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Schwarz-Gelb wird grün: Dynamo Dresden versorgt sich jetzt selbst mit Strom

Eine Photovoltaik-Anlage hat Dynamo Dresden in seinem Trainingszentrum installieren lassen. Das ist der Anfang der Nachhaltigkeitsstrategie - und ein weiteres Detail für den Aufstieg.

Von Michaela Widder
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Dynamo Dresdens Trainingszentrum ist nicht nur modern eingerichtet, sondern nun auch ökologisch ausgestattet. Auf dem Dach befindet sich neuerdings eine Photovoltaik-Anlage.
Dynamo Dresdens Trainingszentrum ist nicht nur modern eingerichtet, sondern nun auch ökologisch ausgestattet. Auf dem Dach befindet sich neuerdings eine Photovoltaik-Anlage. © picture alliance/imageBROKER

Dresden. Die Drittliga-Begegnung zwischen Dynamo Dresden und TSV 1860 München am Samstag (14.9.) ist nicht nur Traditionspartie und Spitzenspiel, sondern auch ein Nachhaltigkeitsduell. Der Deutsche Fußball-Bund hat an diesem und nächsten Wochenende zum Aktionsspieltag ausgerufen. Als Zeichen für Nachhaltigkeit wird von beiden Mannschaften, so ist der Plan, vor dem Anpfiff in Banner hochgehalten, das Sichtbarkeit für die Thematik erzeugen soll. Die dafür verwendeten Materialien werden anschließend zu Stadion-Sitzkissen verarbeitet.

Es sei beeindruckend zu sehen, "wie weit die Klubs zum Teil schon sind und welcher Wille, sich nachhaltig weiterzuentwickeln, bei vielen verankert ist", meint Manuel Hartmann, der Geschäftsführer Spielbetrieb beim DFB. Überhaupt, erklärt er weiter, habe sich der Fußball auf den Weg gemacht, für einen nachhaltigeren Spielbetrieb.

Und so dürfte es auch kein Zufall sein, dass sich Dynamo Dresden ausgerechnet in dieser Wochen offensiv zum Thema Nachhaltigkeit bekannt und mit der Stadt Dresden eine gemeinsame Strategie vorgestellt hat. "Als Verein mit über 29.000 Mitgliedern tragen wir nicht nur eine große soziale, sondern auch wirtschaftliche und ökologische Verantwortung", betont Dynamos Kommunikationsgeschäftsführer David Fischer.

Kommt eine Photovoltaik-Anlage auch aufs Dach des Rudolf-Habrig-Stadions?

Losgelöst von zukünftigen Anforderungen der Fußballverbände, das betont der 40-Jährige, wolle man das Thema in Dresden und "dem umliegenden Dynamoland" fokussieren. "Bis 2035 wollen wir unseren ökologischen Fußabdruck möglichst verringern, damit in zehn bis 100 Jahren auch noch sportliche Erfolge bei Dynamo erzielt werden können", so Fischer.

Die neueste Errungenschaft bei diesem Vorhaben ist eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Trainingszentrums. "So eine Anlage ist keine Raketenwissenschaft", meint Fischer und erklärt: "Sie versorgt das Gebäude mit Eigenstrom und Solarenergie, sodass wir 50 Prozent allein des Verbrauchs durch Einspeisung pro Tag selbst generieren."

Dynamos Geschäftsführer Kommunikation David Fischer stellte gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin der Stadt Dresden, Eva Jähnigen und Vedad Delic, Head of Business Development bei Veolia die Zusammenarbeit beim Thema Nachhaltigkeit vor.
Dynamos Geschäftsführer Kommunikation David Fischer stellte gemeinsam mit der Zweiten Bürgermeisterin der Stadt Dresden, Eva Jähnigen und Vedad Delic, Head of Business Development bei Veolia die Zusammenarbeit beim Thema Nachhaltigkeit vor. © SG Dynamo Dresden

Seit dem 23. August ist die Anlage in Betrieb, und Fischer kann in einer App in Echtzeit verfolgen, wie viele Bäume der Verein nun schon indirekt durch die eingesparte CO₂-Emission gepflanzt hat. In den nächsten Wochen soll nun noch eine Ladesäule am Trainingszentrum installiert werden. Darüber hinaus wird vom Versorgungsdienstleister und Exklusivpartner Veolia derzeit geprüft, ob und wie eine PV-Anlage auch auf das Dach im Rudolf-Harbig-Stadion passt.

In der 2. Liga sind die Kriterien verpflichtend

"Wir freuen uns, mit Dynamo Dresden einen starken regionalen Partner für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsziele der Stadt Dresden an unserer Seite zu haben", sagt Umwelt-Bürgermeisterin Eva Jähnigen. Dynamo habe gut Ideen, meint die Grünen-Politikerin weiter und findet: "Der größte Verein der Stadt kann viele erreichen."

Die Anlage auf dem Dach kann und soll deshalb nur der Anfang sein. Der Verein spendet auch Bäume in Parkanlagen, Schulhöfen und Kindergartenfläche. Ein anderer wichtiger Punkt ist das Müll-Thema bei den Heimspielen. "Zukünftig wollen wir ein Mehrwegsystem für Getränke und Speisen einsetzen, um die Abfallmenge stark zu reduzieren", erklärt Fischer. Auch die E-Mobilität wolle man weiter fördern. Alles Maßnahmen, die letztlich auch dem Verband gefallen werden - und Dynamo bei der Lizenzierung helfen.

Denn der DFB hat in der laufenden Saison 2024/2025 erstmals auch in der 3. Liga entsprechende Nachhaltigkeitskriterien aufgenommen. Die Erfüllung ist noch freiwillig, während in der Bundesliga und 2. Bundesliga dies bereits verpflichtend zu erfüllen ist - ebenso wie ein E-Sports-Team und eine Frauenmannschaft. "Wir haben schon einiges an Vorarbeit geleistet, weil wir ja den Aufstieg im Blick hatten", meint Fischer. In München würde am besten ein Sieg helfen, um auch sportlich weiter an dem Ziel zu arbeiten.