Hohenstein-Ernstthal. Es ist das Motorrad-Highlight des Jahres hierzulande: der Große Preis von Deutschland auf dem Sachsenring.

An diesem Wochenende (5.-7. Juli 2024) wird der 41. Grand Prix auf der Traditionsstrecke bei Hohenstein-Ernstthal ausgetragen - und der 85. auf deutschem Boden. Nach dem Rekordbesuch durch 233.196 Zuschauer an drei Tagen im Vorjahr winkt erneut eine Bestmarke.

Was Sie vorher wissen müssen - die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

MotoGP 2024: Wann geht's los?

Am Freitag mit dem ersten freien Training (ab 8.30 Uhr/MotoE). Am Samstag stehen das Qualifying (ab 10.50) und der MotoGP-Sprint (15.00) auf dem Programm, dazu die beiden Läufe der Elektrorennserie MotoE (12.15/16.10). Am Sonntag finden die drei Hauptrennen statt. Los geht es wie immer mit der Moto3 (11.00), es folgen die Moto2 (12.15) und als Höhepunkt die Königsklasse MotoGP (14.00).

Wie kommt man hin?

Auf der Webseite des Veranstalters findet sich - wenig überraschend - kein Hinweis auf die Möglichkeit, trotz streckennah gelegenem Bahnhof mit Bus oder Bahn an die Strecke zu kommen. Die mehr als 200.000 Motorsportfans werden also hauptsächlich eigenmotorisiert anreisen, die Veranstalter werben zur Schonung von Geldbeutel und Umwelt für die Bildung von Fahrgemeinschaften. Der ADAC bietet auf seiner Seite dafür mehrere Anfahrtspläne inklusive möglicher Staufallen an.

Dennoch empfiehlt die Polizei vor allem mit Blick auf die erwarteten Abreise-Staus am Sonntag mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Wo kann man parken?

In Rennstreckennähe befinden sich drei Parkplätze. Der etwa fünf Kilometer vom Sachsenring entfernt liegende Parkplatz P12 ist kostenlos und liegt am Ortsrand Oberlungwitz. Von Freitag an fahren von dort Shuttlebusse ab 5 Uhr direkt zur Rennstrecke.

Der Parkplatz P11 war für 65 Euro zu haben. Da er nur wenige Meter von der Rennstrecke entfernt liegt, sind die Tickets dafür aber bereits vergriffen.

Wer mit seinem Wohnmobil direkt vor dem Eingangstor parken wollte, wäre mit dem für 225 Euro zu habenden Stellplatz auf dem Parkfläche P10 bestens bedient gewesen. Doch dieses Angebot ist ebenfalls bereits ausverkauft. Als Alternative empfehlen die Veranstalter das Camping auf dem Ankerberg.

Gibt es noch Tickets für den Motorrad-Grand-Prix 2024?

Ja. Unter motogpsachsenring.com sind noch Tickets zu bekommen. Vor Ort sind Tickets an den Tageskassen am Parkplatz P11 und neben dem Haupteingang Goldbachstraße erhältlich. Platin-, Gold- und online erworbene Tagestickets berechtigen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, nicht an der Kasse vor Ort erworbene Tagestickets. Die Tickets sind personalisiert.

Was macht den Sachsenring aus?

Zwischen 1927 und 1990 wurde der Sachsenring temporär als Rennstrecke genutzt. 1960 wurde hier auch die Weltmeisterschaft der Rad-Amateure ausgetragen. Seit 1996 wird der Sachsenring auf einer Länge von 3,67 Kilometern und zwölf Metern Breite mit zehn Linkskurven und drei Rechtskurven befahren. Die längste Gerade misst 700 Meter.

Wo sind die Rennen im TV zu sehen?

Der Pay-TV-Sender Sky steigt mit dem Moto3-Training am Freitag (8.55) in die Berichterstattung ein und zeigt alle folgenden Sessions. Im Free-TV ist DF1 ab dem Qualifying der MotoGP am Samstag (10.50) dabei. ServusTV, in den vergangenen Jahren der übertragende Sender, hat seinen Betrieb in Deutschland eingestellt. Es gibt allerdings einen Online-Livestream.

MotoGP am Sachsenring: Wie viele Deutsche sind am Start?

Drei - und damit einer mehr als im Vorjahr. Honda-Testfahrer Stefan Bradl (Zahling/34) ist dank einer Wildcard in der MotoGP dabei, Rückkehrer Marcel Schrötter (Vilgertshofen/31) fährt in der Moto2. Im Red Bull KTM Ajo-Team ist der Oberbayer als Ersatzmann für den Türken Deniz Öncü im Einsatz, gut zwei Jahre nach seinem Abschied aus der Moto2 hatte Schrötter am vergangenen Wochenende in Assen sein Comeback gegeben (18.). Eigentlich ist Schrötter in der Supersport-WM unterwegs. Lukas Tulovic (Eberbach/24), 2023 noch Moto2-Fixstarter, tritt in der MotoE an.

Wie stehen die Erfolgschancen?

Schlecht, sehr schlecht. Für Bradl wäre ein Punktgewinn auf der gnadenlos unterlegenen Honda schon eine kleine Sensation, für Schrötter ist nach seinem schwierigen Wochenende in Assen auch nicht mehr drin. Zumindest Tulovic hat Podiumschancen, der WM-Elfte wurde in den Niederlanden auf dem "E-Bike" Siebter und Vierter.

Wer ist der MotoGP-Favorit?

Alle Blicke richten sich auf Marc Marquez, den "King of Sachsenring". Erstmals fährt der Spanier in Deutschland nach seinem Honda-Abschied auf der starken Ducati, und Marquez hat auf der Strecke seit 2010 immer gewonnen, wenn er am Start war. Im Vorjahr hatte er nach einer Sturzserie auf die Teilnahme am Hauptrennen verzichtet. Zu den Favoriten gehören auch der zuletzt bärenstarke Weltmeister Francesco Bagnaia (Italien) und WM-Spitzenreiter Jorge Martin aus Spanien (beide ebenfalls Ducati).

Party am Sachsenring: Wie sieht das Rahmenprogramm aus?

Am Mittwoch fand - wie mittlerweile üblich - auf dem Kurs ein Charity-Lauf statt. In der Karthalle, Party-Hotspot am Sachsenring, treten am Wochenende DJs und diverse Live-Bands auf, am Samstagabend findet dort die traditionelle MotoGP-Fahrerpräsentation statt. Beim Ankerberg Festival inmitten des Campingplatzes wird auf zwei Bühnen Musik-Programm geboten, im Red Bull Rennzirkus gibt es unter anderem Stunt-Shows. (sid, mit SZ)