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Dynamo im Transfer-Dilemma: Wie viele Neuzugänge müssen noch kommen?

Die Drittliga-Saison hat begonnen und der Transfermarkt ist noch geöffnet. Dynamo Dresden will erneut aktiv werden - und muss das vielleicht sogar. Der beste Vorlagengeber steht vorm Abgang.

Von Timotheus Eimert
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Suchen auf dem Transfermarkt nach Verstärkungen für Dynamo Dresden: Sportchef Thomas Brendel (rechts) und Kaderplaner Paul Wagner.
Suchen auf dem Transfermarkt nach Verstärkungen für Dynamo Dresden: Sportchef Thomas Brendel (rechts) und Kaderplaner Paul Wagner. © Lutz Hentschel

Dresden. Für Dynamo Dresden ist es ein Auftakt nach Maß. Das 2:1 bei Viktoria Köln lässt die Schwarz-Gelben nach der Vorbereitung mit durchwachsenen Testspiel-Ergebnissen gut in die neue Drittliga-Saison starten. Nach dem personellem Umbruch war unklar, wie sich die Mannschaft präsentieren wird. 18 Spieler hatten den Verein im Sommer verlassen, insgesamt 13 neue Spieler waren hinzugekommen.

Und trotzdem sind die Aktivitäten auf dem Transfermarkt noch nicht beendet. "Klar ist, dass die Mannschaft das vollste Vertrauen genießt. Aber wir verschließen uns nicht vor einer gewissen Qualität auf unterschiedlichen Positionen", sagte Sportgeschäftsführer Thomas Brendel noch vor dem Spiel in Köln, und er betonte: "Wir haben alles im Blick und werden eventuell auch noch einmal reagieren."

Daran hat der Auftaktsieg nichts geändert. Vor allem in der Offensive möchten die Dresdner nachlegen, "um mehr Speed und Flexibilität zu bekommen", so Brendel. Bei der Saisoneröffnung sagte er zudem: "Wir brauchen in jedem Fall noch zwei bis drei Neuzugänge, um eine gewisse Stabilität und Qualität hineinzubringen."

Dynamo verliert Transferpoker um Julian Kania

Diese Qualität hat der Sportchef unter anderem in Julian Kania gesehen. Der Stürmer von der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg erzielte in der Regionalliga Bayern vergangene Saison 24 Tore in 31 Spielen. Mehrere Vereine sollen deshalb am 22-Jährigen ihr Interesse angemeldet haben - auch Dynamo. Kania wurde unter anderem von SGD-Berater und Stürmer-Legende Ulf Kirsten beobachtet.

"Er ist ein grundsätzlich interessanter Spieler. Mehr kann ich dazu aktuell nicht sagen", sagte Brendel am Rande der Partie in Köln. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich Verein und Spieler bereits über einen Transfer nach Dresden verständigt haben. "Wir sind davon ausgegangen, dass Julian Kania zu uns wechselt. Denn wir waren uns einig", erklärte Brendel tags darauf in der Bild-Zeitung.

Doch zur Überraschung auch der Dresdner Verantwortlichen schloss sich Kania stattdessen dem Ligarivalen Arminia Bielefeld an. Am Montagabend wurde er bei den Ostwestfalen als Neuzugang präsentiert. "Dass es jetzt doch nicht so kommt, darüber sind wir maximal enttäuscht", sagte Brendel, der sich nun nach einer Alternative umschauen muss. Hektik mag der Sportchef aber nicht verbreiten: "Wir haben noch Zeit. Die Arbeiten im Hintergrund laufen einfach weiter. Momentan bin ich noch relativ ruhig."

Zimmerschied steht vor Wechsel nach Elversberg

Diese Gefühlslage könnte sich bald ändern, denn es droht Dynamo ein herber Verlust. Tom Zimmerschied wird vom SV Elversberg umworben. Wie mehrere Medien melden, soll sich der Offensivspieler mit dem Zweitligisten bereits einig sein. In Dresden besitzt der 25-Jährige einen Vertrag bis 2025. Dennoch würde er dem Vernehmen nach gern zu den Saarländern wechseln.

Bisher haben die Vereine keine Einigung erzielt, nachdem Elversberg bereits vor einigen Wochen bei Dynamo anfragte. Die Dresdner Verantwortlichen sollen damals klar kommuniziert haben, Zimmerschied nicht abzugeben. Abgehakt ist das Thema offenbar nicht. Derzeit fehlt der Flügelstürmer verletzt, er laboriert seit dem Sachsenpokalfinale gegen Erzgebirge Aue an einer Rückenverletzung. Mit der Mannschaft konnte er in der Vorbereitung noch nicht trainieren.

Kyu-Hyun Park könnte Dynamo noch verlassen

Aktuell absolviert Zimmerschied seine Reha in Bayern - und Dynamo steckt in einem Dilemma. Zwar könnte man eine Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich kassieren, was in einem Jahr nicht mehr möglich ist. Dann wäre der Profi ablösefrei. Auf der anderen Seite sehen die Schwarz-Gelben speziell auf den Außenbahnen noch Handlungsbedarf. Sollte der beste Vorlagengeber der vergangenen Saison den Verein verlassen, erhöht sich der Handlungsdruck auf dieser Position zusätzlich.

Verlassen könnte den Verein auch noch Kyu-Hyun Park. Der Südkoreaner soll zuletzt durch schlechte Trainingsleistungen aufgefallen sein, weshalb sich der 23-Jährige einen neuen Verein suchen darf. Derzeit fehlt Park im Training wegen Adduktoren-Problemen. Das Transferfenster hat bis zum 30. August geöffnet.