Havertz bedankt sich nach Viertelfinalaus bei den Fußballfans
![Kai Havertz hat sich nach dem Aus der DFB-Elf im Viertelfinale an die Fan gewandt und sich für die Unterstützung bedankt.](https://image.saechsische.de/784x441/p/q/pq6ohnxkyu1zht5rc4xfhl5dwe70ltzp.jpg)
Fußball EM in Deutschland: Das Wichtigste in Kürze:
- Noch bis 14. Juli 2024 findet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland statt.
- Spanien trifft am Montag (21 Uhr) im Halbfinale auf Frankreich/ England spielt am Mittwoch gegen die Niederlande (21 Uhr)
- Deutscher Viertelfinal-Gegner: Was Spanien so stark macht – und wo Schwächen zu finden sind
- Nagelsmann nach "skurrilem K.o.-Spiel" stolz: Die Heim-EM wird zur Erfolgsstory
- Fußball-EM in Sachsen: Was Fans jetzt wissen müssen
- Hier findet in Sachsen zu den deutschen Spielen Public-Viewing statt
- Polizei sieht Sicherheit bei Fußball-EM in Leipzig gewährleistet
- Leipzig investiert knapp 15 Millionen Euro für die Fußball-EM
Montag, 08. Juli 2024, 5.33 Uhr: Havertz bedankt sich nach Viertelfinalaus bei den Fußballfans
Fußball-Nationalspieler Kai Havertz hat sich nach dem Aus im Viertelfinale der Heim-EM an die deutschen Fans gewandt. "Ich bin sehr enttäuscht über das Ausscheiden aus dem Turnier", schrieb der 25 Jahre alte Offensivspieler am Sonntag auf der Onlineplattform X. "Wir sind mit der Hoffnung und dem Traum, ein Heimturnier zu gewinnen, in dieses Turnier gegangen." Beim 1:2 am Freitag gegen Spanien hatte auch Havertz eine große Torchance vergeben.
Bei den Fans der DFB-Elf bedankte sich der Spieler des FC Arsenal ausdrücklich, die Unterstützung im Stadion und im ganzen Land sei unglaublich gewesen: "Danke, dass ihr uns den ganzen Weg über unterstützt habt. Ich bin stolz auf die Mannschaft und alle, die an der Reise bis zu diesem Moment beteiligt waren. Wir haben eine tolle Mannschaft und werden gestärkt zurückkommen", teilte Havertz mit.
Ähnlich äußerte sich auch Ersatztorwart Marc-André ter Stegen. Auch ihn habe das Viertelfinalaus enttäuscht. "Es war ein sehr intensiver Kampf für beide Mannschaften mit dem glücklicheren Ende für Spanien", schrieb der Barça-Torhüter. "Vielen Dank an Deutschland für die einzigartige Erfahrung, die wir machen durften, und für die bedingungslose Unterstützung, die wir erhalten haben."
9.52 Uhr: Nach deutschem EM-Aus: Mehr als 300.000 Fans fordern Spiel-Wiederholung
Fast 350.000 Menschen haben sich einer wohl aussichtslosen Online-Petition angeschlossen, die eine Wiederholung des EM-Viertelfinales zwischen Spanien und Deutschland fordert. Begründet wird die Forderung mit angeblich vielen Fehlentscheidungen des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor bei der 1:2-Niederlage der deutschen Mannschaft nach Verlängerung. Der Initiator, der sich auf der Plattform Erik V nennt, führt unter anderem und zunächst die Hand-Aufregerszene in der Verlängerung an.
Spaniens Marc Cucurella hatte einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen, Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Diese Richtung der Regelauslegung hatte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti vor dem Turnier vorgegeben.
Sonntag, 07. Juli 2024, 8.03 Uhr: Türkische und niederländische Fans geraten auf Fanmeile aneinander
Während des brisanten EM-Viertelfinals zwischen der Türkei und der Niederlande ist es auf der Fanmeile in Berlin zu Auseinandersetzungen zwischen Fans beider Teams gekommen. Auf einem Video, das die "Berliner Zeitung" bei X postete, war zu sehen, wie Anhänger der Mannschaften aufeinander zurennen und schließlich von Ordnern und anderen Menschen getrennt werden, die schlichten wollen. Der Vorfall soll sich nach dem 2:1-Siegtreffer der Holländer ereignet haben. Polizisten seien erst nach dem Abpfiff dazugekommen, hieß es in einem weiteren Post.
Die Polizei konnte zunächst keine Angaben machen. Der Vorfall sei bekannt, sie könne aber noch nicht sagen, ob Beamte eingreifen mussten, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatte sie mitgeteilt, dass der Einsatz insgesamt bis kurz nach dem Abpfiff des EM-Viertelfinals im Berliner Olympiastadion aber weitgehend ohne besondere Vorkommnisse verlaufen sei.
Es habe vereinzelte Festnahmen gegeben. Weil viele türkische Fußball-Anhänger fortlaufend den umstrittenen Wolfsgruß gezeigt haben, hatte die Polizei den Fanmarsch vor dem Spiel beendet. Grund seien "fortgesetzte politische Botschaften". Die türkischen Fans würden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, sich individuell zum Stadion zu bewegen, sofern sie ein Ticket für das Spiel hätten, hatte es weiter geheißen.
![Fans der Niederländischen Nationalmannschaft feiern beim Public Viewing in Berlin. Einige sind mit Fans der im Spiel unterlegenen Türken aneinandergeraten. Spiel.](https://image.saechsische.de/784x441/d/n/dnijda63o96bcj81gp22esgbcbbfiiu6.jpg)
22.55 Uhr: Niederlande stehen im EM-Halbfinale - 2:1 gegen die Türkei
Die niederländische Fußball-Nationalmannschaft darf weiter vom zweiten EM-Titel nach 1988 träumen. Die Elftal gewann am Samstagabend im Viertelfinale in Berlin gegen die Türkei 2:1 (0:1). Die Mannschaft von Trainer Ronald Koeman trifft im Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr) in Dortmund auf England. Die Türken dagegen verpassten den zweiten Halbfinal-Einzug bei einer EM nach 2008.
Der türkische Abwehrspieler Samet Akaydin (35. Minute) brachte den Außenseiter vor 70.091 Zuschauern im Olympiastadion verdient in Führung. Stefan de Vrij (70.) glich für die über weite Strecken enttäuschenden Niederländer aus. Ein Eigentor durch Mert Müldür (76.) sorgte für die Entscheidung zugunsten von Oranje.
21.45 Uhr: Tausende Türkei-Fans zeigen Wolfsgruß während der Hymne
Tausende Fans der türkischen Fußball-Nationalmannschaft haben ihrem gesperrten Schützling Merih Demiral während der Nationalhymne den Rücken gestärkt und die Wolfsgruß-Debatte weiter angeheizt. Unmittelbar vor dem EM-Viertelfinale gegen die Niederlande formten die rot-weiß gekleideten Anhänger mit beiden Händen das Symbol der "Grauen Wölfe" und kamen so einem Aufruf der Ultras nach.
Nationalspieler Demiral hatte sein zweites Tor im EM-Achtelfinale gegen Österreich mit dem sogenannten Wolfsgruß gefeiert, dessen Ursprung einer rechtsextremistischen Bewegung zugeordnet wird. Von der UEFA war er daraufhin für zwei Spiele gesperrt worden.
Wegen des Eklats um die Geste hatte es in den vergangenen Tagen auch auf der politischen Ebene heftigen Wirbel gegeben. Das türkische Außenministerium bezeichnete die UEFA-Untersuchung gegen Demiral als inakzeptabel. Die türkische Ultra-Gruppierung betonte, der Wolfsgruß sei nicht rassistisch zu verstehen, sondern "das nationale Symbol des Türkentums".
Schon in den Stunden vor dem Spiel hatten die türkischen Fans mit dem Wolfsgruß ihre Unterstützung signalisiert. Der Fanmarsch Richtung Olympiastadion wurde aufgrund "fortgesetzter politischer Botschaften" beendet, wie die Polizei mitteilte. Ein Fanmarsch sei "keine Plattform für politische Botschaften", hieß es weiter.
Der Wolfsgruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit oder das Sympathisieren mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie aus. In der Türkei wird er etwa von der ultranationalistischen Partei MHP genutzt, die Partner der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdogan ist. Erdogan war selbst zum Spiel nach Berlin gereist.
![Türkei-Fans zeigen beim Fanmarsch Richtung Olympiastadion den "Wolfsgruß", weshalb der Marsch von der Polizei abgebrochen wurde.](https://image.saechsische.de/784x441/a/4/a4nv2835ough59yv8yirwbxndsrz1heu.jpg)
20.40 Uhr: England nach Sieg gegen Schweiz im EM-Halbfinale
England ist ins EM-Halbfinale eingezogen und kann weiter auf den ersten großen Fußball-Titel seit 58 Jahren hoffen. Die Mannschaft um Bayern Münchens Stürmerstar Harry Kane setzte sich am Samstagabend vor 46.533 Zuschauern in Düsseldorf nach einer zähen Vorstellung mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen das Überraschungsteam aus der Schweiz durch.
Der ehemalige Bundesligastürmer Breel Embolo bestrafte lange Zeit wieder zu passive Engländer mit seinem Treffer in der 75. Minute. Doch Bukayo Saka (80.) glich für die Three Lions aus, 1:1 stand es auch nach der Verlängerung. Der Weltmeister von 1966 und EM-Zweite von 2021 trifft nun im Halbfinale am Mittwoch in Dortmund auf die Niederlande oder die Türkei.
14.35 Uhr: Hand? Oder nicht? Eine Erklärung zur deutschen Aufregerszene
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor hat sich bei der großen Aufregerszene beim deutschen EM-Aus an die Handspiel-Vorgaben der Europäischen Fußball-Union UEFA gehalten. Marc Cucurella hatte in der Verlängerung einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen, Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Diese Richtung hatte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti vor dem Turnier vorgegeben.
Rosetti hatte während einer Pressekonferenz kurz vor der EM eine vergleichbare Szene gezeigt. RB Leipzigs Castello Lukeba hatte im Champions-League-Spiel im Oktober 2023 gegen Manchester City den Ball auf ähnliche Art abbekommen: aus kurzer Distanz, an den nach unten hängen Arm, der zudem bei der Ballberührung nachgab. "Das ist niemals ein Elfmeter", sagte Rosetti zu der Szene. Der Spieler versuche, den Kontakt zu vermeiden. Der Arm sei nah am Körper in einer natürlichen Position.
Taylor äußerte sich am Freitagabend nicht, die UEFA war zu dem Fall angefragt. Offen blieb auch am Samstag, ob Niclas Füllkrug bei der vorausgegangenen Vorlage für Musiala nicht ohnehin im Abseits gewesen wäre. In dem Fall wäre es egal gewesen, ob Cucurellas Handspiel strafbar war, oder eben nicht. Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte am Samstag, sein Co-Trainer Sandro Wagner und DFB-Sportdirektor Rudi Völler hätten zwar nachgefragt bei Taylor. Aber: "Wir wissen nicht, ob es Abseits war."
Das sagt der Bundestrainer
Nagelsmann hatte die Szene am Tag danach abgehakt. "Ich glaube, ein Wiederholungsspiel kriegen wir nicht", sagte der Bundestrainer. Er und das Team hätten "unterschiedliche Infos bekommen, warum es nicht (vom Videoschiedsrichter) angeguckt wurde", sagte der Bundestrainer. "So ganz valide ist es nicht, am Ende ist es aber müßig, darüber zu diskutieren." Bereits am Freitag hatte sich Nagelsmann auch für den Einsatz neuer Technik ausgesprochen: "Es gibt 50 Roboter, die uns Kaffee bringen, dann gibt es auch KI, die berechnet, wo die Flanke runterkommt."
Das sagen die Experten
Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich versuchte, die Debatte beim Streamingdienst MagentaTV zu beruhigen. "Man muss es regeltechnisch analysieren: Was macht der Spieler aus der Sicht des Schiedsrichters? Der Spieler zieht während des Schusses die Hand aus der Schussbahn zurück." Der Experte sprach von einem "Handspiel-Dilemma". Ex-Nationalspieler Michael Ballack konnte das nicht nachvollziehen: "Das ist eine klare Fehlentscheidung." Er wisse nicht, ob Taylor und sein Team sich "aus Angst oder Respekt" gegen einen Elfmeter entschieden hätten.
Samstag, 10.30 Uhr: Mehr als 26 Millionen Menschen sehen deutsches Aus
Das Viertelfinale der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien hat für eine Rekordzuschauerzahl im TV bei dieser Europameisterschaft gesorgt. Durchschnittlich 26,129 Millionen Menschen sahen am Freitagabend in der ARD die 1:2-Niederlage des Teams von Bundestrainer Julian Nagelsmann nach Verlängerung. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte laut AGF Videoforschung einen Marktanteil von 80,9 Prozent. Nicht eingerechnet sind Fans, die das Spiel beim Public Viewing, im Internet oder bei der Telekom gesehen haben.
In der Hitliste bei diesem Turnier führt die Partie damit vor dem dritten Vorrundenspiel der DFB-Elf gegen die Schweiz (1:1), das 25,566 Millionen Menschen in der ARD gesehen hatten. Das zweite Gruppenspiel gegen Ungarn (2:0) hatten 23,89 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen (ARD), den Achtelfinalsieg gegen Dänemark 23,641 Millionen (ZDF) und das 5:1 im Eröffnungsspiel gegen Schottland 22,49 Millionen (ZDF). Die Werte der deutschen Partien lagen deutlich über den Zahlen der enttäuschenden WM in Katar, damals schied das deutsche Team in der Vorrunde aus.
23.44 Uhr: Elfmeterkrimi: Frankreich im EM-Halbfinale gegen Spanien
Turnierfavorit Frankreich hat die EM-Karriere von Cristiano Ronaldo beendet und bei der Fußball-Europameisterschaft dramatisch das Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Spanien erreicht. Im Duell der Superstars siegten Kylian Mbappés Franzosen am Freitagabend in Hamburg mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Ronaldos Portugiesen. In der regulären Spielzeit und Verlängerung waren keine Tore gefallen.
Der 39 Jahre alte Rekordspieler und Rekordtorschütze Ronaldo, der in der Entscheidung vom Punkt seine Aufgabe erledigte, hatte bereits vor diesem Spiel angekündigt, bei der nächsten Europameisterschaft 2028 in Großbritannien und Irland nicht mehr dabei zu sein. João Félix setzte den Ball im Elfmeterschießen nur an den Pfosten.
Frankreichs Anführer Mbappé darf mit der Équipe Tricolore hingegen weiter auf Frankreichs dritten EM-Titel nach 1984 und 2000 hoffen und trifft am Dienstag (21.00 Uhr) in München auf die Spanier, die Gastgeber Deutschland zuvor mit 2:1 nach Verlängerung bezwungen hatten.
![Unter den Augen von Schiedsrichter Michael Oliver (l-r) kämpfen Frankreichs Randal Kolo Muani und Portugals Vitinha um den Ball. Erst im Elfmeterschießen sicherte sich Frankreich das Weiterkommen.](https://image.saechsische.de/784x441/i/d/id385bpthqb9s52ogygocswhdjqzlyli.jpg)
22.30 Uhr: Reaktionen zum EM-Viertelfinale Spanien - Deutschland
- Julian Nagelsmann: "Ich kämpfe mit den Tränen. Die Jungs haben in den letzten sechs Wochen echt viel reingeschmissen. Heute haben sie unverdient verloren. Wir haben in der Halbzeit gut reagiert. Wir waren dem Siegtreffer deutlich näher als die Spanier. Am Ende waren wir nicht zwingend besser, aber einen Tick klarer, was die Abschlüsse angeht. Wir haben in einem Land, was zu viel in Tristesse versinkt, etwas geweckt. Wir hatten eine tolle Symbiose mit den Menschen im Land, haben Menschen wieder vor den Fernseher geholt, um Fußball zu schauen, die es in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Aber wir hätten es gerne eine Woche länger gemacht."
- Toni Kroos: "Es war ein Spiel, wo wir alle alles reingelegt haben, um es nicht zu verlieren. Da waren wir sehr nah dran, umso bitterer ist es. Jetzt im Moment überwiegt das Turnier-Aus, das steht jetzt im Vordergrund, weil wir alle gemeinsam ein großes Ziel hatten. Dieser Traum ist jetzt geplatzt, auch wenn wir in den nächsten Tagen realisieren, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben. Wenn man so nah dran ist, ist es extrem bitter."
- Bundeskanzler Olaf Scholz: "Es war nervenaufreibend, die ganze Zeit spannend. Beide Mannschaften haben toll gekämpft. Unsere Mannschaft ist erhobenen Hauptes aus dem Turnier herausgegangen. Diese Europameisterschaft ist ein großer Erfolg, auch für die Mannschaft. Ich habe schon das Gefühl, dass sich ganz Viele hinter dieser Mannschaft versammelt haben. Wer so kämpft, kann auch scheitern. Das ist ehrenhaft."
- Niclas Füllkrug: "Es ist einfach gerade traurig, dass es vorbei ist. Man hatte eine Euphorie, ein Gemeinschaftsgefühl im Land. Im Moment ist noch kein Stolz da, es ist vorbei. Von Sekunde zu Sekunde ist es härter, es zu realisieren. Gerade gibt’s keinen Ausweg, seinen Gefühlen aus dem Weg zu gehen. Vielen Dank an die Fans für das tolle Gefühl, schade, dass es nur bis zum Viertelfinale gereicht hat. Es tut übertrieben weh und ist schwer, damit umzugehen."
- Joshua Kimmich: "Es fühlt sich sehr ungerecht an. In der ersten Hälfte war Spanien besser, in der zweiten Hälfte und in der Verlängerung waren wir besser. Die Spanier wollten sich nur ins Elfmeterschießen retten. Es ist bitter, dass wir mit der letzten Aktion das 2:1 kriegen. Wir haben eigentlich noch einen Handelfmeter vor dem 2:1, da ist schon sehr viel gegen uns gelaufen leider. Es ist ein unglaublicher Teamspirit, auch von den Jungs, die nicht so oft gespielt haben - das habe ich so noch nicht erlebt. Die Enttäuschung ist riesig, so eine Heim-EM kommt nur einmal im Leben. Viel können wir uns nicht vorwerfen, außer, dass wir die Chancen nicht gemacht haben. Bitter, sehr bitter."
- Dani Olmo: "Ich bin kaputt, total kaputt. Aber ich bin auch so stolz, was für ein tolles Team wir haben, wir haben bis zum Schluss gekämpft. Dieser Sieg war für Pedri. Jetzt geht es weiter mit dem Halbfinale. Jetzt werden wir feiern, aber ruhig und besonnen, denn am Dienstag haben wir das nächste Spiel."
- Mikel Merino: "Ich bin jetzt wirklich tot. Das Tor war ein einzigartiger Moment. Am Ende sieht es so aus als ob es nur auf das letzte Tor ankommt, aber dahinter steckt viel kollektive und individuelle Arbeit. Das ist eine Belohnung für die Arbeit, die wir geleistet haben. Es war das Spiel, das wir alle erwartet haben, zwischen zwei der besten Mannschaften des Turniers. Das hätte auch das Finale oder ein WM-Endspiel sein können. Es war ein sehr hohes Niveau, aber wir haben gezeigt, dass wir auch leiden können."
- Bastian Schweinsteiger (ARD-Experte): "Wir haben die Herzen der Zuschauer wiedergewonnen. Es ist eine unverdiente Niederlage, weil wir ab der 70. Minute die bessere Mannschaft waren. Wir hatten riesige Torchancen."
![Kurz vor Ende der Verlängerung geschlagen: Die deutsche Nationalmannschaft unterliegt Spanien im EM-Viertelfinale 1:2.](https://image.saechsische.de/784x441/x/m/xm6nd0mv6bdz5g8xb4hdc5ljif69pgnb.jpg)
21.37 Uhr: Betroffene Gesichter auf Berliner EM-Fanmeile
Viele betroffene Gesichter auf der Berliner Fanmeile: Nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen Spanien litten Zehntausende Deutschland-Fans am Brandenburger Tor sichtlich. "Heute gehen sie stiller nach Hause als sonst", berichtete eine Polizeisprecherin der dpa am Abend. Die Bundespolizei schrieb auf der Plattform X: "Der Zustrom an Fans von den Fanzonen zum Berliner Hauptbahnhof läuft. Die Ernüchterung liegt in der Luft."
Wegen des großen Andrangs waren die beiden großen Fanzonen am Brandenburger Tor und vor dem Reichstag schon lange vor Spielbeginn aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Dabei war der gesamte Bereich der Fanmeile bereits für alle vier Viertelfinalspiele am Freitag und Samstag erweitert worden. Insgesamt wird die maximale Kapazität mit 70.000 Menschen angegeben.
Veranstalter und Polizei hatten mit zehntausenden Fans gerechnet und gebeten, früh zu kommen. "Egal, wem Sie heute bei #ESPGER die Daumen drücken und ob Sie das mit Chips, Tapas, Bier oder Orangensaft tun (...) Machen Sie sich am besten frühzeitig auf den Weg, dann ist Ihnen ein guter Platz auf der #Fanzone gewiss", schrieb die Polizei im Internet. Mehrere tausend Polizisten waren im Einsatz, um die Fanzonen abzusichern und die Feiern zu begleiten.
![Die Fans auf der Berliner EM-Fanmeile können das knappe Ausscheiden der deutschen Mannschaft nicht glauben.](https://image.saechsische.de/784x441/2/9/29kdy128mir1lqlqw10ya4zmrywyu20k.jpg)
21.20 Uhr: Kroos zum Abschied: Können alle stolz sein
Toni Kroos hat sich nach seinem allerletzten Spiel als Profifußballer mit viel Wehmut von den Fans verabschiedet. "Ich denke, dass wir alle stolz sein können, weil alle ein Schippe draufgelegt haben im Vergleich zu der Zeit davor", sagte der 114-malige Nationalspieler nach dem Aus im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien am Freitagabend in Stuttgart. "Ich bin froh, wenn ich da ein bisschen mitgeholfen habe, dass wir alle in Deutschland den Anspruch und die Hoffnung haben, weiterzukommen. Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft das in Zukunft schafft. Aber es gehört auch dazu, dass wir heute alle traurig sind."
Nach dem Schlusspfiff des 1:2 nach Verlängerung versuchten auch zahlreiche spanische Spieler, Kroos zu trösten. Der 34-Jährige hatte über Jahre den spanischen Spitzenclub Real Madrid geprägt und mit den Königlichen fünfmal die Champions League gewonnen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den Weltmeister von 2014 erst im März in die Nationalmannschaft zurückgeholt. Mit Kroos kam Sicherheit und Stabilität ins deutsche Spiel - auch wenn bei der Heim-EM schon vor dem Finale am 14. Juli in Berlin Schluss war.
"Jetzt im Moment überwiegt, ehrlich gesagt, so ein bisschen das Turnier-Aus, das steht jetzt im Vordergrund, weil wir alle gemeinsam ein großes Ziel hatten", sagte Kroos, der nach dem Schlusspfiff lange vor den deutschen Fans gestanden hatte. "Dieser Traum, den wir alle hatten, der ist jetzt geplatzt, auch wenn wir in den nächsten Tagen realisieren, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben. Wenn man so nah dran ist, dann ist es das, was extrem bitter ist."
![Toni Kroos (M) bei seinem letzten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft im Kampf mit dem Spanier Dani Olmo.](https://image.saechsische.de/784x441/o/s/os1ehs2gontgx0lyvikglfhjl0bt5kd4.jpg)
20.40 Uhr: Endstation Viertelfinale: Spanien stoppt deutsche EM-Party
Was für ein Drama, was für eine Energieleistung, was für eine bittere Enttäuschung. Die EM-Party ist nach 120 Minuten voller Leidenschaft und Fußball-Wahnsinn vorbei. Spaniens Übermacht hat den schwarz-rot-goldenen Sommerspaß brachial beendet. Der Traum vom vierten EM-Titel ist nach drei beschwingten Wochen mit Torfesten und Gute-Laune-Spielen zwei Schritte vor dem Finale zu früh vorüber.
Berlin bleibt nach den schmerzhaften Toren des Leipzigers Dani Olmo (51. Minute) und von Mikel Merino wenige Sekunden vor Schluss (119.) zum 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung nichts als ein Sehnsuchtsort für Julian Nagelsmann und die deutsche Nationalmannschaft. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch den überragenden Florian Wirtz (89.) und eine Drangphase voller Mut und Siegeswille halfen nichts.
Nach der bitteren Niederlage in Stuttgart gegen den schon wieder unbezwingbaren Rivalen ist nicht nur die Heim-EM für die DFB-Elf nach dem Viertelfinale beendet. Der am Ende von Krämpfen gepeinigte Toni Kroos tritt nach 114 Länderspielen mit einer schmerzhaften Niederlage von der Fußball-Bühne ab. Wie es für die anderen Rio-Weltmeister Manuel Neuer und Thomas Müller in der Nationalmannschaft weitergeht, ist abzuwarten.
- Der Bericht zum Spiel: Aus der Traum: Deutschland bei Heim-EM gegen Spanien ausgeschieden
![Spaniens Dani Olmo (r) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Alvaro Morata. Das Tor zum 2:1-Endstand bereitete Olmo mit seiner Flanke vor.](https://image.saechsische.de/784x441/n/h/nhbx2avhxpvnbot6sw2mhxg6k54dhb6x.jpg)
19.20 Uhr: Zweite Gelbe Karte: Rüdiger würde DFB-Auswahl im Halbfinale gesperrt fehlen
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft würde ein Halbfinale bei der Heim-EM ohne Abwehrchef Antonio Rüdiger bestreiten müssen. Der 31-Jährige von Real Madrid sah im Viertelfinale am Freitagabend in Stuttgart gegen Spanien früh im Spiel die Gelbe Karte (13.). Es war seine zweite Verwarnung im Turnier, weshalb Rüdiger bei einem Weiterkommen der DFB-Auswahl im nächsten Spiel gesperrt wäre. Im Achtelfinale gegen Dänemark (2:0) hatte Rüdigers Nebenmann Jonathan Tah gesperrt gefehlt.
Ebenfalls fehlen in einem EM-Halbfinale mit deutscher Beteiligung würde auch Robert Andrich fehlen. Im Viertelfinale gegen Spanien sah auch er seine zweite Gelbe Garte im EM-Turnier.
18.23 Uhr: Schweiz kann doch mit Kapitän Xhaka gegen England spielen
Die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft kann für das EM-Viertelfinale gegen England am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Düsseldorf mit Kapitän Granit Xhaka planen. Der 31 Jahre Profi vom deutschen Meister Bayer Leverkusen hat seine Adduktorenbeschwerden offenbar überwunden und nahm am Freitag ohne erkennbare Probleme am Training der Eidgenossen teil. "Er hat mit der Mannschaft trainiert. Er ist fit. Ich zähle 100-prozentig auf ihn. Er wird spielen", sagte Trainer Murat Yakin.
Dagegen fehlte Angreifer Noah Okafor wegen Rückenschmerzen. Doch Yakin hat keine personellen Sorgen für das Spiel in der Düsseldorfer Arena. "Ich bin in der glücklichen Situation, dass alle an Bord sind", sagte der Schweizer Coach.
Nach bisher starken Auftritten seines Teams in der Gruppenphase und im Achtelfinale gegen Italien (2:0) geht Yakin die Aufgabe gegen das millionenschwere Starensemble aus England zuversichtlich an. "Warum sollen wir nicht auch das große England vor Probleme stellen. Wir sind in guter Verfassung und haben Selbstvertrauen", sagte Yakin. Mit einem weiteren Sieg wäre die Schweiz erstmals in einem EM-Halbfinale dabei. "Wir freuen uns riesig auf diesen Moment", sagte der Trainer.
![Der Schweizer Kapitän Granit Xhaka ist für das Viertelfinale gegen England wieder fit und wird spielen.](https://image.saechsische.de/784x441/6/a/6ahhimdytv2cdkmnddtwgkhcy4t4e39r.jpg)
17.05 Uhr: Sané und Can gegen Spanien in der Startelf
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft beginnt im EM-Viertelfinale gegen Spanien mit Leroy Sané und überraschend auch mit Emre Can in der Startformation. Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt in dem K.-o.-Spiel am Freitag in Stuttgart auf den Dortmunder Can statt des bislang gesetzten Leverkuseners Robert Andrich im defensiven Mittelfeld. Wie beim 2:0 im Achtelfinale gegen Dänemark erhält Sané in der Offensive erneut den Vorzug gegenüber Jungstar Florian Wirtz, der wieder auf der Bank sitzt.
Für Can habe dessen Schnelligkeit gesprochen, erläuterte Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff bei MagentaTV. "Er ist mit einer der schnellsten Spieler im Kader", sagte Nagelsmann, der nicht von einem "Paradigmenwechsel" sprechen wollte. "Wir haben 13 Spieler nominiert, die mehr Spielzeit bekommen als die anderen", sagte Nagelsmann.
Jonathan Tah kehrt nach seiner Gelb-Sperre ins Abwehrzentrum zurück. David Raum beginnt wieder als linker Verteidiger und soll den erst 16 Jahre alten spanischen Jungstar Lamine Yamal stoppen. Das DFB-Team wird wieder angeführt von Kapitän Ilkay Gündogan. Für den 34-jährigen Toni Kroos wäre es bei einem deutschen Ausscheiden das letzte Fußballspiel seiner Karriere. Die spanische Mannschaft beginnt mit der eingespielten Top-Elf ohne den Leipziger Dani Olmo.
"Wir werden uns nicht verstecken, sondern aktiv verteidigen", sagte Nagelsmann. "Ich glaube, dass wir auf keiner Position schlechter besetzt sind, wir sind absolut auf Augenhöhe."
- Deutschland: Neuer - Kimmich, Rüdiger, Tah, Raum - Kroos, Can - Sané, Gündogan, Musiala - Havertz
- Spanien: Unai Simon - Carvajal, Le Normand, Laporte, Cucurella - Rodri, Fabian, Pedri - Yamal, Morata, Williams
17 Uhr: Fanzone in Leipzig füllt sich
Tausende Fans werden auch heute wieder die Partie der deutschen Nationalelf in der Fanzone auf dem Augustusplatz in Leipzig verfolgen. Bereits mehr als eine Stunde vor Anpfiff war die Fanzone gut gefüllt. Viele waren gekommen, um beim kostenlosen Konzert des Sängers Clueso dabei zu sein.
16.55 Uhr: Kein Einspruch gegen Demiral-Sperre möglich
Die Türkische Fußballföderation (TFF) hat keine Möglichkeit, gegen die Zwei-Spiele-Sperre von Abwehrspieler Merih Demiral nach dessen Wolfsgruß-Jubel Einspruch einzulegen. In Artikel 63 der Statuten der Europäischen Fußball-Union UEFA heißt es, dass der Internationale Sportgerichtshof Cas nicht zuständig ist für Fälle, in denen ein Spieler für bis zu zwei Spiele oder bis zu einem Monat gesperrt wird.
"Da bei Strafen unter drei Spielen der Einspruchs- und Antragsweg zum Cas versperrt ist, wurde uns durch die verhängte Sperre für zwei Spiele auch das Einspruchsrecht genommen. Diese parteiische und ungerechte Entscheidung hat unsere gesamte Nation zutiefst enttäuscht", sagte TFF-Präsident Mehmet Büyükeksi in einer Verbandsmitteilung.
Medien hatten zuvor berichtet, die TFF erwäge, vor den Cas zu ziehen. Die UEFA hatte Innenverteidiger Demiral am Freitagmittag für zwei Spiele gesperrt. Damit fehlt der 26-Jährige im EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die Niederlande (21.00 Uhr/RTL und Magenta TV), auch ein mögliches Halbfinale würde er verpassen.
16.06 Uhr: Sperre wegen Wolfsgruß: Türkei unterstellt UEFA Voreingenommenheit
Das türkische Außenministerium hat der Europäischen Fußball-Union UEFA nach der Sperre für den türkischen Abwehrspieler Merih Demiral nach dessen Wolfsgruß-Jubel Vorurteile unterstellt. "Diese Entscheidung hat die Einschätzungen verstärkt, dass die Tendenz zu voreingenommenem Verhalten gegenüber Ausländern in einigen europäischen Ländern zunimmt", hieß es in einer Mitteilung.
Die UEFA hatte den Innenverteidiger Demiral am Freitagmittag für zwei Spiele gesperrt. Damit fehlt der 26-Jährige im EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die Niederlande (21.00 Uhr/RTL und Magenta TV), auch ein mögliches Halbfinale würde er verpassen. Für das Spiel gegen Oranje wird der Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Olympiastadion erwartet.
Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der "Grauen Wölfe" geformt und damit für viel Empörung gesorgt. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Erdogan.
![Die UEFA hat den türkischen Nationalspieler Merih Demiral nach dessen Wolfsgruß im EM-Achtelfinale gegen Österreich für zwei Spiele gesperrt.](https://image.saechsische.de/784x441/k/0/k00336uutw7t53ote14mrhkejmo75qoq.jpg)
15.30 Uhr: Soziale Medien: Nach Demiral-Sperre trendet #BeFairUEFA
Die Zwei-Spiele-Sperre für den türkischen Abwehrspieler Merih Demiral nach dem Wolfsgruß-Eklat sorgt in den sozialen Medien für viel Aufregung. Der Hashtag #BeFairUEFA war am Freitag zwischenzeitlich einer der weltweiten Top-Trends beim Portal X. Zahlreiche Nutzer echauffierten sich unter anderem über die aus ihrer Sicht fehlende Verhältnismäßigkeit zwischen der Demiral-Sperre und der Strafe für Jude Bellingham. Der englische Nationalspieler war von der Europäischen Fußball-Union nach einer obszönen Geste mit einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro und einem Spiel Sperre auf Bewährung davongekommen.
"Wir verurteilen die ungerechte und parteiische Entscheidung der UEFA, die keinerlei rechtliche Grundlage hat und unserer Meinung nach völlig politisch ist", schrieb der türkische Sportminister Osman Askin Bak bei X. "Wir werden weiterhin über rechtliche Mittel unser Recht einfordern gegen die Doppelmoral, die auf unser Land und unseren Nationalspieler Merih Demiral angewendet werden. Wir glauben an unsere Fußballer. Sie werden die notwendige Antwort auf dem grünen Platz geben."
Die einflussreiche Fan-Gruppe Ultraslan von Traditionsclub Galatasaray beklagte bei Instagram die UEFA-Entscheidung gegen Demiral und kündigte an, es nicht abwarten zu können, "morgen als Tausende Graue Wölfe in Berlin und als Millionen in der Welt eine Antwort auf diese Gemeinheit zu geben".
13.57 Uhr: Geldstrafe für englischen Jungstar Bellingham - aber keine Sperre
Der englische Fußball-Nationalspieler Jude Bellingham kommt nach seiner umstrittenen Jubel-Geste beim EM-Achtelfinale gegen die Slowakei mit einer Geldstrafe davon. Wie die UEFA am Freitag mitteilte, muss der Mittelfeldstar 30.000 Euro bezahlen. Zwar wurde der 21 Jahre alte Profi von Real Madrid zudem für ein Spiel gesperrt, diese Sperre aber für ein Jahr auf Bewährung ausgesetzt. Damit ist er im Viertelfinale am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Düsseldorf gegen die Schweiz dabei.
Bellingham hatte die Engländer am Sonntag in Gelsenkirchen nach einem schwachen Spiel kurz vor Schluss mit einem Traumtor zum 1:1 in die Verlängerung gerettet und damit das EM-Ausscheiden zunächst verhindert. Harry Kane hatte dann in der Verlängerung zum 2:1-Sieg gegen die Slowakei getroffen.
Der Torjubel des ehemaligen BVB-Profis nach seinem Ausgleichstreffer per Fallrückzieher hatte für Diskussionen gesorgt. Dem Mittelfeldspieler war vorgeworfen worden, sein angedeuteter Griff in den Schritt habe sich als obszöne Geste gegen die Bank des Gegners gerichtet. Die Europäische Fußball-Union UEFA hatte deshalb ein Disziplinarverfahren eingeleitet.
Der 21 Jahre alte Profi verteidigte sich gegen die Kritik und teilte via X ein Video, zu dem er erklärte: "Das war ein Insider in Richtung ein paar meiner Freunde, die im Stadion waren. Nichts als Respekt für die Slowakei und wie sie heute gespielt haben."
![Englands Nationalspieler Jude Bellingham ist wegen einer als obszön eingestuften Geste nach seinem Tot gegen die Slowakei zu einer Geldstrafe verurteilt worden.](https://image.saechsische.de/784x441/s/w/swqd48raod8x32bthdbtrgeqz51tisvz.jpg)
12.42 Uhr: UEFA sperrt Türken Demiral nach Wolfsgruß für zwei EM-Spiele
Für Merih Demiral hat der beim Torjubel gegen Österreich gezeigte Wolfsgruß schwerwiegende Folgen. Die UEFA sperrte den Abwehrspieler der türkischen Fußball-Nationalmannschaft für zwei Spiele. Damit wird der 26-Jährige das EM-Viertelfinale am Samstag in Berlin gegen die Niederlande (21.00 Uhr/RTL und Magenta TV) und ein mögliches Halbfinale verpassen. Für das Spiel gegen Oranje wird der Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Olympiastadion erwartet.
Demiral habe "die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht", begründete die Europäische Fußball-Union ihre Entscheidung am Freitag.
10.29 Uhr: Gestrafftes Tagesprogramm für DFB-Team: Der Countdown zum Spanien-Spiel
Die frühe Anstoßzeit um 18.00 Uhr führt zu einem straffen Spieltagsprogramm von Julian Nagelsmann zur Vorbereitung auf das EM-Viertelfinale gegen Spanien. Unverändert zu den jüngsten 21.00-Uhr-Spielen steht das Frühstücksbuffet für die Fußball-Nationalspieler bis 10.00 Uhr bereit.
Anschließend bittet der Bundestrainer zu einer Abschluss-Besprechung, bei der besonders die Pläne für Standardsituationen nochmals im Fokus stehen. Danach folgt die sogenannte Aktivierung, das heißt, moderate körperliche Betätigung meist mit Gymnastik oder Übungen an Fitnessgeräten.
Für 12.30 Uhr ist im Teamhotel am Stuttgarter Flughafen das Mittagessen angesetzt. Wer dann die Energiespeicher nochmals auffüllen will, kann das um 14.30 Uhr beim sogenannten Pre-Match-Meal tun. Um 15.30 Uhr folgen letzte Instruktionen von Nagelsmann, bevor der Teambus dann zur rund 18 Kilometer langen Fahrt zum Stadion aufbricht.
Im Gegensatz zum Gruppenspiel gegen Ungarn (2:0) wohnt die DFB-Elf diesmal nicht in dem Hotel im Stadtzentrum, das auch schon beim Spiel um Platz drei bei der WM 2006 das Domizil war, sondern in einem Hotel am Flughafen. Als nach UEFA-Ansetzung formales Heimteam durften die Spanier zuerst ihr Hotel aussuchen, dem DFB blieb nur die zweite Wahl.
8.19 Uhr: Telekom entschädigt Kunden von MagentaTV nach EM-Problemen
Nach Problemen bei der Übertragung des EM-Achtelfinalspiels zwischen der Türkei und Österreich werden die Kunden von MagentaTV entschädigt. Allen, "die am Tag des Exklusivspiels Türkei vs. Österreich MagentaTV gebucht haben, erlassen wir auf Wunsch die Gebühren für den ersten Monat ihres MagentaTV Abos", heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Telekom. Dazu werde am kommenden Montag ein Online-Prozess gestartet, teilt das Unternehmen in einem Statement mit.
Zunächst war eines Berichts der "Bild"-Zeitung zufolge keine Entschädigung geplant gewesen, ehe es nun doch anders kam. Grund für die technischen Störungen bei der Übertragung der Begegnung am Dienstag, die die Türkei mit 2:1 in Leipzig gewann, war, dass kurzfristig zu viele Personen noch das MagentaTV-Abo buchten.
Die Server waren vom Ansturm überlastet und nicht alle Neukundinnen und Neukunden konnten den Spielbeginn sehen. Sie verpassten unter anderem die schnelle türkische Führung durch Merih Demiral nach 57 Sekunden. Aufgrund der Probleme hatte die Telekom bereits einen kostenlosen Livestream bei YouTube eingerichtet. Das Spiel war nicht im Free-TV zu sehen.
7.32 Uhr: Scholz tippt 1:0 für Deutschland im Viertelfinale
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet einen knappen Sieg der deutschen Mannschaft im Viertelfinale der Fußball-EM gegen Spanien. Auf die Frage, was sein Tipp sei, antwortete er beim Festakt zum 75. Gründungsjubiläums des Verbands kommunaler Unternehmen in Berlin: "Tja, 1:0 für Deutschland."
Zuvor hatte er in seiner Festrede für mehr Zuversicht in Deutschland geworben. "Die Zuversicht ist die Triebfeder der Moderne", sagte er. Deutschland bekomme gerade in schwierigen Zeiten sehr viel hin. "All das mit einer unaufgeregten Zuverlässigkeit."
Scholz will am Freitag um 18.00 Uhr in Stuttgart live dabei sein, wenn die deutsche Mannschaft gegen Spanien antritt. Vorher will er aber noch nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung auf einen Haushaltsplan für 2025 zustande bringen. Die Gespräche mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne) könnten bis tief in die Nacht zum Freitag gehen.
Freitag, 5. Juli, 4.50 Uhr: Von Diebstahl bis Drohnenflug - rund 180 Straftaten zur EM
Die vier EM-Spieltage in Leipzig sind vorüber und die Polizei hat insgesamt ein positives Fazit gezogen. Dennoch sind im Zusammenhang mit der Europameisterschaft auch mehr als 180 Straftaten registriert worden. Die Zahl werde noch steigen, weil noch nicht alle Vorfälle mit Pyrotechnik ausgewertet seien, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Außerdem läuft das Fanfest auf dem Augustusplatz auch noch weiter.
Die bisher registrierten Straftaten reichen von Körperverletzung über Diebstahl bis hin zu verbotenen Drohnenflügen in der Flugverbotszone am Stadion. Bei letzteren werde gegen die Drohnenpiloten wegen Vergehen gegen das Luftverkehrsgesetz ermittelt. Auch Fälle von Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen seien angezeigt worden.
Zwei Menschen seien festgenommen worden - in einem Fall wegen eines Raubdelikts und in einem anderen Fall wegen eines offenen Haftbefehls. An den Spieltagen seien jeweils bis zu 2.000 Polizisten in Leipzig im Einsatz gewesen. Aus jeder Nation, die in Leipzig zu Gast waren, kamen zudem Unterstützungskräfte dazu.
18.17 Uhr: Nagelsmann ohne Spanien-Furcht: Wollen Champions sein
Julian Nagelsmann will erst am Spieltag in Einzelgesprächen letzte Personalentscheidungen für das EM-Viertelfinale gegen Spanien treffen. Ob in der Offensive am Freitag (18.00 Uhr/ARD/Magenta TV) Leroy Sané oder wieder Florian Wirtz in der Startelf der Fußball-Nationalmannschaft stehen wird, wollte der Bundestrainer am Donnerstag bei der Pressekonferenz in Stuttgart nicht verraten.
"Ich kann die Frage beantworten, aber ich will sie nicht beantworten", sagte Nagelsmann. Es gäbe für ihn noch "ein, zwei Fragezeichen" für die Partie gegen den Titel-Favoriten. Wirtz hatte alle drei Gruppenspiele in der ersten Elf gestanden, im Achtelfinale gegen Dänemark hatte Sané begonnen. In der Abwehr könnte Jonathan Tah nach seiner Gelb-Sperre gegen Dänemark wieder in die Anfangsformation rücken.
Nagelsmann wollte der Experten-Meinung, die Partie sei ein vorweggenommenes Finale, nicht zu viel Bedeutung geben. Lamentieren über das frühe Kräftemessen werde man nicht. "Wir wollen das Spiel gewinnen. Wir wollen ins Halbfinale und am Ende die Champions sein im eigenen Land", betonte der 36-Jährige. Deutschland hat seit der letzten Heim-EM vor 36 Jahren kein Pflichtspiel mehr gegen Spanien gewonnen. Damals führte ein 2:0-Sieg in München ins Halbfinale.
15.48 Uhr: Bisher 830.000 Grenzkontrollen während EM - 603 Haftbefehle vollstreckt
Vom 7. Juni an bis zum Donnerstag hat es an den deutschen Grenzen im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft rund 830.000 Kontrollen der Polizei gegeben. Dabei seien 603 offene Haftbefehle vollstreckt worden, sagte der Chef des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann, am Freitag in Bad Bramstedt. Dies sei mehr als ein vollstreckter Haftbefehl pro Stunde - unter den Straftaten befanden sich etwa Tötungsdelikte oder auch unterlassene Unterhaltungszahlungen.
Ferner seien bei den Grenzkontrollen auch 85 Menschen wegen politisch motivierter Kriminalität aufgegriffen worden - darunter zähle vor allem internationaler Terrorismus und auch Links- sowie Rechtsextremismus. Zudem wurden laut Romann 86 gewaltbereite Hooligans zurückgewiesen.
Ebenfalls seien 150 Schleuser vorübergehend festgenommen und 346 Menschen abgewiesen worden, die zu einem früheren Zeitraum bereits abgeschoben wurden. Bis Donnerstag seien von 4.659 festgestellten unerlaubten Einreisen 3.261 Personen zurückgewiesen worden - und dies alles in 21 Tagen, so Romann.
"Jeden Tag sind 22.000 Polizeivollzugsbeamte der Bundespolizei im Einsatz nur in Zusammenhang mit Fußball", erklärte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums. Unter anderem seien diesen für Kontrollen an allen Land- und Seegrenzen Deutschlands zuständig. Wegen des Fußballturniers gelten zunächst bis zum 19. Juli temporäre Kontrollen an allen deutschen Schengen-Binnengrenzen - also bis wenige Tage nach dem Endspiel am 14. Juli.
14.05 Uhr: Alle deutschen Spieler bereit für Spanien - Andrich mit pinken Haaren
Bundestrainer Julian Nagelsmann kann im EM-Viertelfinale gegen Spanien alle personellen Möglichkeiten seines Kaders ausschöpfen. Beim Abschlusstraining am Donnerstag im DFB-Quartier in Herzogenaurach waren alle 26 Akteure dabei. Ins Auge stach dabei mal wieder Mittelfeldspieler Robert Andrich. Nach platinblond hat der 29 Jahre alte Leverkusener seine Haare nun pink gefärbt, der Farbe des deutschen Auswärtstrikots.
In Stuttgart wird die DFB-Auswahl am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) aber im weißen Heimtrikot auflaufen. Trotzdem könnte der Rotton von Andrich ein Signal der Kampfbereitschaft an die Spanier sein, deren Auswahl als Furia Roja (Rote Wut), bezeichnet wird. "Wir werden alles tun, für das Land, für das Trainerteam, für alle, dass wir den Titel holen können. Das ist unsere Motivation", kündige Jungstar Jamal Musiala im TV-Sender "Sky" an.
Nagelsmann kann im fünften Turnierspiel gegen das bislang beste Turnierteam Spanien wieder mit Jonathan Tah in der Abwehr planen. Der Leverkusener hat seine Gelb-Sperre gegen Dänemark abgesessen und dürfte wieder für Nico Schlotterbeck in die Startelf zurückkehren. Die brisanteste Personalfrage stellt sich in der Offensive. Beginnt Leroy Sané erneut? Oder setzt der Bundestrainer wieder auf Jungstar Florian Wirtz?
![Abschlusstraining der deutschen Mannschaft mit allen 26 Spielern. Auffallend ist vor allem Robert Andrich mit lila gefärbtem Haar.](https://image.saechsische.de/784x441/s/k/skfbru7vzjq5ja8sgxodj46sygq8y9z5.jpg)
12.13 Uhr: Erdogan will zum Türkei-Viertelfinalspiel nach Berlin reisen
Nach der scharfen Kritik am Torjubel des türkischen Fußball-Nationalspielers Merih Demiral bei der EM will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kurzfristig nach Berlin reisen, um sich das Viertelfinalspiel Türkei gegen die Niederlande im Stadion anzuschauen. Erdogan sagte dafür seine geplante Reise nach Aserbaidschan ab, wie die Deutsche Presse-Agentur aus informierten Kreisen erfuhr. In türkischen Medien hieß es, Grund sei die Debatte um den sogenannten Wolfsgruß, den Demiral mit seinem Torjubel ausgelöst hatte. Erdogan wolle der türkischen Mannschaft den Rücken stärken.
Demiral hatte am Dienstag beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig den sogenannten Wolfsgruß gezeigt, der unter anderem einer rechtsextremistischen Bewegung zugeordnet wird. Unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) kritisierte dies scharf.
Der 26 Jahre alte Demiral hatte mit beiden Händen das Zeichen und Symbol der "Grauen Wölfe" geformt. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der Gruß drückt in der Regel die Zugehörigkeit und das Sympathisieren mit der Bewegung und ihrer Ideologie aus. Demiral hatte gesagt, dass er mit der Geste nur ausdrücken wollte, dass er stolz sei, Türke zu sein und keine versteckte Botschaft dahinterstecke.
Zuletzt war der Wolfsgruß in der Türkei auch von Teilen der Opposition verwendet worden, um Nationalisten anzusprechen - etwa im Wahlkampf vom früheren Präsidentschaftskandidaten Kemal Kilicdaroglu, der der religiösen Minderheit der Aleviten angehört.
11.30 Uhr: Olmo sieht den Druck bei Deutschland
Spaniens Dani Olmo hofft im EM-Viertelfinale gegen Deutschland auf einen Startelf-Einsatz. "Ich fühle mich sehr gut, bei 100 Prozent. Und bereit bei allem zu helfen, was der Trainer sagt, egal ob auf dem Platz oder außerhalb", sagte der Offensivspieler von RB Leipzig der spanischen Sport-Tageszeitung "Marca".
Olmo hatte bisher nur beim letzten Vorrundenspiel gegen Albanien in der Startelf gestanden, überzeugte aber vor allem als Joker und Torschütze beim 4:1 im Achtelfinale gegen Georgien. Eigentlich ist Barcelona-Star Pedri auf der Zehner-Postion gesetzt. Der 21-Jährige konnte im Gegensatz zu den anderen Jungstars Lamine Yamal und Nico Williams bisher aber nicht so glänzen.
Für Olmo ist das K.o.-Spiel am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart als Bundesliga-Profi etwas Besonderes. Der 26-Jährige kam 2020 von Dinamo Zagreb nach Leipzig, als der heutige Bundestrainer Julian Nagelsmann dort Chefcoach war. "Er ist ein Trainer, der immer etwas verändert und immer überraschen möchte, aber wir sind auf der Hut", sagte Olmo. Er sieht die DFB-Auswahl mehr unter Druck. "Zuhause ist ein Sieg für sie fast Pflicht."
Der 42-fache Nationalspieler trifft gegen Deutschland auch auf seinen Clubkollegen David Raum - und seine Freundin Laura ist gebürtige Berlinerin. "Ich hoffe, daheim sind sie alle für Spanien. Wenn nicht - Vorsicht!", sagte er scherzend.
Olmo verriet, dass sich die Spanier schon darüber unterhalten haben, was sie tun würden, wenn sie die Europameisterschaft gewinnen. "Wir haben gerade darüber gesprochen, als wir duschen waren. Zunächst einmal denke ich, dass ich mir die Haare schneiden werde, vielleicht auch färben."
8.59 Uhr: Bahn zu Kritik während EM: Sind nicht auf der Höhe gewesen
Nach deutlicher Kritik von Fußballfans hat die Deutsche Bahn Defizite im Fernverkehr während der EM unter anderem mit Mängeln an der Infrastruktur erklärt. "Wir sind in der Tat nicht ganz auf Höhe gewesen, unsere Verkehre bei der Europameisterschaft fuhren nicht rund", sagte Bahnsprecherin Anja Bröker.
Es seien bislang sechs Millionen Menschen während der EM im Fernverkehr mit der Bahn unterwegs gewesen. "Das ist ein Riesen-Reiseansturm. Aber die Infrastruktur in Deutschland ist alt und in die Jahre gekommen und nicht zuverlässig, das war auch für uns eine Herausforderung", sagte Bröker als eine Begründung für die Probleme. Zudem habe es im Juni Unwetter und Hochwasser gegeben, 400 Züge seien an Dammbrüchen und überfluteten Strecken vorbeigefahren. "Da kam eins zum anderen", sagte Bröker.
5.29 Uhr: Tom Bartels ist Endspiel-Reporter der ARD
Die ARD hat ihren Endspiel-Reporter gefunden. Tom Bartels wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur das Finale der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juli für den öffentlich-rechtlichen Fernsehsender kommentieren. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Für den 58 Jahren alten TV-Journalisten ist es nicht das erste Fußball-Finale. Bartels war bereits als Reporter des EM-Endspiels 2008 in Österreich und der Schweiz im Einsatz. 2014 kommentierte er den deutschen WM-Triumph in Brasilien und 2022 das Finale in Katar.
Seine TV-Karriere begann Bartels bei Premiere und RTL. Nach der WM 2006 in Deutschland ging er zum öffentlich-rechtlichen SWR, etablierte sich als Reporter für die Nationalmannschaft und berichtet häufig auch vom Skispringen.
Die ARD hat bei der laufenden Europameisterschaft insgesamt Live-Rechte für 17 der 51 Spiele. Das Kommentatoren-Trio besteht aus Christina Graf, Gerd Gottlob und Bartels.
5.17 Uhr: UEFA warnt vor illegalem Kauf von EM-Tickets
Die Europäische Fußball-Union UEFA geht weiter gegen illegal angebotene EM-Tickets vor. Trotz der bisherigen rechtlichen Schritte und Urteile würden Internetanbieter weiterhin Eintrittskarten zum Verkauf anbieten, teilte der Verband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Vor dem Turnier seien knapp 10.000 vermeintliche Tickets storniert worden, inzwischen ist die Zahl noch höher. Für das deutsche Viertelfinale am Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart gegen Spanien werden im Internet Karten zu teils sehr deutlich überhöhten Preisen angeboten.
Die einzige offizielle Möglichkeit, an Karten zu kommen, wäre die Verkaufsstelle der UEFA gewesen. Die Preise waren weit vor dem Turnier klar festgelegt worden (60 bis 700 Euro, Hospitality-Bereiche ausgenommen). Chancen auf Tickets ergeben sich kurz vor Spielen aber - wenn überhaupt - nur noch durch Rückläufer. Auf Internetseiten nicht lizenzierter Anbieter wurden zuletzt Karten für das Deutschland-Spiel für den zum Teil zehnfachen Preis angeboten.
"Die UEFA hat die Fans vor nicht autorisierten Ticketverkäufern gewarnt, die versuchen, die hohe Nachfrage auszunutzen, indem sie Tickets auf dem Sekundärmarkt anzubieten", teilte die UEFA mit.
Eine Maßnahme im Kampf gegen den Schwarzmarkt war die Umstellung auf digitale Tickets, die nur in einer UEFA-App abgerufen werden können. Das Überschreiben an andere Personen ist technisch einfach, die Weitergabe über Drittanbieter aber in den Geschäftsbedingungen untersagt.
"Die Entscheidung, digitale Tickets zu verwenden, wurde unter Berücksichtigung verschiedener Erwägungen getroffen (z. B. Minimierung des Risikos der Vervielfältigung und Duplizierung von Tickets) und hat es uns ermöglicht, Verstöße gegen die Geschäftsbedingungen, die zur Annullierung von Tickets führen, zu erkennen", schrieb die UEFA. "Mit Papiertickets wären solche Vorgänge nicht möglich gewesen."
Donnerstag, 4. Juli, 5 Uhr: Viertelfinal-Spezialist Neuer als Trumpf
Auf den Ältesten im deutschen Fußball-Nationalteam kommt es gegen Spanien auch ganz besonders an. Manuel Neuer, der Viertelfinal-Spezialist im DFB-Tor. Der 38 Jahre alte Bayern-Schlussmann will seine beeindruckende Länderspiel-Laufbahn bei der Heim-EM mit dem Titel krönen. Dieser fehlt dem Weltmeister von 2014 in seiner Fußballer-Vita noch. "Wir sind schon längere Zeit reif für den EM-Titel", sagte Neuer.
Für ihn geht es nun darum, "das letzte Puzzleteil" einzusetzen. Die starken Spanier sind am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) die ultimative Reifeprüfung auf dem Weg Richtung Endspiel in Berlin. "Ich fühle mich wohl und freue mich auf jedes Spiel", sagte Neuer im MagentaTV-Interview. Die anfänglichen Zweifel an seinem Status als verlässlicher Nummer eins und als Rückhalt konnte Neuer im bisherigen Turnierverlauf ausräumen.
Beim 2:0 gegen Dänemark im Achtelfinale blieb er zum 50. Mal in einem Länderspiel ohne Gegentor. In 123 Partien für Deutschland kassierte er überhaupt nur 116 Treffer, weniger als einen pro Partie. 81 Siege, 23 Unentschieden und 19 Niederlagen stehen in seiner Bilanz. 10.980 Minuten stand Neuer im DFB-Tor, das sind 183 Stunden oder 7,6 Tage.
Was aber wichtiger ist: Mit Neuer im Tor hat die Nationalmannschaft bislang jedes Viertelfinalspiel bei einem Turnier erfolgreich bestritten. Und die ewige deutsche Nummer eins hatte daran mehrfach ihren Anteil. WM 2010 in Südafrika: 4:0 gegen Argentinien. EM 2012 in Polen und der Ukraine: 4:2 gegen Griechenland. WM 2014 in Brasilien: Ein 1:0 gegen Frankreich auf dem Weg zum Titelgewinn.
Und zuletzt bei der EM 2016: Der erste deutsche Turniererfolg überhaupt gegen Angstgegner Italien, als Neuer nach einem 1:1 nach 120 Minuten in einem dramatischen Elfmeterschießen mit insgesamt 18 Schützen und mehreren Fehlversuchen auf beiden Seiten die Schüsse von Leonardo Bonucci und Matteo Darmian abwehren konnte. Wer weiß, auch gegen Spanien könnte Neuer in Stuttgart am Ende wieder als Elfmeter-Held gefragt sein.
14.45 Uhr: Gutes Omen? Engländer Taylor pfeift Deutschlands EM-Viertelfinale
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor wird am Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart das EM-Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien leiten. Das gab die Europäische Fußball-Union UEFA am Mittwoch bekannt.
Der 45-Jährige hat bislang zwei Spiele der deutschen Nationalmannschaft gepfiffen - beide hat die DFB-Auswahl gewonnen. Das EM-Vorrundenspiel 2021 gegen Portugal hatte Deutschland mit 4:2 gewonnen, zudem war Taylor beim 2:1-Testspielsieg gegen Frankreich unter Interimstrainer Rudi Völler im vergangenen Jahr aktiv.
![Schiedsrichter Anthony Taylor wird das Viertelfinale Deutschland-Spanien pfeifen.](https://image.saechsische.de/784x441/i/9/i9a182adop6evozqb6t8hu3l5ggkpsji.jpg)
12.06 Uhr: UEFA eröffnet Untersuchungsverfahren wegen Wolfsgruß-Jubel
Die Europäische Fußball-Union UEFA hat ein Untersuchungsverfahren gegen den türkischen Nationalspieler Merih Demiral nach dessen Torjubel mit dem sogenannten Wolfsgruß eingeleitet. Es gehe dabei um ein angebliches unangemessenes Verhalten des 26-Jährigen, teilte die UEFA am Mittwochvormittag mit. Sollte Demiral bestraft werden, könnten ihm Folgen für das anstehende Viertelfinale gegen die Niederlande drohen.
Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Treffer in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der "Grauen Wölfe" geformt. Als "Graue Wölfe" werden die Anhänger der rechtsextremistischen "Ülkücü-Bewegung" bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Demiral hatte erklärt, es habe mit seiner "türkischen Identität zu tun", wie er gefeiert habe. Menschenrechtler kritisierten den Jubel deutlich. Die Türkei spielt am Samstag in Berlin um den Einzug ins Halbfinale der EM.
![](https://image.saechsische.de/784x441/6/l/6l984xviqz6zivideyxmh4928htzk1o3.jpg)
11.57 Uhr: EM-Achtelfinale Portugal gegen Slowenien: Video mit gewalttätigen Ordnern
Die Frankfurter Polizei ermittelt nach einem Zwischenfall mit Videoaufnahmen zufolge gewalttätigen Ordnern beim EM-Achtelfinale zwischen Portugal und Slowenien. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung eingeleitet worden, teilte die Polizei mit und bestätigte einen Bericht des Hessischen Rundfunks.
Auf den Videobildern ist zu sehen, wie mehrere Ordner anscheinend während des Spiels in einem Bereich nahe dem Spielfeld auf einen Mann einschlagen und eintreten. Ein weiterer Mensch wird auf dem Boden fixiert. Wie die portugiesische Zeitung "Correio da Manhã" berichtet, habe einer von beiden nach einem Elfmeter von Cristiano Ronaldo auf das Spielfeld rennen wollen. Die Zeitung beruft sich auf Aussagen eines Augenzeugen.
Über den Gesundheitszustand des Mannes sei bislang nichts bekannt, teilte die Polizei mit. Die Europäische Fußball-Union UEFA war am Mittwoch zu dem Vorfall angefragt. Die portugiesische Zeitung "Record" veröffentlichte das Video bei X, das anscheinend aus dem Fanblock heraus aufgenommen wurde.
11.18 Uhr: Die TV-Verteilung des EM-Viertelfinales
Die TV-Sender haben die Verteilung der Viertelfinal-Begegnungen der Fußball-Europameisterschaft bekanntgegeben. Das erste Spiel zwischen Deutschland und Spanien am Freitag (18.00 Uhr) läuft bei der ARD. Anschließend zeigt das ZDF ab 21.00 Uhr die Partie Portugal gegen Frankreich.
Das Zweite überträgt auch das erste Spiel am Samstag (18.00 Uhr) zwischen England und der Schweiz. Bei RTL läuft ab 21.00 Uhr die letzte Begegnung des Viertelfinales zwischen den Niederlanden und der Türkei. Die vier Spiele werden zudem beim kostenpflichtigen Anbieter MagentaTV gezeigt.
Die Viertelfinals im Überblick:
Freitag, 18.00 Uhr: Spanien - Deutschland ARD/MagentaTV
Freitag, 21.00 Uhr: Portugal - Frankreich ZDF/Magenta
Samstag, 18.00 Uhr: England - Schweiz ZDF/Magenta
Samstag, 21.00 Uhr: Niederlande - Türkei RTL/Magenta
10.06: Pyros und mehr - Polizei aber zufrieden nach EM-Partie in Lepzig
Nach dem letzten Match der Fußball-Europameisterschaft in Leipzig zieht die Polizei ein positives Fazit der vier Spieltage. Auch das letzte EM-Spiel am Dienstagabend in Sachsen sei von "friedlich feiernden Fans, die stimmungsvoll ihre Mannschaften unterstützen", geprägt gewesen, teilte die Polizeidirektion mit.
Dennoch listetet sie eine Reihe Straftaten im Zusammenhang mit der Partie Österreich gegen Türkei (1:2) auf: Mehr als 30 Straftaten und fünf Ordnungswidrigkeiten seien erfasst worden. Die Zahl könne noch steigen, da die Ereignisse bei den Märschen der beiden Fangruppen noch nicht vollständig ausgewertet seien.
Bei den Ermittlungen gehe es in erster Linie um versuchte gefährliche Körperverletzung: In beiden Fangruppen wurde demnach immer wieder Pyrotechnik in der Menschenmenge gezündet. Ermittelt werde aber auch wegen Fällen von Beleidigung, Körperverletzung und weil sich einzelne Fans bei den Märschen vermummt hatten. Letzteres ist nach dem Versammlungsgesetz nicht erlaubt.
Zudem seien zwei Drohnen in der Zone geflogen, wo sie nicht hätten hingesteuert werden dürfen. Hierzu ermittelt die Polizei wegen des Verstoßes gegen das Luftverkehrsgesetz. Etwa 2100 Polizisten seien im Einsatz gewesen. Bei den Fan-Märschen waren demnach in der Spitze 4000 Anhänger der türkischen Mannschaft und bis zu 8000 des österreichischen Teams dabei.
Für einen Eklat sorgten zudem österreichische Fußball-Fans noch vor der Achtelfinale-Partie. Bei einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds "L'amour toujours" die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" singen. Die Leipziger Polizei teilte auf dpa-Nachfrage mit, sie habe einen Anfangsverdacht aufgenommen und gehe der Sache nach.
Bundesweit bekanntgeworden war die rassistische Parole durch ein Video von der Insel Sylt. Darin hatten zahlreiche junge Menschen bei einer Feier "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" zu dem Lied von Gigi D'Agostino gegrölt.
Auch dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zufolge verliefen die Spiele in Leipzig störungsfrei und ohne nennenswerte Zwischenfälle. Helfer des DRK und anderer Rettungsdienste waren sowohl im Stadion als auch außerhalb um Einsatz. In 287 Fällen versorgten sie Fans, die etwa zu wenig getrunken oder Kreislaufprobleme hatten.
6.11 Uhr: Modric, Pepe und Co.: Diese EM-Stars sind vertragslos
Große Fußball-Turniere sind immer auch ein Schaufenster. So manches Talent will sich für einen internationalen Topclub empfehlen, der eine oder andere Altstar für einen letzten lukrativen Vertrag in seiner Karriere. Auch bei der Fußball-EM in Deutschland dürften einige Vereine und Berater ganz genau hinschauen - auch oder gerade bei Spielern, deren Verträge zum 30. Juni ausgelaufen und die demnach ablösefrei zu haben sind. Eine Auswahl:
- Luka Modric: Der Mittelfeldstar scheiterte mit Kroatien dramatisch durch ein Last-Minute-Tor der Italiener in der Vorrunde. Er werde noch eine Weile weiterspielen, sagte der 38-Jährige danach. Ob das auch auf seinen Club Real Madrid bezogen war? Seit 2012 spielt Modric für die Königlichen, er gewann mit ihnen unter anderem sechsmal die Champions League. Die Tendenz geht zum Verbleib, doch noch wurde sein ausgelaufener Vertrag nicht verlängert.
- Memphis Depay: Der Offensivmann erzielte für seine Clubs und das niederländische Nationalteam in Summe schon mehr als 200 Profi-Tore, war aber selten unumstritten. Bei Atlético Madrid kam der 30-Jährige vorige Saison auf neun Pflichtspiel-Treffer. Dennoch verkündete der Verein während der EM, dass Depay keinen neuen Vertrag bekommen werde.
- Adrien Rabiot: Der 29-Jährige hat sich mit Frankreich ins EM-Viertelfinale gekämpft, muss am Freitagabend gegen Portugal aber eine Gelbsperre absitzen. Ob er bei Juventus Turin, wo er seit 2019 spielt, noch mal verlängert? Die Italiener haben ihm Medienberichten zufolge ein Angebot über zwei weitere Jahre vorgelegt. Aber auch der AC Mailand und Clubs aus der englischen Premier League sollen am Mittelfeldspieler interessiert sein.
- Pepe: Auch mit 41 ist der Verteidiger noch eine feste Größe im Team der Portugiesen, die im EM-Viertelfinale auf Frankreich treffen. Jahrelang hielt Pepe für Real Madrid die Knochen hin, 2019 kehrte er zum FC Porto zurück. Ob der Europameister von 2016 seine Karriere diesen Sommer beendet? In Porto soll er jedenfalls keinen neuen Vertrag mehr bekommen.
- Ricardo Rodriguez: Die Schweizer sorgen bei diesem Turnier für Furore - und der frühere Wolfsburger ist mittendrin. Granit Xhaka warb kürzlich schon für seinen Kumpel. Der müsse noch irgendwo einen langfristigen Vertrag unterschreiben, sagte der Schweizer Kapitän über Rodriguez. Der Kontrakt des 31 Jahre alten Verteidigers mit dem FC Turin ist ausgelaufen.
- Toni Kroos: Der Stratege im deutschen Mittelfeld hat längst angekündigt, seine Karriere in diesem Sommer zu beenden. Trainer Carlo Ancelotti hat die Hoffnung, dass der 34-Jährige doch noch mal für Real Madrid aufläuft, offenbar aber nicht aufgegeben. Die Tür stehe immer offen, sagte der Coach zuletzt. Es ist unwahrscheinlich, dass Kroos noch mal umdenkt. Spielt der Routinier bei dieser EM weiter so stark wie bisher, könnte aber durchaus noch der eine oder andere Überredungsversuch auf ihn zukommen.
Mittwoch, 3. Juli, 4.50 Uhr: Rangnick hat schwer mit EM-Aus zu kämpfen
Ralf Rangnick hatte sich auf einen längeren Verbleib bei der EM eingestellt. Er könne sich im Moment gar nicht vorstellen, dass sie an diesem Mittwoch wieder zurückreisen würden, sagte der deutsche Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft nach dem EM-Aus im Achtelfinale am Dienstag in Leipzig: "Für uns war klar, dass die Reise noch länger weitergeht."
Nach dem 1:2 ausgerechnet an Rangnicks alter Wirkungsstätte als großer Macher bei RB Leipzig gegen die Türkei ist die Endrunde für die als Geheimfavoriten angetretenen Österreicher aber vorbei. Und das, nachdem sie als Gruppenerster vor Ex-Weltmeister Frankreich, den Niederlanden und Polen in die K.-o.-Runde eingezogen waren.
Den Spielern gehe es genauso, versicherte Rangnick, sie seien davon ausgegangen, sich im EM-Quartier in Berlin auf die nächsten Spiele vorzubereiten. "Es ist völlig klar, dass im Moment die Enttäuschung und eine Leere da sind", betonte der 66-Jährige kurz vor Mitternacht in der Leipziger EM-Arena.
"Am Ende gehört es leider auch dazu. In Playoff-Spielen gibt es eine Mannschaft, die weiterkommt und eine, die es nicht schafft. Das waren leider wir." Auf der anderen Seite stünde nun die Nations League an, dann die WM-Qualifikation.
"Wir sind im Moment im UEFA-Ranking in Topf eins, ich glaube, da war Österreich schon Jahrzehnte nicht mehr", sagte Rangnick. "Und wir wollen auch in Topf eins bleiben, um eine gute Chance zu haben, uns nach vielen, vielen Jahren auch mal wieder für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren." Die Österreicher nahmen bisher siebenmal einer WM-Endrunde teil, zuletzt 1998.
Auf die Frage, was er seiner Mannschaft nach der Niederlage gesagt habe, entgegnete Rangnick: "Nach so einem Spiel hilft es auch nicht, zu sagen: Kopf hoch oder es geht weiter. Da ist es besser, man redet erstmal weniger."
22.56 Uhr: Schnellstes K.-o.-Runden-Tor schockt Österreich: Türkei im Viertelfinale
Das schnellste K.-o.-Runden-Tor bei einer Fußball-EM und wie entfesselt spielende Türken haben alle Träume von Geheimfavorit Österreich zerstört und die Rückkehr von Ralf Rangnick nach Leipzig zum Abend der großen Enttäuschung gemacht. Eingeleitet durch den Führungstreffer von Doppeltorschütze Merih Demiral nach 57 Sekunden verloren die hoch gehandelten Österreicher in einem mitreißenden Spiel am Dienstagabend mit 1:2 (0:1).
Aus dem erstmaligen Viertelfinal-Einzug bei einem EM-Endrundenturnier wurde nichts für die Mannschaft von Rangnick. Nach einem weiteren Treffer von Demiral (59.) nutzte den mit Bundesliga-Profis gespickten Österreichern auch der Anschlusstreffer von Freiburgs Michael Gregoritsch (66.) sowie eine große Schluss-Offensive nichts mehr.
Um den Einzug ins EM-Halbfinale spielen nun die Türken und ihr Teenager-Star Arda Güler von Real Madrid am Samstag in Berlin gegen die Niederländer, die zuvor Rumänien mit 3:0 geschlagen hatten. Die Türkei steht erstmals seit 2008 wieder im Viertelfinale einer EM - damals war in der Vorschlussrunde gegen Deutschland Schluss.
22.38 Uhr: Österreicher singen rassistische Parolen vor EM-Achtelfinale
Österreichische Fußball-Fans haben vor dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei in Leipzig für einen Eklat gesorgt. Während einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war am Dienstag vor dem Spiel zu sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds "L'amour toujours" die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" singen. Die Leipziger Polizei war am Dienstagabend angefragt.
Bundesweit bekanntgeworden war die rassistische Parole durch ein Video von der Insel Sylt. Darin hatten zahlreiche junge Menschen bei einer Feier "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" zu dem Lied von Gigi D'Agostino gegrölt. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt. Auf einigen Volksfesten soll das Lied daher nicht gespielt werden, auch bei der Fußball-EM ist es nicht zugelassen.
Das eigentlich sehr friedliche Lied "L'amour toujours" gehört normalerweise zu den Songs, die im Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft gespielt werden. Der Verband hatte auch einen Antrag gestellt, dass das Lied nach siegreichen EM-Spielen in den Stadien in Deutschland gespielt wird - nach den Vorfällen mit der rassistischen Parolen nahmen aber der ÖFB und die Europäische Fußball-Union davon Abstand. Der italienische DJ D'Agostino hatte klargestellt, dass es in seinem Lied ausschließlich um Liebe gehe.
21.40 Uhr: Demirals EM-Rekord in Leipzig: Schnellstes Tor in einem K.-o.-Spiel
Der Türke Merih Demiral hat am Dienstagabend einen EM-Rekord aufgestellt. Sein Treffer zum 1:0 im Achtelfinale gegen Österreich war nach 57 Sekunden das früheste Tor, das jemals in der K.-o.-Runde einer Fußball-Europameisterschaft erzielt wurde. Das gab die Europäische Fußball-Union UEFA am Abend bekannt. Der 26 Jahre alte Abwehrspieler vom saudischen Club Al-Ahli traf im Leipziger Stadion schon in der ersten Minute nach einem Eckball.
Gleich am zweiten Tag dieses Turniers war bereits das schnellste Tor überhaupt in der EM-Geschichte gefallen: Der Albaner Nedim Bajrami schoss bei der 1:2-Niederlage gegen Italien das 1:0 nach 22 Sekunden.
![Merih Demiral von der Türkei jubelt über seinen besonders frühen Treffer zum 1:0 gegen Österreich.](https://image.saechsische.de/784x441/5/y/5yp9q9npbqoe2ty0hmoisn0y84iq1yrs.jpg)
20.35 Uhr: Leipzig in Rot: Türkische Fußballfans ziehen von der Innenstadt zum Stadion
Vor dem wichtigen K.-o.-Spiel gegen Österreich sorgten die Fans der türkischen Nationalmannschaft für ordentlich Furore und Stimmung in der Messestadt. Mehrere tausende Menschen versammelten sich in der Innenstadt. Von dort führte ein Zug von Fußballfans bis zum Stadion. Ein Fanbus fuhr dem roten Strom an Anhängern voran. Laute Fangesänge, roter Rauch von Bengalos und rote Banner sollten die türkische Nationalmannschaft motivieren, das letzte EM-Achtelfinalspiel gegen die Österreicher zu gewinnen.
Mit rot-weiß-roten Fahnen waren auch viele österreichische Fußballanhänger mit einem Fanmarsch unterwegs zum Stadion. Mit lauten Gesängen heizten sie die Stimmung in Leipzig und rund um den Spielort an. Rote Bengalos tauchten die Umgebung teils in dichten Nebel.
![Fans aus Österreich feuern vor dem Spiel im Stadion ihre Mannschaft an.](https://image.saechsische.de/784x441/r/2/r2kewrvysfywrtdtgmj0h1rroc513thh.jpg)
19.55 Uhr: 3:0 gegen Rumänien: Niederlande stehen im Viertelfinale
Die Niederlande haben bei der Fußball-EM in Deutschland das Viertelfinale erreicht. Der Europameister von 1988 gewann sein Achtelfinale gegen Rumänien am Dienstag mit 3:0 (1:0). Der nächste Gegner wird am Abend in der Partie Österreich gegen Türkei ermittelt.
Cody Gakpo vom FC Liverpool brachte Oranje in der 20. Minute in Führung. Ein weiteres Tor des 25 Jahre alten Angreifers wurde wegen Abseits aberkannt (63.). Das 2:0 durch den Dortmunder Donyell Malen (83.) bereitete Gakpo stark vor. Auch den Treffer zum Endstand erzielte Malen (90.+3).
Die Niederländer begannen schwach, dominierten dieses Spiel nach der 1:0-Führung aber klar. Einzig die Chancenverwertung war ein großes Manko: Das Team von Trainer Ronald Koeman ließ mehrere gute Möglichkeiten aus.
Das erste K.-o.-Runden-Spiel der Niederlande wurde vor 65 012 Zuschauern in München ausgetragen. In dieser Stadt gewannen sie 1988 noch mit dem Spieler Koeman das EM-Endspiel gegen die Sowjetunion mit 2:0. Das ist bis heute der einzige Erfolg der Niederländer bei einem großen internationalen Turnier.
14.38 Uhr: Nachfrage nach DFB-Trikots dreimal so hoch wie erwartet - vor allem lila Variante gefragt
Die Nachfrage nach den Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft übersteigt die Erwartungen des Herstellers Adidas deutlich. "Wir werden mehr als dreimal so viele Trikots verkaufen wie ursprünglich kalkuliert", sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen der Deutschen Presse-Agentur. Konkrete Zahlen nannte er aber nicht.
Die anhaltende Beliebtheit der Jerseys macht sich auch in den Läden bemerkbar. Ein Blick in den Online-Shop des Herstellers am Dienstag zeigt: Die pinken Auswärtstrikots der Nationalmannschaft sind zurzeit ausverkauft. Online seien aktuell nur noch Restgrößen der Trikots erhältlich, sagte Brüggen. In den Geschäften des Sportartikelherstellers sowie bei den Handelspartnern seien die DFB-Trikots demnach aber zum Großteil noch verfügbar.
"Um der großen Nachfrage weiter gerecht zu werden, stehen wir bezüglich zusätzlicher Trikotmengen im täglichen Austausch mit unseren Partnern und werden auch über das Turnierende hinaus weitere Trikots produzieren", versicherte Brüggen. Der Fokus beim Verkauf der Trikots liege beim Fachhandel, der mehr als zwei Drittel verkaufe, sagte Brüggen. "Aufgrund frühzeitig angelegter Lagerbestände konnten wir sicherstellen, dass der Fachhandel deutlich mehr Ware erhält als ursprünglich bestellt", sagte der Sprecher.
Zuletzt hatte Adidas bekanntgegeben, dass sich das pinkfarbene Auswärtstrikot der Nationalmannschaft zu einem historischen Bestseller entwickelte. Das pinke Auswärtstrikot sei das am besten verkaufte Auswärtstrikot in der Geschichte aller DFB-Trikots, hieß es.
![Der absolute Verkaufsschlager: Deutsche Fans lieben und kaufen das Auswärtstrikot der deutschen Mannschaft.](https://image.saechsische.de/784x441/z/9/z9a72m749hhf70d25ezpew5aqxsypxhg.jpg)
11.55 Uhr: DFB-Team startet Spanien-Vorbereitung ohne Can
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat ohne den Dortmunder Emre Can die aktive Vorbereitung auf das EM-Viertelfinale gegen Spanien begonnen. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler fehlte am Dienstag in Herzogenaurach als einziger Akteur des 26-Mann-Kaders auf dem Trainingsplatz. Der DFB nannte Belastungssteuerung als Grund.
Auch Can dürfte Bundestrainer Julian Nagelsmann damit am Freitag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart zur Verfügung stehen. Der Leverkusener Jonathan Tah dürfte nach seiner Gelb-Sperre gegen Dänemark wieder in die Abwehr rücken, auch wenn ihn der Dortmunder Nico Schlotterbeck im Achtelfinale hervorragend ersetzt hatte. Nagelsmann sprach von einer Luxussituation, die er bei der Abwehrbesetzung habe.
Nachdem der Bundestrainer in den drei Gruppenspielen jeweils dieselbe Startelf aufgeboten hatte, herrscht in der K.o.-Phase nun ein echter Konkurrenzkampf auf einigen Positionen. Links hinten hat sich David Raum ins Team gekämpft. Trotzdem bleibt Maximilian Mittelstädt ein harter Konkurrent.
Florian Wirtz möchte nach seiner Joker-Rolle im Achtelfinale wieder Leroy Sané aus der Startelf verdrängen. Gesetzt in der Offensive sind Kapitän Ilkay Gündogan, der schon dreifache Turniertorschütze Jamal Musiala und Kai Havertz. Den Sturm-Konkurrenten von Niclas Füllkrug lobte Nagelsmann explizit nach dem 2:0 gegen Dänemark, bei dem Havertz das erste Tor erzielt hatte.
"Er hat viel gearbeitet, defensiv und offensiv. Ich hätte ihm noch ein Tor mehr gegönnt", sagte Nagelsmann. "Aber den Elfmeter musst du erstens erst mal so machen und zweitens da auch antreten vor der dänischen Kurve. Das 1:0 war unfassbar wichtig, war super geschossen, super verwandelt."
10.06 Uhr: Zehntausende Fans zu Achtelfinale am Dienstag in Leipzig erwartet
Nach drei Vorrundenspielen findet am Dienstag (21 Uhr) ein viertes Spiel der Europameisterschaft in Leipzig statt. In der Achtelfinalpartie trifft Österreich auf die Türkei. Das Spiel ist vollständig ausverkauft. Neben der Fan Zone auf dem Augustusplatz ist auch der Leuschnerplatz fürs Public Viewing geöffnet.
Erneut sind zudem Fanmärsche in der Stadt angekündigt. Der Fanmarsch der Österreicher soll um 17 Uhr am Richard-Wagner-Platz starten und zum Stadion führen. Der Marsch der türkischen Fans startet ebenfalls um 17 Uhr am Leuschnerplatz und führt über Friedrich-Ebert-Straße und Westplatz zum Stadion. Es ist mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Bereits ab 16 Uhr wird rund um das Stadion ein Sperrkreis eingerichtet. Mehr Informationen zu Verkehr und Anreise hat die Stadt Leipzig hier zusammengestellt.
Die Partie wird ausschließlich auf Magenta TV und nicht im Free-TV übertragen. Mehr dazu lesen Sie im Blog-Eintrag von 5.29 Uhr.
9.34 Uhr: Dortmunder Stadion-Kletterer muss eventuell Einsatzkosten zahlen
Der Stadion-Kletterer von Dortmund muss für den durch ihn ausgelösten Polizeieinsatz eventuell bezahlen. Möglich macht das eine Gebührenordnung, die das Land Nordrhein-Westfalen erst im vergangenen Sommer eingeführt hatte. "Das Polizeipräsidium Dortmund prüft aktuell, ob in diesem Fall Kosten berechnet werden können", so ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Während des deutschen Achtelfinals bei der Fußball-EM gegen Dänemark (2:0) war am Samstagabend ein Mann aus Osnabrück unter dem Dach des Dortmunder Stadions gesichtet worden. Die Polizei überwachte ihn bis Spielende, schließlich holte ein Spezialeinsatzkommando den 21-Jährigen aus der Dachkonstruktion.
Am Tag nach dem Vorfall hatte die Polizei mitgeteilt, dass der junge Mann "wie bereits an anderen Orten in Deutschland" auf dem Dach des Stadions Fotos aufnehmen wollte. "Zu keinem Zeitpunkt bestand für andere Menschen im Stadion eine Gefahr. Die Dortmunder Polizei schließt derzeit eine politische Motivation aus", so die Ermittler. Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie hatten die Ereignisse nicht.
Das Land NRW hatte im vergangenen August im Zuge der Debatte um Kosten durch Polizeieinsätze wegen sogenannter Klimakleber eine Gebührenordnung eingeführt, in der verschiedenste Szenarien erfasst sind. Darunter auch die "Rettung oder Bergung von Personen, wenn die den Einsatz veranlassende Gefahr vorsätzlich oder grob fahrlässig von ihnen herbeigeführt worden ist." Abgerechnet wird nach Zeit und Aufwand, die Gebühren können bis zu 50.000 Euro betragen.
8.56 Uhr: Portugals Held Diogo Costa schreibt EM-Geschichte
Portugals Torwart Diogo Costa hat sich durch seine Reflexe im Elfmeter-Drama gegen Slowenien in die Fußball-Geschichtsbücher eingetragen. Der 24-Jährige ist der erste Keeper mit drei Paraden in einem Elfmeterschießen bei einer EM, wie die Europäische Fußball-Union UEFA auf der Online-Plattform X mitteilte.
"Das ist das beste Spiel in meinem Leben gewesen", sagte Costa nach dem hochdramatischen Achtelfinale am Montag in Frankfurt. Er sei bei dem 3:0 im Elfmeterschießen einfach nur seinem Instinkt gefolgt, betonte der Torhüter, der auch zum Spieler des Spiels gewählt wurde. "Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte."
Die portugiesische Presse feierte den Matchwinner und zeigte sich beeindruckt. "Die Nacht der Träume des Diogo Costa", schrieb die Sportzeitung "A Bola". Und die Tageszeitung "Publico" titulierte: "Die Handschuhe von Diogo Costa halten Portugal bei der Europameisterschaft fest."
Vor dem Elfmeterschießen - in der Schlussphase der Verlängerung - hatte Costa eine weitere Glanztat gegen die Slowenen gezeigt. Der Keeper vom FC Porto hielt im Eins-gegen-eins einen Schuss des Leipzigers Benjamin Sesko mit einer starken Fußabwehr und rettete die Portugiesen damit überhaupt erst ins Elfmeterschießen. Portugal trifft nun im Viertelfinale in Hamburg am Freitag (21.00 Uhr) auf Frankreich.
8.19 Uhr: Ronaldo bestätigt: Das ist meine letzte EM
Die sechste soll auch die letzte EM-Endrunde von Superstar Cristiano Ronaldo sein. Das kündigte der 39 Jahre Rekordteilnehmer nach dem Einzug der Portugiesen am späten Montagabend ins Viertelfinale an. "Es ist ohne Zweifel meine letzte EM", sagte er übereinstimmenden portugiesischen Medienberichten zufolge nach dem hochdramatischen Spiel gegen Slowenien, das die Portugiesen erst im Elfmeterschießen mit 3:0 für sich entschieden hatten.
Ronaldo hatte in der Partie einen Elfmeter in der Verlängerung verschossen und danach bitterlich geweint. Im Elfmeterschießen trat der Kapitän aber wieder an und verwandelte. Die Tatsache, dass es seine letzte EM sei, habe ihn nicht derart emotional bewegt, versicherte Ronaldo. "Sondern das, was der Fußball mit sich bringt. Die Freude, die ich an dem Spiel habe, die Freude, meine Fans zu sehen, meine Familie und die Zuneigung, die mir die Menschen entgegenbringen."
Selten sah man ihn während einer Partie aber derart emotional. Mitspieler mussten Ronaldo trösten und wieder aufbauen. Das, was er oft bei ihnen schon gemacht hat. Auf der Tribüne des Frankfurter EM-Stadions hatte auch seine Mutter mitgelitten, als er mit seinem Elfmeter in der 105. Minute an Slowenien Torwart Jan Oblak gescheitert war.
![Für Cristiano Ronaldo ist es die letzte EM.](https://image.saechsische.de/784x441/4/z/4zelc0q3pbhll7juaf0foplg040mnao2.jpg)
7.09 Uhr: Mbappé bei EM nur noch mit Maske? Trainer gibt Auskunft
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps rechnet damit, dass sein Stürmerstar Kylian Mbappé noch länger mit Schutzmaske spielen muss. "Er wird sich daran gewöhnen müssen, weil er die Gesichtsmaske noch ein paar Wochen wird tragen müssen", sagte der 55-Jährige nach dem 1:0 seines Teams im EM-Achtelfinale gegen Belgien. "Es ist nicht so einfach, mit einer Gesichtsmaske Fußball zu spielen", sagte Deschamps. "Er hat sich aber schon mehr daran gewöhnt." Mbappé hatte im ersten EM-Spiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch erlitten.
Vor der Partie gegen Belgien hatte der 25-Jährige über die Spezialmaske geklagt. "Es ist furchtbar, mit einer Maske zu spielen. Ich wechsle sie immer, wenn da irgendetwas ist, was mich stört und nicht so richtig funktioniert", hatte er gesagt. "Man sieht nicht so gut, man schwitzt darunter - dann muss man den Schweiß rauslassen. Am ersten Tag hatte ich das Gefühl, dass ich eine 3D-Brille aufhabe und dass ich es nicht selber bin, der da spielt."
Beim Viertelfinaleinzug am Montagabend hatte der Ausnahmefußballer unauffällig gespielt. Seine Klasse hat er bei dieser Europameisterschaft bislang nur in Ansätzen gezeigt.
6.25 Uhr: "Verlorene Seelen": Lineker kritisiert Englands EM-Auftritt
Die englische Fußball-Ikone Gary Lineker hat die Three Lions nach den schwachen Leistungen bei der EM deutlich kritisiert. "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die wie verlorene Seelen auftritt. Es scheint so, als ob sie nicht wüssten, was sie da machen oder wie sie als Team spielen sollten", sagte Lineker in dem Podcast "The Rest Is Football", den er gemeinsam mit Alan Shearer und Micah Richards moderiert.
Das Team um Kapitän Harry Kane steht nach dem 2:1 nach Verlängerung über die Slowakei zwar im Viertelfinale, bietet spielerisch aber bislang nur wenig an. "Ich fühle ein bisschen mit den Spielern. Sie versuchen es so sehr, aber sie sehen ein bisschen verloren aus", sagte Lineker. Am Samstag (18.00 Uhr) geht es im Viertelfinale von Düsseldorf gegen die Schweiz, die ebenfalls noch ohne Niederlage ist und zuletzt Titelverteidiger Italien verdient mit 2:0 besiegte.
Für dieses Spiel befinde man sich "deutlich" in der Rolle des Außenseiters, stellte der 63 Jahre alte Lineker klar. Gegen die Slowaken sorgte erst ein Tor von Jude Bellingham in der fünften Minute der Nachspielzeit für die Verlängerung, nach der es lange nicht mehr ausgesehen hatte. England hat in 390 Minuten bei der EM erst vier Tore erzielt - je zwei von Bellingham und Kane.
6.21 Uhr: Fans fordern separate Plätze für Influencer in Fußballstadien
Fußballfans fordern eine klarere Trennung zwischen Fans und Influencern in Stadien. "Kommt jemand in ein Stadion als Fan und aus Interesse am Spiel? Dann gibt es die ganz normalen Tribünenbereiche – oder kommt er ins Stadion, um zu arbeiten und mit einer Art Gewinnabsicht? Dann gibt es dafür die Pressetribüne", sagte Thomas Kessen, Sprecher der bundesweiten Vertretung organisierter Fans, "Unsere Kurve e.V.", der Deutschen Presse-Agentur.
Viele Fußballfans werfen Influencern vor, sie nähmen den "echten" Fans die begehrten Plätze im Stadion weg und missbrauchten sie für Werbezwecke. Influencer bekommen die Karten in der Regel kostenlos von ihren Werbepartnern zur Verfügung gestellt - so auch während der Fußball-EM.
Kessen sieht das kritisch: "Wenn Fans Plätze weggenommen werden, gerade wenn wir über Dortmund, Bayern oder Schalke sprechen, wo die Stadien immer ausverkauft sind und man nur schwer an Karten kommt, dann ist das klar zu kritisieren."
"Dass hier vereinzelt Menschen Zugang zu Karten ermöglicht wird, die keinerlei Faninteresse verfolgen, sondern nur sich selber vermarkten wollen – das ist, vorsichtig formuliert, schräg", sagte Kessen.
5.34 Uhr: Slowenien nach EM-Aus stolz auf seine Sportkultur
Sloweniens Nationaltrainer Matjaz Kek hat sich nach dem bitteren Achtelfinal-Aus gegen Portugal bei der Fußball-EM voller Stolz über seine Mannschaft geäußert. "Wir fühlen uns etwas verbittert, aber auch recht gut auf der anderen Seite. Denn dieses Turnier ist der Start für die Zukunft des slowenischen Fußballs. Viele Dinge sind wahr geworden", sagte der 62-Jährige bei der Pressekonferenz in Frankfurt.
"Wir können stolz auf diese Sportkultur sein", ergänzte Kek. "Wir haben die Erwartungen übertroffen. Es ist nicht möglich, noch härter zu kämpfen." Die Slowenen hatten am Montagabend nach harter Gegenwehr und mit 0:3 im Elfmeterschießen gegen Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo verloren. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung hatte es 0:0 gestanden.
Torwart Jan Oblak hielt in der Verlängerung zwar einen Strafstoß von Ronaldo, beim Elfmeterschießen wurde aber sein portugiesischer Kollege Diogo Costa mit drei abgewehrten Schüssen der Held des Abends.
Slowenien hatte erstmals die K.-o.-Runde bei der EM erreicht. "Ich bin traurig, dass wir nach Hause fahren. Ich wäre gerne in Deutschland geblieben, aber nicht als Tourist", sagte Kek. "Wir hatten nicht sehr viel Glück in dem Turnier, aber wir haben eine Nationalmannschaft, die sehr motiviert ist für zukünftige Turniere." Kek war in der Partie von Schiedsrichter Daniele Orsato (Italien) auf die Tribüne verwiesen worden und beklagte sich später: "Ich hatte nur eine Frage gestellt: Warum ein Elfmeter?"
5.29 Uhr: Warum das Achtelfinale Türkei - Österreich nicht im Free-TV zu sehen ist
Wer nicht Kunde bei MagentaTV ist, wird das Achtelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen der Türkei und Österreich nicht live im Fernsehen verfolgen können. Die Partie am Dienstag (21.00 Uhr) in Leipzig ist im Free-TV weder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF noch bei RTL zu sehen. Das sorgte im Vorfeld vor allem in den sozialen Netzwerken für einige Kritik. In Deutschland leben rund drei Millionen türkischstämmige Menschen.
Der Hintergrund: MagentaTV darf ein Achtelfinale bei der EM exklusiv zeigen. Der kostenpflichtige Streamingdienst wählte die Partie der Türken gegen die Österreicher, das ZDF entschied sich für das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark.
Grundlage der Verteilung ist ein komplizierter Kontrakt. Die Telekom hatte sich 2019 die kompletten Medienrechte für die EM in Deutschland gesichert. Anschließend teilte sie in einem umfangreichen Vertragswerk einen großen Teil der EM-Rechte mit ARD/ZDF und erhielt im Gegenzug Sendelizenzen für alle Begegnungen der EM 2020 und alle Partien der WM 2022.
46 der 51 EM-Spiele liefen oder laufen im Free-TV, jeweils 17 bei der ARD und dem ZDF, zwölf Begegnungen bei RTL. MagentaTV behielt Rechte für fünf Spiele exklusiv - darunter das letzte Achtelfinale.
Erst nach Schlusspfiff kann das Spiel in den Mediatheken von ARD und ZDF angeschaut werden. In der Audiothek der ARD gibt es das Spiel live zu hören.
Dienstag, 2. Juli, 5 Uhr: Coman reist vom französischen Nationalteam ab
Kingsley Coman hat die französische EM-Mannschaft wegen der bevorstehenden Geburt seines vierten Kindes nun doch verlassen. Das teilte ein Sprecher des Teams am Montagabend mit. Der Bayern-Profi sei nach dem Sieg Frankreichs gegen Belgien (1:0) und dem Einzug ins Viertelfinale nach Schweden zu seiner Partnerin gereist.
In den vergangenen Tagen hatte es widersprüchliche Berichte darüber gegeben, ob Coman noch beim französischen Team sei oder nicht.
Bei der EM-Endrunde in Deutschland kam Coman bislang nur wenig zum Einsatz in der Équipe Tricolore. Er stand kein einziges Mal in der Startaufstellung. Beim 0:0 gegen die Niederlande im zweiten Gruppenspiel war er in der 75. Minute eingewechselt worden, nachdem er in den Monaten zuvor bereits bei den Bayern mit Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt hatte. Gegen Belgien spielte Coman nicht.
23.39 Uhr: Weinender Ronaldo müht sich mit Portugal ins EM-Viertelfinale
Ein weinender Cristiano Ronaldo und Portugal dürfen trotz eines verschossenen Elfmeters des Superstars weiter vom zweiten EM-Titel nach 2016 träumen. Der Favorit setzte sich im Achtelfinale gegen Außenseiter Slowenien mit 3:0 im Elfmeterschießen durch. In 120 Minuten waren keine Tore gefallen.
Der 39 Jahre alte portugiesische Kapitän, der in der 105. Minute mit einem Foulelfmeter an Sloweniens Torwart Jan Oblak scheiterte und danach auf dem Feld Tränen vergoss, fordert nun mit seiner Mannschaft im Viertelfinale am Freitag (21.00 Uhr) in Hamburg Frankreich mit Kylian Mbappé.
Ronaldo wartet zwar weiter auf sein erstes Turniertor - dafür bewies er am Montagabend vor 46.576 Zuschauern in der Arena Frankfurt im Elfmeterschießen die nötige Nervenstärke. Nachdem er verwandelt hatte, entschuldigte er sich mit einer Geste bei den Fans. Zum Matchwinner avancierte Torwart Diogo Costa, der drei Schüsse der Slowenen abwehrte. Es war eine Erlösung - vor allem für Ronaldo, der nach seinem Fehlversuch aus elf Metern in der Halbzeit der Verlängerung von seinen Teamkollegen getröstet werden musste.
Seine Bilanz bei seiner sechsten Europameisterschaft steht weiter bei 14 Toren. Dabei hätte Ronaldo die Partie im Alleingang entscheiden können. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit war er bereits frei stehend mit einem Schuss an Oblak (89.) gescheitert. Ein Aus in der ersten K.o.-Runde wie es Italien und Belgien erlebten, blieb der Auswahl von Trainer Roberto Martinez dennoch erspart.
EM-Oldie Pepe (41) hielt derweil hinten den Laden zusammen, ging immer wieder energisch dazwischen und wagte so manchen Ausflug bis vor das gegnerische Tor. Die Slowenen taten sich zunächst schwer, in Strafraumnähe zu kommen. Das galt auch für Benjamin Sesko von RB Leipzig, mit 21 Jahren der Jüngste im Kader des Außenseiters. Dabei hatte Trainer Matjaz Kek mehr Unterstützung für das Stürmertalent gefordert: "Wir müssen ihm helfen."
Zum ersten Mal seit der Unabhängigkeit war die Auswahl des Landes mit nur zwei Millionen Einwohnern in die K.o.-Phase einer EM-Endrunde eingezogen. Der 2:0-Sieg gegen Portugal beim Testspiel im März hatte der Mannschaft vor dem Anpfiff zusätzlich Mut gemacht. Die Portugiesen aber ließen mit ihrer klugen Raumaufteilung ihren Gegner viel laufen.
19.57 Uhr: Frankreich zittert sich durch Eigentor ins EM-Viertelfinale
Frankreich hat seinen Minimalisten-Fußball bei der Europameisterschaft fortgesetzt und sich ins Viertelfinale gezittert. Der zweimalige Europameister um Maskenmann Kylian Mbappé gewann im Achtelfinale in Düsseldorf am Montag glücklich mit 1:0 (0:0) gegen Belgien mit Trainer Domenico Tedesco. Die Entscheidung fiel durch ein Eigentor von Jan Vertonghen, der einen Schuss von Ex-Bundesliga-Profi Randal Kolo Muani in der 85. Minute abfälschte.
Trotz bislang nur drei Toren bei dieser EM blieben die Franzosen damit seit dem 0:1 bei der WM 2014 gegen Deutschland bei Turnierspielen in regulärer Spielzeit unbesiegt. Für die Équipe Tricolore geht es nun am Freitag im Viertelfinale in Hamburg weiter. Dann muss sie jedoch auf Mittelfeldspieler Adrien Rabiot von Juventus Turin verzichten, der seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah.
Belgien muss dagegen auch unter dem deutschen Trainer Tedesco vorzeitig die Heimreise antreten. Der ewige Geheimfavorit um Superstar Kevin De Bruyne war bei der WM 2022 sogar bereits in der Vorrunde gescheitert.
Das mit Spannung erwartete vermeintliche Top-Duell entpuppte sich schnell als Langweiler. Beide Teams setzten ihre überwiegend uninspirierten und enttäuschenden Leistungen aus der Vorrunde nahtlos fort. Frankreich machte einmal mehr viel zu wenig aus den technischen Fähigkeiten im Kader und spielte mit zu wenig Tempo. Topstar Mbappé, der sich zwei Wochen zuvor an selber Stelle beim 1:0 gegen Österreich die Nase gebrochen hatte, blieb extrem unauffällig. Der künftige Angreifer von Real Madrid hatte sich zuvor über eine große Beeinträchtigung durch seine Schutzmaske beschwert.
Montag, 1. Juli, 5 Uhr: Mehr Stolz als Frust: Slowakei verpasst historisches Viertelfinale
Francesco Calzona hat bei allem Frust über das unglückliche Aus seiner slowakischen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale gegen England eine positive Bilanz gezogen. "Zweifelsohne überwiegt der Stolz, weil wir ein großartiges Spiel gezeigt haben", kommentierte der 55 Jahre alte Trainer das 1:2 (1:0/1:1) nach Verlängerung.
Bis zum Ausgleichstreffer der Engländer durch Jude Bellingham in der fünften Minute der Nachspielzeit durfte sein Team nach der 1:0-Führung durch Ivan Schranz (25. Minute) auf den ersten EM-Viertelfinaleinzug in der Geschichte des slowakischen Fußballs hoffen.
"In allerletzter Sekunde ist dieser Traum geplatzt. Aber wir waren gegen einen Gegner, der zu den Favoriten zählt, sehr nah dran", sagte Calzona, der zudem den SSC Neapel in der Serie A trainiert. "Der Kader der Engländer ist 1,5 Milliarden Euro wert. Da kann es schon mal passieren, dass ein Gegentor fällt."
Der Coach verwies auf die defensive Gangart des englischen Luxuskaders in den letzten Minuten der umkämpften Verlängerung, um die Führung durch Harry Kane (91.) über die Zeit zu retten: "Es erfüllt mich mit Stolz, dass der Gegner am Ende nur Mittelfeldspieler und Abwehrspieler einwechselt, weil er Respekt hat."
Ähnlich wie der Coach wertete auch Angreifer Lukas Haraslin das EM-Erlebnis positiv: "Wir sind traurig, aber wir können als Sieger nach Hause fahren."
22.48 Uhr: Spanien schlägt Georgien und trifft im Viertelfinale auf Deutschland
Spanien ist der Viertelfinalgegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM. Der dreimalige Europameister gewann sein Achtelfinalspiel am Sonntag in Köln gegen EM-Neuling Georgien nach leichten Anfangsschwierigkeiten mit 4:1 (1:1) und trifft am kommenden Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart auf das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Ein Eigentor von Robin Le Normand (18. Minute) hatte die Georgier überraschend in Führung gebracht. Mittelfeldstar Rodri (39.) von Manchester City sorgte nach Vorlage von Nico Williams noch vor dem Halbzeitpfiff für den Ausgleich. Fabián Ruiz (51.), Williams (75.) und der RB-Leipzig-Profi Dani Olmo (83.) erzielten die weiteren Treffer für den Favoriten.
Die deutsche Mannschaft hatte am Samstag durch ein 2:0 gegen Dänemark den Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften perfekt gemacht und sich dabei auch von den widrigen Wetterbedingungen in Dortmund nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Der letzte deutsche Pflichtspiel-Sieg gegen Spanien liegt schon 36 Jahre zurück. Bei der Heim-EM 1988 gelang der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes im letzten Gruppenspiel gegen Spanien ein 2:0 und damit der Halbfinal-Einzug. Doppeltorschütze war damals der heutige DFB-Sportdirektor Rudi Völler.
Der Sieger trifft im Halbfinale entweder auf Frankreich, Belgien, Portugal oder Slowenien. Diese Teams bestreiten ihre Achtelfinals am Montag.
20.40 Uhr: England gewinnt glücklich gegen starke Slowaken und steht im Viertelfinale
Mitfavorit England hat bei der Fußball-Europameisterschaft mit viel Mühe und dank zweier später Tore das Viertelfinale erreicht. Das Team des umstrittenen Trainers Gareth Southgate stand am Sonntag in Gelsenkirchen gegen Außenseiter Slowakei lange vor dem Aus. Beim 2:1 (1:1, 0:1) nach Verlängerung hielt der Ex-Dortmunder Jude Bellingham sein Team mit einem Tor per Fallrückzieher in der Nachspielzeit (90.+5 Minute) im Spiel. Dann traf Bayern-Stürmer Harry Kane kurz nach Beginn der Verlängerung zum umjubelten Siegtreffer (91.).
Vor 47 244 Zuschauern sah es lange nach einer bösen Überraschung für das millionenschwere Starensemble von der Insel aus. Ivan Schranz (25.) hatte die Slowakei in Führung gebracht. Einen Tag nach dem K.o. von Titelverteidiger Italien wendete jedoch der zweite EM-Finalist von 2021 ein frühes Aus gerade noch ab. Die Three Lions treffen nun im Viertelfinale am nächsten Samstag in Düsseldorf auf Italien-Bezwinger Schweiz.
8.25 Uhr: Polizei holt bei EM-Spiel Mann von Stadiondach in Dortmund
Noch während des EM-Achtelfinals zwischen Deutschland und Dänemark in Dortmund ist ein Mann auf das Dach des Westfalenstadions geklettert und musste von der Polizei heruntergeholt werden. Bei dem Kletterer handle es sich um einen 21-Jährigen aus Osnabrück, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. Der Mann sei festgenommen worden. Bisher gebe es keine Erkenntnisse darüber, dass der 21-Jährige die Stadionbesucher gefährden wollte, hieß es weiter.
Einsatzkräfte hatten sich demnach dem Mann im Stadion genähert und ihn angesprochen. Ein Hubschrauber habe zudem das Stadiondach ausgeleuchtet. Zu keinem Zeitpunkt habe eine Gefahr für andere Menschen bestanden.
Den Polizeiangaben zufolge war der Mann bereits um 22.27 Uhr auf das Dach des Stadions gelangt. Zu seinem Motiv konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Auch wie er auf das Dach gekommen ist, war zunächst unklar.
Sonntag, 30. Juni, 7.30 Uhr: Dänen-Trainer Hjulmand: "Genug von dieser lächerlichen Handregel"
Der dänische Nationaltrainer Kasper Hjulmand hat die Handspielregel und den Einsatz des Videoschiedsrichters beim EM-Achtelfinalaus gegen Deutschland mit scharfen Worten kritisiert. "Ich habe echt genug von dieser lächerlichen Handregel", sagte der 52-Jährige. "Wir können nicht erwarten, dass unsere Verteidiger mit den Händen auf dem Rücken laufen. Er ist normal gelaufen."
Eine Flanke von Deutschlands Außenverteidiger David Raum hatte die Hand des Dänen Joachim Andersen im Strafraum gestreift. Nach Ansicht der Videobilder entschied der englische Schiedsrichter Michael Oliver auf Elfmeter, den Kai Havertz in der 53. Minute zum 1:0 verwandelte. Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte zu der Szene: "Ich kann verstehen, dass die Dänen sich aufregen. Aber die Regel ist so. Der Arm ist abgespreizt."
Kurz zuvor war ein Treffer Andersens wegen einer sehr knappen Abseitspostion von Mitspieler Thomas Delaney aberkannt worden. "Es ging um einen Zentimeter. Ich habe das Foto hier auf meinem Handy", echauffierte sich Hjulmand. "Mir wurde gesagt, was die Statistik angeht, macht das keinen Sinn. So sollten wir nicht den Videoschiedsrichter benutzen. Es geht um einen Zentimeter."
Eine Abschaffung des VAR forderte Hjulmand aber nicht. "Nein, ich mag den VAR. Die Technologie ist gut für den Sport", sagte er. "Meiner Meinung nach, wenn eine Entscheidung gut ist, sollte man das vom Mond aus sehen können und es sollte nicht um ein paar Zentimeter gehen. Wenn es nur um ein paar Zentimeter geht, ist es etwas fraglich." Hjulmand ergänzte: "Ich denke auch, dass es schneller gehen sollte. Es muss einen Weg geben, das zu verbessern."
23.18 Uhr: Deutschland schlägt Dänemark und steht im Achtelfinale der EM
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Heim-EM das Viertelfinale erreicht. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann setzte sich am Samstag im Achtelfinale gegen Dänemark mit 2:0 (0:0) durch und steht damit erstmals seit acht Jahren wieder unter den besten acht Teams bei einem großen Turnier.
Vor 61 612 Zuschauern in Dortmund trafen Kai Havertz in der 53. Minute per Handelfmeter und Jamal Musiala (68.) für die DFB-Auswahl, die weiter vom vierten EM-Titel nach 1972, 1980 und 1996 träumen darf. Der EM-Gastgeber spielt nun am 5. Juli in Stuttgart gegen den Sieger des Duells zwischen Spanien und Georgien, die am Sonntag aufeinandertreffen.
Begleitet wurde der Erfolg der deutschen Mannschaft von einem heftigen Unwetter, das in der ersten Halbzeit für eine gut 25-minütige Spielunterbrechung sorgte. Der englische Schiedsrichter Michael Oliver schickte beide Mannschaften in der 35. Spielminute vom Rasen, als Blitz, Donner und Regen über das Dortmunder Stadion zogen.
![Fans von Dänemark tanzen im Regen während einer Spielunterbrechung in Dortmund.](https://image.saechsische.de/784x441/n/v/nv00bus1qp6a8tvvx48g55cktbx1un25.jpg)
19.52 Uhr: Titelverteidiger Italien scheitert im EM-Achtelfinale
Der Titelverteidiger ist raus: Ein komplett unterlegenes Italien ist im EM-Achtelfinale völlig verdient an stark aufspielenden Schweizern gescheitert. Beim 0:2 (0:1) am Samstag vor 68.172 Zuschauern in Berlin hatte die Auswahl von Trainer Luciano Spalletti Glück, nicht noch höher zu verlieren. Remo Freuler (37. Minute) und Augsburgs Ruben Vargas (46.) entschieden die Partie für den deutschen Vorrundengegner. Die Schweiz trifft im Viertelfinale am 6. Juli in Düsseldorf auf den Sieger der Partie England gegen die Slowakei.
Italien schaffte es damit erstmals seit 2004 bei einer EM nicht in die Runde der besten acht Teams und erlebte nach den verpassten Weltmeisterschaften 2018 und 2022 den nächsten Tiefpunkt. Die Schweiz überzeugte wie schon beim 1:1 gegen die DFB-Auswahl in der Gruppenphase und steht zum zweiten Mal in Serie im EM-Viertelfinale. Die Auswahl des Ex-Bundesliga-Profis Murat Yakin verdiente sich den Sieg vor den Augen von FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Chef Aleksander Ceferin mit einer konzentrierten Leistung.
Der Titelverteidiger lieferte nach dem 0:1 gegen Spanien und dem Last-Minute-Ausgleich gegen Kroatien die nächste komplett enttäuschende Vorstellung bei dieser EM. Gefährlich wurde das Team wenn überhaupt nur im Ansatz, etwa bei einem Schuss von Federico Chiesa (26.). In der ersten Halbzeit waren die Azzurri in allen relevanten Statistiken klar unterlegen. Teammanager Gianluigi Buffon schüttelte auf der Ersatzbank fassungslos den Kopf.
Spalletti wechselte, doch besser wurde für Italien zunächst überhaupt nichts. 27 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde Vargas vor dem Tor so gut wie gar nicht attackiert und schoss von der Strafraumkante wunderschön ins rechte obere Toreck. Nur bei einem Kopfball von Fabian Schär an den Pfosten des eigenen Tores (52.) und einem Pfostenschuss von Gianluca Scamacca (74.) mussten die Schweizer kurz zittern.
Samstag, 7.30 Uhr: Fußball-EM hat Gastronomie in Sachsen belebt
Die Fußball-Europameisterschaft hat die Gastronomie in Sachsen belebt. "Die Fanmeilen in den Städten sind proppevoll und viele Betriebe profitieren von dem Großereignis. Wir sind hochzufrieden", sagte der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Sachsen, Axel Klein, der Deutschen Presse-Agentur. Alleine auf die Fanzone auf dem Leipziger Augustusplatz strömten zur Halbzeit der EM 175.400 Fans. "Wir brauchen noch mehr solcher Events", betonte Klein.
Aber nicht alle Erwartungen der Unternehmen seien erfüllt worden. "Es ist nicht so, dass jede Gaststätte in der Stadt ihren Umsatz verdoppelt hat. Manche haben sich direkt mehr erwartet". Auch die Hotelbelegung sei zwar sehr gut, aber die Preise seien doch deutlich geringer als in anderen Bundesländern. "Die Durchschnittspreise für eine Hotelübernachtung rund um ein Spitzenspiel der EM bei Betrieben der gleichen Kette lagen um bis zu 120 Euro niedriger als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen."
Und auch im ländlichen Raum habe es nicht nur EM-Gewinner gegeben. Dort spielten auch die Preisentwicklung bei Getränken und Speisen und das zumeist geringere Einkommen der Bewohner eine Rolle. Oftmals ist das Geld dort etwas knapper, erläuterte Klein. "Dann wird halt privat eingeladen und im Garten ein Beamer aufgestellt."
Wichtiger als der aktuelle Erfolg ist laut Klein aber der Nachhaltigkeitseffekt eines solchen Events. "Wir beweisen, dass wir gute Gastgeber sind, zeigen unsere Weltoffenheit, egal welche Nation spielt". Dieser Werbeeffekt sei ein Signal an die Gäste, wiederzukommen. Dann werde auch das Umland noch mehr profitieren. Entscheidend sei, dass die Städte sich mit dem Umland besser gemeinsam vermarkten. "Bei dem Zusammenspiel ist noch viel Luft nach oben."
19.10 Uhr: Fan-Vergehen gegen Italien: 105.000 Euro Strafe für Kroatien
Der kroatische Fußball-Verband (HNS) muss für Vergehen seiner Fans beim EM-Vorrundenspiel gegen Italien eine Geldstrafe von insgesamt 105.000 Euro bezahlen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union UEFA habe das Werfen von Gegenständen mit 45.000, das Abbrennen von Pyrotechnik mit 30.000 und unangemessenes Verhalten der eigenen Anhänger ebenfalls mit 30.000 Euro sanktioniert, teilte der HNS am Freitag mit.
Kroatien hatte bei der Partie in Leipzig am Montag in der Nachspielzeit den Treffer zum 1:1-Ausgleich kassiert und war durch das Remis bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden.
Freitag, 28. Juni, 9.30 Uhr: Effenberg warnt vor Dänemark: Deutsche Spieler werden leiden
Stefan Effenberg rechnet mit einem "sehr schweren" EM-Achtelfinale der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark. Die Skandinavier holten in der Vorrunde zwar nur drei Remis. Dennoch werden sie den DFB-Fußballern nach Ansicht des Ex-Profis "ein heißes und auch enges Spiel" liefern, "in dem die Deutschen phasenweise auch leiden werden". Das schrieb Effenberg (55) in einer Kolumne für das Nachrichtenportal "t-online" am Donnerstag. Die erste deutsche Partie der K.o.-Runde steigt am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund.
Der frühere Auswahlspieler und Star unter anderem des FC Bayern zeigte sich von den Dänen beim 1:1 gegen England beeindruckt. "Da haben sie gezeigt, dass sie nicht nur verteidigen können, sondern besonders mit Christian Eriksen einen Spieler haben, der mit seiner Kreativität den Unterschied machen kann", schrieb Effenberg. Dänemark sei auf einem Niveau mit der Schweiz, gegen die Deutschland zum Vorrundenabschluss 1:1 gespielt hatte.
Effenberg glaubt, dass im Angriff Niclas Füllkrug in die Startelf rückt, "um der körperbetonten Spielweise der Dänen etwas entgegenzusetzen". Sollte in der Abwehr neben dem gesperrten Jonathan Tah auch der angeschlagene Antonio Rüdiger ausfallen und dafür Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton auflaufen, würde dies dem Experten "keine Sorgen" bereiten.
![Stefan Effenberg warnt vor Achtelfinal-Gegner Dänemark.](https://image.saechsische.de/784x441/9/d/9d7ayry2gigp91lhjuie9k0575tmi9sv.jpg)
14.34 Uhr: Fanzone Leipzig boomt: bisher 175.400 Gäste
Die Fanzone in der Leipziger Innenstadt boomt. Zu den bisherigen Begegnungen strömten 175.400 Fußballfans auf den Augustusplatz, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Dabei wurden auf der seit dem 14. Juni geöffneten Zone etwa 35.000 Liter Bier ausgeschenkt. Die Fanzone in Leipzig bietet Platz für rund 15.000 Menschen und präsentiert bis zum 14. Juli ein buntes Rahmenprogramm mit Riesenrad, einem Fußballkleinfeld und zahlreichen musikalischen Highlights.
Trotz der ausgelassen feiernden Menschenmenge zieht auch die Stadtreinigung ein positives Fazit. Bisher wurden in Leipzigs Stadtgebiet, inklusive der Fanzone auf dem Augustusplatz und dem Meeting Point auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, rund 200 Tonnen Abfall eingesammelt. "Wir sind täglich mit über 75 maschinellen und manuellen Arbeitskräften und zahlreichen Fahrzeugen im Einsatz", sagte der Leiter des Eigenbetriebs Stadtreinigung, Thomas Kretzschmar. Zudem seien zusätzlich 350 Müllbehälter im Stadtgebiet aufgestellt worden.
2.26 Uhr: Türkische Fans in Berlin feiern Einzug ins Achtelfinale
Viele Fans der türkischen Fußball-Nationalelf haben in Berlin ausgelassen den Einzug ins EM-Achtelfinale gefeiert. Nach dem mühevollen 2:1 Sieg gegen Tschechien in Hamburg zog es am Mittwochabend viele Menschen in der Hauptstadt jubelnd auf die Straßen. Auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg gab es den schon traditionellen Autokorso.
Die Polizei sprach von rund 300 teilnehmenden Personen. Die Fans hatten türkische Fahnen dabei und Beobachtern zufolge auch Pyrotechnik gezündet. Im späteren Verlauf kam es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu einem Flaschenwurf auf Einsatzkräfte. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt.
Direkt nach Schlusspfiff war auch in Kreuzberg Feuerwerk gezündet worden. Auf der Yorckstraße waren noch gegen Mitternacht Autos laut hupend unterwegs, oft mit türkischen Fahnen geschmückt und mit lauter Musik.
Donerstag, 27. Juni, 0.43 Uhr: Auseinandersetzung in Fanzone in Stuttgart - Verletzte
Beim Public Viewing in der Fanzone auf dem Stuttgarter Schlossplatz hat es am Mittwochabend eine Auseinandersetzung mit Verletzten gegeben. Nach ersten Erkenntnissen soll auch ein Messer zum Einsatz gekommen sein, teilte die Polizei in der Nacht auf Donnerstag auf der Plattform X weiter mit. Wenig später hieß es: "Der Schlossplatz ist inzwischen weitestgehend leer und es besteht hier KEINE aktuelle Gefahrenlage." Es sei ein Hinweisportal eingerichtet worden, in dem Zeugen ihre Bilder, Videos und Hinweise hochladen können.
Zu der Auseinandersetzung sei es beim Public Viewing des Spiels Tschechien-Türkei gekommen. Die Türkei hatte mit 2:1 gewonnen - und es damit mühevoll ins Achtelfinale geschafft.
Vor dem letzten EM-Vorrundenspiel in Stuttgart hatte ein Unwetter das Public Viewing auf dem Schlossplatz unterbrochen - aber es gab nur eine kurzzeitige Räumung. Die Fans auf dem Marktplatz und dem Karlsplatz waren wegen eines Unwetters gebeten worden, Schutz in Gebäuden zu suchen. Das Public Viewing auf dem Schlossplatz bietet Platz für bis zu 30.000 Fans.
![Zahlreiche türkische Fans sehen sich beim Public Viewing auf dem Schlossplatz in Stuttgart das EM-Fußballspiel zwischen der Türkei und Tschechien an. Nach dem Spiel ist es in der Fan Zone zu einer Auseinandersetzung zwischen Fans gekommen.](https://image.saechsische.de/784x441/z/2/z21az13nm9ro7tpp5qxuak4doysps7g8.jpg)
22.57 Uhr: Türkei und Georgien ziehen mit Portugal ins EM-Achtelfinale ein
Außenseiter Georgien und die Türkei haben sich die letzten Tickets für das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gesichert. Nach der überraschenden 0:2 (0:1)-Niederlage gegen die Georgier am Mittwoch in Gelsenkirchen schloss das bereits für die K.-o.-Runde qualifizierte Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo die Gruppe F als Tabellenerster ab. Die Türkei ist nach dem 2:1 (0:0) in Hamburg gegen die ausgeschiedenen Tschechen Zweiter, Georgien Dritter.
Mit ihrer B-Elf lieferten die bereits vorher qualifizierten Portugiesen gegen den Außenseiter eine schwache Leistung ab. Chwischa Kwaratschelia (2. Minute) und Georges Mikautadze (57./Foulelfmeter) erzielten die Tore für Georgien. Die Portugiesen treffen im Achtelfinale nun auf Slowenien. Georgien spielt gegen Spanien.
Die Türken gingen durch den ehemaligen Bundesliga-Profi Hakan Çalhanoğlu (51.) in Führung. Tomáš Souček (66.) erzielte den Ausgleich für die Tschechen, bei denen
Antonin Barak schon in der 20. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. Cenk Tosun (90.+4) erzielte den späten Siegtreffer. Für die Türkei geht es im Achtelfinale nun gegen Österreich.
Deutschlands Gruppengegner Ungarn sowie Kroatien sind dagegen als die beiden schlechtesten Gruppendritten des Turniers ausgeschieden.
19.58 Uhr: Belgien, Rumänien und Slowakei im Achtelfinale - Ukraine raus
Belgien, Rumänien und die Slowakei sind ins Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft eingezogen. Den vom ehemaligen Bundesliga-Coach Domenico Tedesco trainierten Belgiern reichte nach erneut schwacher Leistung am Mittwoch in Stuttgart ein 0:0 gegen die Ukraine. Rumänien und der Slowakei genügte im direkten Duell in Frankfurt ebenfalls ein 1:1 (1:1). Die Ukrainer sind als Letzter der Gruppe E dagegen vorzeitig ausgeschieden.
Der frühere Bundesliga-Profi Ondrej Duda (24. Minute) hatte die Slowaken in Führung gebracht. Razvan Marin (37.) gelang per Foulelfmeter der Ausgleich für Rumänien. Als überraschender Gruppensieger treffen die Rumänen im Achtelfinale nun auf Slowenien oder die Niederlande. Auf die zweitplatzierten Belgier wartet die extrem schwere Aufgabe gegen Mitfavorit Frankreich. Auch die Slowakei wird es nicht leicht haben: sie trifft in der K.o.-Runde auf Spanien oder England.
Mittwoch, 26. Juni, 6.37 Uhr: Dänen freuen sich auf Deutschland: "Spielen für große Momente"
Die dänische Fußball-Nationalmannschaft blickt dem EM-Achtelfinale gegen Deutschland mit viel Vorfreude entgegen. "Das ist wirklich ein großartiges Spiel", sagte Trainer Kasper Hjulmand in der Nacht zum Mittwoch in München. "Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen den Gastgeber spielt." Durch ein 0:0 gegen Serbien und die Fair-Play-Wertung hatten die Dänen ohne eigenen Sieg in der Gruppe die K.o.-Runde
Die Neuauflage des 1992 von Dänemark gewonnenen EM-Endspiels wird am Samstag (21.00 Uhr) in Dortmund ausgetragen. "Das wird ganz groß. Wir spielen für die großen Momente und die Fans freuen sich über große Momente", sagte der frühere Dortmunder und Bremer Thomas Delaney. "Deutschland ist einer der größten Favoriten."
So sieht es auch sein Trainer. "Deutschland gehört zum absolut engsten Favoritenkreis. Mit Toni Kroos, der zurück im Team ist und für eine gute Balance sorgt", sagte Coach Hjulmand. "Alle Spieler sind auf einem großartigen Niveau. Ich habe ein gutes Gefühl. Wir freuen uns auf das Spiel."
23.05 Uhr: Kroatien bei Fußball-EM in der Vorrunde ausgeschieden
Das Aus von Kroatien bei der Fußball-EM ist besiegelt. Nach den Ergebnissen in Gruppe C am Dienstagabend gibt es für den WM-Dritten aus Katar keine Option mehr, doch noch ins Achtelfinale zu kommen. In Köln hatte England sich von Slowenien 0:0 getrennt, parallel spielte Dänemark gegen Serbien in München ebenfalls 0:0. Mit zwei Punkten und einem Torverhältnis von 3:6 stehen die Kroaten um Fußball-Star Luka Modric auf dem fünften Platz des Rankings der Dritten. Eine Verbesserung am Mittwoch ist nicht mehr möglich.
Modric will seine Laufbahn aber fortsetzen. "Ich werde nicht gleich aufhören. Ich werde noch eine Weile spielen. Wie lange, weiß ich noch nicht", erklärte der 38 Jahre alte Spielmacher nach dem bitteren 1:1 im letzten Vorrunden-Spiel gegen Titelverteidiger Italien. Unklar war aber, ob Modric seine Laufbahn im Trikot der Vatreni oder auf Clubebene bei Real Madrid meinte. Das späte Ausgleichstor der Italiener in der achten Minute der Nachspielzeit brachte Kroatien damit ums Weiterkommen. Mit einem 1:0-Sieg hätten Modric und Co. die Runde der letzten 16 erreicht.
19.55 Uhr: Österreich holt gegen Oranje Gruppensieg - Frankreich Zweiter
Trainer Ralf Rangnick ist mit Österreichs Fußball-Nationalmannschaft als Gruppensieger ins EM-Achtelfinale eingezogen. Die Auswahl besiegte am Dienstag in Berlin die Niederlande mit 3:2 (1:0) und eroberte am letzten Spieltag Platz eins der Gruppe D. Zweiter ist Frankreich, das in Dortmund nicht über ein 1:1 (0:0) gegen die bereits ausgeschiedenen Polen hinauskam. Die Niederlande haben trotz der Niederlage als einer der vier besten Gruppendritten den Einzug ins Achtelfinale sicher.
Österreich trifft in der K.o.-Runde nun am Dienstag in Leipzig auf den Zweiten der Gruppe F, also die Türkei, Tschechien oder Georgien. Frankreich bekommt es am Montag in Düsseldorf mit dem Zweiten der Gruppe E zu tun. Das könnten Belgien, die Ukraine, Rumänien oder die Slowakei sein. Die Niederlande treffen in jedem Fall auf einen Gruppensieger.
BVB-Profi Marcel Sabitzer schoss die Österreicher in Berlin kurz vor Schluss zum Sieg (80. Minute). Ein Eigentor vom Dortmunder Donyell Malen (6.) sorgte für die Führung Österreichs. Kurz nach der Pause vollendete Cody Gakpo (47.) einen schnellen Gegenangriff der Elftal zum Ausgleich. Bremens Romano Schmid (59.) für Österreich und der viel gescholtene Memphis Depay (75.) trafen danach, ehe Sabitzer aus spitzem Winkel vollendete.
Frankreich ging bei der Startelf-Rückkehr von Kylian Mbappé nach dessen Nasenbeinbruch durch einen Elfmeter-Treffer des Superstars in Führung (56.). Der frühere Bundesliga-Stürmer Robert Lewandowski glich ebenfalls per Foulelfmeter für Polen aus (79.).
Dienstag, 25. Juni, 5 Uhr: Fahrgastverband: Fußball-EM zeigt Schwächen der Bahn überdeutlich
Die Deutsche Bahn hat nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn während der Fußball-EM ihren schlechten Ruf bestätigt. Verbandschef Detlef Neuß sagte der "Rheinischen Post": "Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt."
Vor allem im Nahverkehr würden die Schwächen angesichts vieler Verspätungen und überfüllter Züge besonders deutlich. In diesem Bereich fehle es an Sonderzügen oder Personal in Bereitschaft. "Selbstverständlich kann das Unternehmen nichts dafür, wenn Straßenbahnen etwa in Gelsenkirchen nicht mit den Massen aus dem Stadion zurechtkommen", sagte Neuß. Wenn sich aber die ganze Welt "über unser Bahnsystem lustig macht, hoffe ich, dass dies auch ein Weckruf für die Politik ist". So könne es nicht sein, dass Milliarden für die Sanierung am Ende doch in die Straße gesteckt würden.
Die Versprechungen des Bahn-Konzerns vor dem Turnier seien "mehr als optimistisch" gewesen. Nach wie vor gelte die Empfehlung des Verbandes, möglichst früh an die Spielorte zu reisen, wenn man mit der Bahn fahre. Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zug-Pannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt.
23.05 Uhr: Italien durch spätes Tor im EM-Achtelfinale - Kroatien fast raus
Titelverteidiger Italien hat sich bei der Fußball-EM ins Achtelfinale gezittert. Der Fußball-Europameister von 2021 rettete am Montag in Leipzig gegen Kroatien spät noch ein 1:1 (0:0) und sicherte sich Platz zwei in der Gruppe B hinter Spanien. In der ersten K.-o.-Runde treffen die Italiener am Samstag in Berlin auf die Schweiz. Kroatien ist hingegen mit zwei Punkten aus drei Spielen fast schon ausgeschieden, Außenseiter Albanien wurde Gruppenletzter.
Dabei waren die Kroaten durch Kapitän Luka Modric in der 55. Minute in Führung gegangen. Der 38-Jährige wurde damit zum bislang ältesten Torschützen bei einer EM. 31 Sekunden zuvor war Modric noch mit einem Handelfmeter an Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma gescheitert. Doch in der achten Minute der Nachspielzeit bewahrte Mattia Zaccagni die Italiener mit seinem Tor vor der zweiten Niederlage bei dieser EM und besiegelte das wahrscheinliche Aus der Kroaten, die rechnerisch nur noch eine Mini-Chance haben.
Die Spanier waren schon vor dem letzten Spieltag sicher als Erster qualifiziert und gewannen mit einer B-Elf in Düsseldorf 1:0 (1:0) gegen Außenseiter Albanien. Ferrán Torres vom FC Barcelona traf in der 13. Minute für den Titelfavoriten, der die Vorrunde ohne Gegentor beendete.
19.50 Uhr: Kroatischer Fanmarsch in Leipzig mit 10.000 Teilnehmern
Tausende Fans der kroatischen Fußball-Nationalmannschaft haben sich auf Leipzigs Straßen auf das Spiel ihres Teams gegen Italien eingestimmt. Vor dem Anpfiff des Spiels am Montagabend beteiligten sich laut Polizei 10.000 Anhänger der Kroaten an einem Fanmarsch. In rot-weiß karierten Trikots und mit lauten Fangesängen zogen sie vom Wilhelm-Leuschner-Platz zum Stadion.
Hin und wieder sei dabei Pyrotechnik gezündet worden, sagte eine Sprecherin der Polizei. Ansonsten sei die Lage soweit ruhig. Von italienischer Seite wurde kein Fanmarsch organisiert.
![Kroatische Fans feiern auf dem Weg in das Stadion.](https://image.saechsische.de/784x441/u/k/uk0ub0fbqmx6dmrwopcemocghiurp924.jpg)
12.39 Uhr: Zerrung bei Rüdiger - Einsatz im EM-Achtelfinale fraglich
Das könnte knapp werden. Antonio Rüdiger hat sich gegen die Schweiz eine Zerrung zugezogen. Ob der Verteidiger im Achtelfinale spielen kann, ist ungewiss. Ein Ausfall wäre doppelt bitter.
Antonio Rüdiger hat sich im letzten EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz eine Oberschenkel-Zerrung zugezogen. Das bestätigte der DFB am Montag am Rande des Trainings der Ersatzspieler in Herzogenaurach. Ob der 31-Jährige am Samstag im Achtelfinale für die Fußball-Nationalmannschaft in Dortmund zum Einsatz kommen kann, ist demnach offen. Zuvor hatten mehrere Medien über die Diagnose beim Verteidiger von Real Madrid berichtet.
Unmittelbar nach dem 1:1 am Sonntagabend in Frankfurt hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann von den gesundheitlichen Problemen Rüdigers berichtet, aber noch keine Details nennen können. Rüdiger hatte die Partie zu Ende spielen können, hatte aber nach dem Schlusspfiff offensichtlich mit Schmerzen auf dem Rasen gesessen.
![Antonio Rüdiger sitzt nach dem Spiel auf dem Rasen.](https://image.saechsische.de/784x441/q/9/q9omnaz6uqzbi8mi93352v94mhsq729p.jpg)
Sollte Rüdiger im ersten K.o.-Spiel ausfallen, muss Nagelsmann seine komplette Innenverteidigung ersetzen. Rüdigers Nebenmann Jonathan Tah sah die zweite Gelbe Karte im Turnier und ist gesperrt. Potenzielle Nachrücker in die Startelf sind Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton. Als weiterer Innenverteidiger steht noch Robin Koch im DFB-Kader.
Bei der Regenerationseinheit am Montag in Herzogenaurach wäre Rüdiger ohnehin nicht dabei gewesen. Im Adi-Dassler-Stadion trainierten alle 13 Feldspieler und zwei Torhüter, die nicht in der Startelf gegen die Schweiz gestanden hatten. Mit dabei im Sonnenschein war also auch Torschütze Niclas Füllkrug, der als Joker in der Nachspielzeit für den wichtigen Ausgleich gesorgt hatte.
Gegen wen Deutschland am Samstag als Gruppensieger antreten muss, entscheidet sich erst am Dienstagabend. Aus der Gruppe C sind England, Dänemark, Slowenien und Serbien die Kandidaten.
10.54 Uhr: Kane hat keine Furcht vor Achtelfinale gegen Deutschland
Harry Kane jagt ein mögliches EM-Duell seiner Engländer mit Deutschland keine allzu große Angst ein. "Natürlich erwarten die Menschen, dass wir auf Platz eins der Gruppe landen. Wir erwarten das auch, speziell in unserer aktuellen Position. Aber ja, wenn das nicht passiert, gibt es für uns auch keinen Grund zur Panik", sagte der 30 Jahre alte Mannschaftskapitän im Teamquartier in Blankenhain. "Natürlich hatte Deutschland einen fantastischen Start ins Turnier", lobte Kane die ersten beiden Spiele des DFB-Teams.
Nachdem das DFB-Team am Sonntag 1:1 gegen die Schweiz spielte, ist sie möglicher Achtelfinalgegner der Three Lions. Voraussetzung ist, dass England und Bayern-Star Kane ihre Gruppe auf Platz zwei beenden. "Wir wollen definitiv unsere Gruppe gewinnen. Dabei geht es gar nicht darum, einen bestimmten Gegner zu vermeiden", sagte Kane über die Konstellation bei der EM.
England tritt nach zwei dürftigen Leistungen am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Köln gegen Slowenien an. Mit einem Sieg ist die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate sicher Gruppenerster und bekommt es im Achtelfinale mit einem der besten Dritten zu tun. Auch ein Remis könnte dafür genug sein.
![England gegen Deutschland, das war 2021 ein EM-Achtelfinale in Wembley. Deutschland gegen England, das könnte 2024 ein K.o.-Duell in Dortmund werden. Kapitän Harry Kane hat keine Panik.](https://image.saechsische.de/784x441/m/5/m5gzdnejjc5zoh4sd8s5f7trmk8tihvn.jpg)
Montag, 24. Juni, 7.05 Uhr: Innenverteidiger Rüdiger nach Schweiz-Spiel angeschlagen
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft könnte vor Beginn der K.o.-Phase ernsthafte Probleme in der Innenverteidigung bekommen. Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger verließ die Partie gegen die Schweiz am Sonntagabend (1:1) offensichtlich mit Schmerzen. "Antonio hat Probleme mit dem Oberschenkel. Ich hoffe, nichts Schlimmes", sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann bei MagentaTV. Man wisse noch keine Details zu einer möglichen Verletzung.
Ein Ausfall von Rüdiger im Achtelfinale am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund wäre besonders bitter, weil Nebenmann Jonathan Tah wegen einer Gelbsperre fehlen wird. "Wir haben früh Nico (Schlotterbeck) gebracht, auch Waldi (Waldemar Anton) ist bereit. Wir haben genügend Qualität", sagte Nagelsmann. Zudem steht Robin Koch im Kader der DFB-Elf.
In den drei Vorrundenspielen ließ Nagelsmann dreimal die gleiche Formation auflaufen. In Dortmund wird es nun erstmals mindestens einen Wechsel geben. Der 31 Jahre alte Rüdiger bejubelte das späte Ausgleichstor von Niclas Füllkrug noch euphorisch, saß nach Abpfiff aber schnell wieder auf dem Boden.
22.54 Uhr: Deutschland spielt 1:1 gegen die Schweiz
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Heim-EM dank Niclas Füllkrug die erste Niederlage abgewendet und den Gruppensieg gerettet. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann spielte am Sonntagabend in Frankfurt nach Rückstand noch 1:1 (0:1) gegen die Schweiz und beendet die Vorrunde damit als Erster mit sieben Punkten.
Die Schweizer sind mit fünf Punkten Zweiter. Vor 47 000 Zuschauern konterte Joker Füllkrug (90.+2 Minute) ganz spät den Führungstreffer von Dan Ndoye. Ein Tor von Robert Andrich (17.) war zuvor via Videobeweis aberkannt worden.
Deutschland bestreitet sein Achtelfinale damit am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund. Mögliche Gegner sind England, Dänemark, Slowenien und Serbien. Die Entscheidung über den Widersacher in der ersten K.o.-Runde fällt am Dienstagabend (21.00 Uhr) beim Vorrundenfinale der Gruppe C.
Deutschlands weiterer Weg bis ins Endspiel nach Berlin am 14. Juli würde damit über Stuttgart und München führen. Die Schweiz startet am Samstag (18.00 Uhr) in Berlin in die K.o.-Phase. Mögliche Gegner sind Titelverteidiger Italien, Kroatien und Albanien.
Nagelsmann wird im Achtelfinale erstmals in diesem Turnier seine Startformation umbauen müssen. Abwehrspieler Jonathan Tah sah seine zweite Gelbe Karte und fehlt damit gesperrt.
9.06 Uhr: Gruppensieg als EM-Signal: Was heißt das für die Titelchance?
Julian Nagelsmann will unbedingt den ersten Platz in der EM-Gruppe. Verteidiger Jonathan will den Namen Deutschland "ganz oben sehen". Dafür muss an diesem Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt mindestens ein Unentschieden gegen die Schweiz her. Doch wie wichtig ist der Gruppensieg für die Titelperspektive?
Die Historie der Nationalmannschaft belegt: Ein Gruppensieg garantiert natürlich keinen Titel - und ein Triumph ist auch möglich, wenn man die Vorrunde nicht auf dem Spitzenplatz abschließt. Die letzten vier Turniersiege begannen aber mit Platz eins nach drei Spielen.
WM 1954: Der große Bluff. Bundestrainer Sepp Herberger schickt gegen Ungarn im Gruppenspiel die B-Elf ran. Nimmt ein 3:8 hin und riskiert ein Ausscheidungsspiel um den Einzug in die K.-o.-Runde. Es ist quasi der erste Akt des Wunders von Bern. Im Finale triumphieren Fritz Walter und Co. - vielleicht auch dank des Psycho-Kniffs von Herberger.
EM 1972: Noch gibt es keine EM im Gruppenmodus. Der legendäre erste Sieg in Wembley (3:1) gegen die Engländer führt direkt zur Halbfinal-Teilnahme. Bei der Vierer-Endrunde holt Deutschland gegen Gastgeber Belgien und die Sowjetunion den ersten EM-Titel.
WM 1974: Genau 50 Jahre ist es her. Die DDR schockt den Gastgeber Bundesrepublik in Hamburg. Jürgen Sparwassers Siegtor zum 1:0 ist Teil der deutschen Fußball-Geschichte. Die Ironie: Franz Beckenbauer und seine Kollegen bekommen als Gruppenzweite in der Zwischenrunde den vermeintlich einfacheren Weg zum Finale und zum zweiten WM-Titel.
EM 1980: Diesmal ist der Gruppensieg eine Bedingung für die Titel. Nur der Erstplatzierte kommt ins Finale. Das hat die Auswahl von Bundestrainer nach zwei Siegen schon vor dem Anpfiff des letzten Gruppenspiels gegen Griechenland (0:0) sicher. Im Endspiel schlägt die Stunde von Doppeltorschütze Horst Hrubesch gegen Belgien.
WM 1990: Das Musterbeispiel für einen perfekten Turnierverlauf. Deutschland wird in Italien Gruppensieger, darf am Spielort Mailand bleiben und schlägt dort in der ersten K.-o.-Runde in einem Fußball-Drama die Niederlande. Die Krönung folgt in der magischen Nacht in Rom gegen Diego Maradona und Argentinien.
EM 1996: Auch in England läuft es glatt. Wieder steht nach zwei Siegen und einem Remis der Gruppensieg fest. Jürgen Klinsmann und Kollegen ziehen weiter Richtung Wembley. Dort wird erst England dramatisch im Elfmeterschießen besiegt, dann sorgt Oliver Bierhoff per Golden Goal für den bislang letzten EM-Titel
WM 2014: Der Gruppensieg wird in der Regenschlacht von Recife gegen die USA gesichert. Das Selbstvertrauen ist da, trotz dadurch schwerer K.o.-Gegner wie Frankreich im Viertelfinale. Brasilien bekommt das beim legendären 7:1 eine Runde später zu spüren. Mario Götze schießt Deutschland im Maracanã dann zum WM-Sieg.
![Julian Nagelsmann will gegen die Schweiz den Gruppensieg klarmachen. Als Tabellenerster steigt das Selbstvertrauen vor der K.-o.-Runde. Doch steigen damit auch die deutschen EM-Titelchancen?](https://image.saechsische.de/784x441/0/h/0hbuqxx87nb8c66k8wt47lv00h72mj9c.jpg)
9.05 Uhr: Pechvogel Lukaku: Schon drei EM-Tore aberkannt
Diese EM-Bestmarke wird Romelu Lukaku so schnell wohl niemand streitig machen. Der Belgier traf beim 2:0-Sieg gegen Rumänien bereits zum dritten Mal im Turnierverlauf - doch alle drei Tore wurden dem bulligen Stürmer nach Videobeweis aberkannt. Somit muss der 31-Jährige weiter auf sein siebtes reguläres Tor bei einer Fußball-Europameisterschaft warten.
"Für ihn ist es unglücklich gelaufen", sagte Belgiens Trainer Domenico Tedesco über Lukakus Pech mit der Technik. Die lieferte am Samstagabend in Köln den Beweis, dass der Mann vom italienischen Serie-A-Club AS Rom vor seinem Treffer in der 64. Minute im Abseits gestanden hatte. "Er hat bei dieser EM schon dreimal getroffen, auch wenn die Tore nicht zählten. Ich denke aber nicht, dass er frustriert ist", sagte Kapitän Kevin De Bruyne über seinen Teamkollegen.
Schon beim 0:1 gegen die Slowakei hatte Lukaku zweimal zu früh gejubelt. Zunächst stand er ganz knapp im Abseits, dann erkannte der Video-Assistent vor der Torerzielung ein Handspiel seines Mitspielers Loïs Openda. ZDF-Experte Christoph Kramer zeigte Mitleid für den Tor-Pechvogel dieses Turniers. "Das ist schon extrem bitter. Da traust du dich ja fast gar nicht mehr, dich zu freuen", sagte der Weltmeister von 2014.
7.02 Uhr: Belgien meldet sich mit Sieg gegen Rumänien bei EM zurück
Belgiens Ballkünstler standen jubelnd vor ihrem Fanblock und ließen sich für den erlösenden ersten Sieg im EM-Turnier feiern. Mit dem 2:0 (1:0) gegen Rumänien meldete sich der WM-Dritte von 2018 am Samstag in Köln nach seiner überraschenden Auftaktpleite eindrucksvoll zurück und hat das Weiterkommen am letzten Spieltag in der eigenen Hand. Auch Trainer Domenico Tedesco wirkte erleichtert und klatschte seine Profis um Torschütze Kevin De Bruyne freudig ab. Sogar der Gruppensieg ist noch möglich.
17.00 Uhr: 1:1 gegen Tschechien: Georgien holt ersten EM-Punkt
EM-Neuling Georgien hat zum ersten Mal einen Punkt bei einem großen Fußballturnier geholt und seine Chancen auf das EM-Achtelfinale gewahrt. Das Team von Trainer Willy Sagnol erkämpfte sich am Samstag in Hamburg gegen Tschechien ein 1:1 (1:0), braucht im letzten Gruppenspiel am kommenden Mittwoch gegen Portugal aber mit großer Wahrscheinlichkeit einen Sieg zum Weiterkommen. Auch Tschechien hat durch das Remis noch Chancen auf die K.-o.-Runde, muss zum Gruppenabschluss gegen die Türkei aber höchstwahrscheinlich auch siegen.
Der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert stand bei seinem ersten EM-Einsatz im Blickpunkt. Der Berliner profitierte dabei zweimal vom Eingreifen des Videoschiedsrichters. Ein vermeintlicher Treffer Tschechiens wurde zunächst nicht gegeben, später wurde nach VAR-Einsatz auf Handelfmeter für Georgien entschieden. Den Strafstoß verwandelte Georges Mikautadze (45.+4) sicher. Den Ausgleich für Tschechien erzielte der Leverkusener Patrik Schick (59.). Der Angreifer musste in der 68. Minute verletzt ausgewechselt werden.
14.22 Uhr: Polens Trainer nach EM-Aus: "Fans nicht aus dem Weg gehen"
Trotz des frühzeitig feststehenden Vorrunden-Aus will Polens Nationaltrainer Michal Probierz mit erhobenem Haupt von dieser Fußball-Europameisterschaft abreisen. "Ich habe meinen Spielern gesagt: Sie sollen stark sein. Sie sollen keine Angst haben und den Medien und Fans nicht aus dem Weg gehen. Weil ich an das Team glaube", sagte der frühere Zweitliga-Profi von Bayern Uerdingen und Wattenscheid 09 am Samstag bei einer Pressekonferenz im polnischen EM-Quartier in Hannover.
Als erstes von 24 EM-Teams haben die Polen nach ihrer 1:3-Niederlage gegen Österreich keine Chance mehr, die K.o.-Runde der Europameisterschaft zu erreichen. Die schwere Vorrunden-Gruppe D sowie die Verletzungen von wichtigen Spielern wie Robert Lewandowski (FC Barcelona) und Arkadiusz Milik (Juventus Turin) erwiesen sich als zu große Hypothek.
"Was gegen diese Topteams diesmal nicht reichte, kann uns nur eine Lehre für die Zukunft sein. Wir haben etwas, woran wir arbeiten können", sagte Probierz. "Jetzt ist es wichtig, dass unsere Spieler regelmäßig in ihren Vereinen spielen. Dann werden wir alles tun, um uns als Team weiterzuentwickeln. Ich werde nicht alles ruinieren, nur weil unsere Spiele gegen die Niederlande und Österreich nicht gut gelaufen sind. Ich sehe großes Potenzial in der Mannschaft."
8.03 Uhr: Fußball-EM: Türkei gegen Portugal - Belgien unter Druck
Bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland spielt am neunten Turniertag Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo gegen die Türkei. Die beiden Mannschaften treffen am zweiten Spieltag der Gruppe F am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund aufeinander. Beide Teams waren mit einem Sieg in die EM gestartet.
Zuvor sind die beiden anderen Mannschaften in der Gruppe gefordert. Georgien und Tschechien treten am Nachmittag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) in Hamburg gegeneinander an.
In der Gruppe E steht Belgien im Abendspiel (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Rumänien unter Druck. Nach der Auftaktniederlage gegen die Slowakei braucht die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco in Köln zwingend einen Sieg. Rumänien gewann am ersten Spieltag gegen die Ukraine.
7.30 Uhr: Leipziger Polizei beeindruckt vom Fanwalk der Niederländer
Die Stimmung in Leipzig war am Freitag ausgelassen. 25.000 Niederländer feierten am eine orange Party bei einem Fanmarsch in Leipzig (siehe Eintrag vom Freitag 20 Uhr). Auch die Polizei war beeindruckt.
In einer Mitteilung heißt es: "Der Marsch der tausenden niederländischen Fans beeindruckte enorm positiv und wird auch der Leipziger Polizei noch lange in schöner Erinnerung bleiben".
Samstag, 6.59 Uhr: Ohne Mbappé: Frankreich-Nullnummer gegen Niederlande
Titel-Mitfavorit Frankreich ist gegen die Niederlande bei der Fußball-EM nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Beide Teams trennten sich im Topspiel der Gruppe D 0:0 und sorgten damit am Freitagabend in Leipzig für die erste Nullnummer dieses Turniers. Frankreichs Superstar Kylian Mbappé kam nach seinem Nasenbeinbruch nicht zum Einsatz.
Aufgrund des Unentschiedens ist das Vorrunden-Aus von Polen besiegelt. Die polnische Mannschaft unterlag zuvor im Berliner Olympiastadion Österreich mit 1:3 und hat auch bei einem Sieg am letzten Spieltag am Dienstag (18.00 Uhr) in Dortmund gegen Frankreich keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Im Parallelspiel treffen die Niederlande und Österreich in der Hauptstadt aufeinander. Beide Teams würden bei einem Sieg sicher ins Achtelfinale einziehen.
21.06 Uhr: Fragezeichen hinter Einsatz von Türkei-Jungstar Güler gegen Portugal
Die Türkei bangt vor dem Topspiel bei der Fußball-EM in der Gruppe F gegen Portugal um ihren Jungstar Arda Güler. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP sagte Türkeis Trainer Vincenzo Montella am Freitag, dass der 19 Jahre alte Profi von Real Madrid körperlich nicht zu 100 Prozent fit sei und vor dem Spiel in Dortmund untersucht werde. Nähere Angaben machte Montella vor dem Duell mit den Portugiesen am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) nicht.
Güler erzielte beim 3:1-Auftaktsieg der Türken gegen Georgien ein Traumtor und wurde so zum jüngsten Torschützen bei einem EM-Debüt.
20.06 Uhr: Frankreich startet ohne Mbappé gegen Niederlande
Kylian Mbappé steht nicht in der Startaufstellung der französischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Niederlande. Trainer Didier Deschamps verzichtete am Freitagabend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Vorrundenspiel in Leipzig zunächst auf den 25 Jahre alten Angreifer, der sich am Montag beim 1:0 im Auftaktspiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen hatte.
Für Mbappé rückt der stellvertretende Kapitän der Équipe Tricolore, Antoine Griezmann, vom Mittelfeld in den Angriff, der diesmal vermutlich aus einer Doppelspitze zusammen mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Marcus Thuram bestehen dürfte. Zudem wird allerdings auch noch der ebenfalls einst in Deutschland aktive Ousmane Dembélé sehr offensiv agieren.
Im Mittelfeld rückt Aurélien Tchouaméni in die Startelf. Er hatte vor der EM mit einer Fußverletzung zu kämpfen gehabt und war sowohl beim Auftaktspiel als auch in den beiden letzten Vorbereitungsspielen der Franzosen nicht zum Einsatz gekommen. Sollte Mbappé eingewechselt werden, wird er eine schwarze Schutzmaske tragen. Er selbst postete vor der Partie in Instagram Story ein entsprechendes Foto. Die Maske in den Farben Frankreichs, die Mbappé im Abschlusstraining getragen hatte, ist in Spielen verboten.
20.00 Uhr: Über 20.000 Menschen: Niederländischer Fanmarsch zum Stadion
Viele Tausend Fans der niederländischen Fußball-Nationalmanschafft haben Leipzigs Straßen in ein orangefarbenes Fest verwandelt. Die "Elftal" traf am Freitagabend in ihrem zweiten EM-Gruppenspiel auf Frankreich. Vor dem Anpfiff des Spiels beteiligten sich laut Polizei zwischen 20.000 und 25.000 Anhänger der Niederländer an einem Fanmarsch. Die meisten trugen orangefarbene Trikots und Mützen.
Auch die französischen Fans organisierten einen Fanmarsch. Dieser fiel mit 4.600 Menschen nach Polizeiangaben aber deutlich kleiner aus. Die Stimmung in der Stadt war ausgelassen. Bis auf vereinzelte Pyrotechnik sei alles friedlich geblieben, sagte eine Polizeisprecherin.
![Niederländischer Fanmarsch von der Innenstadt zum Stadion.](https://image.saechsische.de/784x441/b/m/bmmtighmvwkhcqtr55zd4ivc7icqk6q0.jpg)
18.50 Uhr: Selenskyj gratuliert Nationalmannschaft nach EM-Sieg über Slowakei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der Nationalmannschaft zum 2:1-Sieg bei der Europameisterschaft über die Slowakei gratuliert. "Aneinander glauben. Einander helfen. Füreinander kämpfen", schrieb er am Freitag in seinem Telegramkanal unter einem Bild der jubelnden Fußballer.
Das sei das, was die Ukrainer jetzt brauchten, was sie zusammenhalte und ihnen trotz aller Rückschläge letztlich die Möglichkeit zum Sieg gebe, zog er Parallelen zum Abwehrkampf gegen die russische Invasion. "Das ist genau das, was die Nationalmannschaft der Ukraine heute tut. Weiter so, Männer!", schrieb Selenskyj.
Die Ukraine lag nach der deutlichen Niederlage im ersten Gruppenspiel gegen Rumänien auch im Duell mit der Slowakei schnell in Rückstand. In der zweiten Halbzeit konnten die Spieler von Trainer Serhij Rebrow das Spiel durch Tore von Mykola Schaparenko (54. Minute) und Roman Jaremtschuk (80.) noch drehen. Vor dem dritten Spiel gegen Gruppenfavorit Belgien hat die Ukraine damit weiter Chancen auf das Achtelfinal
![Die Ukrainer sind bei der Fußball-EM angekommen. Beim Sieg gegen die Slowakei zeigen sie großen Einsatz und erhalten sich so die Chance aufs Achtelfinale.](https://image.saechsische.de/784x441/s/9/s9r2agpsixn0phyyvb9i5vyy2apkgx4m.jpg)
18.16 Uhr: Fanfest in Leipzig läuft nach späterer Öffnung normal
Die EM-Fanzone in Leipzig hat wegen Unwettergefahr am Freitag später geöffnet. Nach Durchzug eines kräftigen Gewitters lief es ab dem Nachmittag aber normal, wie eine Sprecherin des Fanfestes mitteilte. Der Einlass war von 13.00 Uhr auf 16.00 Uhr verschoben worden. Für den Abend waren noch Schauer, aber keine weiteren Unwetter vorhergesagt. Um 21.00 Uhr stand in Leipzig das Vorrundenspiel Frankreich gegen die Niederlande an.
Am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels Portugal gegen Tschechien (2:1) aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.
13.55 Uhr: Fanzone in Leipzig öffnet wegen drohenden Unwetters später
Die EM-Fanzone in Leipzig öffnet wegen eines nahenden Unwetters an diesem Freitag später als geplant. Das teilte die Stadt am Mittag mit. Eigentlich sollte der Einlass auf dem Augustusplatz um 13.00 Uhr beginnen. Er sei sicherheitshalber auf 16.00 Uhr verschoben worden. Für den Nachmittag waren in der Region schwere Unwetter vorhergesagt.
Bereits am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels Portugal gegen Tschechien (2:1) aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Am Freitag treffen in Leipzig die Niederlande und Frankreich aufeinander. Dabei werden nach Angaben der Veranstalter der Fanzone alleine bis zu 40 000 Fans aus den Niederlanden erwartet.
Genaue Prognosen zum Gewitter heute Abend lesen Sie hier: Die nächsten großen Unwetter rollen heute auf Sachsen zu.
9.48 Uhr: Lahm mit Organisation insgesamt "sehr zufrieden"
Turnierchef Philipp Lahm hat nach einer EM-Woche ein positives Zwischenfazit zur Organisation gezogen - aber auch um Verständnis für kleinere Probleme geworben. "Natürlich sieht man auch Dinge, die man besser machen kann, die man anpassen kann", sagte der Fußball-Weltmeister von 2014 am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Insgesamt seien er und sein Team aber "sehr zufrieden, wie alles abläuft".
Während der ersten EM-Tage hatten Fans mehrfach die Umstände bei der An- und Abreise zu den Stadien kritisiert. Speziell über den Spielort Gelsenkirchen wurde debattiert. "Es sind ganz, ganz viele Menschen, die bei Großereignissen zusammenkommen", sagte Lahm (40). "Wenn es um den Einlass geht oder den Abtransport - es sind einfach viele Menschen", und es sei "nicht immer möglich" diese in kürzester Zeit zu bewegen. "Es sollte jeder Verständnis haben, dass nicht alles perfekt funktioniert, wenn viele Menschen aufeinandertreffen oder irgendwo hinwollen."
9.09 Uhr: EM-Stimmung laut Umfrage "ausgelassen" oder "euphorisch"
Über die Hälfte der Deutschen bezeichnet die EM-Stimmung im Land als "ausgelassen" oder "euphorisch". In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov beschrieben lediglich zehn Prozent der Befragten die Stimmung mit "desinteressiert", 13 Prozent wählten "reserviert" als das aus ihrer Sicht passende Adjektiv. 30 Prozent bezeichneten die Lage als ausgelassen, 25 Prozent der Befragten als euphorisch. 17 Prozent machten keine Angaben, vier Prozent wählten die Antwortoption "sonstiges".
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft war mit einem 5:1 in München gegen Schottland in die Heim-EM gestartet, in Stuttgart folgte ein 2:0 gegen Ungarn. Dritter Gruppengegner ist am Sonntag in Frankfurt/Main die Schweiz. Die Partien verfolgten bislang Tausende Menschen in den Fanzones verschiedener Städte.
8.26 Uhr: Mbappé erstmal nur auf der Bank gegen Niederlande
Frankreichs Fußball-Nationaltrainer Didier Deschamps wird übereinstimmenden französischen Medienberichten zufolge an diesem Freitag gegen die Niederlande auf Superstar Kylian Mbappé in der Startformation verzichten. Der 25-Jährige wird demnach erstmal auf der Bank sitzen. Mbappé hatte sich beim 1:0-Auftaktsieg der Franzosen am Montag gegen Österreich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Er hatte das Abschlusstraining im Leipziger EM-Stadion am Donnerstag mit einer Schutzmaske in den französischen Nationalfarben bestritten.
Mbappé müsse sich gedulden, schrieb die Sportzeitung "L'Équipe" am Freitag. Wie auch "Le Parisien" schrieb, soll er beim Abschlusstraining nur leichte Übungen absolviert haben. In den ersten 15 Minuten, die für Medien zugänglich gewesen waren, hatte er vor allem mit der Maske zu kämpfen gehabt. Immer wieder hatte er sie zurechtgerückt, auch Betreuer mussten helfen. In den anschließenden Trainingsminuten hinter verschlossenen Türen soll er wie am Tag vorher Pässe geschlagen, nicht aber voll mit der Mannschaft trainiert haben.
Spekuliert wird, dass ohne Kapitän Mbappé an diesem Freitag um 21.00 Uhr (ARD und MagentaTV) Antoine Griezmann und Marcus Thuram ein Angriffsduo bilden werden.
![Französische Medien berichten, dass Kylian Mbappé gegen die Niederlande nicht zu Beginn spielen soll. Offen ist, wie seine Maske aussehen wird.](https://image.saechsische.de/784x441/n/o/nogq5nm19i4s6kczzqrlnlamkess1xi5.jpg)
6.37 Uhr: Southgate übernimmt Verantwortung: "Natürlich enttäuscht"
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate stellt sich nach dem nächsten schwachen EM-Auftritt der Three Lions auf harte Tage vor dem Gruppenfinale ein. "Das ist meine Verantwortung. Ich muss das Team bestmöglich begleiten, um besondere Dinge zu erreichen. Heute war ein schwieriger Moment, kein Zweifel", sagte Southgate am Donnerstag in Frankfurt nach dem mageren 1:1 gegen Dänemark. Nach der Führung durch Harry Kane und dem Ausgleich durch Dänemarks Morten Hjulmand hatte der EM-Zweite von 2021 am Ende sogar Glück, das Spiel nicht verloren zu haben.
"Natürlich sind wir enttäuscht von den beiden Leistungen, die wir gezeigt haben. Wir müssen Lösungen für diese Probleme finden. Unser Niveau muss höher werden", sagte Southgate. Die britischen Medien und Ex-Nationalspieler werfen dem 53-Jährigen vor, zu defensiv aufzustellen und nicht das Maximum aus dem Team herauszuholen. Es ist nach der WM 2018, der EM 2021 sowie der WM 2022 das vierte Turnier der Three Lions unter Southgate.
Das Weiterkommen ist zwar mit vier Zählern nicht in Gefahr. Gegen Slowenien geht es am Dienstag (21.00 Uhr) aber auch darum, ein mögliches Achtelfinale gegen Gastgeber Deutschland abzuwenden. Kapitän Kane hat trotz seines Treffers gegen Dänemark bislang große Probleme, Bezug zum Spiel zu finden. "Er muss besser spielen", sagte der frühere Starspieler Gary Lineker. In Frankfurt wurde der Bayern-Star sogar ausgewechselt.
![Nach dem 1:1 gegen Dänemark gerät Englands Cheftrainer Southgate in die Kritik. Der ehemalige Profi gesteht trotz vier Punkten offen ein, wie schwach die Auftritte seines Teams bislang waren.](https://image.saechsische.de/784x441/i/q/iqq70j6gw50kp0yr1fe8rburx8bfmyc2.jpg)
6.27 Uhr: 0:1 gegen Spanien: Spalletti sieht Fehler und rügt Spieler
Italiens Fußball-Nationaltrainer Luciano Spalletti hat nach der verdienten 0:1-Niederlage gegen Spanien im zweiten EM-Spiel Fehler bei der Trainingssteuerung eingeräumt. "Bei uns ist etwas mit der Regeneration schiefgelaufen, weil die Spanier deutlich spritziger waren. Und das macht im Fußball den Unterschied", sagte der 65-Jährige nach der Pleite in Gelsenkirchen, die noch deutlich höher hätte ausfallen können.
Aber auch seine Spieler kritisierte der Coach nach dem über 90 Minuten schwachen Auftritt. "Ich habe von den Spielern mehr erwartet", sagte er. "Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und waren am Ende nicht ebenbürtig." Seine Mannschaft habe nicht mit dem Tempo der Spanier mithalten können und viel zu hektisch gespielt. "Wenn ein paar Spieler nicht auf Niveau sind, dann wird es für die anderen schwieriger. Das ganze Team hat enttäuscht."
Während Spanien durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel bereits als Gruppensieger und Achtelfinalist feststeht, muss der Titelverteidiger noch ums Weiterkommen bangen. Mit mindestens einem Punkt gegen Kroatien kann die Squadra Azurra den zweiten Platz in der Gruppe sichern. "Wir sind wütend, aber das sollten wir für die letzte Partie nutzen, wir haben unser Schicksal noch in der eigenen Hand", sagte Torhüter Gianluigi Donnarumma. Immerhin die Einstellung der Mannschaft habe gestimmt. "Darauf können wir aufbauen."
![EM-Titelverteidiger Italien enttäuscht gegen Spanien komplett und hat Glück, nur 0:1 zu verlieren. Trainer Luciano Spalletti ist enttäuscht von seinen Spielern - und macht ein generelles Problem aus.](https://image.saechsische.de/784x441/a/r/arewjaf3hpbakyyrjdsooryh6oteuc84.jpg)
6.10 Uhr: EM-Fans müssen sich auf Gewitter einstellen - Im Osten drohen Unwetter
Wegen drohender Unwetter könnte es für Fußballfans am Freitag ungemütlich werden. Vor allem ab dem späten Freitagvormittag bis Mittag rechnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in großen Teilen Deutschlands mit Gewittern, örtlich mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Das Tief zieht demnach im Tagesverlauf zunächst über den Südwesten und Westen und breitet sich am Nachmittag auch im Nordwesten und Süden aus.
Insbesondere im Südosten und Osten herrscht laut DWD zudem vom frühen Nachmittag bis zum Abend eine erhöhte Unwettergefahr durch großen Hagel, schwere Sturm- und Orkanböen sowie heftigen Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter. Im Osten seien zudem einzelne Tornados nicht ausgeschlossen.
Bei der Fußball-Europameisterschaft treffen am Freitag die Niederlande und Frankreich im Spitzenspiel der Gruppe D aufeinander. Die Mannschaften spielen am Abend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Leipzig. Die dortige Fanzone war bereits am Dienstag wegen drohender Unwetter aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich geschlossen worden. Auch in anderen Bundesländer blieben die Fanzonen vorsorglich zu. Ob auch am Freitag einige Veranstalter zu dieser Maßnahme greifen werden, blieb vorerst unklar.
Am achten EM-Tag treffen außerdem in einem weiteren Spiel der Gruppe D Polen und Österreich in Berlin aufeinander (18.00/ARD und MagentaTV). Den Auftakt machen die Slowakei und die Ukraine am Nachmittag in Düsseldorf (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV).
5.28 Uhr: Dänemark lobt EM-Stimmung: "Gibt uns einen Kick"
Dänemarks Trainer Kaspar Hjulmand und Mittelfeldspieler Pierre-Emile Höjbjerg haben ausdrücklich die Stimmung bei der Fußball-EM in Deutschland gelobt. "Ich möchte sagen, dass es großartig ist, dass wir vor diesen Fans, in diesen Stadien spielen können", sagte der frühere Mainzer Bundesliga-Coach Hjulmand nach dem 1:1 gegen England am Donnerstagabend in Frankfurt/Main.
"Wenn wir die Bilder aus Frankfurt sehen, dann ist das toll, Teil davon zu sein. Das gibt uns einen Kick. Fußball ist für die Fans da, für die Leute. Deswegen sind wir hier", ergänzte der 52 Jahre alte Hjulmand auch mit Blick auf die Fanmassen in der Stadt.
Tottenham-Profi Höjbjerg, der einst in der Bundesliga beim FC Bayern München, FC Schalke 04 und FC Augsburg spielte, zeigte sich ebenfalls begeistert von der Atmosphäre beim Turnier. "Ich muss ehrlich sagen, dass die Stimmung, die Fans, das Land einfach sehr toll sind. Es ist sehr freundlich", sagte der 28-Jährige. "Man hat das Gefühl, die Menschen kommen her, um Fußball zu feiern. Es ist wie zu Hause zu spielen."
Ähnlich äußerte sich der langjährige Leipziger Angreifer Yussuf Poulsen. "Die Kulisse ist überragend. Für uns Dänen ist Deutschland fast wie ein Heim-EM", sagte er.
![Die Dänen genießen die Fan-Unterstützung in Frankfurt gegen England.](https://image.saechsische.de/784x441/4/w/4w470jpvlrccwgr774yxe8vye9no82nx.jpg)
5.21 Uhr: Ansturm der Niederländer: Wohnwagen-Stopp am Leipziger "Kulki"
Zahlreiche Niederländer mussten vor dem Campingplatz am Kulkwitzer See in Leipzig wieder den Rückwärtsgang einlegen. Ein Schild am Eingangstor wies auf ausgebuchte Plätze für Wohnwagen und Wohnmobile hin. Einige Enthusiasten aus dem Nachbarland hatten jedoch vorgesorgt und rechtzeitig nach der Gruppenauslosung gebucht. "Einige Deutsche waren diesmal schneller. Immerhin ist ja nun Ferienbeginn in Sachsen. Dennoch ist der Ansturm der Niederländer gerade riesig", sagte Petra Schumann von der Leipziger Seen GmbH der Deutschen Presse-Agentur und vergleicht es mit der WM 2006. Auch damals spielten die Niederländer in Leipzig und kamen in Scharen.
Allein 160 der rund 200 Stellplätze gingen an die Elftal-Fans. Der kleine, gemütliche Campingplatz auf einer kleinen Landzunge direkt in den See, der nur "Kulki" genannt wird und aufgrund seiner perfekten Wasserqualität Taucher aus ganz Deutschland anzieht, ist fast komplett in Oranje-Look. "Wir haben gleich nach der Auslosung gebucht", sagte die Niederländerin Sandra Tatje der dpa. Sie ist mit der Familie und Freunden da. "Egal, ob jung oder alt, wir reisen oft bei Turnieren mit. Erst Hamburg, jetzt Leipzig und dann Berlin - das ist unser Jahresurlaub", betonte die aus dem gut 400 Kilometer entfernten Zwolle nahe Amsterdam kommende Anhängerin, während auf dem Grill die Würste brutzelten und auf dem Fernseher zur Einstimmung das Spiel Spanien gegen Italien lief
![Wenn die Niederländer zum Fußball ins Nachbarland kommen, dürfen Wohnwagen oder Wohnmobil nicht fehlen. Der Ansturm auf Leipzigs Campingplätzen ist groß. Und der Ferienbeginn kam dazu.](https://image.saechsische.de/784x441/4/x/4xidqnxk5hjg0upx2lao9pnx1vj6s5qo.jpg)
4.55 Uhr: Youtuber: UEFA wollte Video mit falschem Maskottchen verhindern
Nach Aussagen des Youtubers Marvin Wildhage hat die Europäische Fußball-Union UEFA mit einer Unterlassungsklage verhindern wollen, dass der 27-Jährige das Video online stellt, in dem er sich als Fake-Maskottchen ins Münchner EM-Stadion geschmuggelt hat. "Wir haben uns dazu entschieden, natürlich das nicht zu unterschreiben, dem nicht zuzustimmen. Dementsprechend ist das Video online gekommen", sagte Wildhage in einem weiteren Video, das er am Donnerstag veröffentlichte.
Schon vor Ort habe es den Hinweis eines "hohen Funktionärs der UEFA" gegeben, das Video nicht zu veröffentlichen, weil man in aller Entschlossenheit dagegen vorgehen würde, sagte Wildhage. Die UEFA war für eine Stellungnahme angefragt, eine Antwort gab es bis zum späten Donnerstagabend aber nicht.
Wildhage hatte beim EM-Eröffnungsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in München gegen Schottland mit einer gefälschten Akkreditierung und einem falschen Maskottchen-Kostüm von "Albärt" Zugang zum Stadion erhalten. Er veröffentlichte dazu ein längeres Video, das inzwischen Millionen Aufrufe hat. Versteckt im Kostüm schaffte es der Influencer den Bildern zufolge bis an den Spielfeldrand. Die UEFA hatte ihn und zwei weitere Beteiligte daraufhin mit einem Stadionverbot belegt.
Die Polizei hatte mitgeteilt, die Beamten hätten im Nachgang gefälschte Akkreditierungen, Aufnahmegeräte und das falsche "Albärt"-Kostüm sichergestellt. Die Ermittler hätten die UEFA wegen des Vorfalls vor allem zu den Einlasskontrollen bei EM-Spielen am Stadion "sensibilisiert".
Der Niedersachse ist den Angaben zufolge wegen Hausfriedensbruchs, Erschleichen von Leistungen und Urkundenfälschung angezeigt worden. Er wolle sich unter Verweis auf das laufende Verfahren dazu weiterhin nicht äußern, sagte er.
4.50 Uhr: Frankreich-Star Griezmann lobt Bondscoach Koeman
Frankreichs Star Antoine Griezmann lobt Bondscoach Ronald Koeman in höchsten Tönen. "Er ist ein Trainer, den ich sehr mag, er ist sehr geradlinig mit seinen Spielern", sagte der 33-Jährige vor dem Spiel der Gruppe D an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande. Der Offensivspieler von Atlético Madrid, der bei der Europameisterschaft 2016 Torschützenkönig des Turniers wurde, erlebte den niederländischen Trainer zu seiner Zeit beim FC Barcelona und gab jetzt ein Detail preis: "Er ist sehr ehrlich zu seinen Spielern, das macht nicht jeder Trainer", sagte der Weltmeister von 2018, der von 2019 bis 2021 für die Katalanen spielte.
Auch von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps hat Griezmann eine hohe Meinung. "Es ist der Kader, den er schafft, immer wieder zusammenzustellen. Er sieht dabei immer das taktische Detail, das den Unterschied machen kann", erklärte der Mittelfeldspieler, der viele Sympathien für die Elftal hat. "Ich mag die niederländische Nationalmannschaft. Ich mag ihren Spielstil, sie haben zwar viel Probleme, Frenkie de Jong war zuletzt nicht dabei, aber sie haben viele gute Spieler."
![Frankreichs Mittelfelsstratege Griezmann ist Fan der Elftal. Zudem hat er eine sehr hohe Meinung vom ehrlichen Bondscoach.](https://image.saechsische.de/784x441/z/p/zpigoem88jm21amex7da66779xtlbm19.jpg)
Freitag, 21. Juni 2024, 4.45 Uhr: Frankreich-Star Griezmann lobt Bondscoach Koeman
Frankreichs Star Antoine Griezmann lobt Bondscoach Ronald Koeman in höchsten Tönen. "Er ist ein Trainer, den ich sehr mag, er ist sehr geradlinig mit seinen Spielern", sagte der 33-Jährige vor dem Spiel der Gruppe D an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) gegen die Niederlande. Der Offensivspieler von Atlético Madrid, der bei der Europameisterschaft 2016 Torschützenkönig des Turniers wurde, erlebte den niederländischen Trainer zu seiner Zeit beim FC Barcelona und gab jetzt ein Detail preis: "Er ist sehr ehrlich zu seinen Spielern, das macht nicht jeder Trainer", sagte der Weltmeister von 2018, der von 2019 bis 2021 für die Katalanen spielte.
Auch von seinem Nationaltrainer Didier Deschamps hat Griezmann eine hohe Meinung. "Es ist der Kader, den er schafft, immer wieder zusammenzustellen. Er sieht dabei immer das taktische Detail, das den Unterschied machen kann", erklärte der Mittelfeldspieler, der viele Sympathien für die Elftal hat. "Ich mag die niederländische Nationalmannschaft. Ich mag ihren Spielstil, sie haben zwar viel Probleme, Frenkie de Jong war zuletzt nicht dabei, aber sie haben viele gute Spieler."
23.01 Uhr: Spanien erreicht das EM-Achtelfinale – 1:0 gegen Italien
Spanien hat vorzeitig das Achtelfinale bei der Fußball-EM erreicht. Der dreimalige Europameister siegte in einem einseitigen Fußball-Klassiker gegen Titelverteidiger Italien 1:0 (0:0). Damit stehen die Iberer als zweites Team nach Deutschland im Achtelfinale. Die beiden Mannschaften könnten auch im Viertelfinale aufeinandertreffen. Italien braucht dagegen im letzten Spiel gegen Kroatien am Montag in Leipzig mindestens einen Punkt, um den zweiten Platz abzusichern. Ein Eigentor von Riccardo Calafiori (55. Minute) sicherte den verdienten Sieg für die Spanier, die das Spiel schon viel früher hätten entscheiden können.
19.52 Uhr: Englands Kane mit Tor und Fehler - 1:1 gegen Dänemark
England hat den vorzeitigen Gruppensieg bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft um Bayern-Stürmer Harry Kane kam am Donnerstag in Frankfurt gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Kane erzielte vor 47.000 Zuschauern die Führung für die Three Lions (18. Minute), leitete mit einem fatalen Fehlpass aber auch den Ausgleich der Dänen durch Morten Hjulmand (34.) ein. Wie schon beim knappen 1:0 gegen Serbien zum Auftakt hinterließ der Titel-Mitfavorit aus England einen schwachen Eindruck.
Sollten Kane und Co. nur Gruppenzweiter werden, wären sie damit ein möglicher Achtelfinal-Gegner der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die DFB-Auswahl müsste dafür Gruppensieger werden.
16.50 Uhr: UEFA schließt TV-Reporter aus dem Kosovo von der EM aus
Nach dem Zeigen der umstrittenen Doppeladler-Geste am Rande des EM-Spiels England gegen Serbien ist der kosovarische TV-Reporter Arlind Sadiku von der Europäischen Fußball-Union von der Europameisterschaft ausgeschlossen worden. Die UEFA bestätigte am Donnerstag auf dpa-Anfrage, dass einem Journalisten wegen eines Fehlverhaltens die EM-Akkreditierung entzogen worden sei. Den Namen und die Nationalität der Person nannte der Dachverband nicht.
Zuvor hatte die Schweizer Zeitung "Blick" über den Fall berichtet. "Es ist ein gefährlicher Präzedenzfall", sagte Sadiku dem Blatt. "Ich habe niemanden beleidigt oder provoziert. Ich bin einfach nur stolz auf das Symbol, das uns repräsentiert."
Der Doppeladler gilt als Zeichen der Heimatverbundenheit aller ethnischen Albaner und ziert auch die Nationalflagge Albaniens. Die Handgeste hatte bereits bei der WM 2018 für riesigen Wirbel gesorgt. Damals wurde sie von den Schweizer Nationalspielern Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri nach ihren Treffern beim 2:1-Sieg gegen Serbien gezeigt.
12.26 Uhr: Nagelsmann scheucht die Ersatzspieler: Stammelf ruht aus
Am Tag nach dem vorzeitigen Achtelfinaleinzug mussten nur die Ersatzspieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf dem Trainingsplatz schwitzen. Das sogenannte Spielersatztraining fand aber am Donnerstag auf dem Adidas-Gelände in Herzogenaurach im Adi-Dassler-Stadion vor zahlreichen Mitarbeitern des DFB-Ausrüsters in einer besonderen Stimmung statt. Es wurde applaudiert und gejubelt.
Die Stammkräfte vom 2:0 am Mittwochabend im zweiten EM-Spiel gegen Ungarn durften sich derweil erholen und durchschnaufen. Schon am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) steht in Frankfurt gegen die Schweiz das direkte Duell um den Gruppensieg an. Ein Unentschieden würde der DFB-Auswahl dann für Platz eins reichen, nachdem die Eidgenossen in ihrem zweiten Vorrundenspiel gegen Schottland am Mittwochabend nicht über ein 1:1 hinausgekommen waren.
Nagelsmann hat den Gruppensieg zum nächsten Etappenziel erklärt. Es habe eine andere Wirkung nach innen und außen, "ob du Erster oder Zweiter wirst", betonte er. Um den Reifeprozess fortzuführen, plant er keine Rotation, sondern will konsequent an seiner Stammelf festhalten. "Ich glaube schon, dass es wichtig ist, dass wir möglichst viele Spieler von der ersten Elf auf dem Platz haben, um uns einfach den Rhythmus zu holen", begründete der Bundestrainer. Nach DFB-Angaben gibt es keine Blessuren, die Einsätze verhindern.
Die Zahl der Spieler, die von einer möglichen Sperre im Achtelfinale bedroht wären, hat sich allerdings auf vier verdoppelt. Beim 5:1 gegen Schottland hatten Jonathan Tah und Robert Andrich jeweils die Gelbe Karte gesehen. Gegen Ungarn wurden nun Antonio Rüdiger und Maximilian Mittelstädt verwarnt, allesamt Defensivkräfte. Einzelne Gelbe Karten werden erst nach dem Viertelfinale gelöscht.
12.07 Uhr: Beide deutschen EM-Schiedsrichter am Samstag im Einsatz
Der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer bestreitet auch seinen zweiten Einsatz bei der Fußball-Europameisterschaft in der Arena in Dortmund. Der 43-Jährige leitet am Samstag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) die Vorrundenpartie zwischen der Türkei und Portugal, wie die UEFA mitteilte. Am vergangenen Samstag hatte er im Stadion des BVB bereits das Duell zwischen Italien und Albanien (2:1) gepfiffen.
Auch Zwayers deutscher Kollege Daniel Siebert kommt am Samstag (15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) zu seinem ersten Turniereinsatz auf dem Rasen. Der 40-Jährige wird in Hamburg das Gruppenspiel zwischen Georgien und Tschechien leiten.
10.50 Uhr: Frimpong traut Oranje viel zu - "Leverkusen war auch kein Favorit"
Oranje-Flügelflitzer Jeremie Frimpong traut den Niederlanden bei der Fußball-EM in Deutschland eine gute Rolle zu. "Sind wir kein Favorit? War Bayer Leverkusen das denn? Ganz Deutschland hat darauf gewartet, dass wir einbrechen, aber das ist nicht passiert", sagte der Offensivspieler vom deutschen Double-Sieger der niederländischen Tageszeitung "AD". "Und wenn wir in Dublin nicht unser schwächstes Spiel der Saison gespielt hätten, dann hätten wir auch noch die Europa League gewonnen", sagte der 23 Jahre alte Frimpong.
"Die Menschen erwarten, dass Frankreich die EM gewinnt", sagte Frimpong vor dem Top-Duell mit den Franzosen in Leipzig an diesem Freitag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV). "Oder Spanien, Deutschland oder England. Aber wie gesagt, Bayer Leverkusen war auch kein Favorit. Es geht darum, ob du als Mannschaft funktionierst oder nicht", sagte Frimpong. "Wir sind hier nicht, um fröhlich mitzuspielen. Wir sind hier, um das Ding zu gewinnen."
10.21 Uhr: Neuers Zu-Null-Comeback: Rekordmann mit zersausten Haaren
In Euphorie geriet Manuel Neuer nicht. Die Genugtuung, nach viel Kritik und Zweifeln an seinem Torwartspiel nach langer Zeit bei einem großen Turnier wieder zu Null gespielt zu haben, war Deutschlands Nummer eins aber anzumerken. "Es ist gegen Schottland ein sehr unglückliches Tor gewesen. Da hätten wir als Mannschaft schon ein zu Null verdient gehabt. Deswegen war es umso wichtiger, dass wir heute die Null halten", sagte Neuer nach dem 2:0 der Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn in Stuttgart.
"Wir", nicht ich, sagte Neuer. Dabei war die Null besonders für den 38-Jährigen ein wichtiges Signal. Nach seiner souveränen Leistung sind die Turnierzweifel am Bayern-Schlussmann erst mal beseitigt. Keine Pannen-Diskussion mehr. Die Nummer eins ist die Nummer eins. "Ich habe die Debatten nicht verfolgt", hatte Neuer schon vor der Partie gesagt.
Julian Nagelsmann hatte besonders die Situation nach der Parade beim Freistoß von Dominik Szoboszlai im Gedächtnis. "Manu hält den Freistoß, und dann gehen drei, vier Spieler hin und schütteln ihn, sodass seine Frisur danach total zerzaust war", sagte der Bundestrainer.
![Acht Jahre und zwölf Turnierspiele muss Manuel Neuer auf diesen Moment warten. Gerade jetzt ist die Null für den neuen EM-Rekordtorwart besonders wichtig.](https://image.saechsische.de/784x441/o/k/okdgjnubjsno4nm2dfhr6gryh03ymwty.jpg)
Ohne Gegentor war Neuer bei einer EM oder WM schon lange nicht mehr geblieben. Genau gesagt: Zwölf Spiele kassierte Deutschland seither bei vier verschiedenen Turnieren immer mindestens ein Tor. Diese Serie hatte sich auch beim furiosen 5:1 gegen Schottland zum EM-Auftakt durch das späte Eigentor von Antonio Rüdiger fortgesetzt. Die Null stand letztmals im EM-Achtelfinale 2016 beim 3:0 gegen die Slowakei.
In Frankreich war Bayern-Torwart Neuer damals auch in der gesamten Vorrunde ohne Gegentor geblieben. Auf Rekordjagd ist der Bayern-Schlussmann nun auch bei der Heim-EM. Mit dem Ungarn-Spiel zog er mit seinem 17. EM-Spiel mit Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon gleich. Am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) gegen die Schweiz wird der Münchner zum alleinigen EM-Rekordtorwart.
9.09 Uhr: Neuer Bestwert: 23,89 Millionen sehen zweiten DFB-Sieg
Die Fußball-Europameisterschaft begeistert das deutsche TV-Publikum. Durchschnittlich 23,894 Millionen Menschen sahen in der ARD das zweite deutsche Spiel der DFB-Auswahl am Mittwoch und sorgten am sechsten Turniertag für einen neuen Spitzenwert. Der öffentlich-rechtliche Sender erreichte laut AGF Videoforschung einen Marktanteil von 76,7 Prozent. Nicht eingerechnet sind Fans, die das Spiel beim Public Viewing oder bei der Telekom gesehen haben.
Das Erste übertraf beim 2:0-Sieg gegen Ungarn deutlich die Reichweite des 5:1-Erfolges der deutschen Mannschaft im Auftaktspiel gegen Schottland am vergangenen Freitag (22,49 Millionen), obwohl die Partie bereits am späten Nachmittag ausgetragen wurde. Die Werte liegen deutlich über den Zahlen der enttäuschenden WM in Katar.
Auch die zweite ARD-Übertragung von der Fußball-EM am Mittwochabend knackte die Zehn-Millionen-Grenze. 11,381 Millionen Menschen schauten das Unentschieden der Schotten gegen die Schweiz. Der Marktanteil lag bei 45,8 Prozent. Das Spiel Kroatien gegen Albanien kam am Nachmittag beim RTL auf 3,42 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 33,0 Prozent.
7.40 Uhr: Polizei zieht positive Bilanz nach EM-Hochrisikospiel von DFB-Team
Rund um die EM-Partie von Deutschland gegen Ungarn in Stuttgart sind mehr als 30 Strafanzeigen aufgenommen worden. Dies sei wegen Körperverletzungen und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz geschehen, zudem hätten ungarische Fans den Hitlergruß gezeigt, teilte die Stuttgarter Polizei nach dem 2:0 der DFB-Auswahl am Mittwochabend mit.
Insgesamt war die Einsatzbilanz zum Hochrisikospiel positiv. Es habe keine größeren Vorkommnisse gegeben, teilten das Polizeipräsidium Stuttgart sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart mit.
Auf dem Weg Richtung Stadion zündeten Fans beider Mannschaften den Angaben zufolge immer wieder Nebeltöpfe. Bei den Fanmärschen nahmen rund 8.000 ungarische Anhänger und 5.000 deutsche Fans teil. Als die Beamten kurz nach 18.00 Uhr rund 60 deutsche Hooligans kontrollierten, seien bei der Durchsuchung bei zwölf Menschen Passivbewaffnung und Vermummungsmaterial gefunden worden, hieß es. Ein Richter habe deshalb Gewahrsam angeordnet, um Gewalttaten zu verhindern.
6.33 Uhr: Leipzigs Ungar Orbán sieht DFB-Elf "sehr weit kommen"
Ungarns Abwehrchef Willi Orbán traut der deutschen Fußball-Nationalelf bei der Heim-EM noch einiges zu. Der Turnier-Gastgeber sei "sehr stark", sagte der Bundesliga-Profi von RB Leipzig nach der 0:2 (0:1)-Niederlage der Magyaren im Vorrunden-Duell in Stuttgart. "Ich sehe schon, dass Deutschland sehr weit kommen wird", erklärte Orbán.
Gerade zu Hause sei die deutsche Mannschaft "schon ein Favorit". Bundestrainer Julian Nagelsmann, unter dem er in Leipzig selbst einst spielte, habe "das wirklich gut hingekriegt". Die Deutschen hätten im Spiel mit dem Ball eine "klare Struktur", seien aber auch gut im Gegenpressing. In den entscheidenden Partien brauch es dann eben auch ein bisschen Glück - auch mit Schiedsrichter-Entscheidungen.
Mit der Leistung des niederländischen Referees Danny Makkelie am Mittwoch in Stuttgart haderte Orbán. Ilkay Gündogan habe ihn vor dem deutschen Führungstor durch Jamal Musiala in der 22. Minute gefoult, meinte der 31-Jährige. Der Treffer zählte aber. Die DFB-Elf hat das Achtelfinal-Ticket damit schon sicher, Ungarn auch nach dem zweiten Gruppenspiel noch keinen Punkt.
![Willi Orban im Zweikampf mit Deutschlands Kai Havertz: Unabhängig von seinem Ärger über den Schiedsrichter hat der Leipziger die Leistung der deutschen Mannschaft gegen Ungarn überzeugt.](https://image.saechsische.de/784x441/i/5/i51muasmquwg05h9yoyo4wsyoqwmeygq.jpg)
6.15 Uhr: Bestmarken und Serien: Vier Fakten für Nagelsmann
Julian Nagelsmann liebt Statistiken. Daten über seine Spieler erfasst der Bundestrainer regelmäßig. Und nach dem 2:0 gegen Ungarn hob er explizit hervor, "dass wir alle Statistiken für uns entschieden haben: Ballbesitz, Zweikampf, Torschüsse, Tore."
Vier aktuelle Fakten zur Fußball-Nationalmannschaft nach dem zweiten Sieg bei der Heim-EM am Mittwochabend in Stuttgart und dem fixen Einzug ins Achtelfinale dürften dem Bundestrainer auch gefallen.
- Zum ersten Mal seit der Heim-WM 2006 ist Deutschland schon nach zwei Gruppenspielen für das Achtelfinale qualifiziert. Damals folgte dem 4:2 gegen Costa Rica ein 1:0 gegen Polen durch das späte Tor von Oliver Neuville in Dortmund. Bei acht folgenden Turnieren ging es im letzten Gruppenspiel immer noch ums Weiterkommen.
- Zum ersten Mal seit der EM 2012 startete Deutschland mit zwei Siegen in ein Turnier. Damals gab es nach einem 1:0 gegen Portugal ein 2:1 gegen die Niederlande. Der Einzug in die K.o.-Runde wurde aber erst mit dem folgenden 2:1 gegen Dänemark fix gemacht.
- Sieben Tore in einer EM-Gruppenphase hat Deutschland noch nie erzielt. Der bisherige Bestwert waren die sechs Tore bei der EM 2021, erzielt beim 4:2 gegen Portugal und 2:2 gegen Ungarn.
- Zum ersten Mal seit dem EM-Achtelfinale 2016 blieb die DFB-Elf in einem Turnierspiel ohne Gegentor. Damals hieß das Ergebnis 3:0 gegen die Slowakei. Es folgten zwölf Partien bei WM- und EM-Turnieren, in denen Torwart Manuel Neuer immer einen oder zwei Gegentreffer kassierte.
6.10 Uhr: Kroos macht Ausnahme für Gündogan: Gedanken in Millisekunden
Toni Kroos ist ein Mann fester Prinzipien. Aber für Ilkay Gündogan machte er eine Ausnahme. Einen Kollegen nach einem siegreichen Spiel herauszuheben, liegt nicht im Naturell des sechsfachen Champions-League-Siegers, wie er versicherte. Mit dem wunderbaren Erfolgsgefühl des 2:0 gegen Ungarn und der Gewissheit des vorzeitigen Einzugs ins EM-Achtelfinale ließ sich Kroos in der Interview-Zone in Stuttgart aber davon überzeugen, dass ein paar freundliche Worte über den Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft ob dessen herausragender Leistung angebracht wären.
"Für Illy freut es mich natürlich, weil natürlich seine Karriere in der Nationalmannschaft noch nicht so von Erfolg gekrönt war wie seine Club-Karriere", sagte Kroos. "Ich hoffe, dass er aus dem gefühlten Schatten heraustritt während des Turniers. Wir haben keine Zweifel, was für ein Spieler er ist", merkte der 34-Jährige an.
Schwierige Phasen in der Nationalmannschaft habe der Mittelfeldlenker vom FC Barcelona in den vergangenen Jahren mitgemacht. Also. Die Frage nach dem besten Spieler des Abends? "Nehmen wir doch Illy", sagte Kroos.
Diese etwas verklausulierte Lobrede gleicht für Kroos' Verhältnisse fast schon einer Huldigung. Tatsächlich hatte Gündogan beim Sieg gegen die Ungarn in einer Weise aufgespielt, dass man sich wünschte, er hätte genau so in seinen bis dahin 78 Länderspielen agiert.
![Toni Kroos und Ilkay Gündogan nebeneinander im Mittelfeld. Das passte selten. Jetzt spielen die Strategen versetzt im Zentrum und es läuft. Nach dem Topstart in die EM lobt man sich gegenseitig.](https://image.saechsische.de/784x441/x/f/xfp9zip53etzc6isuph5kf012b890vn1.jpg)
Die Beziehung von Gündogan und Kroos auf dem Platz entzerrt zu haben, ist ein Verdienst von Bundestrainer Julian Nagelmann. Das hob auch die deutsche Nummer 21 hervor. "Jetzt, wo wir ein bisschen versetzt zueinander spielen, können wir uns noch besser ergänzen", sagte Gündogan. "Das Gute ist, gerade mit Toni jetzt auch, dass wir, wenn wir uns auf dem Platz anschauen, selbst für eine Millisekunde, dass wir auch wissen, was der andere denkt und vorhat in der nächsten Situation. So eine Verbindung ist auf dem Platz unfassbar wichtig."
5.46 Uhr: Göring-Eckardt empört mit Tweet zur Hautfarbe der Nationalspieler
Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat mit einem mittlerweile wieder gelöschten Tweet auf der Plattform X zur Hautfarbe der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft für Aufregung gesorgt. Nach dem 2:0-EM-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Ungarn hatte die Grünen-Politikerin geschrieben: "Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler." Nach einem Shitstorm löschte sie den Tweet vier Stunden später und schrieb am frühen Donnerstagmorgen: "Tut mir leid, wie ich formuliert habe. Mich hat aufgeregt, dass 21% der Deutschen es besser fänden, wenn mehr “Weiße” in der Nationalmannschaft wären. Ich bin stolz auf diese Mannschaft und wünsche mir, dass wir auch die 21% noch überzeugen."
Offenbar bezog sich Göring-Eckardt auf eine Anfang Juni veröffentlichte repräsentative Umfrage für die WDR-Sendung "Sport Inside", in der jeder Fünfte angab, dass er es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden. Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisierte die Umfrage mit drastischen Worten: "Ich hoffe, nie wieder so was von so einer Scheißumfrage lesen zu müssen." Er sei schockiert, dass solche Fragen gestellt werden - und dass Menschen darauf antworten auch.
Kritik an dem Tweet kam umgehend unter anderem vom stellvertretenden FDP-Chef Wolfgang Kubicki: "Ich finde es wirklich bedenklich, wenn Menschen in Deutschland nach ihrer Hautfarbe bewertet werden. Die Kollegin sollte diesen Text schnell löschen", schrieb er auf X. Und der Extremismusforscher Ahmad Mansour schrieb auf der Plattform: "Wer bei der deutschen Nationalmannschaft die Hautfarbe der Spieler thematisiert, betreibt Rassismus, unabhängig von der Motivation dahinter." Zahlreiche weitere X-Nutzer warfen der Grünen-Politiker ebenfalls Rassismus vor.
5.34 Uhr: Schotte Tierney fällt gegen Ungarn verletzt aus
Ohne Kieran Tierney muss Schottland das abschließende EM-Gruppenspiel gegen Ungarn bestreiten. Der 27 Jahre alte Abwehrspieler zog sich am Mittwoch beim 1:1 gegen die Schweiz in Köln eine Oberschenkelverletzung zu, die sein Mitwirken in der Partie am kommenden Sonntag unmöglich macht. "Kieran wird ausfallen", sagte Schottlands Trainer Steve Clarke nach dem Abpfiff. Eine genaue Diagnose lag zunächst nicht vor.
Tierney, der die Schotten in der 13. Minute in Führung gebracht hatte, zog sich die Verletzung bei einem Rettungsversuch nach knapp einer Stunde zu und musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. Sein Ausfall bedeutet für die Defensive der "Bravehearts" eine weitere personelle Schwächung. Ryan Porteous ist wegen seiner Roten Karte aus dem Deutschland-Spiel gesperrt.
5.19 Uhr: Unwetter am Freitag in Leipzig möglich - Fanzone wieder betroffen?
Auch der zweite Spieltag der Fußball-Europameisterschaft droht für die Fans außerhalb des Leipziger Stadions ins Wasser zu fallen. "Für Freitag deutet sich in der zweiten Tageshälfte eine erneute Unwetterlage an", sagte Florian Engelmann vom Deutschen Wetterdienst auf Anfrage. Dabei sei mit Starkregen zu rechnen, aber auch Sturm und Hagel seien nicht auszuschließen. Am Dienstag war die EM-Fanzone auf dem Augustusplatz wegen eines Unwetters wenige Minuten vor Anpfiff des Spiels aus Sicherheitsgründen geschlossen worden.
Donnerstag, 20. Juni, 5 Uhr: Kramaric denkt nicht an EM-Aus: "Werden weiter an uns glauben"
Stürmer Andrej Kramaric ist auch nach zwei Spielen ohne Sieg von einem Weiterkommen der kroatischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM in Deutschland überzeugt. "Wir wissen genau, in welcher Situation wir sind", sagte der 33-Jährige nach dem 2:2 im hart umkämpften zweiten Gruppenspiel gegen Albanien: "Wir werden weiter an uns glauben, auch im nächsten Spiel. Wir werden wieder versuchen, zu beweisen, wie gut wir sind."
An seinem 33. Geburtstag steuerte der Profi des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim am Mittwoch einen Treffer bei, zum Sieg reichte das in der Gruppe B in Hamburg aber nicht. Außenseiter Albanien gelang in der fünften Minute der Nachspielzeit durch den Darmstädter Profi Klaus Gjasula noch der umjubelte Ausgleich. "Manchmal bekommt man eben ein Tor in der letzten Minute. Es ist wichtig, die geistige Stärke zu haben, dass man die besten Gegner der Welt besiegen kann", sagte Kramaric: "Kroatien muss an sich glauben. Wir hätten das Spiel gewinnen und ein drittes Tor schießen müssen, aber das ist eben Fußball."
Zum Auftakt hatten die Kroaten um ihren Superstar Luka Modric von Real Madrid mit 0:3 gegen Spanien verloren. Am kommenden Montag muss im letzten Gruppenspiel in Leipzig gegen Italien ein Sieg her, um es sicher ins Achtelfinale zu schaffen. "Wir sind dafür bereit", sagte Kramaric, der mit den Kroaten 2018 Vizeweltmeister wurde und vier Jahre später in Katar WM-Rang drei belegte: "Wir wissen, was wir in den letzten fünf, sechs Jahren geleistet haben. Alle wollen gut spielen gegen Kroatien und schaffen schwierige Situationen für uns. Aber damit können wir umgehen."
![Kroatien steht bei der Fußball-EM unter Druck. Ein Sieg gegen Italien würde das Weiterkommen sichern. Wie schwer das wird, weiß auch Andrej Kramaric.](https://image.saechsische.de/784x441/7/r/7rgweitye2fpl4tov7az3l2ch1en27yy.jpg)
23.01 Uhr: Shaqiri rettet Schweiz einen EM-Punkt gegen Schottland
Die Schweiz hat den vorzeitigen Achtelfinaleinzug bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft von Trainer Murat Yakin musste sich am Mittwochabend in Köln gegen Schottland mit einem 1:1 (1:1) begnügen, kann aber Deutschland in der Gruppe A trotzdem noch vom ersten Platz verdrängen. Im Gruppenfinale am kommenden Sonntag in Frankfurt/Main treffen beide noch ungeschlagenen Teams aufeinander. Ein Unentschieden reicht der Schweiz sicher zum Weiterkommen, für den Gruppensieg müssen drei Punkte her. Schottland hat seine Chancen auf die K.-o.-Runde durch das Remis gewahrt.
Scott McTominay brachte die Schotten in der 13. Minute in Führung. Xherdan Shaqiri glich mit einem Traumtor (26.) für die Eidgenossen aus. Der 32-Jährige ist laut Datenanbieter Opta der einzige europäische Spieler, der bei jedem der letzten sechs großen internationalen Turniere (Welt- und Europameisterschaften) immer mindestens ein Tor erzielt hat.
![Mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Schottland verzückte Xherdan Shaqiri nicht nur seine Teamkollegen.](https://image.saechsische.de/784x441/o/e/oe2acg1589vgmd3gywx5dloatxutsm4v.jpg)
19.53 Uhr: 2:0 gegen Ungarn - Deutschland steht im Achtelfinale
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat bei der Heim-EM vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Die DFB-Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann gewann am Mittwoch in Stuttgart ihr zweites Gruppenspiel gegen Ungarn mit 2:0 (1:0) und qualifizierte sich für die K.o.-Runde, die am 29. Juni beginnt. Jamal Musiala (22.) und Ilkay Gündogan (67.) trafen vor mehr als 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Nagelsmann hatte exakt die Startelf aufgeboten, die zum EM-Auftakt mit 5:1 gegen Schottland gewonnen hatte. Dritter Gruppengegner ist am 23. Juni in Frankfurt/Main die Schweiz.
Die DFB-Auswahl, die erstmals bei diesem Turnier in ihren pinkfarbenen Auswärtstrikots spielte, bestimmte die Partie über weite Strecken. Die ungarische Nationalmannschaft machte es der Nagelsmann-Elf zwar deutlich schwerer als am vergangenen Freitag die Schotten. Die Tore fielen aber zum jeweils genau richtigen Zeitpunkt.
Auf der Tribüne verfolgte erstmals bei dieser EM Bundeskanzler Olaf Scholz die Partie. Auch Ungarns Regierungschef Viktor Orbán war in der Stuttgarter Arena zu Gast. In vielen deutschen Städten versammelten sich Tausende Menschen, um die Partie gemeinsam zu verfolgen.
- Mehr zum Spiel: EM-Party geht weiter: Fans singen schon "Berlin, Berlin"
![Jamal Musiala nach seinen Treffer zum 1:0.](https://image.saechsische.de/784x441/5/s/5s1jbc77kq7hyqh4xcbwifcfkv528nie.jpg)
17.50 Uhr: Tunnel beim deutschen Fanwalk in Stuttgart beschädigt
Beim gemeinsamen Gang deutscher Fans zum Stuttgarter Stadion haben Menschen die Technik in einem Tunnel an der Bundesstraße 14 nach Polizeiangaben so stark demoliert, dass dieser vorübergehend gesperrt werden musste. Wohl von einem oben offenen Doppeldeckerbus aus sollen Fans Kabel beschädigt haben, sagte ein Sprecher vor dem EM-Spiel der deutschen Nationalelf gegen Ungarn. Noch am Mittwochnachmittag wurde die Technik repariert. Gegen 17.44 Uhr vermeldete die Polizei auf der Plattform X, dass der Schwanenplatztunnel stadteinwärts wieder für den Verkehr freigegeben worden sei.
An den beiden Fanmärschen hätten jeweils rund 5.000 Menschen teilgenommen, sagte der Sprecher. Weitere Vorfälle seien zunächst nicht gemeldet worden. Auch darüber hinaus sei es in der Stadt bisher friedlich, sagte der Sprecher kurz vor Anpfiff.
17.14 Uhr: DFB-Elf mit Sieg gegen Ungarn in K.-o.-Runde
Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft reicht ein Sieg im zweiten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch (18 Uhr/ARD/Magenta TV) zum vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale des Heimturniers - unabhängig vom Ausgang der folgenden Partie zwischen der Schweiz und Schottland in der Gruppe A.
Der Hintergrund: Nach dem 2:2 zwischen Kroatien und Albanien steht fest, dass die DFB-Elf mit dann mindestens sechs Punkten im schlechtesten Fall zu den vier besten Gruppendritten gehört, die sich beim EM-Modus mit 24 Teilnehmern auch für die K.-o.-Runde qualifizieren.
Da in der Gruppe C durch die Remis von Dänemark und Slowenien (1:1) sowie in der Gruppe B nach dem dramatischen 2:2 von Kroatien und Albanien die Gruppendritten nicht mehr auf sechs Punkte kommen können, ist Deutschland mit drei weiteren Zählern nach dem 5:1-Auftakt gegen Schottland bei einem Sieg gegen Ungarn sicher weiter.
Ohne Unentschieden in zwei anderen Gruppen hätte die Schweiz nicht gegen Schottland verlieren dürfen, um ein vorzeitiges Weiterkommen der DFB-Elf bei einem Sieg gegen Ungarn schon am Mittwochabend definitiv möglich zu machen.
Bestmöglich möchte Bundestrainer Julian Nagelsmann natürlich den Gruppensieg schaffen, mit Erfolgen gegen Ungarn und am Sonntag (21 Uhr/ARD/Magenta TV) gegen die Schweiz. Bei einem Remis oder einer Niederlage gegen Ungarn ist der Einzug ins Achtelfinale noch nicht gesichert.
![Ungarns Fans feiern im Stuttgarter Stadion schonmal vor.](https://image.saechsische.de/784x441/2/q/2qb9hbsu108xctsjhse00b747icn46ws.jpg)
17.00 Uhr: 2:2 - Kroatien kassiert späten Ausgleich gegen Albanien
Kroatien droht bei der Europameisterschaft in Deutschland ein Vorrunden-Aus. Vier Tage nach dem Auftakt-Debakel gegen Spanien (0:3) spielten der WM-Dritte und sein Topstar Luka Modric am Mittwoch in Hamburg nur 2:2 (0:1) gegen Albanien. In einer turbulenten Schlussphase traf Klaus Gjasula (90.+5) noch zum Ausgleich für den Außenseiter. Zuvor war dem Darmstädter Abwehrspieler ein Eigentor zum 1:2 unterlaufen (76.). Bundesligaprofi Andrej Kramaric (74.) traf zuvor an seinem 33. Geburtstag zum 1:1, nachdem Qazim Laçi (11. Minute) Albanien in Führung gebracht hatte.
Mit nur einem Punkt auf dem Konto steht Kroatien vor dem Gruppenabschluss am kommenden Montag gegen Italien unter Siegzwang.
16.02 Uhr: Wetter beim Deutschlandspiel in Stuttgart wechselhaft
Das Wetter beim zweiten EM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird wohl eher gemischt ausfallen. "Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Stuttgart trocken ist zum Zeitpunkt des Spiels, steht ganz gut", sagte der Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Allerdings könnten sich vereinzelt Gewitter bilden. "Wenn die sich bilden wird es heftig", sagte Reinartz der Deutschen Presse-Agentur. Dann sei die Luftmasse "explosiv" - Hagel, Starkregen und Orkanböen wären nicht ausgeschlossen. "Die ganz große Unwettergefahr wie am Dienstag haben wir aber nicht mehr."
Zudem wird es trotz wechselhaftem Wetter recht warm: Die Höchstwerte im Norden und in der Mitte liegen bei 18 bis 24 Grad, im Süden und Südosten bei 24 bis 31 Grad. Die Nationalelf muss wohl ihr Spiel bei "sehr schwülen 24 Grad" austragen. Auch in anderen Regionen Deutschlands könnten Fußballfans beim Public Viewing nass werden. Im Norden soll es gegen Nachmittag trockener werden, bei einigen Wolken könnte aber auch der ein oder andere Schauer auftreten.
8.31 Uhr: Nagelsmann vor Ungarn: Handbremse ziehen bringt nichts
Julian Nagelsmann will im zweiten EM-Spiel mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn nach dem Auftakterfolg gegen Schottland unbedingt einen Sieg nachlegen. "Wir wissen, es ist kein einmaliger Auftritt gegen Schottland. Es ist schon ein Projekt, das wir haben bei der EM. Und da bringt es uns nichts, nur das Eröffnungsspiel zu gewinnen und danach die Handbremse reinzuhacken", sagte Nagelsmann im Interview der ARD-"Sportschau" vor der zweiten Gruppenpartie am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart.
"Es ist schon wichtig, weiter Gas zu geben", forderte der Bundestrainer. Zur Zielsetzung zweiter Sieg passt auch die Überschrift, die er dem Spiel gegeben habe. Das lautet, "auch der zweite Schritt wirkt", wie der 36-Jährige verriet.
Nagelsmann plant erwartungsgemäß keine Veränderungen in der Startformation: "Wir haben die Rollen verteilt. Wir haben auch klar gesagt, dass die Leistung stimmen muss. Die stimmte bei allen elf Spielern von Beginn an. Aber auch eben bei allen, die eingewechselt wurden. Sprich, auch die haben ihre Rollen und ihre Jobs gut erfüllt. Darum gibt es jetzt keinen Grund, etwas zu ändern."
7.54 Uhr: Nagelsmann ohne Transfer-Sorgen: "Alles gute Entscheidungen"
Julian Nagelsmann befürchtet trotz der anhaltenden Transferspekulationen um Spieler in seinem EM-Kader keine Unruhe bei der Fußball-Nationalmannschaft. "Wenn ich unseren Kader überschaue, sind es alles gute Entscheidungen, die die Jungs treffen können, also der Verbleib bei sehr guten Clubs, die jetzt erfolgreich waren oder der Wechsel zu Clubs, die viel vorhaben", sagte der Bundestrainer vor dem zweiten Turnierspiel gegen Ungarn am Mittwochabend in Stuttgart.
Namen nannte Nagelsmann nicht. Zuletzt hatte es aber mehrfach Medienberichte über die Zukunft von EM-Spielern gegeben. Jonathan Tah vom deutschen Meister Bayer Leverkusen soll sich demnach mit dem FC Bayern München einig sein. Waldemar Anton vom VfB Stuttgart steht im Gegenzug angeblich auf dem Bayer-Wunschzettel und soll auch bei Borussia Dortmund ein Kandidat für die Nachfolge von Mats Hummels sein. Antons Club-Kollege Chris Führich soll Interesse unter anderem der Bayern geweckt haben.
Unklar ist noch, ob der von Brighton & Hove Albion ausgeliehene Deniz Undav wie erhofft dauerhaft zum VfB Stuttgart wechseln darf oder bei den Engländern bleiben muss. Dort ist nach der Verpflichtung des deutschen Trainers Fabian Hürzeler auch der Abschied von Pascal Groß möglicherweise zu Eintracht Frankfurt oder Borussia Dortmund ungewiss. Spekulationen gibt es auch immer wieder um Joshua Kimmich und den FC Barcelona.
Nagelsmann mochte nicht beurteilen, ob die Spekulationen im Vergleich zu früheren Turnieren eine Häufung seien. Ein Problem sind sie für ihn aber nicht "Wenn das die eine oder andere Kapazität des Kopfes beansprucht, ist das nicht schlimm", sagte er. "Ich glaube, dass sich die allermeisten schon vor der EM überlegt haben, wie es weitergeht", sagte der Bundestrainer.
![Mögliche Millionentransfers können auch Nationalspielern den Kopf verdrehen. Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht keinen Grund zur Sorge. Die angeblichen Offerten für die EM-Spieler seien gute Optionen.](https://image.saechsische.de/784x441/l/j/ljwmaukuv6dj601xgcqder9u2slccj0i.jpg)
5.41 Uhr: Ronaldo-Grüße in der Nacht: "Bis zum Ende, Portugal"
So um Mitternacht schickte Cristiano Ronaldo seinen Fans nach dem nervenaufreibenden Zittersieg zum EM-Auftakt noch eine klare Botschaft. "Bis zum Ende, Portugal", schrieb der Superstar der siegreichen Portugiesen bei Instagram. Nicht viel hatte gefehlt, und der Titelmitfavorit wäre am Dienstagabend mit einem Remis gegen Tschechien in die EM gestartet.
Doch in der dramatischen und mitreißenden Schlussphase machten die Portugiesen den 2:1-Sieg perfekt zum Auftakt in die sechste und wohl auch letzte EM von Rekordmann Cristiano Ronaldo.
Zwischen den geballten Fäusten, den Jubelschreien der Spieler und Fans und simpler Ernüchterung hatten nur wenige Minuten gelegen - und es war nicht Ronaldo, der für die Entscheidung sorgte. Es war der 21 Jahre alte und damit 18 Jahre jüngere Francisco Conceição, Sohn des auch in Deutschland bekannten Sergio Conceição.
![Die Erleichterung über den Auftaktsieg war groß bei den Portugiesen. Auch bei Cristiano Ronaldo. Bei wem er sich besonders zu bedanken hatte, wusste er ganz genau.](https://image.saechsische.de/784x441/d/8/d8zl4y9yfn10wgk1mvo75kkw13bq0h7y.jpg)
Dieser hatte vor nahezu exakt 24 Jahren in Rotterdam bei der EM 2000 mit seinen drei Treffern beim 3:0 Portugals gegen Deutschland für das Aus der DFB-Elf nach der Vorrunde gesorgt.
"Alle warten auf CR7, Conceição rettet Portugal", schrieb nach dem portugiesischen Auftaktsieg bei dieser EM die italienische "La Gazzetta dello Sport". "Ich habe gesehen, dass das Spiel schwierig war. Ich bin rein gekommen und wollte der Mannschaft helfen, das Tor zu schießen. Das habe ich getan", sagte der Siegtorschütze. Und dafür bekam der Retter des Abends für die Portugiesen auch eine innige Umarmung von Ronaldo.
Mittwoch, 19. Juni, 5 Uhr: Vorsicht Stau vor Deutschland-Spiel bei EM
Das EM-Spiel der Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am frühen Mittwochabend in Stuttgart hat das Potenzial, den Berufsverkehr auch in anderen Städten durcheinanderzubringen. Weil viele Pendler fast gleichzeitig den Arbeitsplatz verließen, um pünktlich zum Anpfiff zu Hause zu sein, führe das zu einer Verkürzung und Verdichtung des abendlichen Berufsverkehrs, heißt es vom Verkehrsdatenanbieter TomTom. Dadurch steige das Staurisiko, wie auch Daten von der letzten EM im Jahr 2021 zeigen.
TomTom hat dafür den Verkehr in rund zwei Dutzend Städten am Tag des damaligen Spiels Deutschland gegen England mit einem normalen Tag verglichen. In gut der Hälfte der Städte ergab sich dabei eine deutlich größere Stauspitze in der Zeit vor dem Anpfiff, als dies bei normalem Berufsverkehr der Fall gewesen wäre.
Der Effekt zeigte sich allerdings nicht in allen Städten. Die Auswirkungen würden auch jetzt wohl von Stadt zu Stadt unterschiedlich ausfallen, hieß es. "In kleineren Städten sind die Auswirkungen oft stärker, während in größeren Städten die Verkehrsmuster variabler sein können. Der Höhepunkt des abendlichen Verkehrsaufkommens wird jedoch im Allgemeinen dennoch übergreifend zwischen 17 Uhr und 18 Uhr erreicht." Am Morgen erwartet TomTom dagegen keine besondere Stau-Häufung.
Hintergründe zur Europameisterschaft
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 der Männer (offiziell UEFA EURO 2024) wird als 17. Austragung des Wettbewerbs vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 in Deutschland stattfinden. Dies ist das zweite Mal nach 1988, dass das Turnier in Deutschland stattfindet.
Vergabe: Die Entscheidung, Deutschland als Gastgeber für die EM 2024 auszuwählen, fiel nach einem Bewerbungsverfahren, in dem auch die Türkei als Konkurrent auftrat. Am 27. September 2018 wählte das UEFA-Exekutivkomitee Deutschland mit einer Mehrheit von 12:4 Stimmen. Die deutsche Bewerbung wurde besonders wegen ihrer hohen Stadionkapazität und der umfassenden organisatorischen Erfahrung positiv bewertet.
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Spielorte: Das Turnier wird in zehn Städten ausgetragen: Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Diese Städte wurden laut Uefa ausgewählt, um eine möglichst breite geografische Verteilung und eine große Zuschauerzahl zu gewährleisten. Das Eröffnungsspiel findet in der Münchener Allianz-Arena statt, während das Finale im Olympiastadion Berlin ausgetragen wird.