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Große Namen fürs große Finale: Das läuft beim Dresdner Bergsichten-Festival

Es ist das große Treffen der Alpinisten, Kletterer und Naturfilmer, aber auch anderer Extremsportler. Dresdens Bergsichten-Festival hat bei seiner letzten Auflage Mitte November ganz besondere Angebote. Jetzt läuft der Karten-Vorverkauf.

Von Jochen Mayer
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Hat diesmal bei der letzten Ausgabe des Bergsichten-Festivals in Dresden zwei Auftritte: der Extremkletterer Hans Kammerlander.
Hat diesmal bei der letzten Ausgabe des Bergsichten-Festivals in Dresden zwei Auftritte: der Extremkletterer Hans Kammerlander. © David Hettich

Dresden. Die Sommer-Bergsichten machten Geschmack auf mehr. Zuletzt stimmten Livevorträge und Filme auf dem Aktivhof Porschdorf in der Sächsischen Schweiz auf noch mehr Natur-Abenteuer beim großen Bergsichten-Festival ein. „Das Interesse war ungebrochen hoch“, sagt Festivalchef Frank Meutzner.

Dies lässt ihn hoffen, dass die 20. Auflage des traditionellen Berg- und Outdoor Filmfestivals im Herbst erneut regen Zulauf haben wird. Es soll die letzte Veranstaltung in dieser großen dreitägigen Dimension sein. Das hatte der Organisator bereits im vergangenen Jahr angekündigt.

Jetzt ist er gespannt, wie der Karten-Vorverkauf für die Jubiläums-Bergsichten angenommen wird. Der beginnt an diesem Montag (16. September) im Online-Shop und an acht Vorverkaufsstellen. Das Festival geht vom 15. bis 17. November im Hörsaalzentrum der TU Dresden über die Bühne. Das Filmprogramm sei diesmal „etwas kleiner, aber genauso fein“, wie Frank Meutzner sagt, der jedes Jahr etwas Besonderes präsentieren will.

Premiere eines Stummfilmkonzerts

„Ich bin sehr glücklich über zwei außergewöhnliche Angebote in diesem Jahr. Zum einen ist es der berührende Kinofilm, Himalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers‘, der schon viele internationale Preise erhielt. Die schon mal Yaks in Nepal oder Tibet erlebt haben, für die wird es wie eine Hommage an diese besonderen Tiere sein.“ Der Film ist seit gut 20 Jahren nicht mehr im Kinoverleih, deshalb auch nicht mehr zu sehen.

Der Festivalchef kam mit den Rechte-Inhabern erst ins Gespräch und dann ins Geschäft – zu erschwinglichen Konditionen. Sein Cutter Uwe Brattig, der mittlerweile auf Mauritius lebt, erstellte aus einer französischsprachigen Blu-ray und einer DVD in tibetischer Sprachfassung eine Vorführversion in HD-Qualität mit original tibetischem Ton und deutschen Untertiteln. Es dürfte eine einmalige Gelegenheit sein, diesen Film zu sehen.

Der zweite Höhepunkt ist für den Festival-Gründer eine sehr ungewöhnliche Aufführung – die Premiere eines Stummfilmkonzerts. Der Klassiker „Der Berg des Schicksals“ von 1924, gedreht von Bergfilmpionier Arnold Fanck – mit Luis Trenker in seiner ersten Filmrolle – wird in einer restaurierten Fassung gezeigt. Deutschlands renommiertester Stummfilmpianist Stephan v. Bothmer untermalt die Szenen mit einer von ihm komponierten Musik, gespielt auf seinem CineTronium.

Große Nachfragen nach Extremkletterer erwartet

„Das klingt verrückt, verknüpft den Beginn des Bergfilm-Genres mit einer uns heute sehr ungewohnten musikalischen Interpretation“, schwärmt Frank Meutzner. Einen kleinen Einblick, wie so etwas aussieht und klingen kann, vermittelt der Trailer auf der Festival-Webseite.

Große Karten-Nachfragen erwartet der Organisator erneut für die Hauptvorträge. Extremkletterer Hans Kammerlander bekommt sogar einen zweiten Auftritt, da es jetzt schon starkes Interesse zu seinem wohl emotionalsten Vortrag gibt. In „Manaslu – Der Geisterberg“ geht es um den Schicksalsgipfel des Südtirolers, dessen Besteigung ihm nicht gelang. Er musste erleben, wie gute Freunde ihr Leben verloren.

Für eine Vortragspremiere wird Richard Löwenherz sorgen. Der Lausitzer war wieder mit Rad und Boot in Sibirien unterwegs, erstellt seinen Vortrag darüber extra für das Dresdner Festival. Auch die neue Show von Alexander Huber, der jüngere der bayrischen Huber-Buam, lief noch nie in Dresden.

Kinderfilm-Special beim Jubiläum

Rebecca Salentin hat einen großen Auftritt mit ihrem Rad-Abenteuer, sie gewann den Wettbewerb der Kurzbeiträge im Vorjahr. Und Extrembergsteiger Robert Jasper zeigt ebenfalls seinen neuen Live-Vortrag mit Routen in der Eiger-Nordwand und am Ende der Welt. Für eine weitere Premiere sorgt Peter Brunnert, der aus dem neuen dritten Band der Biografie über Sachsens Kletter-Legende Bernd Arnold lesen wird.

Sehenswert sind auch die weiteren Film-Angebote. Diesmal stehen sogar zwei Sandstein-Blöcke im Programm. „Manches wurde schon mal gezeigt, hatte das Publikum begeistert, aber es gibt auch Neues“, sagt Meutzner und verweist auf ein 40-minütiges Kinderfilm-Special.

„Da radeln Vorschulkinder in sechs Etappen 145 Kilometer zum Brocken im Harz. Es ist bemerkenswert, welche Motivation die Kleinen daraus ziehen. Das ist cool gemacht und zeigt, was alles geht, wenn man will und darf.“ Für diesen Film wird kein Eintrittsgeld verlangt. Selbst bei der finalen 20. Auflage wartet das Festival mit Neuerungen auf. Vorfreude ist herauszuhören, wenn der Bergsichten-Chef sagt: „Das 20-jährige Jubiläum wird ein Fest für die Sinne.“