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Sorben-Auswahl startet mit zwei deutlichen EM-Siegen

Auch in Schleswig-Holstein und Dänemark wird EM-Fußball gespielt: die Endrunde der nationalen Minderheiten. Die sorbische Auswahl der Männer startet furios, das Frauen-Team unterliegt zum Auftakt deutlich.

Von Jürgen Schwarz
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Mit einem deutlichen Sieg ist die sorbische Auswahl (in Rot) in die Fußball-Europameisterschaft gestartet.
Mit einem deutlichen Sieg ist die sorbische Auswahl (in Rot) in die Fußball-Europameisterschaft gestartet. © Foto: Jörg Stephan

Tönning. Gelungener Auftakt für die sorbische Männer-Auswahl bei der 5. Auflage der Europeada, der Fußball-EM der nationalen und autochtonen Minderheiten und Volksgruppen. In Tönning (Schleswig-Holstein) setzte sich die Mannschaft des Trainer-Duos Frank Rietschel und Sven Ballack gegen die Roma aus Rumänien mit 9:1 (4:0) durch. Die Tore erzielten Leon Scholze (2) und Christian Rinza (2) sowie Karl Petrik, Nicals Straube, Emanuel Brühl, Lucas Lehmann und Levi Balthasar Schulze.

"Es lief nach der kurzen Vorbereitung noch nicht alles rund, aber ein erfolgreicher Auftakt ist immer gut für den weiteren Turnierverlauf", meinte Rietschel, der sich sehr zufrieden mit den Bedingungen vor Ort zeigt. „Wir trainieren auf der dänischen Seite, fahren früh mit dem Bus zum Training und laufen anschließend über die Grenze zurück zum Hotel.“

Bereits am Montagabend stand in Niebüll das zweite Gruppenspiel gegen das Team DZSCR an. Die Sorben behielten gegen die Auswahl der in Rumänien lebenden Slowaken und Tschechen mit 4:1 die Oberhand. Patrick Wocko, Christian Rinza, Florian Schulisch und Karl Petrick. „Eine ordentliche Vorstellung, in der Schlussphase hätten wir die Konter besser ausspielen und dadurch höher gewinnen können´“, befand Rietschel.

Insgesamt 33 Mannschaften nehmen an der Europeada in Deutschland und Dänemark teil, am Sonntag endet das Turnier. Gastgeber sind die Sinti und Roma in Schleswig-Holstein, die Friesen, die deutsche Minderheit in Dänemark sowie die dänische Minderheit in Deutschland.

Erstmals seit 2016 ist auch eine sorbische Frauen-Auswahl am Start, die im Auftaktmatch gegen die Gastgeberinnen Sydslesvig, der Minderheit der Dänen in Deutschland, mit 1:6 unterlag. Lawinia Frenclec hatte die Sorbinnen in Führung gebracht, danach wurde der Titelanwärter seiner Favoritenrolle gerecht. Am Montag feierte die Auswahl dann einen 2:1-Sieg gegen das italienische Team Les Ladines.

Die Europeada wird in 14 verschiedenen Stadien ausgetragen. "Es ist ein straffes Programm. Wer ins Endspiel einzieht, absolviert sechs Spiele innerhalb von acht Tagen", sagt Rietschel, der die Auswahl seit dem ersten Turnier 2008 in Graubünden betreut. Vor vier Jahren gelang den sorbischen Männern mit dem Gewinn der Bronzemedaillen der bisher größte Erfolg bei der Europeada.