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So denken die Sachsen über die Idee von Olympia 2040 in Deutschland

Die Bundesregierung unterstützt eine mögliche Olympia-Bewerbung für 2040 mit einer Grundlagenvereinbarung. Umfragen zeigen, dass Menschen in Deutschland und Sachsen das kritisch sehen.

Von Fabian Deicke
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Die Bundesregierung will eine Bewerbung für die Olympischen Spiele unterstützen. Doch wollen das die Deutschen überhaupt?
Die Bundesregierung will eine Bewerbung für die Olympischen Spiele unterstützen. Doch wollen das die Deutschen überhaupt? © Michael Kappeler/dpa

Dresden. Olympische Spiele in Deutschland? Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, erfährt diese Idee, die es schon oft gab und meist scheiterte, jetzt neuen Zuspruch. An diesem Freitag hat Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) am Rande der aktuell in Paris stattfindenden Spiele eine Grundlagenvereinbarung unterzeichnen.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und interessierten Bundesländern sowie Städten unterstützt die Ampel-Koalition damit insbesondere eine Bewerbung für die Sommerspiele 2040. "Wir wollen wieder ein Heimspiel für unsere deutschen Athletinnen und Athleten. Die Bundesregierung steht geschlossen hinter einer neuen deutschen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele", sagte Faeser.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnet im Beisein von Torsten Burmester (l), DOSB-Vorstandsvorsitzender, und Thomas Weikert, DOSB-Präsident, eine Grundlagenvereinbarung für einen neuerlichen Anlauf für Olympia in Deutschland.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnet im Beisein von Torsten Burmester (l), DOSB-Vorstandsvorsitzender, und Thomas Weikert, DOSB-Präsident, eine Grundlagenvereinbarung für einen neuerlichen Anlauf für Olympia in Deutschland. © Marijan Murat/dpa

Sächsische.de und die Meinungsforscher von Civey haben im Zuge dessen eine repräsentative Online-Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie die Menschen in Deutschland und Sachsen darüber denken. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Sowohl bundesweit als auch im Freistaat überwiegt die Skepsis.

Demnach lehnen 43 Prozent der Befragten aus Sachsen eine Bewerbung für die Sommerspiele 2040 ab. 29 Prozent wären dafür, die übrigen 28 Prozent sind sich nicht sicher. Bundesweit sieht das Ergebnis ähnlich aus. Immerhin wäre aber mehr als ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) offen für die Idee. Mit 41 Prozent sind allerdings auch die meisten der Deutschen gegen die Olympiapläne.

Vor allem AfD-Wähler nicht offen für Olympia

Spannend ist ein Blick in die Details der Umfrageergebnisse. Dabei wird deutlich, dass die Offenheit besonders bei denen gering ausgeprägt ist, die auch angeben, die AfD zu wählen. Nur 17 Prozent der Deutschen, die der AfD nahestehen, würden eine Olympiabewerbung begrüßen. Bei den Anhängern der Grünen liegt das Lager der Befürworter und Gegner gleichauf (36 Prozent). Den meisten Zuspruch findet die Idee bei Menschen, die FDP wählen würden (54 Prozent).

Wie steht es um die Olympia-Euphorie aktuell?

Auch eine zweite Umfrage, die Sächsische.de mit Civey in diesem Zusammenhang durchgeführt hat, zeugt von einer aktuell eher gebremsten Olympia-Euphorie im Land. So geben 64 Prozent der Deutschen (66 Prozent der Sachsen) an, dass sie die derzeit in Paris stattfinden Spiele nicht verfolgen. Nur rund jeder Vierte in Deutschland und in Sachsen (27 Prozent, 26 Prozent) tut das.

Ungeachtet dessen wird das Thema Olympia-Bewerbung jetzt aber sicher Fahrt aufnehmen. Ende des Jahres will der DOSB bei seiner Mitgliederversammlung in Saarbrücken weitere Schritte beschließen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der ersten Hälfte des Jahres 2025 könnte eine deutsche Bewerbung auf den Weg gebracht werden. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, sich bis 2027 mit insgesamt 6,95 Millionen Euro an den Bewerbungskosten beteiligen zu wollen.

Information zu Umfragen mit Civey

Sächsische.de führt regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey repräsentative Umfragen durch. Die Befragungen finden ausschließlich online statt. Wie die Umfragen mit Civey genau funktionieren, wird in diesem FAQ-Artikel erklärt.

In diesem Artikel wurden zwei Umfragen ausgewertet, die Sächsische.de in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsunternehmen Civey durchgeführt hat. Die bundesweite Stichprobe beträgt bei beiden Umfragen rund 5.000 Menschen. Die Stichproben für die Sachsen-Umfragen liegen bei 365 und 363 Personen.

Die hier dargestellten Daten auf Bundeslandebene basieren auf sogenannten Small Area Methoden. Die Ergebnisse sind repräsentativ unter Berücksichtigung ihres jeweiligen statistischen Fehlers. Dieser ist jeweils unter den Grafiken ausgewiesen.