Olympia 2024 in Paris - das Wichtigste in Kürze:
- Die 33. Olympischen Sommerspiele gehen vom 26. Juli bis 11. August
- Diese 21 Sachsen sind bei Olympia dabei
- Disziplinen, TV-Zeiten, Fakten und Hintergründe
- Podcast: Zwei Dresdner geben alles für einen Olympia-Moment
- Deutsche Medaillen: 12 x 🥇 | 13 x 🥈 | 8 x 🥉
23.45 Uhr: Feuer aus, Olympia-Newsblog over!
Wir beenden unsere News-Berichterstattung von den Olympischen Spielen in Paris.
23.30 Uhr: Flamme ist erloschen: Olympia in Paris beendet
Actionstar Tom Cruise seilt sich vom Dach des Stade de France ab, die Red Hot Chili Peppers, Billie Eilish und Snoop Dogg heizen die Menge vor einem "LA 28"-Symbol am kalifornischen Strand an: Der kommende Olympia-Gasteber Los Angeles hat bei der Schlussfeier von Paris einen aufsehenerregenden Vorgeschmack auf die Hollywood-Spiele 2028 gegeben - und die bisweilen langatmige französische Party mit einem Star-Aufgebot in den Schatten gestellt. Mit dem Erlöschen des Feuers gingen die Sommerspiele in Frankreichs Hauptstadt zu Ende.
Für den scheidenden deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach war die Schlussfeier einzigartig. Zum letzten Mal hielt er die Schlussworte. "Die Olympischen Spiele Paris 2024 waren die Olympischen Spiele einer neuen Ära", sagte der 70-Jährige und bedankte sich bei den Gastgebern. "Liebe französische Freunde, ihr habt euch in die Olympischen Spiele verliebt. Und wir haben uns in euch alle verliebt."
Die Feier nahm den Faden der Eröffnungszeremonie auf und begann in den Tuilerien am Louvre. Dort trat Schwimm-Superstar Léon Marchand an das olympische Feuer. Der viermalige Olympiasieger von Paris trug die Flamme in einer Laterne in Richtung des weltberühmten Museums, später am Abend erreichte sie das Stade de France - und wurde von Athleten aller Kontinente gelöscht.
Zu Beginn der Feier hatten die Olympiasieger Laura Lindemann und Max Rendschmidt die deutsche Fahne in die Arena getragen. "Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet. Wir freuen uns einfach nur", sagte Rendschmidt kurz vor Beginn der Feier im ZDF. Auch eine Reihe seiner Teamkollegen ließen sich das Erlebnis nicht entgehen. Die deutsche Auswahl beendete die Sommerspiele mit 33 Medaillen als Zehnte der Nationenwertung, weniger Edelmetall gab es seit der Wiedervereinigung nie.
Die Spiele seien laut Bach inklusiver gewesen und hätten sich dort bewegt, wo die Menschen seien. "Es sind jüngere Spiele und vor allen Dingen nachhaltigere Spiele", sagte der Olympiasieger von 1976. Um über 50 Prozent gegenüber früheren Spielen sollte die CO2-Bilanz sinken, 95 Prozent der Wettkampfstätten existierten bereits oder wurden nur temporär errichtet.
Über 71.000 Zuschauer und 9.000 Athleten und Betreuer aus 205 Delegationen verfolgten den Abend in Frankreichs Nationalstadion. Nach den Gassenhauern "Aux Champs-Élysées" und "We are the champions" begann der künstlerische Teil des Abends. Wie schon bei der spektakulären Eröffnungszeremonie auf der Seine war Thomas Jolly als künstlerischer Leiter auch für den Schlussakkord verantwortlich. Mit über 250 Künstlern, Akrobaten und Tänzern wurde das Stade de France zu einem Theater. Ganze 35 Tage dauerten die Proben für die Show.
Im Rahmen der Feier wurde auch die olympische Fahne von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an ihre Kollegin Karen Bass aus Los Angeles übergeben. "Wir werden einen historischen Moment teilen und eine Botschaft an die Mädchen in der ganzen Welt senden, dass sie alles schaffen können", sagte Bass zuvor über die erstmalige Übergabe der Flagge von Frau zu Frau.
15.05 Uhr: Silber statt Gold - Handballer im Finale chancenlos
Deutschlands Handballer haben nicht den erhofften Gold-Coup landen können. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason verlor das Finale gegen Weltmeister Dänemark mit 26:39 (12:21) und kehrt mit der Silbermedaille aus Frankreich heim. Vor rund 27.000 Zuschauern in Lille war Spielmacher Juri Knorr mit sechs Toren bester Werfer für die DHB-Auswahl, die sich zuvor im Viertelfinale sensationell gegen Europameister Frankreich und im Halbfinale auch gegen Spanien durchgesetzt hatte.
Für den Deutschen Handballbund ist es die zweite Olympia-Medaille nach Silber bei den Sommerspielen 2004 in Athen. Die bisher einzige deutsche Goldmedaille im Hallenhandball hatte die Auswahl der DDR 1980 in Moskau gewonnen.
Sonntag, 11. August, 13.40 Uhr: Friedrich sprintet auf der Bahn zu Silber
Lea Sophie Friedrich hat zum Abschluss der olympischen Bahnrad-Wettbewerbe im Sprint die Silbermedaille gewonnen. Die 24-Jährige unterlag bei den Wettkämpfen im Velodrome von Saint-Quentin-en-Yvelines im Finale gegen die Neuseeländerin Ellesse Andrews. Friedrich holt damit die erste deutsche Einzelmedaille im Radsport seit Kristina Vogel, die 2016 in Rio de Janeiro in der Königsdisziplin Sprint Gold gewonnen hatte.
23.15 Uhr: Kein Gold im Sand
Die deutschen Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler haben die Goldmedaille verpasst. Das Hamburger Duo unterlag im Stadion am Eiffelturm im Herzen von Paris den Weltranglistenersten David Ahman und Jonatan Hellvig aus Schweden im Finale 0:2 (10:21, 13:21), feierte mit Silber aber vor der imposanten Kulisse von 12.860 Zuschauern den größten Erfolg der Karriere.
Als bislang letztes deutsches Männer-Team hatten sich Julius Brink und Jonas Reckermann in London 2012 zu Olympiasiegern gekrönt. Laura Ludwig und Kira Walkenhorst holten 2016 in Rio Olympia-Gold im Sand für Deutschland.
17.40 Uhr: Unerwartete Medaille: Golferin Henseleit holt Silber
Die Neuseeländerin Lydia Ko, die 2016 in Rio bereits Silber und 2021 in Tokio Bronze gewann, setzte sich im olympischen Turnier mit 278 Schlägen durch und holte Gold. Bronze sicherte sich die Chinesin Lin Xiyu mit 281 Schlägen. Die Berlinerin Alexandra Försterling belegte mit 292 Schlägen Platz 35.
Henseleit ließ sich von der Ausgangslage nicht beeindrucken und begann ihre Runde direkt mit zwei Birdies. Nach zwei weiteren Birdies am sechsten und neunten Loch ließ sie sich auch nicht von einem Bogey am zwölften Loch aus der Ruhe bringen und hielt sich auch am anspruchsvollen 15. Loch schadlos. Birdies an den letzten beiden Löchern sicherten ihr letztlich die Silbermedaille.
16.45 Uhr: Deutsche Wasserspringer ohne Medaille
Die deutschen Wasserspringer bleiben bei Olympischen Spielen ohne Medaille. Im letzten Wettkampf der Sommerspiele von Paris konnte Timo Barthel erwartungsgemäß nicht um die Podestplätze mitspringen. Der 28-Jährige erhielt für seine sechs Sprünge aus zehn Metern Höhe 446,20 Punkte und belegte den sechsten Platz. Auf Bronze und Noah Williams aus Großbritannien fehlten Barthel etwas mehr als 51,15 Zähler.
Der Olympiasieg ging auch zum Abschluss der Sprungwettkämpfe im Centre Aquatique an China. Cao Yuan siegte vor Rikuto Tamai aus Japan. China gewann alle acht Entscheidungen im Wasserspringen.
Bei Olympia in Tokio 2021 hatten Patrick Hausding und Lars Rüdiger sowie Tina Punzel und Lena Hentschel jeweils Bronze im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gewonnen. In Rio de Janeiro 2016 gewann Patrick Hausding Bronze im Einzel vom Drei-Meter-Brett. Hausding und Punzel haben ihre Karrieren inzwischen beendet.
15.59 Uhr: Nach Rennen in der Seine: Drei deutsche Schwimmer erkrankt
Gleich drei von vier deutschen Startern haben bei den olympischen Rennen im Freiwasserschwimmen in der Seine gesundheitliche Probleme davongetragen. "Zwei deutsche Freiwasser-Schwimmerinnen wurden gestern wegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ambulant behandelt. Ihnen geht es seit heute morgen wieder deutlich besser", teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. "Ein weiterer Schwimmer ist mit ähnlichen Symptomen aktuell in Behandlung der deutschen Mannschaftsärzte." Um wen es sich dabei handelt, gab der DOSB nicht bekannt.
Zuvor hatte Freiwasser-Europameisterin Leonie Beck ihre Krankheitssymptome öffentlich gemacht. Sie habe sich neunmal übergeben müssen, schrieb die 27-Jährige bei Instagram auf Englisch und berichtete zudem von Durchfall. Dazu postete Beck ein Bild, das sie etwas angeschlagen und mit erhobenem Daumen zeigt. Nach ihrem Wettkampf hatte Beck geäußert: "Ich hoffe, dass wir nichts davontragen."
12.45 Uhr: Deutsche Basketballer ohne Olympia-Medaille
Die deutschen Basketballer haben eine Olympia-Medaille verpasst. Der Weltmeister verlor in Paris das Spiel um Bronze gegen Serbien mit 83:93 (38:46) und beendete die Sommerspiele damit auf einem enttäuschenden vierten Platz. In einer Neuauflage des letztjährigen WM-Finales war Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer im deutschen Team.
Die erfolgreiche Ära unter Bundestrainer Gordon Herbert endet damit mit einer großen Ernüchterung. Unter dem Kanadier hatte die deutsche Mannschaft bei der Heim-EM 2022 Bronze und im vergangenen Jahr in Manila sensationell den WM-Titel gewonnen. Herbert wechselt nach Olympia zum deutschen Double-Gewinner Bayern München in die Bundesliga.
12.10 Uhr: Tischtennis-Frauen verlieren Duell um Bronze
Die deutschen Tischtennis-Spielerinnen haben bei Olympia die Bronzemedaille verpasst. Das Trio Annett Kaufmann, Yuan Wan und Xiaona Shan musste sich im Kampf um Platz drei gegen Südkorea mit 0:3 geschlagen geben. Für das ersatzgeschwächt angetretene Team war aber schon das Erreichen des Bronze-Duells ein großer Erfolg.
Zuletzt hatte ein deutsches Frauen-Team 2016 in Rio de Janeiro mit Silber eine Olympia-Medaille gewonnen. Die Sommerspiele von Paris beendet der Deutsche Tischtennis-Bund ohne Edelmetall, das hatte es zuletzt 2004 in Athen gegeben.
11.30 Uhr: Wieder Reit-Drama im Fünfkampf
Drei Jahre nach dem Eklat von Tokio haben die deutschen Fünfkämpferinnen auch bei den Olympischen Spielen von Paris eine große Reit-Enttäuschung erlebt. Annika Zillekens kam mit dem ihr zugelosten Arezzo de Riverland im Halbfinale beinahe zu Sturz, danach verweigerte das Pferd bei einem Hindernis. Auch wegen der damit verbundenen Punktabzüge verpasste es die Berlinerin am Ende knapp, das Finale im Modernen Fünfkampf am Sonntag zu erreichen.
2021 in Tokio hatte ihr Pferd komplett verweigert - die Szenen, wie sie völlig verzweifelt mit der Gerte zuschlug, gingen um die Welt und sorgten für große Empörung.
Noch schlimmer erwischte es Teamkollegin Rebecca Langrehr. Sie kam beim Abreiten vor ihrem Wettkampf auf einem Nebenplatz zu Sturz. Dabei verletzte sie sich aber nicht schlimm. Dennoch wurde sie von der Jury vom Reiten ausgeschlossen. Ein Protest der Deutschen wurde abgelehnt, wie Sportdirektorin Susanne Wiedemann der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Langrehr trat danach zwar zu den weiteren Events an, hatte durch die null Punkte aus dem Reiten aber am Ende keine Chance mehr auf den Finaleinzug.
Samstag, 10. Juli, 10.45 Uhr: Lindemann und Rendschmidt tragen Fahne bei Schlussfeier
Laura Lindemann und Max Rendschmidt tragen bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Paris die deutsche Fahne. Die Olympiasiegerin in der Triathlon-Mixed-Staffel und der Olympiasieger im Vierer-Kajak wurden von der Delegationsleitung des Deutschen Olympischen Sportbundes aufgrund ihrer herausragenden sportlichen Auftritte ausgewählt.
Die 28 Jahre alte Lindemann und der 30 Jahre alte Rendschmidt erleben in Paris bereits ihre jeweils dritten Olympischen Spiele. "Laura und Max haben stellvertretend für das gesamte Team Deutschland mit ihren Leistungen bei den Olympischen Spielen Paris 2024 für Begeisterung bei Millionen von Menschen gesorgt. Sie sind hervorragende Botschafter für unsere deutsche Mannschaft", begründete DOSB-Präsident Thomas Weikert die Entscheidung.
Die Schlussfeier der Spiele steigt am Sonntag (21.00 Uhr) im Stade de France. Es ist das erste Mal, dass die deutsche Fahne auch zum Abschluss von einem Duo getragen wird. Bei der Eröffnungsfeier ist dies seit den Spielen 2021 in Tokio der Fall. In Paris hatten Basketball-Star Dennis Schröder und die Judoka Anna-Maria Wagner die deutsche Fahne getragen.
20.45 Uhr: Kugelstoßerin Ogunleye gewinnt Olympia-Gold
Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye aus Mannheim hat sensationell Gold bei den Olympischen Spielen von Paris geholt. Die 25-Jährige schaffte im Stade de France im letzten Versuch 20,00 Meter. Damit sorgte die Zweite der Hallen-WM und Dritte der EM für das erste Gold des deutschen Leichtathletik-Teams bei diesen Spielen.
Silber ging an die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche mit 19,86 Metern, über Bronze freuen durfte sich Song Jiayun aus China mit 19,32 Metern.
Für das deutsche Leichtathletik-Team ist es vierte Medaille bei den Spielen von Paris. Damit ist das vom Verband angepeilte Ziel sogar übertroffen worden. Zuvor holten Zehnkämpfer Leo Neugebauer und Weitspringerin Malaika Mihambo jeweils Silber, die Sprint-Staffel der Frauen lief kurz vor Ogunleyes Gold-Coup über 4x100 Meter auf den Bronze-Rang.
19.41 Uhr: Sprint-Staffel holt Bronze
Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen um Ex-Europameisterin Gina Lückenkemper ist überraschend zu Olympia-Bronze gesprintet. Im Finale liefen Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Lückenkemper und Rebekka Haase 41,97 Sekunden. Für Burghardt ist es schon die zweite Olympia-Medaille. 2022 hatte sie bei den Winterspielen in Peking Silber im Zweier-Bob gewonnen.
Das deutsche Quartett musste sich im strömenden Regen im Stade de France, in das auch Bundeskanzler Olaf Scholz gekommen war, nur den Staffeln aus den USA und Großbritannien geschlagen geben. Die US-Staffel siegte in 41,78 Sekunden mit sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Britinnen, dann kam die deutsche Auswahl. Es ist das erste Olympia-Edelmetall für eine deutsche Staffel seit 1988.
Rebekka Haase ist gebürtige Zschopauerin und gehört seit mehreren Jahren zu den schnellsten Frauen Deutschlands über 100 und 200 Meter. Bis 2019 trat sie für den LV 90 Erzgebirge an, seither für das Sprintteam Wetzlar. Haase trainiert allerdings nach wie vor am Bundesstützpunkt in Chemnitz - und kommt am 30. August nach Dresden, wenn mit dem Leichtathletik-Meeting Goldenes Oval das neue Heinz-Steyer-Stadion eröffnet wird.
18.50 Uhr: Deutsche Fünfkämpfer erreichen Olympia-Finale
Die deutschen Fünfkämpfer Fabian Liebig und Marvin Dogue haben den Final-Wettkampf bei den Olympischen Spielen von Paris erreicht. Die beiden Sportler kam in ihren Halbfinals jeweils unter die besten Neun und kämpfen damit am Samstag um die Medaillen. Weil die zwei Potsdamer nach nicht ganz zufriedenstellenden Fecht-Vorkämpfen mit Rückständen in das Finale gehen, benötigen sie auf der Anlage vor dem Schloss Versailles aber starke Auftritte und Glück, um es zu Edelmetall.
18.01 Uhr: Sieg gegen Spanien: Handballer im Olympia-Finale
Deutschlands Handballer spielen bei den Olympischen Spielen um Gold. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewann das Halbfinale gegen Spanien mit 25:24 (12:12) und hat damit bereits eine Medaille sicher. Im Endspiel trifft die DHB-Auswahl am Sonntag auf den Gewinner des zweiten Vorschlussrundenspiels zwischen Weltmeister Dänemark und Slowenien.
Vor rund 20.000 Zuschauern in Lille war Renars Uscins mit sechs Toren bester deutscher Werfer gegen die Spanier, die das Team bereits in der Vorrunde mit 33:31 bezwungen hatte. Der Finaleinzug ist schon jetzt der größte Erfolg für die DHB-Männer nach Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Titel 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Triumph 2016. Das bisher einzige deutsche Olympia-Gold im Hallenhandball gewann 1980 die Auswahl der DDR.
17.47 Uhr: Erstmals Gold für Deutschland in der Rhythmischen Sportgymnastik
Darja Varfolomeev hat sich in die Geschichtsbücher geturnt. 345 Tage nach ihrem Fünffach-Triumph bei den Weltmeisterschaften hat die 17-Jährige aus Schmiden sich zur ersten deutschen Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik gekrönt. Varfolomeev triumphierte in Paris im Mehrkampf mit Reifen, Ball, Keulen und Band mit 142,850 Punkten und brach nach Bekanntgabe der Wertung in Tränen aus. Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) war es zugleich die erste Medaille bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt und die erste Olympia-Plakette in der Gymnastik seit Bronze durch Regina Weber 1984 in Los Angeles.
Zweite wurde Borjana Kaleyn aus Bulgarien mit 140,600 Punkten vor der italienischen Mitfavoritin Sofia Raffaeli (136,300). Die deutsche Mehrkampf-Meisterin Margarita Kolosov aus Potsdam belegte mit 135,250 Punkten den starken vierten Platz.
16.59 Uhr: Fußballerinnen holen Olympia-Bronze zum Hrubesch-Abschied
Deutschlands Fußballerinnen haben zum Abschied von Bundestrainer Horst Hrubesch die Olympia-Bronzemedaille gewonnen. Die DFB-Frauen siegten im Spiel um Platz drei in Lyon gegen Weltmeister Spanien mit 1:0 (0:0).
Den entscheidenden Treffer erzielte Giulia Gwinn mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 65. Minute. Torfrau Ann-Katrin Berger parierte in der neunten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter der Spanierinnen und sicherte damit den Sieg.
Für den 73 Jahre alten Hrubesch, der als Trainer 2016 in Rio de Janeiro bereits Silber mit den deutschen Männern gewonnen hatte, war es das letzte Spiel als Frauen-Bundestrainer. Er wird nach den Spielen von Christian Wück abgelöst.
Für die deutschen Fußballerinnen ist es nach 2000, 2004 und 2008 die vierte olympische Bronzemedaille. 2016 hatte sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes den Olympiasieg gesichert. Ihre Medaillen bekommen die DFB-Spielerinnen am Samstag im Pariser Prinzenpark nach dem Endspiel zwischen den USA und Brasilien.
13.39 Uhr: Olympia-Gold im Kajak-Zweier für Lemke und Schopf
Die Kanuten Max Lemke und Jacob Schopf haben bei den Olympischen Spielen in Paris die Goldmedaille gewonnen. Das Duo setzte sich im Kajak-Zweier über 500 Meter durch. Die zweite deutsche Medaillenhoffnung erfüllte sich aber nicht, Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz gingen als Fünfte leer aus. Erstmals in der olympischen Kanu-Geschichte hätten zwei deutsche Kajak-Zweier bei den Männern eine Medaille gewinnen können.
Rendschmidt, Lemke, Schopf und Liebscher-Lucz hatten zuvor am Donnerstag gemeinsam schon Gold im Kajak-Vierer über 500 Meter gewonnen.
Bei den von der Corona-Pandemie noch beeinflussten Spielen in Tokio hatten die Deutschen wegen des Zeitplans die Konzentration auf die großen Paradeboote im Vierer gelegt. Nun aber fanden die Zweier-Rennen erst danach statt.
Die Doppelbelastung in kürzester Zeit in den Vorläufen wurde extra trainiert. Dank der Vorlaufsiege sparte man sich den Umweg über die Viertelfinals. "Wir unterstützen uns da auch gegenseitig. Egal, wer am Ende die Nase im Zweier vorn hat, wir können uns dann gemeinsam über den Zweier-Erfolg freuen", sagte Lemke.
Im Nautical Stadium von Vaires-sur-Marne, wo der Wind extrem von hinten kommt und erstmals sehr unruhiges Wasser ist, beobachtete auch Bundeskanzler und Hobby-Ruderer Olaf Scholz (SPD) das Geschehen von der Tribüne. Das bislang letzte Gold im Kajak-Zweier hatte Max Rendschmidt 2016 mit Marcus Groß geholt - allerdings über die 1.000 Meter.
16.20 Uhr: Dresdner Wasserspringerin Oettinghaus bei Olympia auf Rang sieben
Saskia Oettinghaus hat bei den Olympischen Spielen von Paris den siebten Platz im Wasserspringen vom Drei-Meter-Brett belegt. Auf Bronze und Chang Yani aus China fehlten der 26-Jährigen aus Dresden 21,4 Punkte. Für ihre fünf Sprünge ohne wirklich große Fehler erhielt Oettinghaus 297,35 Zähler. Die Goldmedaille sicherte sich die Chinesin Chen Yiwen. In allen bisher sieben Entscheidungen dieser Sommerspiele ging der Olympiasieg an ihr Heimatland. Silber gewann die Australierin Maddison Keeney.
13.28 Uhr: Paszek und Hake holen Olympia-Bronze im Kajak-Zweier
Paulina Paszek und Jule Hake haben bei den Olympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille im Kajak-Zweier der Frauen über 500 Meter gewonnen. Das Duo musste nach dem Zieleinlauf im Nautical Stadium von Vaires-sur-Marne lange auf das Ergebnis warten und konnte schließlich jubeln, weil zweimal Bronze vergeben wurde. Zeitgleich ins Ziel kam das deutsche Team vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Ungarinnen Noemi Pupp und Sara Fojt.
Gold ging an die Neuseeländerinnen Lisa Carrington und Alicia Hoskin, über Silber freuten sich die Ungarinnen Tamara Csipes und Alida Dora Gazso. Das zweite deutsche Duo Lena Röhlings und Pauline Jagsch belegte Platz sechs.
Den bislang letzten deutschen Olympiasieg in dieser Disziplin hatte es 2012 durch Franziska Weber und Tina Dietze gegeben, die 2016 in Rio noch Bronze holten.
Freitag, 9. August, 9.25 Uhr: Klemet stiehlt Wellbrock die Show
Oliver Klemet hat beim Freiwasserrennen in der Seine dem Topfavoriten Florian Wellbrock überraschend die Show gestohlen. Klemet, WM-Dritter von 2023, der mit dem Tokio-Olympiasieger gemeinsam im Magdeburg trainiert, schlug nach zehn Kilometern als Zweiter an. "Mein Vorteil war, dass ich einer der Schnellsten hier bin - von der Grundgeschwindigkeit und von der Endgeschwindigkeit", sagte der 22-Jährige, der mit den viel kritisierten Bedingungen gut zurechtkam: "Ich fand's nicht so schlimm. Soweit ich weiß, geht's bis jetzt allen gut. Wenn ich auf meine Medaille gucke, dann freue ich mich, dass ich hier war." Wellbrock landete mit über einer Minute Rückstand auf Platz acht - und verschwand erneut kommentarlos. Gold ging an den ungarischen Tokio-Zweiten Kristof Rasovszky.
21.45 Uhr: Keine Speerwurf-Medaille für Weber - Nadeem siegt
Speerwerfer Julian Weber hat bei den Olympischen Spielen von Paris keine Medaille gewonnen. Der 29 Jahre alte Mainzer warf 87,40 Meter und musste sich mit Rang sechs begnügen. Gold ging an den WM-Zweiten Arshad Nadeem aus Pakistan, dessen Speer bei der olympischen Rekordweite von 92,97 Metern landete.
Tokio-Olympiasieger und Weltmeister Neeraj Chopra aus Indien wurde mit 89,45 Metern Zweiter. Ex-Weltmeister Anderson Peters aus Grenada holte sich mit 88,54 Metern Bronze. Der Leverkusener Max Dehning war in der Qualifikation ausgeschieden.
21.24 Uhr: Mihambo gewinnt Olympia-Silber im Weitsprung
Weitspringerin Malaika Mihambo hat bei den Olympischen Spielen in Paris die Silbermedaille gewonnen. Drei Jahre nach Gold in Tokio landete die 30-Jährige mit 7,10 Metern zwölf Zentimeter hinter Olympiasiegerin Tara Davis-Woodhall. Mit einem weiteren Erfolg hätte Mihambo als erste Weitspringerin der Olympia-Geschichte zweimal nacheinander Gold geholt. Die Athletin der LG Kurpfalz ist außerdem je zweimal Weltmeisterin und Europameisterin.
Ganz oben auf dem Treppchen steht diesmal die Amerikanerin Davis-Woodhall. Die WM-Zweite gewann mit 7,10 Metern. 2021 in Tokio war die 25-Jährige noch Sechste gewesen. Bronze bejubelte ihre US-Teamkollegin Jasmine Moore mit 6,96 Metern.
Ihren EM-Titel vor zwei Monaten in Rom hatte sich Mihambo mit der Jahresweltbestleistung von 7,22 Metern gesichert, damit brachte sie sich auch in die Favoritenrolle für Olympia. Eine Corona-Infektion bremste die dreimalige Sportlerin des Jahres danach in der Vorbereitung aus, trotzdem kam sie rechtzeitig wieder in Form. Die Qualifikation im Stade de France meisterte Mihambo nach zwei ungültigen Versuchen erst im letzten Sprung mit 6,86 Meter.
20.35 Uhr: Silber statt Gold: Hockey-Männer verlieren Olympia-Finale
Die deutschen Hockey-Männer müssen sich nach einer bitteren Finalniederlage bei den Olympischen Spielen in Paris mit der Silbermedaille begnügen. Die Weltmeister-Mannschaft unterlag Europameister Niederlande nach langem Kampf 1:3 (1:1, 0:0) im Penaltyschießen und konnte die angepeilte Gold-Mission nicht wie gewünscht beenden. Zwölf Jahre nach dem bislang letzten Olympiasieg des Teams in London war die Auswahl des Deutschen Hockey-Bunds angetreten, um in Frankreich wieder zu triumphieren.
Auch ohne das erhoffte Gold endete vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz im Stade Yves-du-Manoir im Nordwesten von Paris ein erfolgreiches Turnier für das Team von Bundestrainer André Henning. Nachdem die Enttäuschung nach Platz vier vor drei Jahren bei den Sommerspielen in Tokio groß war, gab es nun das erste Edelmetall seit 2016.
Im Nordwesten von Paris brachte Thierry Brinkman (46. Minute) die Niederlande in Führung, Thies Prinz (50.) traf kurz darauf zum Ausgleich. Im Penaltyschießen sorgten Kapitän Brinkman, Thijs van Dam und Duco Telgenkamp für die Entscheidung zugunsten von Oranje. Justus Weigand traf für Deutschland.
20.27 Uhr: Beach-Duo Ehlers und Wickler spielen um Gold
Beach-Volleyballer Clemens Wickler tänzelte nervös herum und wartete auf die wichtigste Schiedsrichterentscheidung seiner bisherigen Karriere. Kurz nachdem der Punkt für den Finaleinzug und die deutsche Gold-Chance bei Olympia endlich gegeben war, lag er seinem Partner Nils Ehlers im Sand vor dem Eiffelturm in den Armen.
"Das ist eine Riesenfreude aus dem tiefsten Herzen, die da nach oben kommt, meistens dann auch mit ein paar Tränen", sagte der 29 Jahre alte Wickler. Der erste deutsche Gold-Coup im Beach-Volleyball seit 2016 ist für das Duo nach dem gewonnenen Olympia-Krimi von Paris zum Greifen nah.
Gegen die Olympiasieger Anders Berntsen Mol und Christian Sandlie Sörum aus Norwegen gewannen die Hamburger ihr Halbfinale im spektakulären Stadion nahe des Eiffelturms 21:13, 17:21, 15:13. Ein Netzfehler der Norweger brachte den Match Point.
Mindestens Silber hat das deutsche Team damit schon sicher.
19.45 Uhr: Aus im Olympia-Halbfinale: Basketballer spielen um Bronze
Basketball-Weltmeister Deutschland hat das Halbfinale bei den Olympischen Spielen in Paris verloren und muss um eine Medaille kämpfen. Das Nationalteam um Kapitän Dennis Schröder verlor gegen Gastgeber Frankreich mit 69:73 (33:33) und wird nach der Niederlage vor 15.000 euphorischen Zuschauern am Samstag (11.00 Uhr) um Bronze spielen. Gegner wird entweder Olympiasieger USA um LeBron James oder der WM-Zweite Serbien mit Nikola Jokic. Das Finale in der Bercy-Arena findet am Samstagabend (21.30 Uhr) statt.
Bester Werfer des deutschen Teams war Schröder mit 18 Punkten. Aufseiten der Franzosen erzielte Guerschon Yabusele 17 Zähler. Im Gegensatz zur Vorrunde, als Deutschland deutlich mit 85:71 gewann, zeigte Frankreich diesmal eine exzellente Leistung und verdiente sich so den Einzug ins Endspiel. Die Partie war nach zwei Testspielen im Juli sowie der Begegnung in der Gruppenphase in Lille das vierte Duell der beiden Teams innerhalb von fünf Wochen.
Die Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert will nach EM-Bronze 2022 und WM-Gold 2023 die dritte Medaille in drei Jahren gewinnen. Herbert verlässt den Deutschen Basketball Bund (DBB) nach dem Bronze-Spiel am Samstag und wechselt zum Double-Gewinner FC Bayern München.
13.58 Uhr: Gold und Silber für deutsche Kanuten
Großer Erfolg für die deutschen Kanuten. Im Vierer-Kajak haben die Männer Gold gewonnen, die Frauen paddelten sensationell zu Silber.
Im Männerboot mit dabei der Dresdner Top-Kanute Tom Liebscher-Lucz. Für den 31-Jährigen bedeutet der Sieg nach Rio 2016 und Tokio 2021 die dritte Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Zusammen mit Liebscher-Lucz freuen sich Max Rendschmidt, Max Lemke und Jacob Schopf über den Olympiasieg über die 500 Meter im K4, der größten Bootsklasse im Kanurennsport.
Der Frauen-Vierer mit Paulina Paszek, Jule Hake, Pauline Jagsch und Sarah Brüssler musste sich im Finale über 500 Meter nur dem Boot aus Neuseeland geschlagen geben. Im Ziel fehlten lediglich 0,42 Sekunden zum ersten Olympiasieg eines deutschen Frauen-Quartetts in dieser Disziplin seit 2008 in Peking.
Zuvor hatten Peter Kretschmer und Tim Hecker im Canadier-Zweier eine Medaille verfehlt. Das Duo aus Leipzig und Berlin musste sich mit Rang fünf begnügen.
Am Freitag stehen die Halbfinalrennen und die Finals im K2 an. Deutschland steht mit je zwei Booten bei Frauen und Männern im Halbfinale. Auch der Dresdner Tom Liebscher-Lucz ist dabei, er sitzt zusammen im Boot mit Max Rendschmidt.
12.30 Uhr: Auch Chemnitzer Kletterin verpasst Finale
Die kleine deutsche Sportkletter-Mannschaft ist in Paris ohne Finalteilnahme geblieben. Nach Yannick Flohe und Alexander Megos verpasste im Kombinations-Wettkampf Boulder & Lead erwartungsgemäß auch Lucia Dörffel die Entscheidung der besten acht. Die Chemnitzerin belegte nach den Halbfinals in beiden Disziplinen trotz einer guten Leistung im Lead lediglich Rang 14 (80,3). Zur Finalteilnahme fehlten ihr 36,0 Punkte.
Die besten Leistungen zeigten die großen Medaillenanwärterinnen, vorneweg die Olympiasiegerin Janja Garnbret aus Slowenien: Sie erkletterte überragende 195,7 von 200 möglichen Punkten.
12.06 Uhr: Oettinghaus erreicht Finale im Wasserspringen
Wasserspringerin Saskia Oettinghaus ist ins Finale vom Drei-Meter-Brett eingezogen. Die 26-Jährige aus Dresden belegte mit 286,75 Punkten im Halbfinale den neunten Platz. Die besten zwölf Springerinnen qualifizierten sich für das Finale am Freitag (15.00 Uhr). Den Sieg im Halbfinale sicherte sich die Chinesin Chen Yiwen mit 360,85 Punkten. Die zweite deutsche Starterin, Jette Müller aus Rostock, war bereits im Vorkampf ausgeschieden.
Bislang stehen Platz sechs für die Tokio-Dritte Lena Hentschel und Jette Müller im Synchronspringen vom 3-m-Brett sowie Rang sieben für Timo Barthel und Jaden Eikermann vom Turm als beste Resultate für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Wassersportzentrum am Stade de France zu Buche.
22.10 Uhr: Boxer Tiafack verpasst Olympia-Finale und holt Bronze
Boxer Nelvie Tiafack verpasst das Olympia-Finale im Superschwergewicht und muss sich mit der Bronzemedaille begnügen. Der 25 Jahre alte Kölner verlor seinen Halbfinal-Kampf gegen Tokio-Olympiasieger Bakhodir Jalolov aus Usbekistan einstimmig nach Punkten. Bronze war Tiafack schon vor dem ersten Gong im Court Philippe-Chatrier in Paris sicher gewesen, da sich die Halbfinal-Verlierer bei Olympia den dritten Platz teilen.
Für den Deutschen Boxsport-Verband ist es die erste Olympia-Medaille überhaupt im Superschwergewicht und das erste Edelmetall seit 2016, als Artem Harutyunyan im Halbweltergewicht in Rio de Janeiro Bronze gewann. Die Chemnitzerin Maxi Klötzer und der Münchner Magomed Schachidov waren bereits in der ersten Runde ausgeschieden.
Für Tiafack dürfte es der letzte Kampf als Amateur gewesen sein, der Europameister von 2022 plant den Wechsel ins Profilager. Im Falle eines Olympiasiegs wären die Vermarktungschancen für den 1,89 Meter großen Athleten mit einem Kampfgewicht von rund 110 Kilogramm nochmal deutlich größer gewesen.
21.10 Uhr: Erstes Finale für Chemnitzer Dreispringer Max Heß
Dreispringer Max Heß schaffte es bei seiner dritten Olympia-Teilnahme erstmals in das Finale der besten zwölf. Der 28 Jahre alte frühere Europameister aus Chemnitz flog in der Qualifikation 16,98 Meter weit, das genügte. Heß hatte in diesem Jahr schon gute Leistungen gezeigt und auch die 17-Meter-Marke überboten. Bei der EM in Rom landete er vor zwei Monaten auf dem fünften Platz.
"Ich bin überglücklich, dass es jetzt endlich mal gepasst hat. Das ist der Lohn für eine konstante Saison, dass man auch mit schlechten Sprüngen dann die Quali schafft", sagte Heß.
19.40 Uhr: Halbfinale verloren: Ringerin Wendle kämpft um Bronze
Ringerin Annika Wendle kämpft bei den Olympischen Spielen in Paris am Donnerstagabend um Bronze. Die 26-Jährige aus Altenheim in Südbaden verlor ihr Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador und verpasste dadurch den Endkampf in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm. Zumindest das kleine Finale darf sie aber bestreiten. Sollte sie es gewinnen, wäre es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere.
Zum Auftakt in der Champ-de-Mars-Arena hatte Wendle erst die Griechin Maria Prevolaraki und danach die Türkin Zeynep Yetgil besiegt. Das Duell mit Yetgil war durchaus brisant. Gegen die 23-Jährige hatte Wendle beim letzten Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul im Mai noch verloren. Fragwürdige Entscheidungen des Kampfgerichts hatten dabei für reichlich Aufsehen gesorgt. Weil der russische Verband später entschied, keine Ringerinnen und Ringer nach Paris zu schicken, rückte Wendle aber noch nachträglich ins Teilnehmerfeld. Das Quali-Drama schien die Deutsche zu beflügeln - lediglich gegen die starke Yepez konnte sie nichts ausrichten.
Nun will die EM-Dritte von 2020 und 2021 dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) die erste Medaille bei diesen Spielen bescheren. Die Griechisch-römisch-Männer waren leer ausgegangen.
18.30 Uhr: Olympia-Fans feiern Skateboard-Opa
Direkt vor der Skateboard-Arena am Place de la Concorde steht ein Schild wie gemacht für Andy MacDonald. "Old is the new gold", ist darauf zu lesen. Für Gold oder gar eine Medaille reichte es für den 51-Jährigen am Mittwoch nicht bei den Olympischen Spielen. Nach der Qualifikation war Schluss. Die Menge flippte trotzdem aus und feierte die Legende seines Sports.
Seine Teamkollegen im Team GB sind die beiden 16-jährigen Sky Brown und Lola Tambling. MacDonald könnte ihr Vater sein - und ist dennoch der coolste Typ im Schatten des Louvre. Selbst Ikone Tony Hawk saß begeistert auf der Tribüne, begeistert wie jeder andere Fan. Nach MacDonalds dritten und letztem Lauf erheben sich Tausende Fans, applaudieren den gebürtigen US-Amerikaner hinaus.
Am Ende belegt MacDonald Platz 18 direkt hinter dem deutschen Starter Tyler Edtmayer. "Er hat sich im letzten Wettbewerb erst für die Spiele qualifiziert. Er hat sich den schwersten Lauf zusammengestellt, der für ihn möglich war und hat das gepackt. Das ist richtig cool", sagte der 23-Jährige. "Mein Trainer ist mit ihm schon Wettkämpfe gefahren. Das muss ein richtig cooles Gefühl sein, ihn jetzt hier zu sehen."
17.13 Uhr: Wasserspringer Wesemann erreicht Olympia-Finale - Dresdner im Halbfinale
Wasserspringer Moritz Wesemann hat das olympische Finale vom Drei-Meter-Brett erreicht. Der 22-Jährige aus Halle an der Saale belegte im Halbfinale den achten Platz. Die besten zwölf Springer qualifizierten sich für die Medaillenentscheidung am Donnerstag (15.00 Uhr). Für seine sechs Sprünge erhielt Wesemann 433,00 Punkte. Den Sieg im Halbfinale sicherte sich der Chinese Wang Zongyuan mit 537,85 Zählern. Der Berliner Lars Rüdiger (28) war bereits im Vorkampf ausgeschieden.
Bei den Frauen zog später die Dresdnerin Saskia Oettinghaus (26) mit 279,35 Punkten als Vorkampf-15. aus drei Metern ins Halbfinale der besten 18 Athletinnen am Donnerstag ein. Für Jette Müller (20) aus Rostock kam dagegen auf Platz 20 (262,85 Punkte) das Aus.
15.40 Uhr: Sieg gegen Frankreich: Handballer im Olympia-Halbfinale
Deutschlands Handballer dürfen bei den Olympischen Spielen weiter auf eine Medaille hoffen. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewann im hochdramatischen Viertelfinale gegen Europameister Frankreich nach Verlängerung mit 35:34 (29:29, 14:17) und erreichte das Halbfinale. Dort trifft die DHB-Auswahl am Freitag auf Spanien.
Vor rund 27.000 Zuschauern in Lille war Jungstar Renars Uscins mit 14 Toren bester Werfer für die DHB-Auswahl, die schon in der Vorrunde als Gruppensieger überzeugt hatte. Die deutschen Handballer haben nun die Chance auf das erste Edelmetall bei einem großen Turnier seit Olympia-Bronze 2016 in Rio de Janeiro.
13.30 Uhr: Ringerin Wendle erreicht olympisches Halbfinale
Ringerin Annika Wendle ist bei den Olympischen Spielen in Paris ins Halbfinale eingezogen und kämpft damit am Donnerstagabend definitiv um eine Medaille. Entweder bestreitet sie in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm das große Finale um Gold und Silber oder das kleine um Bronze. Das entscheidet sich heute Abend, wenn die 26-Jährige aus Altenheim in Südbaden in der Vorschlussrunde auf die favorisierte Lucia Yepez aus Ecuador trifft.
Wendle setzte sich in der Champ-de-Mars-Arena erst gegen die Griechin Maria Prevolaraki und dann gegen die Türkin Zeynep Yetgil durch. Gegen Yetgil hatte die EM-Dritte von 2020 und 2021 beim letzten Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul im Mai noch verloren. Fragwürdige Entscheidungen des Kampfgerichts hatten dabei für reichlich Aufsehen gesorgt. Weil der russische Verband später entschied, keine Ringerinnen und Ringer nach Paris zu schicken, rückte Wendle aber noch nachträglich ins Teilnehmerfeld.
12.15 Uhr: Wasserspringer Wesemann erreicht Olympia-Finale
Wasserspringer Moritz Wesemann hat das olympische Finale vom Drei-Meter-Brett erreicht. Der 22-Jährige aus Halle an der Saale belegte im Halbfinale den achten Platz. Die besten zwölf Springer qualifizierten sich für die Medaillenentscheidung am Donnerstag (15.00 Uhr). Für seine sechs Sprünge erhielt Wesemann 433,00 Punkte. Den Sieg im Halbfinale sicherte sich der Chinese Wang Zongyuan mit 537,85 Zählern. Der Berliner Lars Rüdiger (28) war bereits im Vorkampf ausgeschieden.
Mittwoch, 7. August, 10.30 Uhr: Wellbrock nach Training in der Seine: "Besser als gedacht"
Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock ist nach seinem ersten Training in der Seine zufrieden. "Es war besser als gedacht", sagte der 26-Jährige zu seinem Test im olympischen Wettkampffluss.
Die deutschen Schwimmer hatten sich lange offengehalten, ob sie die Trainingschance am frühen Morgen wahrnehmen. Letztlich entschieden sich Wellbrock, Oliver Klemet und Leonie Märtens für Sprünge in die Seine. Leonie Beck trainierte dagegen im Pool.
Seit Wochen gibt es Diskussionen über Wasserqualität und Strömungsgeschwindigkeit des Pariser Flusses. Wellbrock sieht einen Vorteil darin, dass er die Bedingungen nun besser kennt. "Auf jeden Fall", sagte er. "Mir war es besonders wichtig, dass wir heute nochmal reingehen. Ich werde morgen früh auch nochmal reingehen vor dem Frauenrennen. Das kann auf keinen Fall schaden."
21.30 Uhr: Weitspringer Batz Olympia-Sechster
Weitspringer Simon Batz hat beim zweiten Olympiasieg des griechischen Favoriten Miltiadis Tentoglou den guten sechsten Platz belegt. Der Mannheimer sprang im Stade de France 8,07 Meter, Tentoglou gewann mit 8,48 Metern. Der 26-Jährige ist außerdem Leichtathletik-Weltmeister im Freien und in der Halle sowie Europameister.
Silber ging mit 8,36 Metern an Wayne Pinnock aus Jamaika, Bronze holte der Italiener Mattia Furlani mit 8,34 Metern. Batz gelang sein bester Versuch im zweiten Durchgang, für Momente lag der 21-Jährige damit sogar auf Platz drei, ehe der Schweizer Simon Ehammer als nächster Springer sofort vorbeizog. Tentoglou übernahm danach die Führung und gab sie nicht mehr ab.
21.02 Uhr: Krause verpasst im vierten Olympia-Finale Top-Platzierung
Die zweimalige Europameisterin Gesa Felicitas Krause hat in ihrem vierten olympischen Finale über 3.000 Meter Hindernis keine weitere Top-8-Platzierung erreicht. Die 32-Jährige blieb in 9:26,96 Minuten klar über ihrer Saisonbestzeit und belegte den 14. Platz. Die ehemalige EM-Zweite Lea Meyer aus Leverkusen kam in persönlicher Bestzeit von 9:09,59 Minuten auf Rang zehn.
Gold in diesem Rennen bei den Olympischen Spielen in Paris gewann Weltmeisterin Winfred Yavi aus Bahrain in Olympia-Rekordzeit von 8:52,76 Minuten. Silber ging an Tokio-Olympiasiegerin Peruth Chemutai aus Uganda in 8:53,34 Minuten. Dritte wurde die WM-Dritte Faith Cherotich aus Kenia. Sie gehörten zu einer Spitzengruppe, die sich schon früh abgesetzt hatte. Krauses Trierer Trainingskollegin Olivia Gürth war im Vorlauf trotz persönlicher Bestzeit ausgeschieden.
20.30 Uhr: DFB-Frauen spielen um Olympia-Bronze
Horst Hrubesch nahm seine traurigen Fußballerinnen nacheinander in die tröstenden Arme. Deutschlands Nationalteam ist trotz heftiger Gegenwehr und kluger Taktik im Olympia-Halbfinale an den USA gescheitert - Aus der Traum vom Finale in Paris. Sophia Smith (95. Minute) erzielte vor etwa 15.000 Zuschauern in Lyon das entscheidende Tor beim 1:0 (0:0) nach Verlängerung für die vierfachen Goldmedaillen-Gewinnerinnen. Ohne Kapitänin Alexandra Popp und Torjägerin Lea Schüller blieb das Team von Bundestrainer Hrubesch glücklos - und hofft jetzt im Spiel um Platz drei in Lyon am Freitag auf Bronze.
19.37 Uhr: Hockey-Männer stehen im Finale
Die deutschen Spieler reckten ihre Schläger in die Höhe und fielen sich jubelnd in die Arme: Die Gold-Mission der Hockey-Weltmeister bei den Olympischen Spielen steht nach dem Einzug ins Endspiel kurz vor der Vollendung. Im Halbfinale in Paris setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer André Henning gegen Indien 3:2 (2:1) durch und trifft am Donnerstag (19.00 Uhr) auf Europameister Niederlande. Zwölf Jahre nach dem bislang letzten Triumph in London war der nächste Olympiasieg von Anfang an das Ziel der Männer-Auswahl des Deutschen Hockey-Bunds. Silber haben sie jetzt schon sicher.
In Tokio war die deutsche Mannschaft vor drei Jahren ohne Medaille geblieben. Im Spiel um Platz drei hatte es nach einer zwischenzeitlichen Führung gegen Indien noch eine besonders bittere Niederlage gesetzt. In Frankreich glückte die Revanche dank der Tore von Gonzalo Peillat (18. Minute), Christopher Rühr (27./Penalty) und Marco Miltkau (54.). Für Indien waren Harmanpreet Singh (7.) und Sukhjeet Singh (36.) erfolgreich.
13.00 Uhr: Dresdner Tom Liebscher-Lucz mit deutschen Kanuten auf Kurs
Mit einer Machtdemonstration hat die Besatzung des deutschen Kajak-Vierers über die 500 Meter seine Medaillenambitionen untermauert. Erst zog das Paradeboot im Vierer als Vorlauf-Erster ins Halbfinale ein, dann brillierte die Crew in den Zweier-Kajaks. In beiden Bootsklassen tritt auch der Dresdner Tom Liebscher-Lucz an, der bereits in Rio 2016 und Tokio 2021 je einmal Gold gewann.
Der deutsche Vierer, zugleich das aktuelle Weltmeister-Boot, setzte sich mit Max Rendschmidt (Essen), Max Lemke (Potsdam), Jacob Schopf (Potsdam) und eben Tom Liebscher-Lucz im Vorlauf auf Platz eins durch. Damit zieht das Quartett direkt ins Halbfinale ein. Halbfinale und Finale finden am Donnerstag statt.
Die hoch eingeschätzten Kajak-Zweier brillierten danach auch über die 500 Meter mit den Duos Lemke/Schopf und Rendschmidt/Liebscher-Lucz. Mit jeweils zwei Vorlaufsiegen kamen die Deutschen direkt ins Halbfinale. Halbfinale und Finale im K2, wie die Bootsklasse genannt wird, sind am Freitag.
Erfolgreich waren auch die deutschen Kanutinnen. Im Vierer-Kajak schafften sie den direkten Finaleinzug. Das Quartett Paulina Paszek (Hannover), Jule Hake (Essen), Pauline Jagsch (Berlin) und Sarah Brüssler paddeln am Donnerstag um Gold. Im Kajak-Zweier über 500 Meter überzeugten die Dous Röhlings/Jagsch und Paszek/Hake mit Vorlaufsiegen und zogen ins Halbfinale ein. Die Entscheidungen im K2 der Frauen fallen wie bei den Männern am Freitag.
Nicht so rund lief es im Canadier-Zweier für das Weltmeister-Duo Peter Kretschmer/Tim Hecker (Leipzig/Berlin). Im Vorlauf kamen sie nur auf den sechsten Platz und müssen nun über das Viertelfinale gehen. Dies gilt auch für das Frauen-Duo Lisa Jahn/Hedi Kliemke (Berlin/Potsdam) nach Rang fünf im Vorlauf.
12.44 Uhr: Basketballer nach Sieg über Griechen im Olympia-Halbfinale
Die deutschen Basketballer haben erstmals bei Olympischen Spielen das Halbfinale erreicht und kämpfen in Paris um die Medaillen. Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann in der Bercy-Arena sein Viertelfinale gegen Griechenland um NBA-Star Giannis Antetokounmpo mit 76:63 (36:36). Nach drei souveränen Siegen in der Vorrunde ist die Auswahl in dem stark besetzten Turnier weiter ungeschlagen. Schröder und Co. zeigten diesmal nach einem schwachen ersten Viertel große Moral.
Im Halbfinale am Donnerstag geht es für den Weltmeister gegen den Gewinner des Duells zwischen Gastgeber Frankreich und Kanada. Gegen die Griechen war Franz Wagner mit 18 Punkten bester Werfer in der Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert, der nach Olympia zum deutschen Double-Gewinner Bayern München wechseln wird. Ein Duell mit Topfavorit USA um LeBron James und Kevin Durant ist erst im Finale möglich.
12.04 Uhr: Springreiter Christian Kukuk gewinnt Gold
Springreiter Christian Kukuk hat die Goldmedaille im Einzel gewonnen. Der 34-Jährige aus dem westfälischen Riesenbeck setzte sich im Stechen mit seinem Pferd Checker gegen zwei Kontrahenten durch und holte das vierte Gold für die deutschen Reiterinnen und Reiter bei diesen Spielen. Silber ging an den Schweizer Steve Guerdat und Dynamix de Belheme. Die Bronzemedaille holte der Niederländer Maikel van der Vleuten und Beauville Z.
Kukuk sicherte die 100. Olympia-Medaille des deutschen Pferdesports, wie der Weltverband FEI errechnete. Zudem ist es die erste Goldmedaille eines deutschen Einzel-Springreiters seit 1996. Damals hatte in Atlanta Ulrich Kirchhoff mit Jus de Pommes Gold gewonnen. Vier Jahre in Sydney holte die Mannschaft zum bisher letzten Mal eine deutsche Springreiter-Goldmedaille.
Dienstag, 6. August, 8.13 Uhr: ZDF: Abbruch der 3x3-Übertragung "ein Fehler"
Das ZDF bedauert den Ausstieg aus der Übertragung des Olympia-Halbfinals der 3x3-Basketballerinnen wenige Sekunden vor Schluss. "Aufgrund der brisanten weltpolitischen Lage sollte die 19 Uhr "heute"-Sendung möglichst zur gewohnten Zeit gesendet werden. Die Übertragung kurz vor dem Ende des Halbfinal-Spiels der deutschen 3x3-Basketballerinnen gegen Kanada abzubrechen, war aber ein Fehler", teilte ZDF-Sportchef Yorck Polus der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der öffentlich-rechtliche Sender hatte am Montag knapp 25 Sekunden vor dem Ende des spannenden Spiels im linearen Programm zunächst in die Werbung geschaltet, ehe die "heute"-Nachrichten begannen. Das hatte teils scharfe Zuschauerkritik in den sozialen Netzwerken ausgelöst. Eine Reihe von Zuschauern ärgerte sich, nicht mehr rechtzeitig in einen Livestream gekommen zu sein, um das Ende der Partie zu sehen.
"Wir bedauern, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer im Hauptprogramm den letzten Korb zum Sieg und Einzug der deutschen Basketballerinnen ins Finale verpasst haben", sagte Polus. Das deutsche Team mit Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert gewann die Partie gegen Kanada mit 16:15, Greinacher traf kurz vor Ende zum Sieg.
"Das Endspiel um Gold am späteren Abend haben wir in voller Länge live im TV gezeigt", ergänzte Polus. Im Finale setzte sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds vor den Augen von Ikone Dirk Nowitzki mit 17:16 gegen Spanien durch. Es ist das erste Edelmetall für den DBB bei Olympischen Spielen.
22.27 Uhr: Deutsche 3x3-Damen holen Gold
Die deutschen 3x3-Basketballerinnen haben ein herausragendes Turnier gekrönt und sensationell Olympia-Gold gewonnen. Das Quartett Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert besiegte Spanien im Finale von Paris am Abend mit 17:16 und holte damit auch die erste deutsche Olympia-Medaille im Basketball. Vor den Augen von Ex-Superstar Dirk Nowitzki und IOC-Präsident Thomas Bach hielten die Debütantinnen dem enormen Druck stand und vollendeten ihren großen Coup eindrucksvoll.
Das deutsche Team startete mit einem 3:0-Lauf ins Endspiel, musste jedoch ebenso schnell den Ausgleich hinnehmen. Die Spanierinnen steigerten sich weiter, waren offensiv konsequenter und gingen 10:6 in Führung. Doch Deutschland kämpfte sich zurück, glich aus - und jubelte letztlich über den Olympiasieg.
Brunckhorst, Mevius, Reichert und die am Finalabend herausragende Greinacher spielten ein exzellentes Turnier, bei dem acht Siege aus neun Spielen gelangen. Das Quartett schaffte in vor prächtiger Kulisse im Herzen von Paris endgültig den Sprung in die Weltklasse und ließ hoch gehandelte Favoriten wie die USA oder Kanada hinter sich. Olympia-Gold war der verdiente Lohn für Konstanz auf allerhöchstem Niveau.
20.02 Uhr: Dresdner Hindernisläufer Karl Bebendorf scheidet im Vorlauf aus
Der erhoffte Sprung ins olympische Finale ist Karl Bebendorf nicht geglückt. In seinem Vorlauf über die 3.000 Meter Hindernis belegte der Dresdner den siebenten Platz. Zum Weiterkommen hätte er mindestens Fünfter werden müssen. Bebendorf war im Juni bei der EM in Rom noch Bronze-Medaillengewinner geworden. Damals lief er eine Zeit von unter 8:15 Minuten. In Paris lief er rund fünf Sekunden langsamer.
19.50 Uhr: Bahnrad: Teamsprint-Trio holt Bronze
Die Cottbuser Teamsprinterinnen haben bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille gewonnen. Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich setzten sich im Velodrome von Saint-Quentin-en-Yvelines in 45,400 Sekunden im kleinen Finale gegen die Niederlande durch.
Zuvor hatte das deutsche Team trotz zwischenzeitlichem Weltrekord (45,377 Sekunden) das Finale verpasst, da Neuseeland (45,348) und Großbritannien (45,338) die Zeit noch unterboten.
Das deutsche Trio, das zuletzt viermal in Serie den WM-Titel geholt hatte, wollte mit Gold die Krönung. Doch es sollte nicht reichen. Bei den Sommerspielen 2021 in Tokio hatten sich Hinze und Friedrich den Chinesinnen im Finale geschlagen geben müssen. Damals war der Wettbewerb noch mit jeweils zwei Starterinnen ausgetragen worden.
19.15 Uhr: Deutschlands Volleyballer verlieren Olympia-Viertelfinale
Die deutschen Volleyballer müssen ihre Medaillenhoffnungen bei Olympia begraben. Das Team um Ausnahmespieler Georg Grozer unterlag Gastgeber Frankreich im Viertelfinale vor einer beeindruckenden Kulisse in der Arena im Pariser Süden mit 2:3 (25:18, 28:26, 20:25, 21:25, 13:15). Die Auswahl von Bundestrainer Michal Winiarski war zwei Sätze lang auf dem bestem Weg hin zur Sensation - aber dann gelang Tokio-Olympiasieger Frankreich angefeuert von etwa 10.000 Fans in der Halle ein famoses Comeback.
In Paris hätte die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) als erstes Team der Bundesrepublik eine Medaille gewinnen können. Die DDR-Auswahl holte bei den Männern 1972 Silber. Trotz des Ausscheidens spielte die Mannschaft von Coach Winiarski, die erstmals seit 2012 wieder bei den Spielen dabei war, insgesamt ein starkes Turnier. Gegen Japan und die USA zeigte die Auswahl, dass sie mit der absoluten Weltelite mithalten kann.
18.40 Uhr: Bahnrad-Vierer scheitert in der Qualifikation
Der Bahnrad-Vierer der Männer ist bei den Olympischen Spielen in der Qualifikation gescheitert. Roger Kluge, Tim Torn Teutenberg, Tobias Buck-Gramcko und Theo Reinhardt fuhren im Velodrome in Saint-Quentin-en-Yvelines in 3:50,083 Minuten nur die neuntbeste Zeit und verpassten damit das Weiterkommen. Am schnellsten war Australien unterwegs.
Das deutsche Team war ohnehin ohne Medaillenambitionen angereist, da die Ausrichtung auf das Madison mit Kluge und Reinhardt ausgelegt war. Aufgrund der Nominierungs-Richtlinien müssen beide auch im Vierer starten, womit die ursprüngliche Bestbesetzung nicht möglich war. Gleiches galt für Teutenberg, auf dem die Hoffnungen im Omnium ruhen.
Der Vierer war einst eine deutsche Erfolgsgeschichte. Fünf Olympiasiege und 16 Weltmeistertitel fuhren deutsche Mannschaften in der Vergangenheit heraus, ehe der Abwärtstrend begann. Seit 2002 hat Deutschland keine WM-Medaille mehr geholt.
17.03 Uhr: Bronze im Kajak-Cross: Hegge schreibt Olympia-Geschichte
Noah Hegge schrie seine Freude heraus und schlägt mit seinem Paddel dreimal auf sein Kanu. Der 25-Jährige gewann bei der olympischen Premiere des Kajak-Cross überraschend Bronze, musste sich bei den Sommerspielen von Paris nur Olympiasieger Finn Butcher aus Neuseeland und dem Briten Joseph Clarke geschlagen geben.
Zuvor war Elena Lilik im Finale der Frauen Vierte geworden und Ricarda Funk im Viertelfinale gescheitert. Die bisweilen chaotisch anmutenden Rennen von vier Sportlern gegeneinander auf dem Parcours in Vaires-sur-Marne wurden erstmals im olympischen Programm ausgetragen.
Bevor der heutige Sportsoldat Hegge seinen vollen Fokus auf Kanuslalom legte, stand eine klassische Ausbildung als Konditor an. Daher kommt auch seine ausgeprägte Kaffee-Liebe. "Die Definition von einem perfekten Kuchen ist für mich übrigens, wenn man nicht nur ein Stück essen kann und danach pappsatt wäre, sondern den ganzen Kuchen essen kann, weil er so leicht, luftig und lecker ist", sagte Hegge schmunzelnd.
14.42 Uhr: Mehr als 40 Corona-Fälle in Australiens Olympia-Team
Im australischen Olympia-Team hat es während der Sommerspiele in Paris bereits mehr als 40 Corona-Infektionen oder andere Atemwegserkrankungen gegeben. Dies haben Australiens Schwimm-Cheftrainer Rohan Taylor und Teamärztin Carolyn Broderick laut der australischen Agentur AAP berichtet.
Zu den Erkrankten gehörten demnach auch einige Mitglieder des Schwimm-Teams wie der Olympia-Zweite über 200 Meter Brust, Zac Stubblety-Cook. Laut Rohan hätten einige australische Athletinnen und Athleten trotz eines positiven Covid-Tests an den Wettkämpfen teilgenommen, andere verzichteten auf ihren Start.
Innerhalb des australischen Olympia-Teams seien laut Teamchefin Anna Meares im olympischen Dorf zwei PCR-Testgeräte zum Einsatz gekommen, um schnell auf Corona-Infektionen reagieren zu können. Nach Angaben von Teamärztin Broderick wurden bis zum Montag insgesamt 84 PCR-Tests durchgeführt, etwa die Hälfte sei positiv ausgefallen.
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, nehmen die australischen Sportlerinnen und Sportler lediglich das Abendessen im Speisesaal des olympischen Dorfes ein. Das Frühstück und Mittagessen wird in einem für das Team reservierten Kleingarten zubereitet.
12.45 Uhr: Keine Medaille für deutschen Turn-Weltmeister Dauser
Lukas Dauser hat an seinem Spezialgerät Barren keine Medaille gewonnen. 44 Tage nach seinem Muskelbündelriss im rechten Bizeps turnte der 31-jährige Unterhachinger in einem hochklassigen Finale zu 13,700 Punkten und belegte damit Rang sieben. Dauser unterlief bei einer Drehung ein Fehler, er schlug mit einem Bein gegen den Holm des Barren.
Im ZDF-Interview sagte der Turner, er habe sich nicht wirklich wohlgefühlt. "Vielleicht habe ich mir selbst ein bisschen zu viel Druck gemacht, wollte irgendwie ein Happy End für meine Geschichte", erklärte der Silbermedaillengewinner der Spiele von 2021. Er müsse "die Pille jetzt irgendwie schlucken" und sei dennoch stolz, überhaupt dabei gewesen zu sein.
Olympiasieger wurde wie 2021 in Tokio der Chinese Jingyuan Zou mit 16,200 Punkten. Silber gewann Illia Kowtun aus der Ukraine mit 15,500 Zählern. Bronze holte sich Team- und Mehrkampf-Olympiasieger Shinnosuke Oka aus Japan mit 15,300 Punkten.
Montag, 5. August, 9.30 Uhr: Gold für deutsche Triathleten
Die deutschen Triathleten haben in der Mixed-Staffel überraschend die Goldmedaille gewonnen. Das Quartett Tim Hellwig, Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann triumphierte zum Abschluss der Triathlon-Wettbewerbe in Paris mit Start und Ziel an der Pont Alexandre III.
Es ist erst die dritte Olympia-Medaille für die Deutsche Triathlon Union bei Sommerspielen. 2008 in Peking hatte Jan Frodeno Gold geholt, acht Jahre zuvor in Sydney gewann Stephan Vuckovic Silber. In den Einzelwettbewerben von Paris waren die deutschen Triathleten noch ohne Podestplatz geblieben.
22.15 Uhr: Der schnellste Mann der Welt kommt wieder aus den USA
Noah Lyles heißt der neue Olympiasieger über die 100 Meter. Wie wild hüpft er am Sonntagabend auf und ab, brüllt seine Freude und Erleichterung heraus. Und dann reißt er sich seine Startnummer mit seinem Namen darauf von der Brust und hält sie in alle Kameras. "Seht her, ich habe es allen gezeigt", sollte das wohl heißen.
Und tatsächlich: Lyles zeigte im Stade de France eine spektakuläre Sprintshow, schnappte sich dank eines starken Schlussspurts in einer Tausendstel-Entscheidung den ersehnten Sieg. Mit seinem Traumlauf hat er sein Versprechen eingelöst und Olympia-Gold über die 100 Meter nach 20 Jahren wieder zurück in die USA geholt.
Der Weltmeister rannte im spektakulären Finale mit 9,79 Sekunden Bestleistung und war nicht zu halten. Mit seinem unwiderstehlichen Goldlauf und in den US-Farben lackierten Fingernägeln versöhnte Lyles auch die Heimat, schließlich mussten die USA seit 2004 auf einen Olympiasieger über die 100 Meter warten.
17.20 Uhr: Tennis-Star Djokovic gewinnt sein erstes Olympia-Gold
Topstar Novak Djokovic ist zum ersten Mal Tennis-Olympiasieger. Der 37 Jahre alte serbische Rekord-Grand-Slam-Turniersieger entschied das hochklassige und mitreißende Endspiel der Sommerspiele in Frankreich gegen den Spanier Carlos Alcaraz 7:6 (7:3), 7:6 (7:2) für sich. Damit kürte sich Djokovic zum Nachfolger von Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev, der im Viertelfinale ausgeschieden war.
Für Djokovic ist es erst die zweite Olympia-Medaille nach Bronze 2008 in Peking. Es war womöglich seine letzte Chance auf Gold. Bei den Sommerspielen in Los Angeles wäre er 41 Jahre alt. Der 21-jährige Alcaraz gewann in seinem starken Tennis-Sommer nach dem French-Open- und dem Wimbledon-Titel die Silbermedaille. Bronze ging an den italienischen Zverev-Bezwinger Lorenzo Musetti.
16.36 Uhr: 16-jährige Kevric Olympia-Sechste am Stufenbarren
Turnerin Helen Kevric hat bei den Olympischen Spielen in Paris einen hervorragenden sechsten Platz am Stufenbarren belegt. Drei Tage nach Rang acht im Mehrkampf bekam die 16 Jahre alte Olympia-Debütantin und Jüngste im gesamten deutschen Team 14,566 Punkte für ihre Übung. In einem hochklassigen Finale sicherte sich Kaylia Nemour aus Algerien mit 15,700 Zählern Gold und den ersten Turn-Olympiasieg für Afrika. Zweite wurde die Chinesin Qiu Qiyuan mit 15,500 Punkten vor Sunisa Lee aus den USA mit 14,800 Zählern.
15.02 Uhr: Bogenschütze Unruh verpasst Einzel-Bronze bei Olympia knapp
Der deutsche Bogenschütze Florian Unruh hat bei den Olympischen Spielen in Paris seine zweite Medaille knapp verpasst. Der 31-Jährige verlor das kleine Finale um Bronze im Einzel-Wettkampf gegen den Südkoreaner Lee Wooseok mit 0:6. Zuvor hatte der Wahl-Berliner im Mixed-Event die Silbermedaille errungen.
In einem spannenden Wettkampf wurde Unruh auf der imposanten Anlage vor dem Invalidendom im Halbfinale vom Amerikaner Brady Ellison mit 3:7 geschlagen. Und auch im kleinen Finale war sein Gegner stärker.
Unruh fährt aber immerhin mit einer Plakette von Paris nach Hause. Zusammen mit Michelle Kroppen hatte er Mixed-Silber geholt. Seine Ehefrau Lisa Unruh hatte 2016 in Rio de Janeiro Silber im Einzel und 2021 in Tokio Bronze mit der Mannschaft bejubelt.
Am Vormittag hatte Unruh im Einzel-Achtelfinale gegen den Briten Tom Hall mit 7:3 gewonnen. Dann kam es zu einem Viertelfinal-Thriller gegen den Franzosen Baptiste Addis: Weil Unruh im Shoot-Off am Ende sein Pfeil minimal näher am Zentrum platzierte als der Lokalmatador, sprang ein 6:5-Erfolg raus.
13.31 Uhr: Dressurreiterin von Bredow-Werndl holt auch Gold im Einzel
Jessica von Bredow-Werndl hat bei den Olympischen Spielen ihre zweite Goldmedaille gewonnen. Einen Tag nach dem Sieg mit der deutschen Mannschaft triumphierte die 38 Jahre alte Dressurreiterin am Sonntag mit Dalera auch im Einzel. Von Bredow-Werndl siegte mit 90,093 Punkten vor Teamkollegin Isabell Werth, die mit Wendy zu Silber ritt. Bronze ging an die Britin Charlotte Fry mit Glamourdale.
Von Bredow-Werndl sorgte damit für das fünfte deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024. Davon kommen allein drei aus dem Pferdesport. Erst am Samstag hatten von Bredow-Werndl und Werth zusammen mit Frederic Wandres im Sattel von Bluetooth Gold in der Mannschaft gewonnen. Dazu hatte Vielseitigkeitsreiter Michael Jung zuvor Gold in der Einzel-Konkurrenz geholt.
Doch damit nicht genug: Auch Isabell Werth schaffte es wieder auf das Podium. Die 55-Jährige hatte mit Wendy vorgelegt und mit 89,614 Punkten die erste Richtmarke gesetzt. Für Werth ist es mit nun achtmal Gold und sechsmal Silber bereits die 14. olympische Medaille. Bereits durch den Olympiasieg in der Mannschaft hatte sie die einstige Kanutin Birgit Fischer als Deutschlands Rekordmedaillengewinnerin abgelöst.
9.02 Uhr: Neugebauer feiert Olympia-Silber: "Oma war auch dabei"
Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat die olympische Silbermedaille im Kreise seiner Liebsten gefeiert. "Freunde, Familie, frühere Trainingskollegen. Einfach so alle, die ich gekannt habe in meinem Leben fast. Oma war auch dabei", sagte der 24-Jährige über die wichtigen "40, 50 Leute", die im Stade de France bei einem mitreißenden Olympia-Wettkampf mitgefiebert hatten. Mehr lesen Sie hier.
Sonntag, 4. August, 8.58 Uhr: Rekordreiterin Werth nimmt nächste Medaille ins Visier
Die deutsche Rekord-Medaillengewinnerin hat noch nicht genug. Isabell Werth peilt nach dem Team-Gold eine weitere Medaille im Schlosspark von Versailles an. "Ich will den Ritt genießen, und dann schaue ich mal, was dabei rauskommt", sagte die erfolgreichste Reiterin der Welt mit Blick auf die Kür am Sonntag.
Zum Feiern der Team-Medaille blieb nicht viel Zeit. Noch am Samstagabend nach dem Triumph mit der Mannschaft gab es den sogenannten Musik-Check im Stahlrohr-Stadion mit 15.000 Plätzen, wo weitere deutsche Medaillen winken. Neben Werth gehört vor allem Teamkollegin Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera zum engeren Favoritenkreis.
Dazu gehört auch die Dänin Cathrine Laudrup-Dufour, die im Grand Prix Special am Samstag mit Freestyle das beste Einzelergebnis erzielt und Silber mit der Mannschaft gewonnen hatte. Auch die Britin Charlotte Frey mit Glamourdale darf sich nach Team-Bronze Hoffnungen im Einzel machen.
"Die Zielsetzung ist klar, dass ich nochmal eine fehlerfreie Leistung abliefere", sagte Werth und fügte vergnügt grinsend an: "Und dann wird es vielleicht nochmal schön." In Werths Olympia-Bilanz stehen seit Samstag acht goldene und fünf silberne Olympia-Medaillen. Nur Bronze fehlt noch. Aber viel lieber wäre ihr natürlich die neunte Plakette aus Gold.
22.06 Uhr: Zehnkämpfer Neugebauer gewinnt Olympia-Silber
Erschöpft hob Leo Neugebauer nach Silber beide Arme in die Höhe. Der deutsche Rekordhalter hat sich bei ohrenbetäubendem Lärm von 70.000 Zuschauern im Stade de France in einem lange hochspannenden Zehnkampf nicht mit der Goldmedaille belohnen können. Der 24-Jährige musste sich dem furiosen Norweger Markus Rooth geschlagen geben.
"Ich war sehr solide und kann mich nicht beschweren. Ich habe mein Ding gemacht. Silber ist nicht schlecht", sagte Neugebauer danach im ZDF. Teamkollege Niklas Kaul war als erster Gratulant bei Neugebauer, der die erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit mehr als einem Vierteljahrhundert gewann. 1996 holte Frank Busemann in Atlanta ebenfalls Silber.
In Paris siegt Rooth mit 8.796 Punkten vor Neugebauer, der an beiden Wettkampftagen 8.748 Punkte sammelte. Bronze ging an den WM-Dritten Lindon Victor aus Grenada mit 8.711 Punkten. Mit seiner Weltjahresbestleistung aus dem Juni von 8.961 Punkten, als er seinen eigenen deutschen Rekord verbesserte, wäre Neugebauer Olympiasieger geworden.
Der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul hatte mit dem Kampf um die Medaillen nicht wie erhofft etwas zu tun. Er belegte mit 8.445 Punkten nach dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf Platz acht. Der nachnominierte Till Steinforth belegte mit 8.170 Punkten den 15. Platz beim überraschenden Olympia-Debüt.
21.56 Uhr: Deutsche Fußballerinnen erreichen Halbfinale
Die deutschen Fußballerinnen stehen im Halbfinale. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp gewann in Marseille das Viertelfinale gegen Kanada mit 4:2 im Elfmeterschießen. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 0:0 gestanden. Torhüterin Ann-Katrin Berger parierte zwei Elfmeter der Kanadierinnen und ebnete damit den Weg zum Weiterkommen.
Den entscheidenden Versuch verwandelte die 33-Jährige selbst. Ein Fehlschuss von Sydney Lohmann blieb damit ohne Konsequenzen. Im Halbfinale ist nun am Dienstag in Lyon erneut die USA der nächste Gegner. In der Gruppenphase hatte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen die Mannschaft von Emma Hayes noch mit 1:4 verloren.
21.40 Uhr: Nach Wellbrock-Debakel: Gose verpasst zweite Medaille
Neun Stunden nach dem unerklärlichen Vorlauf-Aus von Florian Wellbrock über 1.500 Meter hat Isabel Gose ein weiteres Erfolgserlebnis für das deutsche Schwimmteam in Paris verpasst. Die Trainingskollegin des tief gefallenen Tokio-Olympiasiegers kraulte beim historischen Sieg des US-Superstars Katie Ledecky über 800 Meter Freistil auf Platz fünf. Zu ihrer zweiten Medaille in der Rugbyarena La Defense fehlten fast fünf Sekunden.
In 8:17,82 Minuten musste sich die 22-Jährige nicht nur der übermächtigen Amerikanerin, die sich mit ihrem neunten Gold zur Rekord-Olympiasiegerin krönte, geschlagen geben. Auch die Australierin Ariarne Titmus, die zweite US-Schwimmerin Paige Madden und die Italienerin Simona Quadarella waren schneller.
Dennoch vollzieht sich eine Wachablösung: Gose und der gleichaltrige Olympiasieger Lukas Märtens bescherten dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) in Paris mit einmal Gold und einmal Bronze die beste Beckenbilanz seit 2008 und liefen Wellbrock, vor drei Jahren in Tokio noch fast im Alleingang der Retter seiner Sportart, den Rang ab.
21.21 Uhr: Alfred aus St. Lucia ist jetzt schnellste Frau der Welt
Sprinterin Julien Alfred aus St. Lucia hat sich überraschend Olympia-Gold über 100 m gesichert. Die 23-Jährige triumphierte im strömenden Regen von Paris in 10,72 Sekunden vor Weltmeisterin Sha'Carri Richardson aus den USA (10,87), Bronze ging an die US-Amerikanerin Melissa Jefferson (10,92).
"Ich denke an Gott, meinen Vater, der mich nicht mehr sehen konnte. Er ist 2013 verstorben. Dad, das ist für dich. Ich vermisse dich. Ich habe es für ihn getan, ich habe es für meinen Trainer getan und für Gott", sagte Alfred bewegt. Zur Vorbereitung hatte sie sich am Morgen alle Rennen von Jamaikas Weltrekordhalter Usain Bolt angesehen - und siegte dann zumindest ähnlich dominant wie Bolt in dessen besten Rennen.
Der Weg zum Olympia-Triumph für Richardson schien frei - erst recht, nachdem die zweimalige Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika überraschend nicht zu ihrem Halbfinale angetreten war. Doch Alfred, Hallenweltmeisterin über 60 m und ehemalige Studienkollegin von Deutschlands Zehnkämpfer Leo Neugebauer, erwischte auf der pitschnassen lilafarbenen Bahn ein fantastisches Rennen und holte in Landesrekord die erste Olympia-Medaille überhaupt für den Inselstaat aus der Karibik.
17.45 Uhr: Deutsche Judokas verpassen Medaille im Team-Event
Die deutschen Judokas haben die erhoffte Medaille im Mixed-Team-Event verpasst und die Olympischen Spiele mit einer enttäuschenden Bilanz beendet. Im kleinen Finale um Bronze gab es eine 3:4-Niederlage gegen Südkorea. Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner kam wegen einer Knieverletzung nicht mehr zum Einsatz.
Vor drei Jahren in Tokio hatten die deutschen Judokas noch drei Medaillen gewonnen - unter anderem Bronze im Mannschaftswettbewerb. In Paris durften sie sich nun nur über Silber für Miriam Butkereit in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm freuen.
Gold-Hoffnung Wagner war in der 78-Kilogramm-Klasse Fünfte geworden. Die zweimalige Weltmeisterin erlitt in ihrem Wettkampf eine Innenbandverletzung im Knie, wie Sportdirektor Hartmut Paulat mitteilte. Der erhoffte Start im Teamevent fiel für die Ravensburgerin damit flach.
15.37 Uhr: Olympia-Gold für deutsches Dressur-Team
Das deutsche Dressur-Team hat bei den Olympischen Spielen wieder die Goldmedaille gewonnen. Frederic Wandres mit Bluetooth, Isabell Werth mit Wendy und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera holten sich im Schlosspark von Versailles den Sieg in der Mannschaftswertung vor Dänemark und Großbritannien und sorgten für das vierte deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024. Für Werth war es zugleich ihre achte olympische Goldmedaille, womit sie zu Deutschlands Rekord-Medaillengewinnerin aufstieg.
Damit hat Deutschland wieder den Mannschafts-Wettbewerb in der Dressur dominiert. Es war bereits das 15. Team-Gold, allein sieben Mal war Werth dabei. In Werths Olympia-Bilanz stehen nun acht goldene und fünf silberne Olympia-Medaillen. Die Kanutin Birgit Fischer hatte in ihrer Karriere ebenfalls acht olympische Goldmedaillen gewonnen, aber eine Silbermedaille weniger.
Werths einzigartige Karriere hatte bei Olympischen Spielen 1992 in Barcelona begonnen, wo sie mit Gigolo Team-Gold gewann. Vier Jahre später feierte sie Doppel-Gold mit demselben Pferd. Weitere Goldmedaillen holte sie mit den Pferden Satchmo, Weihegold und Bella Rose. Zu Werths außergewöhnlicher Erfolgsbilanz gehören außerdem neun WM-Titel.
"Ich bin wahnsinnig stolz auf Wendy. Sie ist fantastisch, mit zehn Jahren solch eine Prüfung zu absolvieren. Ich habe schon gesagt: Wenn ich keinen Fehler mache, sie will keinen Fehler machen. Der kleine Fehler auf der Mittellinie ist meiner, ich war ein bisschen rückwärts. Ich wollte ein bisschen zu viel Kontrolle bewahren, am Ende des Tages war es eine Kleinigkeit", schwärmte Werth nach ihrem Ritt von ihrem Pferd im ZDF.
Die Reiter sorgten in Versailles bereits für das zweite von insgesamt vier deutschen Goldmedaillen. In der Vielseitigkeit hatte Michael Jung bereits die Einzel-Konkurrenz für sich entschieden.
13.45 Uhr: US-Rapper Snoop Dogg als Olympia-Edelfan auch beim Reiten
Hiphop-Star Snoop Dogg und olympischer Pferdesport: Auf so eine Kombination muss man erst mal kommen. Weil der amerikanische Rapper bei diesen Sommerspielen aber wie ein allgegenwärtiges US-Maskottchen von Event zu Event tingelt, schaute er nun auch beim Dressur-Finale vor dem schmucken Schloss von Versailles vorbei. In stilvoller Montur samt Reithose, Jacket, Handschuhen und schwarzem Helm ließ sich der 52-Jährige mit einem Golfkart über die Anlage kutschieren. Dann reiste er aber schon vor der Entscheidung wieder ab.
Der US-Sender NBC hatte Snoop nach Frankreich geschickt, nachdem er bei den Spielen von Tokio 2021 schon eine komödiantische Olympia-Show moderiert hatte. Dabei hatte er auch über Dressurreiten gesprochen und zur großen Unterhaltung seines Co-Moderators, des Schauspielers Kevin Hart, den Gang der Pferde mit einem Tanzstil (Crip Walk) verglichen. Er müsse so ein Pferd in einem seiner Musikvideos haben, scherzte Snoop.
13.02 Uhr: Olympia-Aus für Beach-Volleyball-Duo Ludwig und Lippmann
Rio-Goldgewinnerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Louisa Lippmann sind beim olympischen Beach-Volleyball-Turnier in Paris nach einer enttäuschenden Vorrunde ausgeschieden. Das Duo verlor gegen die spanischen EM-Zweiten Daniela Alvarez/Tania Moreno 16:21, 19:21 und beendet die Gruppenphase auf dem letzten Rang. Nur mit einem Sieg hätte das Team noch eine Chance auf das Achtelfinale gehabt.
Ludwig und Lippmann, die seit 2022 zusammenspielen, hatten schon die ersten beiden Gruppenspiele deutlich verloren. Gegen die Spanierinnen zeigten sie sich zunächst deutlich verbessert. Immer wieder pushten sich die beiden Deutschen nach gelungenen Aktionen gegenseitig. Doch dann fanden Alvarez/Moreno mit angelupften Bällen ins Hinterfeld immer wieder Erfolg und holten sich den ersten Satz. Im zweiten Durchgang zogen beim deutschen Duo dann auch wieder die Fehler aus den vorherigen Spielen ein, doch sie kämpften sich noch zurück. Doch die Aufholjagd blieb ohne Erfolg.
Das zweite deutsche Frauen-Team Svenja Müller und Cinja Tillmann zog als Gruppenzweiter ins Achtelfinale ein. Die beiden besten Teams jeder der sechs Gruppen sowie die zwei besten Gruppendritten kommen direkt ins Achtelfinale. Von den restlichen Dritten können zwei über die sogenannte Lucky-Loser-Runde noch in die Runde der letzten 16 kommen.
11.40 Uhr: Ruderer Zeidler gewinnt Olympia-Gold im Einer
Für Oliver Zeidler ist der Traum vom Olympiasieg wahr geworden. Nach bisher drei Welt- und Europameistertitel bewies der Einer-Ruderer diesmal auch im finalen Kampf um olympisches Gold Nervenstärke und Stehvermögen. Nach packendem Kampf verwies der 28 Jahre alte Münchner den Belarussen Jewgeni Solotoi und den Niederländer Simon van Dorp mit deutlichem Vorsprung auf die Plätze zwei und drei. Damit ist er der erste Deutsche seit Thomas Lange (1988 und 1992), der im olympischen Skiff-Endlauf triumphiert.
Nach zuvor drei überzeugenden Siegen in den bisherigen Rennen im Stade Nautique und einer olympischen Rekordzeit im Halbfinale war Zeidler als Favorit ins Rennen gegangen. Und dieser Rolle wurde er gerecht.
9.50 Uhr: Beach-Volleyballer Ehlers/Wickler holen sich Gruppensieg
Das deutsche Beach-Volleyball-Duo Nils Ehlers und Clemens Wickler hat sich bei Olympia souverän den Gruppensieg gesichert und erfolgreiche Revanche für das WM-Aus genommen. Die deutschen Medaillenhoffnungen gewannen ihr letztes Gruppenspiel gegen Michal Bryl/Bartosz Łosiak aus Polen 21:19, 21:15. Mit der maximalen Punkte-Ausbeute in der Vorrunde unterstrichen die Hamburger ihre Ambitionen in Paris. Damit treffen Ehlers und Wickler im Achtelfinale, für das sie schon vor der Partie qualifiziert waren, auf einen der beiden besten Gruppendritten.
Im vergangenen Jahr im WM-Achtelfinale waren Ehlers/Wickler an den Polen gescheitert, die am Ende Dritter wurden. Bei den Frauen ist Deutschland in Paris mit zwei Teams vertreten: Svenja Müller und Cinja Tillmann sowie Laura Ludwig und Louisa Lippmann. Jeweils 24 Paare bei den Männern und Frauen spielen bis 10. August um den Olympiasieg.
Samstag, 3. August, 7.15 Uhr: Deutsche Athleten hoffen auf weitere Goldmedaillen
Mit einigen Goldhoffnungen geht das deutsche Team an diesem Samstag in den achten Tag mit Entscheidungen. Das Dressur-Team um Isabell Werth ist genauso wie Ruderer Oliver Zeidler im Einer Goldfavorit. Dazu winkt im Zehnkampf durch Leo Neugebauer die erste deutsche Medaille seit 1996.
21.30 Uhr: Ein Görlitzer auf Goldkurs - Neugebauer führt im Zehnkampf
Zehnkämpfer Leo Neugebauer führt die Konkurrenz im Stade de France in Paris nach dem ersten Tag mit 4.650 Punkten an. Der 24-Jährige hat einen Vorsprung von 42 Punkten auf Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico und von 62 Punkten auf den norwegischen EM-Zweiten Sander Skotheim. Platz vier belegt Tokio-Olympiasieger Damian Warner aus Kanada mit 4.561 Zählern.
"Das Stadion ist verrückt. Hier einen Wettkampf machen zu dürfen, ist eine Ehre", sagte Neugebauer in der ARD und stellte sichtlich zufrieden fest: "Ich kann mich nicht beschweren. Ich hatte eine schöne Zeit über 400 Meter und habe insgesamt sehr gute Leistungen abgeliefert." Der gebürtige Görlitzer, der mittlerweile in der USA studierte und lebt, hat beste Chancen auf die erste deutsche Zehnkampf-Medaille seit 28 Jahren.
Für den früheren Welt- und Europameister Niklas Kaul sind die Medaillen in weiter Ferne, wenngleich er seine Stärken am zweiten Tag hat. Der 26-Jährige haderte in der ersten Zehnkampf-Hälfte wiederholt: 4.041 Punkte bedeuten nur Platz 20. Kurios: Vor Kauls 400-Meter-Lauf war es im Stadion wegen der nächsten Goldmedaille von Schwimmstar Leon Marchand so laut, dass dieses Rennen erst mit Verzögerung und nach der Bitte um Ruhe gestartet werden konnte.
17.02 Uhr: Silber für deutsche Mixed-Bogenschützen
Das deutsche Mixed-Team Michelle Kroppen und Florian Unruh hat beim Bogenschießen die Silbermedaille gewonnen. Das Duo musste sich nach einem starken Wettkampf erst im Finale den Topfavoriten aus Südkorea geschlagen geben. Kroppen und Unruh bescherten den deutschen Bogenschützinnen und Bogenschützen die erste Medaille bei diesen Spielen in Frankreich.
Die zwei Sportler, die auch im Einzel noch im Wettbewerb sind, hatten durch Siege gegen Kolumbien, Mexiko und die USA das Finale erreicht. Dort waren die Koreaner, die schon bei der olympischen Mixed-Premiere 2021 in Tokio Gold geholt hatten, zu stark.
13.50 Uhr: Olympia 2040 in Deutschland? Menschen sehen das kritisch
Die Bundesregierung unterstützt eine mögliche deutsche Olympia-Bewerbung für 2040. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) eine entsprechende Grundlagenvereinbarung unterzeichnet. "Wir wollen wieder ein Heimspiel für unsere deutschen Athletinnen und Athleten. Die Bundesregierung steht geschlossen hinter einer neuen deutschen Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele", sagte Faeser.
Umfragen von Sächsische.de und dem Meinungsforschungsunternehmen Civey zeigen, dass Menschen in Deutschland und Sachsen das kritisch sehen. Demnach lehnen 43 Prozent der Befragten aus Sachsen eine Bewerbung für die Sommerspiele 2040 ab. 29 Prozent wären dafür, die übrigen 28 Prozent sind sich nicht sicher. Bundesweit sieht das Ergebnis ähnlich aus. Immerhin wäre aber mehr als ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) offen für die Idee. Mit 41 Prozent sind allerdings auch die meisten der Deutschen gegen die Olympiapläne.
Mehr dazu in diesem Artikel: So denken die Sachsen über die Idee von Olympia 2040 in Deutschland
Freitag, 2. August, 8 Uhr: Leichtathleten hoffen auf "Nervenkitzel" und Medaillen
Der Deutsche Leichtathletik-Verband will nach der letztjährigen WM ohne Medaille bei den Olympischen Spielen wiederholt bei Siegerehrungen vertreten sein. "Drei Medaillen sind ein realistisches Ziel. Aber auch Leistungen, die zu einer Platzierung im Bereich von Rang vier bis acht führen, sind Top-Leistungen", sagte Sportvorstand Jörg Bügner der Deutschen Presse-Agentur. "Paris ist eine wichtige Standortbestimmung mit Bezug zum übergeordneten Ziel, 2028 wieder zu den Top 5 der Welt in der Nationenwertung zu gehören."
Weitspringerin Malaika Mihambo, die in der zweiten Woche springt, ist wieder eine Goldkandidatin. Zehnkämpfer Leo Neugebauer startet beim Auftakt der Wettbewerbe im Stade de France als Favorit. Zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter zählt hier der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul. Gute Aussichten auf eine Medaille hat auch Speerwerfer Julian Weber.
"Wenn es uns gelingt, drei Medaillen zu gewinnen, wäre das für mich die Verstetigung des Aufwärtstrends, über den ich nach der EM in Rom gesprochen habe", sagte Bügner. "Bei den Überraschungen haben wir ein paar heiße Eisen im Feuer, die für einen Top-8-Platz sorgen können. Jeden Tag wird es Nervenkitzel geben." Dafür wollen auch die deutschen Staffeln sorgen, die sich für alle fünf Wettbewerbe qualifiziert haben.
20.37 Uhr: Biles wieder Mehrkampf-Olympiasiegerin
US-Superstar Simone Biles hat ihren sechsten Olympiasieg gefeiert. Die 27-Jährige gewann bei den Olympischen Spielen in Paris den Mehrkampf und ist damit die erste Turnerin, die jeweils Olympia-Gold in diesem Wettbewerb im Abstand von acht Jahren geholt hat. Zwei Tage nach dem Erfolg mit dem Team der USA kam die Vierkampf-Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016 in der erneut ausverkauften Arena Bercy auf fabelhafte 59,131 Punkte.
Zweite wurde Rebeca Andrade aus Brasilien mit 57,932 Zählern vor Tokio-Olympiasiegerin Sunisa Lee aus den USA mit 56,465 Punkten. Beste Deutsche war Helen Kevric. Die 16 Jahre alte Mehrkampf-Meisterin erreichte an Schwebebalken, Boden, Stufenbarren und Sprung insgesamt 54,598 Punkte und belegte bei ihrem Olympia-Debüt den hervorragenden achten Rang. Die Kölnerin Sarah Voss wurde 24. mit 49,999 Zählern.
18.18 Uhr: Niederlage im Bronzekampf für Anna-Maria Wagner
Die deutsche Judo-Hoffnung Anna-Maria Wagner hat die ersehnte Einzelmedaille bei den Olympischen Spielen in Paris verpasst. Die zweimalige Weltmeisterin verlor ihren Bronze-Kampf in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm gegen die Chinesin Ma Zhenzhao im Golden Score. Zuvor war durch die Halbfinal-Niederlage gegen die Weltranglistendritte und frühere Weltmeisterin Inbar Lanir aus Israel bereits ihr großer Gold-Traum geplatzt.
Wagner, die bei der Eröffnungsfeier vergangenen Freitag gemeinsam mit Basketball-Star Dennis Schröder die deutsche Fahne getragen hatte, war mit großen Ambitionen nach Paris gereist und hatte Edelmetall fest im Visier. Eine weitere Chance hat sie noch im Mixed-Team-Event am Samstag.
Der Deutschen Judo-Bund steht bei den Spielen in Frankreich damit weiter bei einer Medaille. Miriam Butkereit hatte am Mittwoch Silber in der 70-Kilogramm-Klasse gewonnen.
16.55 Uhr: Zverev scheidet im olympischen Viertelfinale aus
Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev hat mit dem Viertelfinal-Ausscheiden bei den Sommerspielen in Frankreich eine herbe Enttäuschung hinnehmen müssen. Drei Jahre nach seinem Gold-Coup von Japan scheiterte der beste deutsche Tennisprofi bei hochsommerlichen Temperaturen in Paris mit 5:7, 5:7 am Italiener Lorenzo Musetti.
Damit verpasste Zverev sein eigenes Ziel, sich zum zweiten Mal zum Olympiasieger zu küren. Der Deutsche Tennis Bund verfehlte mit dem Ausscheiden des letzten verbliebenen Teilnehmers zudem das Minimalziel von einmal Edelmetall. Im Mixed-Wettbewerb hatte Zverev mit Laura Siegemund beim Erstrunden-Aus enttäuscht.
16.35 Uhr: Boxerin gewinnt nach 46 Sekunden
Nach dem Wirbel um ihre Olympia-Zulassung hat die algerische Boxerin Imane Khelif ihr Achtelfinale bei den Sommerspielen nach nur 46 Sekunden gewonnen. Ihre italienische Gegnerin Angela Carini klagte nach wenigen Schlägen über Schmerzen in der Nase und gab auf. Den im Boxen üblichen Handschlag gab es nach dem Duell nicht.
Khelifs Teilnahme an den Spielen in Paris hatte wegen ihrer Disqualifikation bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr für viel Aufsehen gesorgt. Damals hatte die 25-Jährige das Finale wegen erhöhter Werte des männlichen Sexualhormons Testosteron nicht bestreiten dürfen. In Paris darf sie hingegen um Medaillen kämpfen.
Carinis Trainer Emanuele Renzini sagte in einer ersten Reaktion: "Ich will nicht für das IOC urteilen und ich weiß, dass das Thema schwierig ist, aber dieser Kampf war unfair". Das Internationale Olympische Komitee hatte Khelif für Paris zugelassen.
Nach der Bekanntgabe ihrer Niederlage sank die Italienerin im Ring weinend auf die Knie. Auch Minuten später wurde sie während zahlreicher Interviews immer wieder von ihren Emotionen überwältigt. "Ich bin in den Ring gestiegen, um alles zu geben. Die Person, die vor mir steht, interessiert mich in dem Moment nicht. Die Schmerzen an der Nase waren zu stark. Ich konnte nicht mehr atmen", berichtete Carini.
Die WM vor einem Jahr wurde vom Internationalen Box-Verband IBA organisiert, der vom IOC nicht mehr anerkannt ist. Auch die taiwanesische Boxerin Lin Yu-ting wurde nach dem Gewinn ihrer Bronzemedaille bei der WM nachträglich disqualifiziert, darf aber bei den Olympischen Spielen antreten. Sie boxt am Freitag im Federgewicht gegen die Usbekin Sitori Turdibekowa. Sowohl Yu-ting als auch Khelif waren schon bei den Sommerspielen 2021 in Tokio dabei.
14.43 Uhr: Springreiter makellos ins Olympia-Finale
Das deutsche Springreiter-Team kämpft am Freitag bei den Olympischen Spielen um die Medaillen und ist nun Favorit. Das Trio um Vize-Europameister Philipp Weishaupt mit Zineday schaffte die Qualifikation ohne Mühe und blieb als einziges Team ohne einen einzigen Fehler. "Das erste Ziel haben wir erreicht", kommentierte Bundestrainer Otto Becker. "Alle haben sich gut präsentiert. Aber gewonnen haben wir noch nichts." Am Freitag starten alle Teams wieder bei null.
"Ich glaube, es gibt keinen anderen olympischen Sport, bei dem es so offen ist wie beim Springreiten", sagte Weishaupt zum Finale am Freitag, für das sich zehn Mannschaften qualifiziert haben. "Bei keiner wäre es eine Überraschung, wenn sie gewinnen würde", sagte der Reiter: "Aber jede kann auch schnell weg sein." Für die Zuschauer sei es "maximal spannend".
Startreiter war Christian Kukuk, und der Profi aus Riesenbeck sorgte im Sattel von Checker für einen fehlerfreien Beginn. "Ich bin super-happy, alles ist eigentlich nach Plan gelaufen", kommentierte Kukuk seinen Ritt. "Als Erster zu reiten ist immer am aufregendsten und nicht am einfachsten. Ich glaube, dass haben wir super hingekriegt."
Der makellose Auftakt "gibt meinen Team-Kollegen hoffentlich Sicherheit", sagte Kukuk. Und tatsächlich blieb der ebenfalls im Stall von Ludger Beerbaum in Riesenbeck angestellte Weishaupt anschließend ohne Abwurf. "Das war mega-mäßig", kommentierte Weishaupt seinen Ritt: "Das konnte nicht besser sein." Zineday sei "super drauf". Im Parcours habe es kein Hindernis gegeben, "bei dem es knapp war".
Schlussreiter des deutschen Trios war Richard Vogel - und auch der Profi aus Marburg blieb mit United Touch ohne Fehler. "Wir haben gezeigt, dass wir abliefern können", kommentierte der 27-Jährige sein Olympia-Debüt. "Es hätte für das erste Mal nicht besser laufen können", sagte Vogel.
6.04 Uhr: Emotionaler Abschied von Kerber im deutschen Haus
Angelique Kerber durchlebte noch mal große Emotionen. Mit reichlich Applaus und minutenlangen "Angie, Angie"-Sprechchören ist die dreimalige Grand-Slam-Siegerin im deutschen Haus in Paris in die Tennis-Rente verabschiedet worden. "Wenn ich das sehe, will ich gar nicht gehen", sagte die 36-Jährige mit einem Schmunzeln. Natürlich habe sie sich die Entscheidung aber gut überlegt. Sie glaube, es gebe keinen besseren Ort, um abzutreten.
Die Profikarriere der früheren Weltranglisten-Ersten und dreimaligen Grand-Slam-Siegerin war im Viertelfinale der Olympischen Spiele am Mittwochnachmittag mit einer 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8)-Niederlage gegen die Chinesin Zheng Qinwen zu Ende gegangen. Die Stunden danach seien "sehr emotional" gewesen, berichtete Kerber. Und im deutschen Haus ging es genauso weiter. Tennis-Kollegen und andere Sportstars standen Spalier, als die Kielerin auf die Bühne kam. Als ein Video mit Highlights ihrer Laufbahn gezeigt wurde, war Kerber sichtlich ergriffen. Anschließend wurde Sekt verspritzt.
Sie habe "Sportgeschichte geschrieben", sagte Tennis-Legende Boris Becker zu Kerber. Er fände es klasse, wenn sie dem deutschen Tennis noch eine Weile erhalten bleibe, meinte Verbandspräsident Dietloff von Arnim. In welcher Funktion könne man noch besprechen.
21.39 Uhr: Gose gewinnt zweite deutsche Schwimm-Medaille
Vizeweltmeisterin Isabel Gose hat die zweite deutsche Schwimm-Medaille bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Die 22-Jährige aus Magdeburg schlug im Finale über 1.500 Meter Freistil in der La Defense Arena mit deutscher Rekordzeit von 15:41,16 Minuten als Dritte an. Gold ging an die amerikanische Rekordweltmeisterin Katie Ledecky, die sich zum achten Mal zur Olympiasiegerin krönte. Silber gewann die Französin Anastasiia Kirpichnikova. Goses Trainingskollege Lukas Märtens hatte im allerersten Finale Gold über 400 Meter Freistil gewonnen.
21.07 Uhr: Fußballerinnen schlagen Sambia mit 4:1
Deutschlands Fußballerinnen haben bei den Olympischen Spielen das Viertelfinale erreicht und dürfen weiter auf eine Medaille hoffen. Das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch kam im letzten Vorrundenspiel zu einem 4:1 (1:0)-Sieg gegen Sambia und beendete die Gruppe B mit sechs Punkten auf dem zweiten Platz. Vor spärlicher Kulisse in Saint-Étienne erzielten Lea Schüller mit einem Doppelpack (10./61. Minute), Klara Bühl (48.) und Elisa Senß (90.+7) die Tore für die DFB-Auswahl, die zuvor gegen Australien (3:0) gewonnen und gegen die USA (1:4) verloren hatte. Barbra Banda (50.) traf für Sambia.
20:52 Uhr: Titelverteidiger Zerev steht im Viertelfinale
Nur noch zwei Schritte bis zur Medaille - der Traum vom zweiten Gold lebt: Alexander Zverev steht im Viertelfinale der Olympischen Spiele, musste sich aber erneut phasenweise mächtig strecken. Der Tokio-Champion setzte sich am Mittwoch in Paris gegen Alexei Popyrin mit 7:5, 6:3 durch und hatte mit dem hartnäckigen Australier vor allem im ersten Satz einige Mühe. In der Runde der letzten acht ist für Zverev gegen den italienischen Wimbledon-Halbfinalisten Lorenzo Musetti auf jeden Fall eine Leistungssteigerung nötig.
18.11 Uhr: Auch Slalom-Kanutin Elena Lilik jubelt über Silber
Wenige Minuten nach dem zweiten Platz für Judoka Miriam Butkereit gab es für die deutsche Olympia-Mannschaft die nächste Silbermedaille zu feiern: Slalom-Kanutin Elena Lilik war im Canadier-Einer nur von Mitfavoritin Jessica Fox zu schlagen. Bronze ging an die US-Amerikanerin Evy Leibfarth.
Für Lilik sind es die ersten Olympischen Spiele. Die 25-jährige Augsburgerin hatte sich als Siebtschnellste für das zwölfköpfige Finalfeld qualifiziert. In der Endrunde zeigte sie eine tolle Fahrt und erzielte eine Zeit, die nur von der Australierin Fox unterboten werden konnte. Fox, die bei der Eröffnungsfeier die Fahne ihres Landes trug, hatte bereits bei den Spielen in Tokio dieses Wettbewerb gewonnen und war in Paris schon im Kajak-Einer siegreich gewesen.
17.59 Uhr: Silbermedaille für Hamburger Judoka Butkereit
Die Hamburgerin Miriam Butkereit hat eine weitere Medaille für Team D gewonnen. Die 30-Jährige Judoka musste sich in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm erst im Finale der kroatischen Weltranglisten-Ersten Barbara Matic geschlagen geben und durfte sich über Silber freuen. Für Butkereit ist es der größte Erfolg ihrer bisherigen Karriere.
Zuvor hatte sie in einem spannenden Halbfinal-Kampf die Österreicherin Michaela Polleres bezwungen. Das Duell ging bis in die Verlängerung, wo Polleres die größere Anzahl an Strafen für zu defensives Verhalten sammelte. Nach diesem Sieg war Butkereit die Medaille nicht mehr zu nehmen, entsprechend groß war ihre Freude. Im Finale war Matic dann die bessere Kämpferin.
17.27 Uhr: Kerbers Tennis-Karriere endet im Viertelfinale
Nach einem harten Kampf hat Angelique Kerber ihre grandiose Tennis-Karriere ohne eine Medaille bei den Olympischen Spielen in Frankreich beendet. Nach drei kaum für möglich gehaltenen Siegen verlor die einstige Nummer eins der Welt das dramatische Viertelfinale von Paris gegen die Chinesin Zheng Qinwen 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8). Im dritten Satz führte die deutsche Hoffnungsträgerin noch mit 4:1, völlig entkräftet konnte sie die Führung aber halten.
Damit kann die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin ihre Ausnahme-Laufbahn zum Abschluss zwar nicht mit einem Medaillen-Coup krönen. Der 36 Jahre alte Kielerin glückte aber mit starken Auftritten und dem noch vor wenigen Tagen nicht für möglich gehaltenem Einzug in die Runde der besten Acht ein gebührender Abschied.
13.00 Uhr: Jubel im Frauen-Doppelvierer
Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat gleich am ersten Finaltag der olympischen Regatta einen umjubelten Erfolg gefeiert und Bronze gewonnen. Ein beherzter Auftritt im Endlauf bescherte dem Frauen-Doppelvierer den dritten Rang. Das mit Schlagfrau Pia Greiten (Osnabrück), Maren Völz (Berlin), Tabea Schendekehl (Dortmund) und Leonie Menzel (Mettmann) besetzte Boot musste sich im Stade Nautique östlich von Paris nur der Konkurrenz aus Großbritannien und den Niederlanden geschlagen geben.
Kurz vorher hatte der deutsche Doppelvierer der Männer eine Überraschung klar verpasst. Im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne fuhr die Crew um Schlagmann Moritz Wolff an den Medaillenrängen vorbei und landete mit deutlichem Rückstand auf dem fünften Platz. Gold sicherte sich bei den Männern Weltmeister Niederlande vor Italien und Polen.
11.50 Uhr: Keine Medaillen für deutsche Triathleten
Die deutschen Triathleten haben in ihrem um einen Tag verlegten Olympiarennen eine Medaille erwartungsgemäß klar verpasst. Durch das nicht mehr ganz so schmutzige Wasser der Seine und die abgetrockneten Pariser Straßen kam Tim Hellwig als bester Athlet der Deutschen Triathlon Union auf Rang 18. Auf der olympischen Distanz von 1500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen fehlten vor malerischer Kulisse des Eiffelturms satte 1:46 Minuten für die erste deutsche Medaille seit 16 Jahren.
Im ersten Wettkampf des Tages hatten die deutschen Triathletinnen nach Stürzen mit dem Rad die Medaillen verpasst. Bei dem tagelang umstrittenen Event kam Laura Lindemann auf Platz acht, Lisa Tertsch wurde Neunte. Die zwei waren in jeweils aussichtsreicher Position auf den regennassen Straßen beim Radfahren gestürzt und konnten dies dann nicht mehr wettmachen.
Gold holte sich unter dem Jubel der begeisterten Zuschauer die französische Lokalmatadorin Cassandre Beaugrand vor Julie Deron aus der Schweiz und der Britin Beth Potter. Nina Eim aus Potsdam landete auf dem zwölften Rang.
Um das Event war tagelang gebangt worden, weil die Wasserwerte der Seine für das Schwimmen nicht gepasst hatten. Erst wenige Stunden vor dem Start gab es dann Grünes Licht von den Veranstaltern.
10.46 Uhr: Ex-DSC-Spielerin kommt beim Beachvolleyball nicht in Fahrt
Laura Ludwigs fünfte Olympia-Mission droht bereits in der Vorrunde zu enden. Die Beachvolleyball-Olympiasiegerin von Rio unterlag gemeinsam mit ihrer Partnerin und früheren Spielerin des Dresdner SC, Louisa Lippmann, vor der spektakulären Kulisse im Schatten des Eiffelturms den Europameisterinnen Nina Brunner/Tanja Hüberli aus der Schweiz 0:2 (9:21, 15:21) und muss nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel ums Weiterkommen bangen.
"Scheiße. Es ist ein beschissenes Gefühl. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben überhaupt nicht das gespielt, was wir können. Das ist einfach bitter", sagte die 38-jährige Ludwig. Lippmann ergänzte nach der klaren Pleite: "Da zu stehen, beballert zu werden und nicht die richtige Lösung parat zu haben, ist frustrierend."
Das passierte am Dienstag, 30. Juli
21.31 Uhr: Schwarz schwimmt auf Platz fünf - Wiffen Olympiasieger
Freistilschwimmer Sven Schwarz hat im olympischen Rennen über 800 Meter den geteilten fünften Platz belegt. Auf Bronze und den Italiener Gregorio Paltrinieri fehlten dem 22-Jährigen etwas mehr als vier Sekunden. Schwarz schlug nach 7:43,59 Minuten an. Zum Olympiasieger krönte sich der Ire Daniel Wiffen. Silber sicherte sich Bobby Finke aus den USA. Der Franzose David Aubry war genauso schnell wie Schwarz.
Bei den Weltmeisterschaften im Februar in Katar hatte Schwarz den vierten Platz belegt. Für den Endlauf bei den Olympischen Spielen von Paris hatte sich der Schwimmer von Waspo 98 Hannover als Sechster der Vorläufe qualifiziert. Freiwasser-Olympiasieger Florian Wellbrock war am Montag bereits ausgeschieden. Der 26-Jährige will über 1500 Meter und im Freiwasser um die Medaillen schwimmen.
Das hat an diesem Mittwoch auch seine Magdeburger Teamkollegin Isabel Gose vor. Die 22-Jährige schwamm über 1500 Meter die viertschnellste Zeit der Vorläufe und untermauerte ihre Edelmetall-Ambitionen.
20.34 Uhr: US-Turnstar Biles feiert fünften Olympiasieg
Turn-Superstar Simone Biles hat bei den Olympischen Spielen in Paris mit dem Team der USA triumphiert und ihr insgesamt fünftes Olympia-Gold seit 2016 gewonnen. Die 27-Jährige führte ihre Mannschaft in der Arena Bercy zu 171,296 Punkten. Damit hatte die US-Riege mit Biles, Hezly Rivera, Jordan Chiles, Sunisa Lee und Jade Carey 5,502 Zähler Vorsprung auf Silbermedaillengewinner Italien (165,494). Dritter wurde Brasilien (164,497).
Die deutschen Turnerinnen hatten sich als Team nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert. Von den drei Einzelstarterinnen erreichten Helen Kevric (Stuttgart) und Sarah Voss (Köln) jeweils das Finale im Mehrkampf am Donnerstag. Die 16 Jahre alte Kevric turnt zudem am 4. August am Stufenbarren um die Medaillen. Pauline Schäfer-Betz (Chemnitz) hatte die Endkämpfe am Schwebebalken und am Boden verpasst.
16.25 Uhr: Zverev erreicht olympisches Achtelfinale
Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev hat bei den Sommerspielen in Frankreich seine Medaillenchance gewahrt. Einen Tag nach dem Erstrunden-Aus im Mixed-Wettbewerb setzte sich der French-Open-Finalist gegen den Tschechen Tomas Machac 6:3, 7:5 durch und erreichte damit das Achtelfinale. Dort wird der Hamburger auf den Australier Alexei Popyrin treffen.
Gegen Machac und Katerina Siniakova hatte Zverev am Montag gemeinsam mit Laura Siegemund im Mixed verloren. Im Einzel erwischte die Nummer vier der Welt einen schwachen Start und musste direkt das erste Aufschlagspiel abgeben. Dann aber fing sich der klar favorisierte Zverev schnell. Begünstigt auch durch Fehler von Machac glich der Goldmedaillengewinner von Tokio gleich wieder aus und kam besser in die Partie.
Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius packte sich Zverev während der Pausen beim Seitenwechsel ein kühlendes Handtuch in den Nacken. Zu Beginn des zweiten Abschnitts ließ er den Tschechen noch einmal ins Spiel kommen und gab nach einem frühen Break sein Aufschlagspiel zum 2:2 ab. Die deutsche Nummer eins erreichte nicht ihr Topniveau, wirkte nicht ganz frisch und lief bis zum 4:5 einem Rückstand hinterher. Nach 1:35 Stunden verwandelte Zverev aber seinen ersten Matchball.
Für Davis-Cup-Spieler Jan-Lennard Struff und Olympia-Debütant Maximilian Marterer ist der Einzel-Wettbewerb dagegen beendet. Der Sauerländer Struff verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf sein Zweitrundenmatch gegen den Franzosen Corentin Moutet, teilte der Deutsche Tennis Bund in Paris mit. Im Doppel an der Seite des Schwarzwälders Dominik Koepfer werde Struff aber spielen. Der Nürnberger Marterer blieb beim 0:6, 1:6 in 63 Minuten gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime chancenlos.
Als zweiter deutscher Profi ist Koepfer im Achtelfinale des Herren-Einzels vertreten. Der 30-Jährige wird den serbischen Rekord-Grand-Slam-Turniersieger Novak Djokovic herausfordern.
15.33 Uhr: Französischer Kanutrainer in Polizeigewahrsam
Nach dem Olympiasieg des Franzosen Nicolas Gestin ist ein pöbelnder französischer Kanutrainer in Polizeigewahrsam gekommen. Der Mann sei von Polizisten kontrolliert worden, weil er nachts auf die Straße gepinkelt habe, hieß es von der Pariser Staatsanwaltschaft. Die Polizisten gaben an, bei der Festnahme von dem Mann geschlagen worden zu sein.
Die Zeitung "Le Parisien" berichtete, der Trainer habe zunächst versucht, davonzulaufen. Dann sei er gestürzt und habe einen Polizisten umgerissen und ihn dann angegriffen. Auch zwei weitere Polizisten habe er geschlagen.
Der technische Leiter des französischen Kanu-Kajak-Verbands FFCK, Ludovic Royé, sagte dem "Parisien", das Verhalten sei nicht in Ordnung. Der Mann sei nicht bei Olympia im Einsatz gewesen. Er gehöre zwar noch zum Verband, eine Trennung stehe aber bevor.
15.20 Uhr: Volleyballer verlieren Olympia-Krimi gegen USA
Deutschlands Volleyballer haben ihr zweites Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen erst nach großem Kampf verloren. Nach dem dramatischen Auftaktsieg gegen Japan musste sich das Team von Trainer Michal Winiarski trotz einer starken Aufholjagd dem dreimaligen Olympiasieger USA mit 2:3 (21:25, 17:25, 25:17, 25:20, 11:15) geschlagen geben.
Durch die knappe Niederlage sicherte sich die DVV-Auswahl dennoch einen enorm wichtigen Punkt im Kampf um das Viertelfinale. Die deutschen Aussichten, die Runde der besten Acht zu erreichen, bleiben gut.
Zum Abschuss der Vorrunde muss die Mannschaft um Ausnahmespieler Georg Grozer am Freitag (9.00 Uhr) gegen Argentinien ran. Die Gruppenersten und - zweiten qualifizieren sich sicher für das Viertelfinale, dazu kommen die beiden besten Gruppendritten weiter. Das DVV-Team ist erstmals seit 2012 wieder bei Olympia dabei. Die bislang einzige deutsche Medaille gab es 1972 durch den zweiten Platz der DDR-Auswahl.
14.17 Uhr: Neuer Doping-Wirbel um Chinas Schwimm-Team
In der Affäre um ungeahndete Doping-Vorfälle in Chinas Schwimmteam gibt es neue Enthüllungen. Die in der Kritik stehende Welt-Anti-Doping-Agentur Wada bestätigte, dass zwei weitere Top-Athleten nach positiven Tests in der jüngeren Vergangenheit um eine lange Dopingsperre herumkamen und vom Vorwurf des Sportbetrugs freigesprochen wurden. Die Chinada hatte einem Bericht der "New York Times" zufolge unter anderem die Staffel-Olympiasiegerin Tang Muhan 2022 entlastet, weil ein bei ihr nachgewiesenes Steroid angeblich auf einen verunreinigten Hamburger zurückzuführen gewesen sei.
Zuvor hatte bereits die Affäre um 23 Schwimmerinnen und Schwimmer die olympischen Wettbewerbe überschattet, die bei einem nationalen Wettkampf in China Anfang 2021 positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet worden waren, aber nicht gesperrt wurden. Auch hier war die Wada der Entscheidung der Chinada gefolgt. Ein unabhängiger Ermittler hatte kein Fehlverhalten der Wada erkannt.
Der "New York Times" zufolge sind die nun bekanntgewordenen Vorfälle bereits die dritte Causa, in der die Chinada wegen angeblich verunreinigter Lebensmittel auf Sperren verzichtet. Tang Muhan, die in Tokio mit der 4x200-Meter-Freistilstaffel Gold gewann und für Paris erneut nominiert ist, habe in einem Pekinger Restaurant einen wohl mit dem verbotenen Mittel Metandienon belasteten Burger verspeist.
Die Wada betonte, sie habe die Entscheidung der Chinesen "mit der nötigen Skepsis überprüft". Es habe aber keinen Grund gegeben, gegen die Freisprüche in Berufung zu gehen. Es gibt nach Angaben der Wada aber derzeit eine Untersuchung zur Menge und den Risiken von mit Steoriden verunreinigten Lebensmitteln in China und anderen Ländern wie den USA.
8.30 Uhr: Seine zu dreckig: Männer-Triathlon wird verschoben
Der Triathlon der Männer bei den Olympischen Spielen in Paris wird wegen zu schmutzigen Wassers in der Seine verschoben. Nachdem zuletzt bereits zwei Trainings nicht stattfinden konnten, mussten die Veranstalter auch das für heute Morgen (8.00 Uhr) geplante Rennen absagen. Als Ersatztermin ist der morgige Mittwochvormittag (10.45 Uhr) vorgesehen. Das Rennen der Frauen soll wie geplant davor stattfinden (8.00 Uhr).
Seit Tagen gibt es Sorgen um die Austragung der Wettkämpfe. Wegen der Regenfälle vom Freitag und Samstag ist das Wasser des Pariser Flusses verschmutzt. Mikrobiologische Proben ergaben, dass die Sauberkeits-Grenzwerte überschritten waren. Deswegen fielen jeweils beide geplanten Trainings der Männer und Frauen aus. Am frühen Dienstagmorgen bestätigte der internationale Triathlon-Dachverband dann, dass das Wasser nicht wie erhofft sauber genug geworden ist.
Die Triathleten - darunter die drei Deutschen Tim Hellwig (Saarbrücken), Jonas Schomburg (Hannover) und Lasse Lührs (Bonn) - müssen sich also gedulden. Beim Rennen der Frauen ist Deutschland ebenfalls mit drei Athletinnen vertreten: Nina Eim, Laura Lindemann und Lisa Tertsch werden antreten.
Das passierte am Montag, 29. Juli
21.51 Uhr: Hockey-Frauen verlieren knapp gegen Favorit Niederlande
Trotz eines couragierten Auftritts haben die deutschen Hockey-Frauen gegen Topfavorit Niederlande die erwartete Niederlage kassiert. Einen Tag nach dem 2:0-Sieg gegen Japan schnupperte das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg an der Überraschung, verlor sein zweites Olympia-Vorrundenspiel aber mit 1:2 (0:0). Charlotte Stapenhorst brachte die "Danas" in der 44. Minute in Führung. Yibbi Jansen (50.) und Marijn Veen (54.) drehten die Partie aber noch zugunsten der Niederländerinnen, die in Paris zum fünften Mal die Goldmedaille holen wollen. Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Mittwoch Gastgeber Frankreich.
Man habe die Niederländerinnen "teilweise hergespielt", meinte Torschützin Stapenhorst. Schon Kleinigkeiten würden aber eben "so böse bestraft". Auch Coach Altenburg machte deutlich, dass er sich durchaus etwas ausgerechnet hatte. "Wir wollen niemanden am Haken haben, wir wollen gewinnen", sagte er. Daher sei er "mit der Gesamtperformance nicht zufrieden. Das können wir besser."
Die Oranje-Fans, darunter König Willem-Alexander mit Familie, waren im Stade Yves-du-Manoir klar in der Überzahl. Die Weltmeisterinnen wollten direkt die Kontrolle übernehmen, die deutsche Defensive stand zunächst aber sicher. Kurz nach Beginn des zweiten Viertels drängte die DHB-Auswahl sogar auf die Führung und schnürte den Gegner phasenweise hinten ein. Doch gleich drei Strafecken blieben ungenutzt. Zweimal wurde es bei Chancen der Niederländerinnen brenzlig: erst rettete der Pfosten, dann Torhüterin Nathalie Kubalski.
20.54 Uhr: Schwimmer Lukas Märtens Fünfter über 200 Meter Freistil
Schwimm-Olympiasieger Märtens ist ohne die erhoffte zweite Medaille bei den Sommerspielen in Paris geblieben. Der 22-Jährige musste sich zwei Tage nach seinem Goldrennen über 400 Meter mit dem fünften Platz auf der halben Distanz zufriedengeben. Märtens schlug nach 1:45,46 Minuten an. Auf Bronze und den Amerikaner Luke Hobson fehlten ihm 67 Hundertstelsekunden. Den Sieg sicherte sich Topfavorit David Popovici aus Rumänien, Silber ging an Matthew Richards aus Großbritannien und Bronze an Luke Hobson aus den USA.
Märtens war als Zweiter der Weltjahresbestenliste über 200 Meter nach Paris gereist und galt auf dieser Strecke ebenfalls als aussichtsreicher Medaillenkandidat. An die Ausnahmeleistung seines Triumphs auf seiner Paradestrecke am Samstag kam der Magdeburger diesmal aber nicht heran.
20.18 Uhr: Japans Turner gewinnen Olympia-Gold in der Mannschaft
Japans Turner sind Mehrkampf-Olympiasieger in der Mannschaft. Der siebenmalige Weltmeister gewann das Finale bei den Olympischen Spielen in Paris mit 259,594 Punkten und damit das insgesamt siebte Mal Olympia-Gold. Dabei profitierte das Team um Mehrkampf-Olympiasieger Daiki Hashimoto auch von unerwarteten Patzern des bis zum letzten Gerät Reck führenden Favoriten China, der sich mit 259,062 Zählern und Silber zufriedengeben musste. Bronze ging an die USA mit 257,793 Punkten.
Die deutsche Mannschaft hatte den Einzug ins Finale der besten Acht verpasst. In der Qualifikation am Samstag hatten 245,395 Punkten für Barren-Weltmeister Lukas Dauser (Unterhaching) Andreas Toba (Hannover), Nils Dunkel (Halle/Saale), Pascal Brendel (Wetzlar) und Timo Eder (Ludwigsburg) zu Rang elf gereicht.
19.38 Uhr: Zverev und Siegemund im olympischen Mixed-Wettbewerb raus
Eine von zwei Medaillenchancen bei den Olympischen Spielen in Frankreich hat Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev früh vertan. Im Mixed-Wettbewerb mit Laura Siegemund schied der Hamburger gleich in der ersten Runde aus. Beim 4:6, 5:7 gegen das tschechische Duo Katerina Siniakova und Tomas Machac zeigte das deutsche Duo eine enttäuschende Vorstellung. Im Einzel trifft der Weltranglisten-Vierte Zverev im Kampf um das Erreichen des Achtelfinals ebenfalls auf den Tschechen Machac.
Siegemund und Zverev waren in Paris im 16er-Feld an Position eins gesetzt, erwischten aber bei ihrer unangenehmen Auftaktaufgabe einen schwachen Start. Im ersten Satz verlor die deutsche Kombination das erste Aufschlagspiel von Siegemund zum 1:2, auch weil Zverev zwei einfache Volleys verschlug.
Dem zuletzt formstarken Zverev unterliefen auch im weiteren Verlauf des Matches überraschende Fehler. Auch im zweiten Abschnitt mussten die beiden Deutschen einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Zwar glichen sie zum 4:4 noch einmal aus, verloren zum 5:6 aber zum insgesamt dritten Mal das Aufschlagspiel von Siegemund.
Siegemund zählt im Doppel wie Siniakova (2.) als Nummer fünf zur Weltklasse und hatte im Mixed im Juni bei den French Open den Titel gewonnen. Im Einzel des olympischen Tennis-Wettbewerbs hatte die Schwäbin am Sonntag in der ersten Runde wegen Problemen am linken Fußgelenk aufgegeben, um sich voll auf das Mixed mit Zverev und das Doppel konzentrieren zu können. Im Doppel steht Siegemund noch gemeinsam mit Angelique Kerber vor der Erstrunden-Aufgabe.
Tokio-Olympiasieger Zverev ist nur noch im Einzel vertreten. Zu Saisonbeginn hatten Siegemund und Zverev beim Team-Wettbewerb in Australien, dem United Cup, im Mixed geglänzt und eine wichtige Rolle für den deutschen Sieg gespielt.
18.39 Uhr: Olympia-Aus für deutsches Damen-Doppel
Für das deutsche Tennis-Duo Tatjana Maria und Tamara Korpatsch sind die Olympischen Spiele in Paris beendet. Nach ihren Niederlagen im Einzel verloren die beiden deutlich mit 3:6, 0:6 gegen die argentinische Paarung Nadia Podoroska und Maria Lourdes Carle und schieden auch im Doppel in der ersten Runde aus. Gegen Carle war Maria im Einzel beim 0:6, 0:6 ohne Spielgewinn geblieben. Als zweites deutsches Damen-Doppel sind bei den Sommerspielen in Frankreich noch Angelique Kerber und Laura Siegemund im Einsatz.
17.40 Uhr: Britischer Schwimmstar Peaty mit Corona infiziert
Großbritanniens Schwimmstar Adam Peaty ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Peaty habe sich bereits am Sonntag vor seinem zweiten Platz im olympischen Rennen über 100 Meter Brust unwohl gefühlt, teilte das britische Team mit. In den Stunden nach dem Rennen seien die Symptome schlimmer geworden, am Montag wurde der 29-Jährige dann positiv getestet. Man hoffe, dass Peaty im weiteren Verlauf von Olympia in Paris noch schwimmen könne, hieß es weiter. Peaty hat bei Olympischen Spielen schon drei Goldmedaillen gewonnen.
17.19 Uhr: Kanada legt Einspruch gegen Punktabzug ein
Kanada hat gegen den Abzug von sechs Punkten im olympischen Frauenfußball-Turnier wegen der Spionagevorfälle mit einer Drohne beim Internationalen Sportgerichtshof Einspruch eingelegt. Das teilte der Cas mit und kündigte eine Entscheidung für Mittwoch an. Kanadas Olympisches Komitee COC empfindet die Strafe als "unverhältnismäßig".
Vor der kanadischen Auftaktpartie bei den Sommerspielen gegen Neuseeland (2:1) hatte es einen Skandal gegeben, weil zweimal eine Drohne beim gegnerischen Training eingesetzt worden war. Das hatte das COC schließlich auch eingeräumt.
Neben dem Punktabzug waren auch Nationaltrainerin Bev Priestman, Assistentin Jasmine Mander und Videoanalyst Joseph Lombardi jeweils für ein Jahr von allen Fußball-Aktivitäten vom Weltverband FIFA gesperrt worden. Gegen diese Sperren wollen die Kanadier nicht mehr vorgehen.
Sollte der Punktabzug bestehen bleiben, hätte Kanada in der Vorrundengruppe A weiter eine schlechte Ausgangsposition im Kampf um das Weiterkommen, obwohl auch das zweite Spiel gegen Gastgeber Frankreich gewonnen wurde. Kolumbien und Frankreich führen die Tabelle mit jeweils drei Punkten an.
16.03 Uhr: Michael Jung holt mit Chipmunk Gold
Vielseitigkeitsreiter Michael Jung hat bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille in der Einzelwertung gewonnen. Der 41-Jährige blieb im abschließenden Springen in Versailles mit seinem Pferd Chipmunk ohne Fehler und sorgte damit für das zweite deutsche Gold bei den Sommerspielen 2024 nach Schwimmer Lukas Märtens. Jung setzte sich mit 21,8 Strafpunkten vor dem Australier Christopher Burton mit Shadow Man (22,4) und der Britin Laura Collett mit London (23,1) durch.
Für Jung ist es bereits die vierte olympische Goldmedaille. In London 2012 hatte er im Einzel und mit der Mannschaft triumphiert, vier Jahre später in Rio gab es nochmal Gold im Einzel und Silber mit der Mannschaft.
Im Mannschaftswettbewerb war Deutschland dieses Mal leer ausgegangen, nachdem ein Sturz von Christoph Wahler im Gelände alle Hoffnungen zunichtegemacht hatte. Im Schlussranking blieb nur der 14. Platz. Gold ging an Großbritannien vor Frankreich und dem Überraschungsteam aus Japan.
Jung hatte es am Montag spannend gemacht. In der ersten Runde des Springens hatte er gepatzt und vier Strafpunkte kassiert. Im zweiten Umlauf bewies er allerdings Nervenstärke und ritt wieder zu Gold.
Julia Krajewski belegte unterdessen den elften Platz. Nach einer Runde ohne Abwurf am Montagmorgen war die Reiterin aus Warendorf im zweiten Springen ebenfalls fehlerfrei geblieben, aber weiter nach vorn ging es nicht mehr.
Trotz seines Sturzes am Vortag im Gelände trat Wahler zur ersten Runde des Springens an. Das deutsche Team kassierte dafür 200 Strafpunkte. Wahlers Start war nur wegen einer Besonderheit des Olympia-Reglements möglich. Während bei allen anderen Vielseitigkeitprüfungen ein Sturz die Disqualifikation für den gesamten Wettbewerb bedeutet, ist es bei den Olympischen Spielen möglich, nach einer positiven tiermedizinischen Untersuchung am anderen Tag wieder zu reiten. Diesen Vet-Check hatte Wahlers Pferd Carjatan am frühen Morgen bestanden.
13.50 Uhr: Deutschland-Achter verpasst direkten Finaleinzug
Der Deutschland-Achter hat den direkten Einzug in das olympische Finale verpasst. Nach dem ernüchternden dritten Platz im Vorlauf muss das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in den Hoffnungslauf. Wie schon im bisherigen Saisonverlauf fuhr die Crew um Schlagmann Mattes Schönherr (Potsdam) auch im Stade Nautique östlich von Paris der Weltspitze weit hinterher. Im Ziel betrug der Rückstand auf die siegreichen Amerikaner und den WM-Zweiten aus den Niederlanden mehr als zwei Bootslängen.
Nur der Sieger des Rennens buchte ein Finalticket. Im Hoffnungslauf am Donnerstag werden weitere vier Startplätze vergeben.
Das drohende vorzeitige Aus wendete der Männer-Doppelvierer ab. Anders als im Vorlauf bot das Team aus der einstmals medaillenträchtigen Bootsklasse eine starke Vorstellung ab und gewann den Hoffnungslauf knapp vor der Schweiz und Norwegen. Der Sieg bescherte dem DRV nach dem Frauen-Doppelvierer den zweiten Finalplatz. Insgesamt sind sieben deutsche Boote in Paris dabei.
11.01 Uhr: Frankreich: Linksradikaler auf Bahngelände festgenommen
Nur wenige Tage nach den Anschlägen auf das französische Bahnnetz ist eine Person auf einem nordfranzösischen Bahngelände festgenommen worden. Allerdings stehe die Festnahme nicht im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach den Brandanschlägen, hieß es von der ermittelnden Pariser Staatsanwaltschaft. Bei diesem Komplex habe es bisher keine Festnahme gegeben.
Wie der geschäftsführende französische Innenminister Gérald Darmanin auf X schrieb, wurde am Sonntag ein ultralinker Aktivist im nördlichen Département Seine-Maritime geschnappt. Der Zeitung "Le Figaro" zufolge hatte der Mann in seinem Fahrzeug Zugangsschlüssel zu technischen Räumlichkeiten der französischen Bahn SNCF. Außerdem sei eine Beißzange und ein Universalschlüsselsatz gefunden worden.
In der Nacht zum Freitag hatten Unbekannte Brandanschläge auf strategisch wichtige Stellen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Der Bahnverkehr in Frankreich war so kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele am Freitagabend stark gestört. Hunderttausende Menschen waren betroffen. Mittlerweile fahren die Züge wieder normal.
10:57 Uhr: Deutsche Pistolen-Mixed-Teams mit Löbauer Reitz verpassen Finals
Die beiden deutschen Mixed-Teams in der Luftpistole haben die Finals verpasst. Josefin Eder und der Löbauer Christian Reitz kamen in der Qualifikation mit 577 Ringen auf Rang sechs. Zum kleinen Finale fehlten auf Rang vier am Ende zwei Ringe. Auch Sportpistolen-Weltmeisterin Doreen Vennekamp schaffte mit Robin Walter keine Finalteilnahme. Mit 576 Ringen kam das Duo auf Rang neun.
10.32: Handballer stehen so gut wie im Viertelfinale
Tempo, Tore, Kempa-Tricks: Mit einem Gala-Auftritt zur Frühstückszeit haben Deutschlands Handballer ihre olympischen Medaillenambitionen eindrucksvoll untermauert. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason ließ Japan beim 37:26 (21:10) nicht den Hauch einer Chance und darf nach ihrem zweiten Sieg im zweiten Spiel getrost für das Viertelfinale planen.
"Man sollte nicht davon ausgehen, dass es jedes Spiel so läuft. Aber natürlich steigert sich unser Selbstvertrauen", sagte Spielmacher Juri Knorr. Julian Köster räumte ein, die frühe Anwurfzeit sei "schon eine Erfahrung, das muss aber nicht nochmal sein. Es war schon unangenehm, ungewohnt."
Das deutsche Team sprühte trotz der ungewöhnlichen Anwurfzeit um 9 Uhr vor Spielwitz und begeisterte die 5.765 Zuschauer in der Arena Paris Süd mit Tempo-Handball und reichlich tollen Toren. Zudem überzeugte wie schon beim Auftaktsieg gegen Schweden (30:27) die Abwehr um den erneut glänzend aufgelegten Andreas Wolff im Tor. Den Grundstein für den nie gefährdeten Sieg legte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) mit einer bärenstarken ersten Halbzeit.
Beste deutsche Werfer waren Youngster Renars Uscins mit sieben und Knorr mit sechs Treffern. In den verbleibenden drei Vorrundenspielen geht es nun um den Gruppensieg, nächster Gegner ist am Mittwoch (11.00 Uhr/ARD und Eurosport) Kroatien. Danach warten Duelle gegen den WM-Dritten Spanien (Freitag/16.00 Uhr) und Slowenien (4. August/14.00 Uhr). Die besten vier von den sechs Teams erreichen die K.o.-Runde.
7.36 Uhr: Triathlon-Schwimmtraining erneut abgesagt
Vor dem für Dienstagvormittag angesetzten Triathlon der Männer ist auch das zweite Schwimmtraining in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität abgesagt worden. Damit steigen die Zweifel, ob wie geplant Wettbewerbe bei diesen Sommerspielen im Fluss durch die französische Hauptstadt stattfinden können. Die Organisatoren halten allerdings derzeit weiter an diesem Plan fest und geben sich optimistisch.
Die am Sonntag durchgeführten Tests hätten nicht die vom Triathlon-Weltverband geforderten Garantien für eine ausreichende Sauberkeit des Wassers geliefert, um das Schwimmen erlauben zu können, hieß es in einer Mitteilung. Dies liege am Regen, der am Freitag und Samstag gefallen sei. Die Gesundheit der Athletinnen und Athleten habe Priorität. Mit Blick auf die Wettervorhersage zeigen sich das Olympia-Organisationskomitee und der Weltverband aber "zuversichtlich", dass die Wasserqualität vor dem Beginn der Triathlon-Wettbewerbe wieder innerhalb der Grenzwerte liege, hieß es weiter. Die Wasserqualität der Seine habe sich insgesamt deutlich verbessert im Juli.
Das Triathlon-Einzel der Frauen ist für Mittwoch geplant, am 5. August ist die Mixed-Staffel vorgesehen. Neben den Triathleten sollen auch die Freiwasserschwimmer ihre Wettbewerbe in der Seine austragen. Als Alternative ist für sie die Ruderregatta-Strecke vorgesehen.
Das passierte am Sonntag, 28. Juli
20.52 Uhr: Weltmeisterin Angelina Köhler verpasst Medaille über 100 Meter Schmetterling
In ihrem ersten Olympia-Finale hat Schwimm-Weltmeisterin Angelina Köhler eine Medaille knapp verpasst. Die 23-Jährige aus Berlin schlug vor 17.000 Zuschauern im Rugbystadion La Defense im Endlauf über 100 Meter Schmetterling in 56,42 Sekunden als Vierte an. Gold ging an Torri Huske (USA) vor ihrer Landsfrau, Weltrekordlerin Gretchen Walsh, und der Chinesin Zhang Yufei, die zu den elf mutmaßlichen Dopingsündern gehört, die trotz positiver Tests vor den Tokio-Sommerspielen auch in Paris starten.
"Es ist super traurig. Ich habe alles gegeben - und jetzt ist es der vierte Platz. Der Vierte ist immer der erste Verlierer. Das ist ein bisschen scheiße", sagte Köhler unter Tränen am ZDF-Mikrofon: "Ich werde weiter kämpfen. Es war nicht das letzte Mal, dass man mich gesehen hat. Ich werde für LA 2028 nochmal alles geben."
Über Zhang sagte Köhler später: "Solche Geschichten haben einen miesen Beigeschmack. Ich hoffe, dass da noch mal was kommt, dass es da Aufklärung geben wird. Ich stehe für sauberen Sport und für Gerechtigkeit. Erstmal gehört die Medaille ihr."
Köhler fehlten 21 Hundertstel zu Bronze. Sie hatte sich mit ihrem WM-Triumph im Februar in Katar ins Rampenlicht katapultiert. Allerdings fehlten damals viele Weltstars.
18.41 Uhr: Tragisches Kajak-Rennen für Medaillenhoffnung Ricarda Funk
Schock für Slalomkanutin Ricarda Funk, die die die anvisierte Medaille bei den Olympischen Spielen deutlich verpasst hat. Drei Jahre nach ihrem Olympiasieg in Tokio musste sich die 32-Jährige im Kajak-Wettbewerb am Sonntag mit dem elften Platz begnügen, ein Fehler im unteren Streckenteil machte im Kajak-Wettbewerb im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne den Traum von der zweiten olympischen Medaille zunichte. Vor etlichen deutschen Fans unter den über 15.000 Zuschauern im Osten von Paris paddelte Funk nach starkem Start am 20. Tor vorbei, dafür kassierte sie 50 Strafsekunden. Im Ziel blickte starrte sie ungläubig auf die Anzeigetafel. Das Halbfinale hatte die Sportsoldatin noch trotz einer Torstangenberührung dank eines überzeugenden Auftritts gewonnen. Vor drei Jahren hatte Funk die erste Goldmedaille für die deutsche Olympia-Mannschaft in Tokio gewonnen.
16.38 Uhr: Schäfer-Betz verpasst den Einzug ins Finale
Für Pauline Schäfer-Betz sind die olympischen Spiele bereits beendet. Die 27-jährige aus Chemnitz kam am Schwebebalken nur auf 13,366 Punkte und hat damit keine Chance mehr auf den Endkampf. Somit musste die Weltmeisterin von 2017 ihren Traum vom olympischen Finale an ihrem Paradegerät bereits frühzeitig begraben. Bei ihrem Auftritt unterliefen Schäfer-Betz mehrere Wackler, weshalb sie die Top Acht in der Einzelwertung verpasste. „Heute war ich einfach wahnsinnig aufgeregt am Balken“, sagte die 27-Jährige, die ihre dritten Olympischen Spiele erlebt. „Ich bin eigentlich ganz gut rein gekommen, aber konnte es hinten raus nicht mehr halten. Es ist einfach schade.“ Am Boden kam Schäfer-Betz auf 12,366 Zähler und landete nur auf den hinteren Rängen.
13.12 Uhr: Erstrunden-Aus für Chemnitzer Boxerin
Die Chemnitzerin Maxi Klötzer ist in der ersten Runde des olympischen Box-Turniers ausgeschieden. Die 23-Jährige musste sich in der Gewichtsklasse bis 50 kg Zareen Nikhat aus Indien nach einer einstimmigen Punktwertung für die zweimalige Weltmeisterin geschlagen geben.
Klötzer, die offensiv und aggressiv begann, haderte mit der verlorenen zweiten Runde, in der sie genau wie ihre Gegnerin einen Punktabzug wegen einer Verwarnung kassiert hatte. „Ich war überrascht, dass ich die Runde nicht habe, und der Punktabzug hat mich sauer gemacht“, sagte sie. Ob die erst zweite deutsche Boxerin bei Olympischen Spielen ihre Karriere fortsetzt, ließ sie offen. „Ich habe mein Leben wirklich nur zu diesem Jahr geplant. Ich werde jetzt die nächsten zwei Monate Abstand vom Boxen nehmen und überlegen, wie ich weitermache.“ Nach Nadine Apetz, die nach Olympia 2021 in Tokio ihre Karriere beendet hat, ist die mehrfache Deutsche Meisterin erst die zweite deutsche Boxerin überhaupt bei Olympia.
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12.40 Uhr: Vielseitigkeit: Sturz beendet deutschen Medaillentraum
Der Traum von der Team-Medaille ist für das deutsche Vielseitigkeitsteam nach einem Sturz geplatzt. Christoph Wahler aus Bad Bevensen fiel beim Geländeritt im Schlossgarten von Versailles am 16. Hindernis von seinem Pferd Carjatan und schied aus. Der Reiter und sein Pferd blieben dem ersten Anschein nach ohne schwere Verletzung.
Als Startreiterin hatte Julia Krajewski aus Warendorf zuvor eine gute Vorstellung gezeigt. Die 35-Jährige, die vor drei Jahren in Tokio mit Amande Einzel-Gold gewonnen hatte, blieb mit ihrem neuen Pferd Nickel ohne Fehler und kassierte lediglich Strafpunkte wegen Überschreitung der Richtzeit. Dritter Reiter des deutschen Teams ist Michael Jung mit Chipmunk.
Sonntag, 28. Juli, 10.50 Uhr: Keine Medaille: Pistolenschütze Reitz Fünfter
Christian Reitz hat seine erste Olympia-Medaille mit der Luftpistole erneut verpasst. Wie bei den Spielen in Tokio landet der 37-Jährige mit 177,6 Ringen auf Rang fünf. Der Olympiasieger mit der Schnellfeuerpistole von Rio de Janeiro und Dritter von Peking 2008 hat bei der seiner fünften Olympia-Teilnahme noch die Chance in seiner Spezialdisziplin. Olympia-Debütant Robin Walter kam mit 158,4 Ringen auf Rang sechs.
Der gebürtige Sachse Reitz, dem in der Qualifikation eine perfekte 100er-Serie gelungen war, lag lange in Reichweite der Medaillenränge. Am Ende mangelte es allerdings an Konstanz. "Ich bin zufrieden. Es war für mich er nur das Bonusprogramm, weil sich ja kein anderer Spezialist qualifiziert hatte", sagte Reitz.
Auch Walter startete aussichtsreich 10,2 Ringen, hatte dann zu viele 9er-Schüsse. "Fünfter oder Sechster war so meine Vorstellung, das hat ja geklappt", meinte Walter. Der Chinese Yu Xie schoss konstant und gewann vor den beiden Italienern Federico Nilo Maldini und Paolo Monna.
Das passierte am Sonnabend, dem 27. Juli
20.54 Uhr: Erste deutsche Medaille: Märtens krault zu Gold
Shootingstar Lukas Märtens hat Team D in Paris die erste Medaille beschert und sich selbst zum ersten deutschen Schwimm-Olympiasieger im Becken seit 36 Jahren gekrönt. Der 22-Jährige schlug im Finale über 400 m Freistil vor 17.000 Zuschauern im Rugbystadion La Defense nach 3:41,78 Minuten als Erster an und sicherte sich nach drei WM-Medaillen und EM-Gold 2022 den größten Titel seiner noch jungen Karriere.
Der Magdeburger ließ die Konkurrenten den Australier Elijah Winnington und Kim Woomin aus Südkorea hinter sich, an die 15 Jahre alte Bestzeit von Paul Biedermann (3:40,07) im Hightech-Anzug kam er aber nicht heran. Schon im April bei den deutschen Meisterschaften hatte Märtens mit der besten Zeit auf dieser Strecke seit zwölf Jahren am Weltrekord gekratzt.
20.40 Uhr: Handballer feiern Auftakt-Sieg gegen Schweden
Deutschlands Handballer haben einen perfekten Start in das Olympia-Turnier hingelegt. Im ersten Gruppenspiel gewann das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gegen den EM-Dritten Schweden mit 30:27 (12:11) und revanchierte sich damit für die Niederlage im kleinen Finale der Heim-EM im Januar.
Vor rund 5.700 Zuschauern in Paris legte Torwart Andreas Wolff mit einer überragenden Leistung den Grundstein für den ersten Erfolg gegen die Skandinavier seit acht Jahren. Bester deutscher Werfer war Rückraumspieler Renars Uscins mit acht Toren.
15.12 Uhr: Basketballer starten mit klarem Sieg gegen Japan
Angeführt von Fahnenträger Dennis Schröder haben die deutschen Basketballer ihre Medaillen-Mission bei den Olympischen Spielen mit einem Sieg begonnen. Gegen Japan setzte sich der Weltmeister in Lille mit 97:77 (52:44) durch. Beste Werfer im Team von Erfolgscoach Gordon Herbert waren Franz Wagner (22 Punkte) und Daniel Theis (18). Am Dienstag (21.00 Uhr) trifft Deutschland im zweiten Vorrundenspiel auf Brasilien. Weiterer Gruppengegner ist Gastgeber Frankreich mit Wunderkind Victor Wembanyama.
Wegen ihrer Teilnahme an der Eröffnungsfeier in Paris waren Schröder und Co. erst spät in der Nacht wieder in Lille angekommen. Doch die Strapazen hatte das deutsche Team gerne auf sich genommen. "Das war Wahnsinn. So ein Gefühl, mit so vielen Augen auf dich gerichtet", sagte Fahnenträger Schröder nach der Zeremonie auf der Seine. "Das war es auf jeden Fall wert", fügte der NBA-Profi hinzu, doch nun sei "Go-Time". Eine Steigerung gegen die Topgegner wie das US-Dream-Team oder Serbien um NBA-Star Nikola Jokic wird aber nötig sein.
13.13 Uhr: Märtens schwimmt als Schnellster ins Olympia-Finale
Freistilschwimmer Lukas Märtens hat seine Favoritenrolle bei den Olympischen Spielen über 400 Meter eindrucksvoll untermauert. Der 22-Jährige schwamm in Paris die schnellste Zeit der Vorläufe und zog damit ganz souverän ins Finale am Abend ein (20.42 Uhr/ARD und Eurosport). In 3:44,13 Minuten siegte er vor dem Brasilianer Guilherme Costa.
"Souverän kann man schon sagen. Aber es war nichtsdestotrotz auch anstrengend", sagte Märtens. "So eine Zeit am Morgen bin ich, glaube ich, selten geschwommen." Märtens hält auf der Weltrekordstrecke von Paul Biedermann die Weltjahresbestzeit. Gewarnt ist er natürlich trotzdem. "Man muss auf jeden Fall hellwach sein. Die Konkurrenz ist super drauf", sagte er mit Blick auf den Endlauf.
Begeistert war der Magdeburger von der Stimmung in der La Défense Arena. Schon zu den Vorläufen war die Halle voll. "Da bin ich noch nichts Besseres gewohnt außer im Fußballstadion", sagte er. "Deswegen freue ich mich sehr, vor so einem Publikum zu schwimmen. Ich glaube, das wird heute Abend nochmal kochen." Mit Oliver Klemet erreichte auch der zweite deutsche Starter den Endlauf.
Ein nationales Achtungszeichen setzte auch die deutsche 4x100 Meter Freistil-Staffel der Männer. Josha Salchow, Rafael Miroslaw, Luca Nik Armbruster und Peter Varjasi unterboten in 3:13,15 Minuten die alte Bestmarke aus dem Jahr 2012 um 36 Hundertstelsekunden. Auf Platz acht der Vorläufe erreichten sie das Finale.
11.41 Uhr: Volleyballer gewinnen Auftakt-Krimi gegen Weltranglisten-Zweiten
Die deutschen Volleyballer haben ihre Medaillenambitionen bei den Olympischen Spielen mit einem nervenaufreibenden Auftaktsieg gegen den Weltranglisten-Zweiten Japan bekräftigt. Die Auswahl von Bundestrainer Michal Winiarski gewann gegen die Asiaten mit 3:2 (25:17, 23:25, 20:25, 30:28, 15:12) und verschaffte sich eine sehr gute Ausgangslage für den Einzug ins Viertelfinale. Im Juni hatten Deutschlands Volleyballer in der Nations League noch gegen Japan verloren.
Vor 10.600 Zuschauern in Paris dominierte das deutsche Team die Anfangsphase dank starker Abwehrarbeit und Assen von Ausnahmespieler Georg Grozer. Im zweiten Durchgang ließ Deutschland gute Chancen auf den Satzgewinn liegen und war in der Folge die schlechtere Mannschaft. Mit einer Leistungssteigerung kämpfte sich das Winiarski-Team in den Entscheidungssatz - und feierte schließlich eine erfolgreiche Rückkehr auf die Olympia-Bühne.
Weitere Vorrundengegner sind am Dienstag (13.00 Uhr) die USA und am Freitag (9.00 Uhr) Argentinien. Die Gruppenersten und - zweiten qualifizieren sich sicher für das Viertelfinale, dazu kommen die beiden besten Gruppendritten weiter. Das DVV-Team ist erstmals seit 2012 wieder bei Olympia dabei. Die bislang einzige deutsche Medaille gab es 1972 durch den zweiten Platz der DDR-Auswahl.
11.08 Uhr: Schützen-Duo verpasst erste Olympia-Medaille für Deutschland knapp
Das Schützen-Duo Anna Janßen und Maximilian Ulbrich hat der deutschen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris nicht wie erhofft die erste Medaille bescheren können. Beide mussten sich im Mixed-Team-Wettbewerb mit dem Luftgewehr mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Im kleinen Finale verloren die 22-Jährige aus Freising und ihr ein Jahr älterer Teamkollege aus Wilzhofen gegen Kasachstan mit 5:17.
Vor dem Bronze-Kampf gegen Alexandra Le und Islam Satpajew hatte Bundestrainer Achim Veelmann noch zuversichtlich erklärt: "Wir sind unser größter Gegner. Wenn wir uns im Griff haben, ist alles möglich." Doch dann lief wenig. Nach mäßigem Start mit Rückstand glich das Duo dank einer 10,9 von Janßen zwar zum 3:3 aus. Danach Kasachstan jedoch von 4:4 auf 10:4 und später 15:5 davon. Vor allem Satpajew schoss eine unglaubliche Serie.
Der Kampf um den Einzug in die Finalrunden war zuvor für die Olympia-Debütanten eine dramatische Angelegenheit. In der Ausscheidung lag das deutsche Duo mit 629,7 Ringen ganz knapp vor Norwegen (629,6), auch weil Ulbrich im letzten Versuch eine 10,8 schoss und damit das kleine Finale klarmachte. Dort erfüllten sich die Hoffnungen auf Bronze aber nicht.
Die Olympia-Eröffnung am 26. Juli im Rückblick
23.25 Uhr: Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind eröffnet
Die Olympischen Spiele von Paris haben offiziell begonnen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte die Sommerspiele bei der Auftakt-Zeremonie am Trocadéro für eröffnet. Judoka Teddy Riner und Marie-José Pérec entzünden das Olympische Feuer, das dann 30 Meter hoch an einem Ballon hing.
Im nächtlichen Paris unter den angestrahlten Olympischen Ringen am Eiffelturm feiert Céline Dion ihr triumphales Comeback. In einem silberweißen, glitzernden Kleid steht die gebürtige Kanadierin auf dieser Weltbühne. Zum Abschluss der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele singt sie am Freitagabend das Lied "L'Hymne à l’amour" der französischen Chansons-Ikone Édith Piaf und bringt das Publikum damit zum Jubeln.
Über eine Einlage der 56 Jahre alten, in Frankreich stark verehrten Sängerin war seit Tagen spekuliert worden. Dion hatte 2022 bekannt gemacht, dass bei ihr das sogenannte Stiff-Person-Syndrom, eine seltene neurologische Erkrankung, diagnostiziert worden sei. Sie sagte danach alle Auftritte ab.
19.45 Uhr: Regen in Paris: Eröffnungsfeier der Sommerspiele gestartet
Unter grauen Regenwolken hat in Paris die Eröffnungsfeier für die Olympischen Spiele begonnen. Die laut Plan 3 Stunden und 45 Minuten dauernde Show ist die erste Eröffnungszeremonie von Sommerspielen, die außerhalb eines Stadions stattfindet. Stattdessen legen 6800 Athletinnen und Athleten auf insgesamt 85 Booten eine sechs Kilometer lange Strecke auf der Seine zurück, die am Eiffelturm endet.
Die deutsche Mannschaft ist auf dem dritten Boot unterwegs, zusammen mit Afghanistan, Südafrika, Albanien und Algerien. Judoka Anna-Maria Wagner und Basketballer Dennis Schröder tragen die deutsche Fahne. Als Erste präsentieren sich traditionell die Sportlerinnen und Sportler aus Griechenland, danach folgt ein Boot mit dem olympischen Flüchtlingsteam.
Auf den Tribünen entlang der Seine verfolgen etwa 320.000 Zuschauerinnen und Zuschauer das Spektakel. Unter ihnen Olympia-Ikone Carl Lewis, Boris Becker sowie die Popstars Kelly Clarkson und Ariana Grande. Für eine nie dagewesene Atmosphäre sorgen 2000 Künstler entlang der Route, unter ihnen sollen Spekulationen zufolge die Superstars Lady Gaga und Céline Dion sein.
Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes nehmen rund 150 deutsche Athleten und etwa 100 Trainer, Betreuer und Offizielle an der Eröffnungsfeier teil. Sie kommen aus den Sportarten Badminton, Basketball (3x3 und Halle), Beach-Volleyball, Bogenschießen, Fechten, Handball, Hockey, Judo, Kanu-Slalom, Leichtathletik, Reitsport, Segeln, Tennis, Turnen (Trampolin) und Wasserspringen.
Eröffnet werden die Spiele am späten Abend von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Zuvor hält der deutsche Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, eine kurze Rede. Schließlich wird das olympische Feuer entzündet. Wem diese Ehre zuteilwird, ist wie üblich ein gut gehütetes Geheimnis.
14.28 Uhr: Frankreichs Premier Attal über Anschläge: "koordinierte Sabotageakte"
Der Tag der Olympia-Eröffnung hat mit einem Schock begonnen. Mehrere Brandanschläge trafen Frankreichs Bahnnetz empfindlich. Mehr als 800.000 Reisende sind betroffen, darunter auch Athletinnen und Athleten, die sich auf dem Weg zur Eröffnungsfeier befinden.
Wir hatten hier in unserem Newsblog bereits im Beitrag um 9.12 Uhr über die mutmaßlichen Anschläge berichtet. Inzwischen hat sich der geschäftsführende französische Premierminister Gabriel Attal zu Wort gemeldet. Er spricht von "koordinierten Sabotageakten".
Die Lage ist weiterhin angespannt, noch ist vieles unklar. Den aktuellen Stand und alle bisherigen Erkenntnisse fassen wir in diesem Artikel zusammen: Angriff auf Bahnnetz legt französischen Zugverkehr lahm
13.11 Uhr: Snoop Dogg trägt olympische Flamme
Unter dem Applaus Hunderter Fans hat Rap-Superstar Snoop Dogg als einer der letzten Promis die olympische Fackel getragen. Der Amerikaner bekam das Feuer nur wenige Stunden vor der Eröffnungsfeier vor dem Stadion von Saint-Denis überreicht. Er schlenderte im weißen Outfit und mit goldenen Sneakern einige Meter bis zu einer Bootanlegerstelle. Als ein Fan einen Song des Hip-Hop-Stars spielte, zeigte der 52-Jährige ein paar seiner berühmten Tanzschritte und ließ sich von den Leuten feiern.
Der offizielle Instagram-Account der Spiele von Paris teilte ein Video der ganzen Szene und schreibt dazu: "Snoop, die Fackel ist in sicheren Händen."
Der Musiker hatte zuvor bereits gesagt, dass es eine besondere Ehre sei und er sich an 1996 erinnert fühle, als Muhammad Ali das olympische Feuer in Atlanta entzündete. Jener emotionale Moment, als die an Parkinson erkrankte Box-Ikone mit zitternder Hand die Fackel hochreckte, ging um die Welt. Snoop Dogg ist als Sonderkorrespondent für den US-Sender NBC in Paris.
10.08 Uhr: 21 Sportlerinnen und Sportler aus Sachsen in Paris dabei
Neun Athletinnen und zwölf Athleten, die aus Sachsen kommen oder hier trainieren, gehen bei den Olympischen Spielen in Paris an den Start. Wir stellen alle 21 vor und analysieren, welche Chancen sie in ihren Disziplinen haben: Diese 21 Sachsen sind bei Olympia dabei
9.12 Uhr: Vor Olympia: Brandanschläge auf Bahnstrecken in Frankreich
Wenige Stunden vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte Brandanschläge auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Der Schnellzugverkehr auf der Atlantik-, Nord- und Ostachse sei derzeit stark beeinträchtigt, teilte die französische Bahn SNCF mit. Auch auf der Route zum Stade de France, einem der Austragungsorte der Olympischen Spiele, geht derzeit nichts.
Es werde mit den Reparaturen begonnen, hieß es. Die Einschränkungen könnten aber das ganze Wochenende dauern. Die SNCF spricht von "mehreren gleichzeitigen böswilligen Handlungen". Genauere Hintergründe sind aber derzeit unklar.
Nach Angaben der französischen Bahn sind 800 000 Menschen von Zugausfällen durch den Angriff auf das Schnellzugnetz betroffen. Die Auswirkungen werden das ganze Wochenende bemerkbar sein, teilte die SNCF mit. Jeder zweite Zug nach Osten, nach Norden und jeder vierte Schnellzug in Richtung Bordeaux sei betroffen, kündigte der geschäftsführende Verkehrsminister Patrice Vergriete an.
Die Sicherheitsvorkehrungen werden verstärkt. Die Pariser Polizeipräfektur "konzentriert ihr Personal auf die Pariser Bahnhöfe", kündigte Laurent Nuñez, der Polizeipräfekt von Paris, im Sender franceinfo an.
7.46 Uhr: Olympia hat seinen ersten handfesten Skandal
Kanadas Fußball-Nationaltrainerin Bev Priestman muss ihre Mannschaft während der Olympischen Spiele verlassen. Die 38-Jährige sei suspendiert und vom Team entfernt worden, teilte der Verband Canada Soccer in der Nacht mit.
Grund ist, dass die Kanadier mit einer Drohne beim Training ihres ersten Gegners Neuseeland vorbeigeflogen sind, um deren Vorbereitung zu beobachten. Neben der Trainerin sind auch weitere Mitglieder des Betreuerstabs suspendiert worden. Der Verband Canada Soccer kündigte eine externe Untersuchung an und entschuldigte sich für die Vorfälle.
Priestman hatte sich nach Bekanntwerden des Vorfalls öffentlich für das Verhalten entschuldigt. "Im Namen unseren ganzen Teams möchte ich mich zuerst bei den Spielerinnen und beim Stab des neuseeländischen Fußballverbands sowie den Spielerinnen von Team Kanada entschuldigen. Das repräsentiert nicht die Werte, für die unser Team steht", sagte Priestman. Sie sei letztlich verantwortlich für das Verhalten ihres Stabs, so die Trainerin weiter.
6.27 Uhr: Rund 300 deutsche Sicherheitskräfte bei Olympia im Einsatz
Rund 300 Polizistinnen und Polizisten aus Deutschland werden bei den Olympischen Spielen im Einsatz sein. Dies bestätigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser der "Rheinischen Post". "In Paris liegt natürlich ein besonders starker Fokus auf der Sicherheit. Die französischen Behörden erhalten dabei große Unterstützung aus Deutschland", sagte die SPD-Politikerin.
Mit ihrem französischen Amtskollegen Gérald Darmanin habe sie vereinbart, dass "etwa 200 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei und etwa 100 Polizeikräfte aus den Ländern" während der Sommerspiele in Frankreich im Einsatz sein werden. Zudem habe sie an der deutsch-französischen Grenze "für die kommenden Wochen auch weiter Binnengrenzkontrollen angeordnet, um für ein Höchstmaß an Sicherheit zu sorgen", sagte Faeser.
4.14 Uhr: Heute ist Olympia-Eröffnung - Fokus liegt auf Sicherheit
Gesperrter Luftraum, Zehntausende Sicherheitskräfte, riesige Absperrungen in Paris: Die einmalige Olympia-Eröffnungszeremonie mitten auf der Seine ist nicht nur ein besonderes Spektakel, sondern auch eine Herausforderung in puncto Sicherheit. 45.000 Polizisten und Gendarmen sind für die Eröffnung, der mehr als 100 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter beiwohnen werden, im Einsatz. Hinzu kommen Tausende Soldaten und Einsatzkräfte aus etlichen anderen Ländern.
Ab 13 Uhr ist die gesamte Seine weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Metrostationen in Ufernähe werden geschlossen. Nur, wer in der Gegend wohnt oder untergebracht ist oder ein Ticket für die Zeremonie hat, kommt in den Sicherheitsbereich. Am Abend wird dann auch der Luftraum um Paris zugemacht - in einem Umkreis von 150 Kilometern. Der Sportzeitung "L'Équipe" zufolge bleiben den Sicherheitskräften bei einem solch großen Gebiet zehn Minuten, um zu reagieren, sollte ein verdächtiges Flugzeug gesichtet werden. Zum Schutz gegen Drohnen werden spezielle Störsender eingesetzt. Die Boote der Athletinnen und Athleten werden laut "L'Équipe" von Hundestaffeln und Tauchern untersucht. Im Wasser sollen zudem Sonargeräte und spezielle Barrieren für Schutz sorgen.
Die Zeremonie startet um 19.30 Uhr und soll bis 23.15 Uhr dauern. Los geht es an der Pont d'Austerlitz und dann Richtung Westen bis zum Trocadéro am Eiffelturm. Die Parade fährt an zahlreichen Sehenswürdigkeiten vorbei, unter anderem dem Louvre und der Kathedrale Notre-Dame.
Auf 94 Booten werden die mehr als 200 Delegationen über die Seine fahren. Die Strecke ist sechs Kilometer lang. Die deutschen Teams sind auf dem siebten Boot. Das Organisationsteam verspricht eine riesige Show. Wer bei dem Spektakel auftritt, ist aber noch unklar. Gerüchten zufolge könnten Lady Gaga und Céline Dion von der Partie sein. Auch wer die Olympische Flamme entzündet und wo dies geschehen wird, ist noch ein Geheimnis.
- Lesen Sie dazu auch: Kommentar: Deutschland braucht dringend Olympia
17.55 Uhr: Handballerinnen verlieren Olympia-Auftakt
Deutschlands Handballerinnen haben beim Olympia-Comeback nach 16 Jahren einen Fehlstart hingelegt. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch verlor am Donnerstag sein Auftaktspiel bei den Sommerspielen in Paris gegen Südkorea mit 22:23 (10:11) und muss damit um den angestrebten Einzug ins Viertelfinale bangen.
Vor rund 5.000 Zuschauern war Linksaußen Antje Döll mit sechs Toren beste Werferin für die DHB-Auswahl, die erstmals seit Peking 2008 wieder bei Olympischen Spielen dabei ist. Weitere Vorrundengegner der deutschen Mannschaft sind Schweden, Dänemark, Norwegen und Slowenien. Die besten vier Teams aus der Sechsergruppe qualifizieren sich für die K.o.-Phase.
10.50 Uhr: Corona breitet sich bei Australiens Wasserballerinnen aus
Die australischen Wasserballerinnen haben kurz vor Start der Olympischen Spiele in Paris mit einer Ausbreitung des Coronavirus zu kämpfen. Das Australische Olympische Komitee AOC gab drei weitere Fälle bekannt, so dass die Zahl der Infizierten auf fünf stieg. Am Dienstag war bekannt geworden, dass zwei namentlich nicht genannte Spielerinnen positiv auf das Virus getestet wurden.
Die gesamte australische Olympia-Mannschaft sei auf Corona getestet worden, die positiven Fälle beschränken sich aktuell aber auf die Wasserballerinnen, wie Australiens Chefin de Mission, Anna Meares, bestätigte. Die Identität der Athletinnen wolle das AOC nicht bekanntgeben.
Meares sagte, die fünf Athletinnen dürften bei ausreichender Gesundheit am Mittwoch noch trainieren. Die betroffenen Personen würden Masken tragen, sich möglichst isolieren und stark frequentierte Bereiche des Olympischen Dorfes meiden.
"Dies ist eine Umgebung für Hochleistungssport, also gehen wir sorgfältig vor, aber ich muss betonen, dass wir Corona nicht anders behandeln als andere Viren wie die Grippe – das hier ist nicht Tokio", hatte Meares laut der australischen Nachrichtenagentur AAP bei einer Pressekonferenz am Dienstag gesagt.
Bei den Spielen vor drei Jahren in Japan hatte es noch äußerst strenge Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie gegeben. In Frankreich gibt es bei dem Großereignis weder regelmäßige verpflichtende Tests noch eine Maskenpflicht. Diese hatte es zuletzt teilweise noch bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de France gegeben.
Das passierte am 24. Juli
10.32 Uhr: IOC vergibt Winterspiele 2030 an französische Alpen
Die Olympischen Winterspiele 2030 finden in den französischen Alpen statt. Das Internationale Olympische Komitee erteilte der Bewerbung wie erwartet den Zuschlag unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und Behörden die noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Geschehen am 23. Juli
17.15 Uhr: Schröder und Wagner tragen zusammen die deutsche Fahne
Nach Basketball-Weltmeister Dennis Schröder steht nun auch die zweimalige Judo-Weltmeisterin Anna-Maria Wagner fest - als deutsches Fahnenträger-Duo bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris. Sie übernehmen die Aufgabe bei der Zeremonie am Freitag (19.30 Uhr). Das bestätigte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB).
Bei den Männern hatten hinter dem 30 Jahre alten NBA-Profi Schröder, der sich mit aus den Abstimmungen von Fans und des deutschen Olympia-Teams addierten 103,54 Punkten klar durchsetzte, sowohl Tennisprofi Alexander Zverev (57,57) als auch der gebürtige Löbauer Sportschütze Christian Reitz (38,89) das Nachsehen. Bei den Frauen landeten hinter Wagner (80,01) die Fußballerin Alexandra Popp (74,01) und Reiterin Jessica von Bredow-Werndl (45,98). Insgesamt wurden bei der Wahl der Öffentlichkeit mehr als 500.000 gültige Stimmen abgegeben, vor drei Jahren in Tokio waren es rund 189.000 Stimmen.
Die Zeremonie findet erstmals nicht in einem Stadion, sondern auf Booten auf der Seine statt. Auf dem Fluss im Herzen von Frankreichs Metropole wird sich die deutsche Mannschaft auf Schiff Nummer sieben befinden und begleitet von zehntausenden Fans am Ufer an den wichtigsten Wahrzeichen der Hauptstadt vorbeifahren.
15.15 Uhr: Basketballer Dennis Schröder trägt deutsche Fahne
Dennis Schröder wird zusammen mit einer deutschen Athletin die Fahne der deutschen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris tragen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung und beruft sich auf ein noch nicht veröffentlichtes Ergebnis einer in den vergangenen Tagen durchgeführten Wahl.
Schröder ist der erste deutsche Athlet mit dunkler Hautfarbe und der zweite Basketballspieler in dieser Rolle nach Dirk Nowitzki im Jahr 2008. Schröder sagte im Vorfeld, dass seine Wahl zeigen würde, welche Chancen es in Deutschland für Menschen mit Migrationshintergrund gebe.
Neben dem NBA-Star Schröder stand auch Tennisprofi Alexander Zverev und der aus Löbau stammende Sportschütze Christian Reitz zur Wahl. Das Fahnenträger-Duo soll am Mittwoch offiziell bekannt geben werden.
14.10 Uhr: Studie prognostiziert geringe deutsche Medaillenausbeute
Das Institut Nielsen schätzt, dass Deutschland bei Olympia in Paris weniger Medaillen gewinnt als in Tokio. Vor drei Jahren gab es 37 Mal Edelmetall, das Institut rechnet diesmal mit 35 Medaillen – davon elf Gold, zwölf Silber und zwölf Bronze. Eine solche Ausbeute wäre abermals nach 2021 die schwächste Ausbeute seit der Wiedervereinigung.
Laut der Forscher könnte in 18 Sportarten Medaillen gewinnen, aber in keiner mehr als drei. In dem Nielsen-Bericht heißt es als Begründung: "Deutschland dominiert keine Sportart mehr." Der Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds, Thomas Weikert, strebt an, das Ergebnis der letzten Spiele zu erreichen und unter die besten zehn Nationen zu kommen. Nielsen prognostiziert Platz acht für Deutschland, hinter den USA, China und Großbritannien. Frankreich wird auf Platz vier erwartet.
Die Prognose basiert auf Wettkampfergebnissen seit Tokio. Wegen der begrenzten Teilnahme russischer und belarussischer Athleten sei deren Abschneiden schwer einzuschätzen, doch insgesamt seien die Medaillenchancen gut dargestellt.
10.35 Uhr: Rapper Snoop Dogg trägt Fackel durch Paris
Der US-Rapper Snoop Dogg ist ein Olympia-Fan. Auf dem Sender NBC wird er aus Paris berichten und einzelne Veranstaltungen auch kommentieren. Auf seinem Instagram-Profil postete er am Morgen ein Foto von sich aus der Stadt und fragt mit Verlinkung auf den Fernsehsender: "Seid ihr bereit?"
Bevor es aber so richtig losgeht, wird dem Künstler noch eine große Ehre zu teil, bei der er die Zeile "Drop it like it's hot" ("Lass es fallen als sei es heiß") aus seinem weltbekannten Hit nicht zu ernst nehmen sollte: Snoop Dogg soll vor der Eröffnungsfeier das olympische Feuer durch Paris tragen. Er werde am Freitag einer der Fackelträger im Vorort Saint-Denis sein, wo sich das Olympiastadion befindet, teilte der Bürgermeister des Stadtteils, Mathieu Hanotin, der französischen Nachrichtenagentur AFP mit.
Das olympische Feuer reiste knapp zwei Monate durch Frankreich. Am Freitag wird die Fackel durch das Athletendorf getragen, bevor sie zum Olympiastadion gebracht wird.
Das war am 22. Juli los
17.15 Uhr: Der DDR-Boykott 1984 und seine Folgen
Bei Olympia 1984 in Los Angeles fehlte die damalige DDR. Die Entscheidung über den Boykott vor 40 Jahren ist von den Verantwortlichen hingenommen worden. Der Berliner Historiker und frühere Sportjournalist Volker Kluge nennt Gründe - und erzählt von einem außergewöhnlichen Versprechen.
14.40 Uhr: Frankreichs Sicherheitsapparat im Großeinsatz
Unmittelbar vor dem Start der Olympischen Spiele gleicht Paris einer belagerten Stadt, für Touristen gibt es oft kein Durchkommen. Bewaffnete Soldaten patrouillieren zum Schutz vor Terror und Gefahren, Polizisten sichern Straßensperren, Hubschrauber sind in der Luft und Schnellboote mit Beamten auf der Seine unterwegs. Das in Sicherheitsfragen erprobte Nachbarland setzt auf volle Mobilisierung und überlässt nichts dem Zufall. Allein zur Eröffnungsfeier am Freitag werden 45.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein. Wie sich das Land, das bereits im März im Hinblick auf die Spiele die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen hat, für Olympia rüstet: Maximale Sicherheit für Olympia
13.05 Uhr: Bundeskabinett plant Absichtserklärung für Olympia-Bewerbung
Die Bundesregierung macht kurz vor Beginn der Sommerspiele in Paris bei einer neuerlichen deutschen Olympia-Bewerbung ernst. Das Bundeskabinett will am Mittwoch dazu eine Absichtserklärung beschließen, wie es aus Regierungskreisen heißt. Angestrebt wird voraussichtlich eine Bewerbung für die Sommerspiele 2040.
Im Bundes-Haushalt hat die Ampel-Regierung für 2025 bereits Fördermittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro für den möglichen Prozess einer deutschen Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele vorgesehen. Der Deutsche Olympische Sportbund will im kommenden Jahr konkrete Pläne vorlegen. Berlin, Hamburg, Leipzig, München und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse an einer Bewerbung mit Absichtserklärungen konkret bekundet.
11 Uhr: Zwei Dresdner Athleten im SZ-Podcast vor Olympia
Der Hindernisläufer Karl Bebendorf und der Kanute Tom Liebscher-Lucz starten bei Olympia in Paris. Im Podcast "Thema in Sachsen" sprechen die beiden Dresdner über Träume, Emotionen und Druck, "der die Hölle ist". Den Podcast hören Sie direkt über den eingebetteten Player und mehr zum Thema erfahren Sie hier: Alles für einen Olympia-Moment
10 Uhr: Wir starten unseren Olympia-Blog!
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Es ist Montag, die heiße Phase beginnt. Nur noch vier Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris. Wir stimmen uns so langsam ein und starten unseren Newsblog. Hier gibt es alle deutschen Medaillen und insbesondere die Ergebnisse der Athleten aus Sachsen. Außerdem versorgen wir Sie hier mit allen wichtigen Informationen sowie Kuriosem und Wissenswertem von den Spielen.