Auerbach. Es war am Ende eine gute Generalprobe: Zwar hat Dynamo Dresden am Samstag eine Woche vor dem Start in die neue Drittliga-Saison den Härtetest gegen den Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg nach 120 Minuten 1:2 verloren, doch die Schwarz-Gelben präsentierten sich im Vergleich zum schwachen Auftritt in der Vorwoche gegen den Chemnitzer FC stark verbessert. "Es war ein Schritt nach vorne", analysierte Trainer Thomas Stamm anschließend. Dabei betonte der 41-Jährige: "Wir hatten von Anfang an viel Kontrolle, waren sehr wuchtig und hatten mit Ball immer wieder Lösungen."

Christoph Daferner brachte die Sportgemeinschaft vor 1.436 Zuschauer in der Arena zur Vogtlandweide in Auerbach kurz vor der Pause in Führung, in der 71. Minute glich Kai Pröger für Regensburg aus. Nach 90 Minuten stand es damit 1:1. Danach war aber nicht Schluss. Die Partie wurde noch einmal um 30 Minuten verlängert, um auch den Reservisten Spielzeit zu ermöglichen. So konnte Eric Hottmann in der 116. Minute noch das 2:1 für Regensburg erzielen.

Dynamo sorgt sich um Vinko Sapina und Niklas Hauptmann

Sorgen machten sich die Dresdner nach dem Spielende um Mittelfeldspieler Vinko Sapina, der von Rot-Weiss Essen verpflichtet wurde. Der 29-Jährige musste zur Pause verletzt ausgewechselt werden. Die zweite Hälfte verfolgte er auf der Ersatzbank mit einem dicken Eisbeutel am rechten Knie.

"Es gibt zwei, drei Spieler, die im Moment einen Kühlpack haben. Das sehe ich eher als Zeichen an, dass wir alles hineingeworfen haben", gab Stamm leichte Entwarnung. Eine genaue Prognose konnte der Trainer noch nicht geben. "Wir müssen es abchecken lassen. Es sah erst einmal nicht so schlimm aus", sagte er. Ob Sapina im ersten Ligaspiel bei Viktoria Köln spielen kann, bleibt abzuwarten.

Selbiges gilt für Niklas Hauptmann. Der Spielmacher war nicht mit ins Vogtland gereist. Der 28-Jährige hatte sich in der vergangenen Woche im Training am Knie verletzt. Bei der anschließenden Untersuchung im Krankenhaus wurde nach Angaben des Vereins aber keine schwere Verletzung festgestellt. Im Moment trainiert er individuell.

"Es war eine Überbelastung. Er hat darauf reagiert. Wir haben ihn deshalb gar nicht erst mitgenommen", erklärte Stamm. "Wäre es in acht Wochen passiert, hätten wir genauso reagiert. Wir sind zuversichtlich, dass es in eine gute Richtung geht."

Stefan Kutschke ist Dynamos alter und neuer Kapitän

Eine Entscheidung gab Dynamo bereits einige Stunden vor dem Test gegen Regensburg bekannt. Stefan Kutschke wurde als Kapitän bestätigt. Die Wahl traf die Mannschaft gemeinsam mit dem Trainerteam. "Ich empfinde Freude und Stolz", sagte der 35-Jährige. "Aber es ist für mich eine Überzeugung. Entweder du bist ein Spieler, der Verantwortung übernimmt oder nicht. Das Amt des Kapitäns ändert nichts am Spieler und Menschen Stefan Kutschke."

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Sein neuer Stellvertretender ist Hauptmann - sozusagen als Nachfolger von Paul Will, der in der Sommerpause zu Zweitligist Darmstadt 98 gewechselt ist. Der sechsköpfige Mannschaftsrat besteht neben Kutschke und Hauptmann zudem aus Claudio Kammerknecht, Lars Bünning sowie den Neuzugängen Lukas Boeder und Sapina, der in Auerbach zunächst die Kapitänsbinde trug.

Kutschke musste von der Bank zuschauen und wurde erst nach 65 Minuten eingewechselt. Doch auch ohne den alten und neuen Kapitän starteten die Schwarz-Gelben gut in die Partie. Die klaren Chancen waren jedoch auf Seiten der Regensburger. Bereits nach acht Minuten hätten sie nach einem Fehlpass des Dresdner Verteidigers Philip Heise in Führung gehen müssen.

Christoph Daferner erzielt die Dresdner Führung

Der SGD unterliefen immer wieder solche einfache Fehler im Spielaufbau - wie beispielsweise in der 23. Minute. Sapina vertändelte kurz vor dem Strafraum den Ball und hatte danach Glück, dass der Schuss von Regensburgs Noah Ganaus zu unplatziert kam. "Wir können die gefährlichen Aktionen des Gegners besser verteidigen", kritisierte Stamm anschließend, betonte aber: "Ich bin in Summe mit sehr vielen Dingen zufrieden."

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Unter anderem nutze sein Team dieses Mal seine Torchancen besser - auch wenn noch einige Möglichkeiten wieder nicht konsequent genug zu Ende gespielt wurden. Kurz vor der Pause jedoch brachte Christoph Daferner Dynamo sehenswert in Führung. Eine Flanke von Kammerknecht nahm die Leihgabe des 1. FC Nürnberg direkt und traf aus knapp 18 Metern.

Im zweiten Durchgang war es eigentlich ein ausgeglichenes Spiel, doch nur Regensburg erfolgreich. Kai Pröger lief nach 71 Minuten von der rechten Außenbahn ins Zentrum und erzielte in bester Arjen-Robben-Manier den Ausgleich. "Das Gegentor ist zu einfach", bemängelte Stamm.

Dynamo-Trainer Stamm: "Spiel gibt uns Mut für die Liga"

Der Regensburger Treffer zum 2:1 fiel dann nach 116 Minuten, als beide Mannschaften kräftig gewechselt hatten. Jahn-Angreifer Hottmann konnte eine Flanke von der linken Seite mustergültig verwerten. Stamm war trotz des Ergebnisses sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Besonders die ersten 90 Minuten sollen und können uns Mut geben für das erste Spiel in der nächsten Woche", sagte er.

Beide Vereine hatten sich im Vorfeld des Testspiels auf die längere Spielzeit von 120 Minuten geeinigt - ebenso wie auf einen neutralen Spielort in Auerbach, um gleiche Anreisebedingungen für beide Teams zu schaffen. Eigentlich ist die Arena zur Vogtlandweide die Heimspielstätte des VfB Auerbach, der in der Oberliga Süd spielt und zu den Top-Favoriten auf den Staffelsieg zählt.