führt dann gleich nach Tschechien über den Keilberg, mit 1.244 Metern die höchste Erhebung des Erzgebirges, bis nach Karlsbad und endet erneut in Oberwiesenthal.

Rösch ist dann bereits beim nächsten Termin. Für ihn ist es natürlich erst recht eine Herzensangelegenheit, wenn der traditionelle City-Biathlon erstmals in Dresden und damit vor seiner Haustür stattfindet. "Von so einer Veranstaltung habe ich schon damals mit meinem Vater geträumt: ein Rennen an der Elbe", sagt Rösch und gibt zu: "Ein bisschen neidisch bin ich schon auf Justus Strelow". Der Schmiedeberger, Sachsens mit Abstand bester Biathlet, erlebt am Sonntag tatsächlich sein ganz persönliches Heimrennen auf Skirollern.

Der Ex-Sportler mit dem Show-Gen

"Ich mochte solche Rennen wie Biathlon auf Schalke oder den City-Biathlon", sagt Rösch, der für jeden Spaß zu haben ist und auch ein bisschen das Show-Gen in sich trägt. Bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg am ersten September-Wochenende war er Teil des spontanen Rahmenprogramms. Als Stadionsprecher besiegte er einen Zuschauer im Sprint - barfuß wohlgemerkt.

Beim City-Biathlon mit dem Schießstand im neu eröffneten Heinz-Steyer-Stadion ist er bei der sogenannten Deutschland-Tour für jedermann als Mentor und Trainer im Einsatz. "Wir haben viele Mitmach-Aktionen, und man kann sich einfach mal ausprobieren", sagt Rösch und betont: "Ich finde es sensationell, dass das Steyer-Stadion wiederbelebt wird. Ich denke, das wird eine coole Veranstaltung."

Im Winter will er dann wieder an der Seite von TV-Legende Siggi Heinrich die Weltcups und WM-Rennen bei Eurosport kommentieren. "Eine mündliche Zusage habe ich - und Bock darauf natürlich auch", stellt Rösch fest. Und weil der Familienvater vom Fernsehjob und den Biathlon-Aufträgen allein nicht leben kann, hat er mittlerweile ein Gewerbe angemeldet und verlegt deutschlandweit Fußböden. "So ein Handwerk", meint er, "ist ein bisschen wie Trainingsplan abarbeiten."