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Flamme ist erloschen: Olympia in Paris beendet

Tom Cruise seilt sich bei Abschlussfeier ab, Handballer und Bahnradsprinterin Friedrich gewinnen die letzten Medaillen für Deutschland bei Olympia in Paris - unser Olympia-Newsblog.

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US-Schauspieler Tom Cruise hält während der Schlussfeier die olympische Fahne.
US-Schauspieler Tom Cruise hält während der Schlussfeier die olympische Fahne. © dpa

Olympia 2024 in Paris - das Wichtigste in Kürze:

23.45 Uhr: Feuer aus, Olympia-Newsblog over!

Wir beenden unsere News-Berichterstattung von den Olympischen Spielen in Paris.

23.30 Uhr: Flamme ist erloschen: Olympia in Paris beendet

Actionstar Tom Cruise seilt sich vom Dach des Stade de France ab, die Red Hot Chili Peppers, Billie Eilish und Snoop Dogg heizen die Menge vor einem "LA 28"-Symbol am kalifornischen Strand an: Der kommende Olympia-Gasteber Los Angeles hat bei der Schlussfeier von Paris einen aufsehenerregenden Vorgeschmack auf die Hollywood-Spiele 2028 gegeben - und die bisweilen langatmige französische Party mit einem Star-Aufgebot in den Schatten gestellt. Mit dem Erlöschen des Feuers gingen die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt zu Ende.

Für den scheidenden deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach war die Schlussfeier einzigartig. Zum letzten Mal hielt er die Schlussworte. "Die Olympischen Spiele Paris 2024 waren die Olympischen Spiele einer neuen Ära", sagte der 70-Jährige und bedankte sich bei den Gastgebern. "Liebe französische Freunde, ihr habt euch in die Olympischen Spiele verliebt. Und wir haben uns in euch alle verliebt."

Die Feier nahm den Faden der Eröffnungszeremonie auf und begann in den Tuilerien am Louvre. Dort trat Schwimm-Superstar Léon Marchand an das olympische Feuer. Der viermalige Olympiasieger von Paris trug die Flamme in einer Laterne in Richtung des weltberühmten Museums, später am Abend erreichte sie das Stade de France - und wurde von Athleten aller Kontinente gelöscht.

Zu Beginn der Feier hatten die Olympiasieger Laura Lindemann und Max Rendschmidt die deutsche Fahne in die Arena getragen. "Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet. Wir freuen uns einfach nur", sagte Rendschmidt kurz vor Beginn der Feier im ZDF. Auch eine Reihe seiner Teamkollegen ließen sich das Erlebnis nicht entgehen. Die deutsche Auswahl beendete die Sommerspiele mit 33 Medaillen als Zehnte der Nationenwertung, weniger Edelmetall gab es seit der Wiedervereinigung nie.

Die Spiele seien laut Bach inklusiver gewesen und hätten sich dort bewegt, wo die Menschen seien. "Es sind jüngere Spiele und vor allen Dingen nachhaltigere Spiele", sagte der Olympiasieger von 1976. Um über 50 Prozent gegenüber früheren Spielen sollte die CO2-Bilanz sinken, 95 Prozent der Wettkampfstätten existierten bereits oder wurden nur temporär errichtet.

Über 71.000 Zuschauer und 9.000 Athleten und Betreuer aus 205 Delegationen verfolgten den Abend in Frankreichs Nationalstadion. Nach den Gassenhauern "Aux Champs-Élysées" und "We are the champions" begann der künstlerische Teil des Abends. Wie schon bei der spektakulären Eröffnungszeremonie auf der Seine war Thomas Jolly als künstlerischer Leiter auch für den Schlussakkord verantwortlich. Mit über 250 Künstlern, Akrobaten und Tänzern wurde das Stade de France zu einem Theater. Ganze 35 Tage dauerten die Proben für die Show.

Im Rahmen der Feier wurde auch die olympische Fahne von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an ihre Kollegin Karen Bass aus Los Angeles übergeben. "Wir werden einen historischen Moment teilen und eine Botschaft an die Mädchen in der ganzen Welt senden, dass sie alles schaffen können", sagte Bass zuvor über die erstmalige Übergabe der Flagge von Frau zu Frau.

15.05 Uhr: Silber statt Gold - Handballer im Finale chancenlos

Deutschlands Handballer haben nicht den erhofften Gold-Coup landen können. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason verlor das Finale gegen Weltmeister Dänemark mit 26:39 (12:21) und kehrt mit der Silbermedaille aus Frankreich heim. Vor rund 27.000 Zuschauern in Lille war Spielmacher Juri Knorr mit sechs Toren bester Werfer für die DHB-Auswahl, die sich zuvor im Viertelfinale sensationell gegen Europameister Frankreich und im Halbfinale auch gegen Spanien durchgesetzt hatte.

Für den Deutschen Handballbund ist es die zweite Olympia-Medaille nach Silber bei den Sommerspielen 2004 in Athen. Die bisher einzige deutsche Goldmedaille im Hallenhandball hatte die Auswahl der DDR 1980 in Moskau gewonnen.

Sonntag, 11. August, 13.40 Uhr: Friedrich sprintet auf der Bahn zu Silber

Lea Sophie Friedrich hat zum Abschluss der olympischen Bahnrad-Wettbewerbe im Sprint die Silbermedaille gewonnen. Die 24-Jährige unterlag bei den Wettkämpfen im Velodrome von Saint-Quentin-en-Yvelines im Finale gegen die Neuseeländerin Ellesse Andrews. Friedrich holt damit die erste deutsche Einzelmedaille im Radsport seit Kristina Vogel, die 2016 in Rio de Janeiro in der Königsdisziplin Sprint Gold gewonnen hatte.

23.15 Uhr: Kein Gold im Sand

Die deutschen Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler haben die Goldmedaille verpasst. Das Hamburger Duo unterlag im Stadion am Eiffelturm im Herzen von Paris den Weltranglistenersten David Ahman und Jonatan Hellvig aus Schweden im Finale 0:2 (10:21, 13:21), feierte mit Silber aber vor der imposanten Kulisse von 12.860 Zuschauern den größten Erfolg der Karriere.

Als bislang letztes deutsches Männer-Team hatten sich Julius Brink und Jonas Reckermann in London 2012 zu Olympiasiegern gekrönt. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst holten 2016 in Rio Olympia-Gold im Sand für Deutschland.

Nicht ihr Abend: Nils Ehlers und Clemens Wickler (vorn) sind im Olympia-Finale gegen die überragenden Schweden chancenlos.
Nicht ihr Abend: Nils Ehlers und Clemens Wickler (vorn) sind im Olympia-Finale gegen die überragenden Schweden chancenlos. © dpa

17.40 Uhr: Unerwartete Medaille: Golferin Henseleit holt Silber

Esther Henseleit hat bei den Olympischen Spielen in Paris überraschend Silber und damit als erste deutsche Golferin eine Medaille gewonnen. Dank einer starken Schlussrunde mit sechs Schlägen unter Par schob sich die 25-Jährige auf dem Kurs in Guyancourt im Südwesten von Paris mit insgesamt 280 Schlägen noch auf einen Medaillenrang. Die Hamburgerin war mit fünf Schlägen Rückstand auf Bronze als 13. auf die vierte und letzte Runde gegangen.

Die Neuseeländerin Lydia Ko, die 2016 in Rio bereits Silber und 2021 in Tokio Bronze gewann, setzte sich im olympischen Turnier mit 278 Schlägen durch und holte Gold. Bronze sicherte sich die Chinesin Lin Xiyu mit 281 Schlägen. Die Berlinerin Alexandra Försterling belegte mit 292 Schlägen Platz 35.

Henseleit ließ sich von der Ausgangslage nicht beeindrucken und begann ihre Runde direkt mit zwei Birdies. Nach zwei weiteren Birdies am sechsten und neunten Loch ließ sie sich auch nicht von einem Bogey am zwölften Loch aus der Ruhe bringen und hielt sich auch am anspruchsvollen 15. Loch schadlos. Birdies an den letzten beiden Löchern sicherten ihr letztlich die Silbermedaille.