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Kommentar zur Olympia-Bewerbung 2040: Sachsen sollte die zweite Chance nutzen

Deutschland will sich für Olympia 2040 bewerben. Dresden und Leipzig sollten sich bereits jetzt in Stellung bringen. Ein Fehler nach dem gescheiterten Anlauf vor über 20 Jahren dürfte sich allerdings nicht wiederholen - ein Kommentar.

Von Daniel Klein
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Wer gewinnt das Rennen um Olympia 2040? Sachsen sollte sich unbedingt als Co-Gastgeber bewerben, findet Sportredakteur Daniel Klein.
Wer gewinnt das Rennen um Olympia 2040? Sachsen sollte sich unbedingt als Co-Gastgeber bewerben, findet Sportredakteur Daniel Klein. © David J. Phillip/AP/dpa

Wer vor etwas mehr als 20 Jahren durch Leipzig ging, wurde automatisch angesteckt. Überall wehten Fahnen mit dem Slogan „Spiele mit uns“, Kinder probten den Fackellauf, Architekten präsentierten ihre futuristischen Pläne. Leipzig hatte sich – was vorher undenkbar schien – im nationalen Ausscheid für die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2012 gegen Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt/Main und Stuttgart durchgesetzt.

Das Selbstwertgefühl der Menschen in Leipzig und Sachsen war plötzlich ein anderes. Der Aufbruchstimmung konnte man sich kaum entziehen. Auch wenn das zu frühe Aus bei der internationalen Abstimmung für einen Kater sorgte – von dem immensen Schub profitierte Leipzig langfristig, die Spuren sind in der Stadt heute noch zu sehen.

Euphorie und Optimismus von damals vermisst man gerade so schmerzlich in Sachsen. Natürlich lässt sich eine 20 Jahre alte Stimmung nicht konservieren, doch selbst ein Bruchteil davon täte dem Land gut. Es wäre deshalb so wichtig, dass sich Leipzig und Dresden bereits jetzt in Stellung bringen für eine deutsche Bewerbung um die Sommerspiele 2040 – nicht wie 2012 als Gastgeber, sondern als Juniorpartner etwa von Berlin.

Womöglich passt diese Rolle sogar besser zu den infrastrukturellen Möglichkeiten der Region. Selbst wenn 2040 hier also lediglich Spiele im Fußball, Handball, Volleyball und Basketball ausgetragen würden, dazu noch Kanu-Slalom und Reiten, wäre das mehr als eine Entschädigung für die verpassten Spiele 2012.

Ein Fehler dürfte sich auf dem langen Weg dorthin allerdings nicht wiederholen: Nach dem gescheiterten ersten Anlauf verzichtete man vor 20 Jahren auf einen zweiten, es fehlte der lange Atem. Diese Chance hat man vergeben, die jetzt sollte Sachsen unbedingt nutzen.

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