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SZ + Dynamo

Kutschke ist im Angriff von Dynamo Dresden die einzige Konstante

Die Tabellenführung in der 3. Liga hat Dynamo Dresden inne - und eine unverändert dürftige Chancenverwertung. Damit steigt die Möglichkeit, dass noch ein Neuzugang kommt. Doch die Zeit drängt.

Von Julian Hölscher
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Konnte schon über drei eigene Tore jubeln und ist als einziger in Dynamos Angriff gesetzt: Kapitän Stefan Kutschke (links).
Konnte schon über drei eigene Tore jubeln und ist als einziger in Dynamos Angriff gesetzt: Kapitän Stefan Kutschke (links). © dpa

Dresden. Nach dem 2:0-Auswärtssieg in Dortmund geht Dynamo Dresden als Tabellenführer in den nächsten Spieltag. Mit drei Siegen und einer Niederlage gelang der Mannschaft von Trainer Markus Anfang der erhofft erfolgreiche Saisonstart.

Dennoch gibt es einige Baustellen, so zum Beispiel im Angriff. Zwar steht man mit sieben erzielten Toren gut da, nur Saarbrücken und Verl trafen öfter, doch gemessen an den vorhandenen Torchancen hätte Dynamo derzeit wohl schon bei zehn, elf Treffern stehen müssen.

Werden die Dresdner nun also noch mal reagieren? Bis zum 1. September, 18 Uhr, können Spieler von anderen Vereinen verpflichtet werden. Oder genügt das eigene Personal? Eine Bestandsaufnahme hat der Trainer für diese Woche angekündigt.

Mit Ahmet Arslan hatte in der vergangenen Saison ein Mittelfeldspieler einen riesigen Anteil an der Dresdner Offensive. Der Top-Torschütze hinterließ mit 25 Treffern große Fußstapfen, in die - zu diesem frühen Zeitpunkt zumindest mit ganz viel Vorsicht betrachtet - ein anderer Mittelfeldmann treten könnte. Ausgerechnet Niklas Hauptmann, dem in der Vorsaison die Torgefahr noch nahezu gänzlich abging, traf in den ersten vier Spielen zweimal und stellte seine Bilanz der letzten Saison damit bereits ein.

Zudem gibt es Stefan Kutschke. Der Kapitän, der mit dem Führungstreffer in Dortmund nun drei Saisontore auf dem Konto hat, ist in der frühen Phase der Saison die einzige Konstante in Dynamos Angriff. Mit seiner Torgefahr und seiner körperlichen Präsenz ist der gebürtige Dresdner vorne gesetzt - und lässt Manuel Schäffler lediglich die Rolle als Reservist.

Neuzugang Robin Meißner, der ebenfalls eher im Angriffszentrum seine Stärken hat, musste in den ersten drei Spielen auf den linken Flügel ausweichen, kam dort jedoch nicht zur Geltung. In der Schlussphase gegen Dortmund bekam er den Vorzug vor Schäffler und bekleidete erstmals die Rolle in der Mitte. Prompt strahlte er mehr Torgefahr aus - und belohnte sich sogar fast. Doch Dortmunds Torwart Lotka parierte herausragend.

Für Meißner rückte Tom Zimmerschied gegen Dortmund in die Startelf, zeigte eine gute Leistung und gab direkt die Vorlage zum 1:0 durch Kutschke. Auch Dennis Borkowski, der auf dem rechten Flügel vor allem gegen Mannheim in der Chancenverwertung unglücklich agierte, wurde von Anfang in Dortmund zunächst auf die Bank gesetzt. Für ihn startete Jakob Lemmer.

"Das hatte mit dem letzten Spiel nichts zu tun. Wir hatten eine englische Woche und mussten durchwechseln. Den Kader dafür haben wir, und wir müssen den auch entsprechend bedienen. Denno versteht das auch", erklärt Anfang die Joker-Rolle Borkowskis, und er betont: "Auch Panagiotis Vlachodimos konnten wir einwechseln. In einem Mannschaftssport ist das überhaupt kein Drama."

Dass Borkowski mit seinem verwandelten Elfmeter zum 2:0 für die Entscheidung sorgte und damit seinen persönlichen Tor-Knoten zum Platzen brachte, freut Anfang besonders: "Ich fand es gut, dass er sich den Ball genommen hat und unbedingt das Tor machen wollte. Es ist schön, wenn viele Spieler treffen können. Ich hoffe, dass sich das im Laufe der Saison noch verbessert und noch mehr Spieler dazukommen, die ebenfalls für Tore gut sind."

Ob zu diesen Spielern noch ein Neuzugang zählen wird, ist offen - nicht zuletzt angesichts des großen Gedränges in der Offensive. Die mangelhafte Chancenverwertung aber lässt Anfang nicht los. "Grundsätzlich geht es darum, dass wir bei der Torgefährlichkeit noch ein bisschen nachjustieren müssen", sagt er, um gleich im nächsten Satz die Erwartungen auf einen Top-Neuzugang kurz vor Transferschluss zu dämpfen. "Wir müssen aber auch gucken, was der Markt hergibt und wie variabel der Spieler dann wäre. Aus purem Aktionismus heraus werden wir nicht handeln, sondern nur, wenn der Spieler uns auch wirklich besser machen würde."